Handlung: In meiner neuen Mission, endlich mal einige der englischsprachigen Rom-Com-TikTok-Empfehlungen zu lesen, die schon ewig auf meiner Wunschliste stehen, bin ich an "The Love Hypothesis" natürlich ...
Handlung: In meiner neuen Mission, endlich mal einige der englischsprachigen Rom-Com-TikTok-Empfehlungen zu lesen, die schon ewig auf meiner Wunschliste stehen, bin ich an "The Love Hypothesis" natürlich nicht vorbeigekommen. Ist die Geschichte praktisch nur aus Tropes aufgebaut? Jap. Ist sie in weiten Strecken vorhersehbar? Definitiv. Habe ich sie trotzdem mit jeder Seite mehr geliebt? Auf jeden Fall! Ali Hazelwood erzählt hier eine Slowburn Fake-Dating-Romanze mit überraschendem Witz und emotionalem Tiefgang, in der zwei sozial unbeholfene Wissenschaftler von Fremden, zu Freunden und schließlich mit vielen Umwegen zu Liebenden werden...
Schreibstil: Ali Hazelwood schreibt frisch, unterhaltsam und versteht es ihr Academia-Setting mit einem charmanten Augenzwinkern auf den Punkt zu bringen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin hier auch auf die Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft und großen und kleinen Problemen, die sich daraus ergeben, eingeht. Mit Themen wie Krebs, Verlust von Angehörigen, Einsamkeit, sexuelle Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz hat die Geschichte durchaus auch ihre etwas düsteren Seiten, welche durch den beschwingten Erzählton jedoch gut ausgeglichen werden. Die Kapitel beginnen passend zum Titel immer mit einer kurzen, selbst ironischen Hypothese und durch die personale Erzählperspektive aus Olives Sicht, werden die Gefühle, die sich langsam zwischen Adam und Olive entwickeln, sowie die vielen schrägen Situationen, in die die beiden sich hineinmanövrieren, gut nachvollziehbar und greifbar dargestellt.
Figuren: Adam und Olive sind in ihrer komplementären Gegensätzlichkeit einfach ZUCKER.
Während Olive ein absoluter Sonnenschein ist, viel zu viel redet und sich von ihrem Impulsen tragen lässt, ist Adam ein grummeliger, einsilbiger Professor, der nicht aus seiner eigenen Haut kann. Wenn die beiden aufeinandertreffen, sprühen jedoch die Funken - und nicht nur das, die beiden inspirieren sich auch gegenseitig, sich aus ihrer Komfortzone herauszubewegen. Ich habe gelesen, dass es sich bei den beiden um eine Star Wars Fanfiktion handelt und sie an Rey and Kylo Ren angelehnt sind. Da ich nur ein mittelgroßer Star Wars Fan bin, ist mir das beim Lesen nicht aufgefallen. Hard Core Fans werden sich aber vielleicht über die vielen kleinen nerdigen Anspielungen und Querverweise freuen. Mich hat viel mehr die gelungene, beiläufige Repräsentation von LBGTQIA+ und BIPOC bei den Nebenfiguren gefallen. Großes Lob!
Die Zitate:
"Did you… Did you just kiss me?" He sounded puzzled, and maybe a little out of breath. His lips were full and plump and… God. Kissed. There was simply no way Olive could get away with denying what she had just done. Still, it was worth a try. "Nope." Surprisingly, it seemed to work. "Ah. Okay, then." Carlsen nodded and turned around, looking vaguely disoriented. He took a couple of steps down the hallway, reached the water fountain - maybe where he’d headed in the first place. Olive was starting to believe that she might actually be off the hook when he halted and turned back with a skeptical expression. "Are you sure?"
"I'm starting to wonder if this is what being in love is. Being okay with ripping yourself to shreds, so the other person can stay whole."
"I wish you could see yourself the way I see you."
"I like no one, absolutely no one, but I liked you from the start. I liked you when I didn’t know you, and now that I do know you it’s only gotten worse. Sometimes, often, always, I think about you before falling asleep. Then I dream of you, and when I wake up my head’s still there, stuck on something funny, beautiful, filthy, intelligent that’s all about you."
"Olive", Dr. Aslan interrupted her with a stern tone. "What do I always tell you?" "Um . . . ‘Don’t misplace the multichannel pipette’?" "The other thing." She sighed. "Carry yourself with the confidence of a mediocre white man."
Das Urteil:
"The Love Hypothesis" ist in meinen Augen absolut zurecht gehyped. Ali Hazelwood erzählt hier eine Slowburn Fake-Dating-Romanze mit überraschendem Witz und emotionalem Tiefgang, in der zwei sozial unbeholfene Wissenschaftler von Fremden, zu Freunden und schließlich mit vielen Umwegen zu Liebenden werden...
Handlung: Ich habe aufgrund des großen Hypes um die Geschichte mit durchaus großen Hoffnungen mit dem Lesen begonnen, hatte aber lange nicht erwartet, "The Spanish Love Deception" so sehr zu lieben. Fake-Dating, ...
Handlung: Ich habe aufgrund des großen Hypes um die Geschichte mit durchaus großen Hoffnungen mit dem Lesen begonnen, hatte aber lange nicht erwartet, "The Spanish Love Deception" so sehr zu lieben. Fake-Dating, Enemies-to-Lovers, Forced-Proximity, One-Bed-Trope, Office-Romance, Slowburn, Wedding-Date und ein obligatorisches Happy End - die Zutaten dieses Romans sind in einer Vielzahl von romantischen Komödien zu finden, also nicht besonders originell oder neu. Wieso hat mich die Umsetzung dann aber trotzdem so mitgerissen und vom Hocker gehauen? Das liegt wohl an der Dreieinigkeit von Schreibstil, Chemie und Figuren, welche ich in diesem Genre selten besser umgesetzt gelesen habe!
Schreibstil: Zunächst muss ich Elena Armas für ihren Humor und die Fähigkeit, ihre Handlung durch selbstironische Kommentare aus der Ich-Perspektive von Lina und schlagfertigen Kabbeleien und ausgewachsenen Wordgefechten zwischen den beiden Hauptfiguren aufzulockern. Wirklich feiern muss ich sie allerdings vor allem für ihre Gabe, Emotionen und zwischenmenschliche Spannung auf den Punkt zu bringen, bis man einfach nur aus der Haut fahren möchte. Die Autorin setzt hier auf eine ultra slow burn Geschichte, die etwa 200 Seiten benötigt, um in Schwung zu kommen, was mir zu Beginn ein wenig viel erschien, rückblickend aber dringend notwendig war, um die atmosphärische Spannung aufzubauen, die mich beim Lesen fast hat durchdrehen lassen. Die wahnsinnige Chemie zwischen den beiden Figuren wird durch eine kultivierte Feindschaft von zwei Jahren, sich plötzlich entwickelnde Nähe und angestaute Gefühle, die sich während des Fake-Datens plötzlich viel realer anfühlen, als sie sollten, kontinuierlich angefeuert, bis sie in einigen sehr geschmackvoll geschriebenen Sexszenen ihren Höhepunkt findet.
Figuren: Viel besser als der Humor und die Chemie sind jedoch noch die Hauptfiguren. Schon unsere Ich-Erzählerin Lina ist ein Klasse für sich. Als leidenschaftliche, laute und stürmische Protagonistin, die schlagfertig ihre Meinung sagt, Süßes geradezu inhaliert und sich dickköpfig querstellt, wenn sie etwas nervt, bringt sie genau die richtigen Voraussetzungen für eine unterhaltsame und doch emotionale Handlung mit und ist mir schnell ans Herz gewachsen. Das wahre Highlight ist hier jedoch Aaron Blackford, welcher sich im Laufe der Geschichte heimlich in mein Herz gestohlen hat und nun ganz oben in der Top-5-Liste der besten Bookboyfriends mitspielt. Zu viel möchte ich was ihn angeht noch nicht verraten, aber wenn Ihr jemanden in den höchsten Tönen von ihm schwärmen hört, hat diese Person wahrscheinlich noch untertrieben!!! Auch die Nebenfiguren sind übrigens sehr charmant und lebendig gestaltet, sodass man sich sowohl in New York als auch während der Hochzeit in Spanien rundum zuhause fühlt. Ganz großes Lob! Nun bin ich sehr gespannt auf Band 2, welcher sich dann Linas Freundin Rosie und Linas Cousin Lucas widmen wird...
Die Zitate:
"I’ll give you the world," he said against my mouth. "The moon. The fucking stars. Anything you ask, it’s yours. I’m yours."
"You are all that, Catalina. You are light. And passion. Your laughter alone can lift my mood and effortlessly turn my day around in a matter of seconds. Even when it's not aimed at me. You... can light up entire rooms, Catalina. You hold that kind of power. And it's because of all the different things that make you who you are. Each and every one of them, even the ones that drive me crazy in ways you can't imagine. You should never forget that."
"And I know that even if something did break you—because that’s life and no one is invincible—you’d still put the pieces back together and remain the brightest thing I’d ever seen."
"In the real world, there was a consequence to every decision I made. To every choice that I ever took. A perfect world where life happened neatly and ideally didn’t exist. Life was messy and often hard. It did not wait for anybody to be ready or to expect the bumps on the road. You had to grab on to the wheel and steer your way back to your lane. And that was all I had done. That was what had brought me to where I was. For better or for worse."
"Life changed constantly, wickedly fast and terribly slow, when one least expected it to or after a long time of chasing that change. Life could be turned around, inside out, backward and forward, or it could even transform into something else entirely. And it happened regardless of age, but most importantly, it didn’t care for time. Life-altering moments spanned from a few seconds to decades. It was part of the magic of life. Of living."
Das Urteil:
"The Spanish Love Deception" hat meine großen Hoffnungen noch weit übertroffen und entpuppte sich als mitreißende Liebesgeschichte mit liebenswerten Figuren, einer wahnsinnigen Chemie und einem unterhaltsamen Schreibstil. Ausdrückliche Leseempfehlung!
Auf die Fortsetzung der international erfolgreichen Fantasy-Reihe von Kerri Maniscalco habe ich mich seit WOCHEN gefreut! Seit dem Erscheinungstermin der englischen Originalausgabe 2020 haben Wrath und ...
Auf die Fortsetzung der international erfolgreichen Fantasy-Reihe von Kerri Maniscalco habe ich mich seit WOCHEN gefreut! Seit dem Erscheinungstermin der englischen Originalausgabe 2020 haben Wrath und Emilia meinen Instagramfeed in Form von Fanarts und -texten gesprengt und begeisterte Rezensionen von der ganzen Welt meine Neugier weiter befeuert. Nachdem Band 1, "Kingdom of the Wicked - Der Fürst des Zorns" im Mai meine Erwartungen mit Leichtigkeit erfüllen konnte, war ich umso gespannter auf Band 2 der Fantasygeschichte um Hexen, Hexenjäger, Höllenfürsten, Magie, Dämonen und Liebe. "Kingdom of the Wicked - Die Königin der Hölle" ist nun noch mitreißender, atmosphärischer und leidenschaftlicher als Band 1 und somit ein absolutes Lesehighlight!
"Mein Kopf fuhr herum. Dort stand Wrath, gekleidet in einen charakteristischen schwarzen Anzug, und sein Blick verdunkelte sich, als er mich ansah. Eine Krone aus goldbestäubten Obsidianschlangen ruhte auf seinem Kopf. Wäre ein großer, Furcht einflößender Schatten zum Leben erwacht - der sowohl gefährlich als auch verführerisch wie die Sünde selbst war -, dann hätte er genau so ausgesehen."
Schon die wundervolle Gestaltung verspricht eine düstere, vielschichtige Geschichte voller Tod, Sünde und Geheimnisse. Ich habe mich riesig gefreut, dass der Piper Verlag sich dazu entschlossen hat, das düstere Originalcover bei der deutschen Ausgabe beizubehalten, da jenes mit dem kahlen, von frostblauen Rosen umgebenen und mit Silber bekrönten Schädel nicht nur ein absoluter Blickfang, sondern auch thematisch ein Volltreffer ist. Auch der Titel, "Kingdom of the Wicked", wurde hier großartigerweise als Reihentitel beibehalten. Abgerundet wird die Gestaltung durch den farbigen Buchschnitt, der das Rosenmotiv des Covers aufgreift und in der schwarz-blauen Farbgebung der Buchdeckel umsetzt. Auch innerhalb der Buchdeckel ist "Kingdom of the Wicked - Die Königin der Hölle" schön gestaltet. Das beginnt mit der Karte, die die sieben Kreise der Hölle mit den Residenzen der sieben Höllenfürsten, die jeweils nach einer der sieben Todsünden - Stolz, Zorn, Habgier, Neid, Faulheit und Völlerei - benannt sind, und zieht sich über die schön gestalteten Kapitelbeginne, denen ab und an ein Ausschnitt aus dem Grimoire der Familie di Carlos vorangestellt ist.
Erster Satz: "Es war einmal an einem verfluchten Morgen, da stürmte ein König durch sein Schloss."
Der Einstieg in die Geschichte setzt nach einem kurzen Prolog über den König der Hölle und die erste Hexe genau an der Stelle ein, an der wir Wrath und Emilia in Band 1 verlassen haben: Emilia hat ihre Seele an den Teufel verkauft und wird nun von Wrath in die Hölle begleitet, um dort die Königin der Hölle zu werden. Davon verspricht sie sich, endlich herauszufinden, wer hinter dem Mord an ihrer Zwillingsschwester steckt. Statt die blutige Wahrheit über Vittoria herauszufinden, stößt sie in der Hölle jedoch auf ganz andere Informationen, die ihr Leben radikal auf den Kopf stellen...
"Nonna. Vittoria. Die sieben Prinzen der Hölle. Mindestens einer von ihnen hatte nicht die Wahrheit gesagt. Doch ich war entschlossener denn je, den Grund dafür herauszufinden."
Schon in den ersten Kapiteln ist mir das gemäßigte Erzähltempo der Autorin positiv aufgefallen. Ich hatte erwartet, dass sich die Ereignisse überschlagen werden, sobald Emilia sich in der Hölle aufhalten würde, stattdessen nimmt sich Kerri Maniscalco Zeit, um das neue Setting zu beschreiben, die Dynamik zwischen Wrath und Emilia unter die Lupe zu nehmen und verfällt dabei wieder in einen bedächtigen, gleichmäßigen Erzählfluss, der einen einer Rolltreppe gleichend mit sich reißt. Entgegengesetzt zum recht verklemmten Palermo des späten 19. Jahrhundert in Band 1, welches mit glühend heißen Gassen, dem Rauschen des Meeres und dem Duft von italienischem Essen über der Stadt gelegen ein unwiderstehlich sommerliches Setting darstellte, lernen wir hier nun mit der Hölle eine lasterhafte Gesellschaft inmitten eines kalten ewigen Winters kennen. Durch die Tore der Hölle, über den Sündenpass, auf dem sich Emilia allen sieben Sünden stellen muss, nach Haus Wrath, an den Feuersee, in die Mondlagune, durch den Blutholzwald und in die Häuser der anderen Höllenfürsten begleiten wir unsere beiden Hauptfiguren, wobei der lebendige und detailreiche Schreibstil der Autorin die fremdartige Eiswelt, das Magiesystem und ihre Höllenbewohner greifbar zum Leben erweckt. Dabei sind neben anderen Sinneseindrücken vor allem die kulinarischen Details wieder so eindrücklich beschrieben, dass mir nicht nur bei Beschreibungen von Wrath das Wasser im Mund zusammengelaufen ist. Daher kann ich nur empfehlen, das Buch am besten nicht hungrig zu lesen!
"Sag es", raunte er mit einer Stimme, die wie Seide über meine Haut strich. "Was?", hauchte ich tonlos. "Ich bin deine liebste Sünde."
Neben dem tollen Setting und dem angenehmen Erzähltempo ist in dieser Fortsetzung in erster Linie die Mischung aus drei Motive hervorzuheben: die Fortführung des Kriminalplots, einfallsreiche Fantasy-Motive und die Enemies-to-Lovers-Romanze. Während ersterer dazu dient, die Handlung grob zu strukturieren und einen Spannungsbogen aufzubauen, dabei jedoch nicht unbedingt unvorhersehbar ist, sind es vor allem die Fantasy-Motive, die die Geschichte vorantreiben. Treue LeserInnen meines Blogs werden wissen, dass ich sowohl ein Fan von Hexen-Geschichten als auch von dämonischen Motiven bin. Dass hier mit Hexen, Hexenjägern, Dämonen, dem Teufel, Gestaltwandlern, Vampiren und Geistern gleich mehrere Motive verbunden wurden, die ich sehr gerne mag, hat der Geschichte natürlich auch ordentliche Pluspunkte eingebracht. Zusätzlich hat mir die Grundidee, die Höllenfürsten als Verkörperung der sieben Todsünden darzustellen, sehr gut gefallen. Neben dem Love Interest Wrath treten in "Kingdom of Wicked" auch noch sechs weitere Höllenfürsten auf: Lust, Greed, Envy, Gluttony, Sloth und Pride. Ergänzt werden diese durch einen Hofstaat an unterschiedlichen Dämonen sowie auftauchende Gottheiten, der König der Hölle, die erste Hexe und Auswirkungen eines Fluchs vor langer langer Zeit...
"Sein schönes, kaltes, adliges Gesicht. Das Antlitz das einem gefallenen Engel gehörte. Und meinem Zerstörer. Meine Haut prickelte vor Erwartung. "Du suchst nach der Wahrheit? Ich schenke sie dir frei heraus. (...) Du bist nicht ihm versprochen, Emilia." Die Welt unter mir kippte. Wraths fester Blick war es, der meine Knie und dieses Reich stützte. "Du bist mein."
Auch ihre beiden Hauptfiguren sind einfach ein Träumchen! Unsere Ich-Erzählerin Emilia ist eine eindrucksvolle Persönlichkeit, die zwar als Protagonistin nicht immer einfach ist, sich in den 480 Seiten aber meinen größten Respekt erarbeitet hat. Sie lässt sich von ihren Emotionen nicht überwältigen, schafft es immer wieder, sich neu aufzuraffen und tritt Herausforderungen und Gefahren beinahe trotzig entgegen. Zwar sorgt ihr Temperament dafür, dass sie ab und zu dazu tendiert, das Schlechte in Menschen zusehen (vor allem im armen Wrath, der sie nun wirklich sehr höflich und zuvorkommend behandelt) und die ein oder andere waghalsige bis sehr dämliche Entscheidung zu treffen, sie war mir unterm Strich aber trotzdem sehr sympathisch und hat mich mit ihrem Starrsinn ab und an leicht schmunzeln lassen. Der männliche Hauptprotagonist Wrath ist die Personifikation eines NA-Fantasy-Love-Interests: wunderschön, mächtig, sarkastisch und tödlich. Dadurch, dass wir nicht aus seiner Perspektive lesen können, müssen wir uns auf die (zwischen misstrauisch und lüstern schwankende) Beschreibungen von Emilia verlassen, um uns ein Bild von ihm zu machen, ahnen aber schon weit vor unserer Protagonistin, dass er eigentlich ein guter Kerl ist. Ich freue mich sehr darauf, ihn in Band 3 noch näher kennenzulernen und mehr über seine Beweggründe zu erfahren!!!
"Er war wie der erste Vorbote eines gewaltigen Sturms. Eines Sturms, dem man entweder die Stirn bieten oder vor dem man sich schleunigst in Sicherheit bringen musste. Es war, als würde die Luft zwischen uns schwer und dunkel angesichts der drohenden Naturgewalt. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich spüren, wie der Donner meine Zähne klappern ließ, wie mich der Wind umpeitschte und mich in einen mächtigen Wirbelsturm zu ziehen und zu verschlingen drohte. Ein Sturm wie dieser zerstörte Städte und vernichtete ganze Königreiche. Und Wrath beherrschte ihn mit nicht mehr als einem einzigen Blick. "Du siehst aus wie ein wunderschönes Gewitter."
Toll ist natürlich auch das funkensprühende Geplänkel zwischen den beiden Hauptfiguren, welche ihre unheimlich tolle Chemie hier noch weiter ausbauen. Die ganzen Fanarts, die ich gesehen habe, haben also nicht gelogen: Emilia und Wrath sind definitiv spektakulär zusammen und eine meiner liebsten Umsetzungen des Enemies-to-Lovers-Tropes im Fantasy-Genre. Die Geschichte der beiden hat mich so sehr mitgerissen, dass ich es fast nicht aus den Händen legen konnte und wenn doch musste ich ständig daran denken. Der einzige kleine Dämpfer ist, dass wir leider handlungstechnisch nicht ganz so weit kamen, wie ich mir erhofft hatte und inmitten der atmosphärischen Opulenz und der Liebesgeschichte Informationen und Wendungen ein klein wenig zu kurz kamen, sodass wir nach Band 2 nicht wesentlich schlauer sind als nach Band 1 was Vittorias Tod und den Fluch der ersten Hexe betrifft. Da es jedoch anders als ich zuvor angenommen noch einen dritten Teil geben wird, der die offenen Fragen der Handlung hoffentlich auflösen wird, kann ich damit sehr gut leben. Womit ich allerdings nicht gut leben kann, ist dass wir auf "Kingdom of the Wicked - Die Göttin der Rache" noch bis Juni 2023 warten müssen!!!! Fies!
Fazit:
"Kingdom of the Wicked - Die Königin der Hölle" ist abermals eine düstere, vielschichtige Geschichte über Tod, Sünde, Liebe und Geheimnisse, welche mit einer mitreißenden Atmosphäre, einem unwiderstehlichen Setting und eindrucksvollen Charakteren mit einer tollen Chemie überzeugt! Atmosphärisch noch viel besser als Band 1, inhaltlich hätten wir hier aber noch mehr vorankommen können.
Handlung: Seit ich im April die Netflix-Adaption zu "Heartstopper" gesehen habe, stand für mich fest, dass ich Alice Osemans Graphic Novels rund um die LGBTQIA+-Coming-of-Age-Romanze von Charlie und Nick ...
Handlung: Seit ich im April die Netflix-Adaption zu "Heartstopper" gesehen habe, stand für mich fest, dass ich Alice Osemans Graphic Novels rund um die LGBTQIA+-Coming-of-Age-Romanze von Charlie und Nick unbedingt lesen muss. Auf dringendes Anraten von Sofia (aka @SofiasWorldofBooks) habe ich mir also die Ebooks der vier bislang erschienen Graphic Novels besorgt und .... sie in einem Rutsch weggebinged. Einmal angefangen konnte ich die dünnen Büchlein nicht mehr aus der Hand legen und habe alle vier Volumes hintereinander verschlungen. "Heartstopper" verpackt die Themen Sexualität, Identität, Homophobie, Mobbing, Mental Health, erste Liebe, Freundschaft und Familie auf jugendliche, humorvolle und niedrigschwellige Art und Weise, für die man nur ein großes Lob aussprechen kann. Zwar müssen die Figuren mit einigen Schwierigkeiten umgehen und mit jedem Volume wird die Atmosphäre durch die angesprochenen Themen etwas ernster - beispielsweise muss der offen homosexuelle Charlie nicht nur jede Menge fiese Kommentare einstecken, sondern auch mit einer Essstörung fertig werden, während Nick neben der Verwirrung über seine Sexualität noch Probleme mit seinem Vater und seinem Bruder hat... - dennoch ist der Erzählton durchgehend positiv und ermutigend gehalten.
Figuren: Nick und Charlie sind dabei zwei grundsympathische Figuren, die man einfach lieben muss und zusammen... zusammen sind die beiden einfach so ZUCKERSÜß, dass man sie knuddeln möchte! Beide haben ihre Stärken und Schwächen, harmonieren und vor allem kommunizieren aber wunderbar miteinander, sodass sie jede Hürde als Team meistern. Auch wenn die beiden mit 15 und 16 Jahren sehr jung sind, gehen sie mit ihrer Beziehung reifer um, als viele erwachsene Romanfiguren und bescheren und somit eine tolle Zeit. Auch den Nebenfiguren wird ordentlich Leben eingehaucht, welches in mehreren Novellen noch vertieft wird.
Gestaltung: Abgerundet wird der Leseeindruck durch die einfachen, aber wirkungsvollen Zeichnungen, die viele Gefühle vermitteln, ohne dass dafür sonderlich viel Text nötig wäre. Etwas schade finde ich nur, dass gerade in den letzten beiden Graphic Novels relativ viele große Zeitsprünge sind, die für meinen Geschmack zu plötzlich kommen. Ich habe mir aber sagen lassen, dass die so entstandenen Lücken durch Alice Osemans weitere Romane gefüllt werden können, was ich definitiv tun werde. Da ich nicht weiß, wie ich meinen Eindruck zu den Graphic Novels weiter ausführen soll, greife ich jetzt auch mal auf das graphische Prinzip zurück: 💓💓💓
Das Urteil
"Heartstopper" ist eine herzerwärmende, humorvolle und herrlich diverse Coming-of-Age Geschichte, die mit queeren Themen, überraschendem Tiefgang und einfachen, aber ausdrucksstarken Zeichnungen überzeugt.
Handlung: "Ein Kleid aus Seide und Sternen" stand seit dem Erscheinungstermin 2020 auf meiner Wunschliste ganz oben. Weshalb es jetzt doch zwei Jahre gedauert hat, bis ich endlich zu dem wunderschön gestalteten ...
Handlung: "Ein Kleid aus Seide und Sternen" stand seit dem Erscheinungstermin 2020 auf meiner Wunschliste ganz oben. Weshalb es jetzt doch zwei Jahre gedauert hat, bis ich endlich zu dem wunderschön gestalteten und inhaltlich vielversprechenden Buch gegriffen habe, ist mir ein Rätsel. Doch "besser spät als nie" hat nie besser gepasst als auf diese Geschichte, welche mich von der ersten Seite an mitgerissen, berührt und inspiriert hat! Aufgeteilt in drei Teile erzählt Elizabeth Lim hier die Geschichte einer jungen Schneiderin, welche sich gegen die Traditionen, Vorurteile und Grenzen ihrer Welt stemmt, um ihre Träume zu erfüllen, ihre Familie zu retten und ihr Glück zu finden. Dabei hat jeder der drei Teile der Handlung einen in sich abgeschlossenen Spannungsbogen und baut auf einer neuen Grundidee auf, was die Geschichte abwechslungsreich und durchgängig spannend macht. Zunächst lesen wir von einem Schneiderwettbewerb, in den sich Maia vergleichsweise wie in Disneys "Mulan" einschleicht, in dem sie sich als Junge verkleidet. Auf diese erste Einführung in das Leben im von asiatischen Märchen inspirierten Reich A´landi, der Politik im Kaiserpalast und die Vorstellung der Figuren, folgt dann eine abenteuerliche Reise durch das gesamte Reich, während derer Maia gemeinsam mit Edan magische Artefakte sammeln muss bevor in einem anschließenden Showdown ein Kampf gegen böse Mächte die Geschichte auf den Höhepunkt bringt. Für mich hatte jeder der Teile einen eigenen Reiz und wie die unterschiedlichen Lagen eines Kleids gelingt es Elizabeth Lim, die verschiedenen Ebenen ihrer Handlung zu einem stimmigen Gesamtkunstwerk zu verweben.
Schreibstil: Dabei hilft ihr ohne Frage ihr Schreibstil. Schon in zahlreichen begeisterten Rezensionen habe ich Elizabeth Lim für ihre atmosphärische und magische Erzählweise gelobt gesehen und diesem Urteil kann ich mich auch definitiv nur anschließen. Was aber in keiner der Rezensionen hervorgehoben war und was mich demnach sehr positiv überrascht hat, ist wie schlank, funktional und auf das Nötigste reduziert die Erzählung bei all der sprachlichen Pracht ist. Hier gibt es keine unnötige Szene, keine Wiederholungen, keine Längen und der effiziente Handlungsaufbau bringt verschiedene Facetten von Lims Erzählkunst gelungen zur Geltung, dass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören will. Dementsprechend habe "Ein Kleid aus Seide und Sternen" innerhalb eines Tages durchgelesen, was mir schon seit Monaten nicht mehr passiert ist!
Figuren: Der ausdrucksstarke Schreibstil und die spannende Abenteuerhandlung in einer originellen, asiatischen Märchenwelt wird ergänzt durch sympathische Identifikationsfiguren. Zwar bedient sich Elizabeth Lim mit ihrem rebellischen Mädchen, das traditionelle Geschlechterrollen in Frage stellt und in einer Heldenprüfung den Außerwähltenstatus erringt sowie mit dem dunklen, mächtigen Zauberer, der sich doch bald als loyaler und liebenswerter Unterstützer entpuppt typischen Fantasy-Archetypen, da die Entwicklung von Maia und Edan sowie der zarten Liebesgeschichte zwischen den beiden aber wunderbar in die Geschichte integriert wurde, kann ich darüber gerne hinwegsehen. So entsteht eine märchenhafte Geschichte über Magie, Schneiderei, zum Leben erweckte Sagen und das Besiegen eigener Dämonen. Ich lieb´s und habe mir gleich Band 2 besorgt!
Die Zitate
"Die Geschichte eines Mädchens, das die Sonne, den Mond und die Sterne und drei Kleider genäht hatte, die Geschichte eines Mädchens, das sich einem Dämonen ausgeliefert hatte. Es war auch die Geschichte eines Jungen. Eines Jungen, der fliegen, aber nicht schwimmen konnte. Eines Jungen mit der Macht der Götter, aber den Fesseln eines Sklaven. Eines Jungen, der mich liebte. Es war eine Geschichte, die noch nicht zu Ende war."
"Alle Märchen besitzen einen Funken Wahrheit. Manchmal auch mehr als einen Funken."
Das Urteil
Elizabeth Lim mischt hier eine spannende Abenteuerhandlung mit lebendigen Identifikationsfiguren und erweckt mit ihrem ausdrucksstarken Schreibstil eine asiatische Märchenwelt voller Magie, Schrecken und Schönheit zum Leben. Ausdrückliche Leseempfehlung für Fantasy-Fans!