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Veröffentlicht am 06.09.2022

Ein Potpourri an verschrobenen Charakteren und genau mein Humor

Schreib oder stirb
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Kurz nach Erscheinen zog dieses Buch bereits bei mir ein. Da ich allerdings noch mit einem anderen Buch beschäftigt war, kam ich nicht gleich dazu es zu lesen. Es mehrten sich die „Fitzek typischen“ Kritiker ...

Kurz nach Erscheinen zog dieses Buch bereits bei mir ein. Da ich allerdings noch mit einem anderen Buch beschäftigt war, kam ich nicht gleich dazu es zu lesen. Es mehrten sich die „Fitzek typischen“ Kritiker und mir verging die Lust auf dieses Werk.

Vor einigen Tagen gab ich dem Buch eine Chance und las es in zwei Tagen durch. Die Kombination Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz ist genial. Der Schreibstil ist genau mein Humor. Die Handlung, zu der komme ich gleich, ist eingebettet in triefendem Zynismus und bitterbösem schwarzem Humor. Eigentlich müsste man das Buch mit Abstand ein zweites Mal lesen, um alle Witze, Anekdoten und Seitenhiebe überhaupt aufnehmen zu können.

Die Handlung ist dennoch Fitzek typisch. Ein spannendes Buch mit einer Handlung, bei der man sich fragt, wie kommt man da bloß drauf und das Ende…überraschend mit dem für mich manchmal unzufriedenstellendem Ende.

Doch nun zur Handlung: Carl Vorlau sitzt in einer privaten psychiatrischen Klinik ein. Er erpresst den Literaturagenten David Dolla. Womit? Er soll einen Buchdeal über eine Million Euro aushandeln und das Buch selbst schreiben, in dem er der Held sein könnte. Held? Sein könnte? Die kleine Pia wurde entführt und sollte Dolla den Auftrag ablehnen, wird diese sterben. Doch Vorlau hat nicht nur Pia in der Hand, sondern auch Dolla und seine Lieben.

Im flapsigen Plauderton mit Wortwitzen und Seitenhieben kämpft sich fortan David Dolla durch die Handlung. Diesen Humor muss man mögen, ist aber wirklich erfrischend anders.

Doch Dolla ist nicht allein. Ein Potpourri an verschrobenen Charakteren ist auf seiner Seite. Da haben wir Penelope Karlslowski, eigenwillige dominante Sekretärin mit geteerter Lunge, die mit ihren Glimmstengeln alle in die Knie zwingt. Enno Meilchor, Anwalt in der Grauzone mit Rennrad und Geschäftssinn, Tillmann Martin, muskelbepackter Exbulle mit Putzfimmel und Engin, kriminelles Etwas mit sehr guten Informationen und Verbindungen und Autor von Liebesromanen.

Das hier der ein oder andere Tropfen Blut fließt ist klar, doch wie das Buch ausgeht und ob es überhaupt geschrieben wird, müsst ihr selbst lesen. Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten und könnte mir eine Kombination dieses Autorenduos oder eine Fortsetzung mit dem Potpourri an verschrobenen Charakteren durchaus vorstellen. Man weiß ja schließlich nie, welche Inspiration so manche Autoren so haben…..

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Veröffentlicht am 11.05.2022

Seid mutig, lernt dazu und hinterfragt

Rassismus geht uns alle an
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Gib mir mal die Hautfarbe…woher kommst Du? Scheinbar harmlose Formulierungen, aber sind sie immer richtig?

In diesem Sachbuch für Kinder ab 8 (und durchaus auch für Erwachsene) wird Rassismus als Unterbegriff ...

Gib mir mal die Hautfarbe…woher kommst Du? Scheinbar harmlose Formulierungen, aber sind sie immer richtig?

In diesem Sachbuch für Kinder ab 8 (und durchaus auch für Erwachsene) wird Rassismus als Unterbegriff der Diskriminierung verständlich erklärt. Es geht darum zu durchschauen, wie er erstand und welche komplizierten Begriffe sich in den Medien wiederfinden. Oder wisst Ihr was BIPoC ist? Auch ich habe dazugelernt.

Hierzu wurde auch schön die Buchklappe mit den wichtigsten Begriffen befüllt. Allerdings ist der Text an einer ungünstigen Stelle getrennt worden, so dass wir (mein Sohn und ich) anfänglich etwas irritiert waren.
Geschichtlich ist Rassismus durch die Kategorisierung durch weiße Menschen aufgekommen! Sie ist durch den Menschen entstanden und kann daher auch durch den Menschen bekämpft werden. Hierfür müssen alle Menschen die Verantwortung übernehmen, die Ungleichbehandlung zu erkennen und gemeinsam dagegen vorgehen.

Das ist gar nicht so einfach, denn durch den zeitlichen Wandel und auch die Änderung der Sprache werden heute Begriffe und Formulierungen anders empfunden, als es zum Beispiel vor 20 Jahren der Fall war. Seid mutig, lernt dazu und hinterfragt. Das Buch regt dazu an, tätig zu werden. Es gibt keinen pauschalen Weg und Fehler können gemacht werden, aber seht nicht weg.

Das Buch ist trotz des ernsten Themas mit bunten fröhlichen Bildern versehen, die die Erwachsenen durchaus zu weiteren Erklärungen auffordern. Hier hält zum Beispiel eine Person ein Plakat mit der Aufschrift Hanau empor oder es wird in einem Buch von May Ayim gelesen. Wir vergeben 4,5 von 5 Punkten. Es ist ein geeignetes Buch für eine Klassenlektüre zu diesem Thema und für den Preis von 5,00 EUR sicherlich eine Investition wert, um dieses wichtige Thema anschaulich zu erklären.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Nach der Ebbe kommt die Flut und dann wird alles wieder gut - oder?

Die Liebe tanzt barfuß am Strand
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Oh wie schön ist Pan….falscher Slogan….oh wie zauberhaft ist Lütteby! Lütteby liegt in der Nähe der Nordsee. Hier ist Lina zu Hause. Nach einer gescheiterten Verlobung ist sie bei ihrer Großmutter Henrikje ...

Oh wie schön ist Pan….falscher Slogan….oh wie zauberhaft ist Lütteby! Lütteby liegt in der Nähe der Nordsee. Hier ist Lina zu Hause. Nach einer gescheiterten Verlobung ist sie bei ihrer Großmutter Henrikje untergekommen und arbeitet in deren kleinem Lädchen bzw. im Tourismusbereich des idyllischen Städtchens. Dieses kleine Städtchen steht im historischen Wettstreit mit Grotesum. Ein naheliegendes Städtchen, das versucht mit Hilfe eines fiesen Bürgermeisters Lütteby auszustechen.

Hinzu kommt die Legende der Liebenden der beiden Orte, die einst unter dramatischen Umständen starben. Beide Orte und deren Bewohner können nun niemals zusammenfinden. Als Linas Chef krankheitsbedingt ausfällt, wird ein Ersatz ausgerechnet aus Grotersum geschickt. Jonas Carstensen geht forsch und bestimmend vor; eigentlich ist er sofort unten durch, wenn er nicht so gut aussehen würde….als dann noch Linas Ex Olaf wieder auf der Matte steht, ist das Chaos perfekt.

Wo endet der frische neue Wind und wo beginnt die Sturmbrise, die alles verändert? Das muss sich wohl auch Lina fragen. Es gibt einiges zu tun und zu bedenken.

Das Buch ist in der „Ich-Form“ geschrieben, was ich aus persönlichen Gründen nicht immer mag. Aber der Schreibstil von Gabriella Engelmann hat mir gut gefallen und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Das Buch hat ein besonderes Flair aufgrund der Vielzahl an vielseitigen Charakteren. In Lütteby wird zusammengehalten und so trifft sich die Werbegemeinschaft „Unser kleiner Marktplatz“ regelmäßig zum Plausch. Da würde ich mir gern einen Stuhl nehmen und mich mit dazusetzen. Hier geht es inzwischen auch multikulti zu und das friesische Städtchen bekommt französischen, italienischen und türkischen Input. Zusammen mit den friesischen Kalendersprüchen und Weisheiten von Oma Henrikje „na denn man tau“, sieht die Welt dann auch mit dem richtigen Plan ganz anders aus. Schließlich ist Regen nichts weiter als flüssige Sonne.

Linas Sorgen und Nöte und die Freundschaft zur Pastorin Sinja haben mir gut gefallen. Auch die Gemeinschaft der Bewohner Lüttebys ist herzerwärmend und es ist ordentlich was los:

Neben der Fehde der Städte Lütteby und Grotersum sind aber noch andere Krisen zu bewältigen: Wohin verschwand damals Linas Mutter? Spukt es im alten Kapitainshaus wirklich? Hat die Pastorin Sinja kurz vor der eigenen Eheschließung eine Krise? Ist Jonas für oder gegen Lütteby? Und was hat Olaf vor?

Das es bei insgesamt drei Bänden also noch keine Klärung gibt, war zu erwarten, allerdings endet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger. Da helfen auch die leckeren Rezepte im Anhang nicht sofort weiter. Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten.

(Ich bin froh, dass das Buch etwas bei mir lag, denn der zweite Band ist inzwischen erschienen. Ich gebe hiermit zu, es ist mein erstes Buch der Autorin, obwohl sie schon so viel veröffentlicht hat. Doch ich habe meiner Mama schon Bescheid gesagt, dass sie mir die übrigen Bücher heraussuchen soll. Denn dort stehen sie alle und ich werde diese literarische Lücke bald schließen und schnell weiterlesen.)

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Veröffentlicht am 05.05.2022

Diesmal war es nicht der Gärtner

Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof
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Angela Merkel ist zurück! Was? Nein, nicht in der aktuellen Tagespolitik, sondern als Ermittlerin, denn auf dem Klein-Freudenstädter Friedhof wird die Leiche des Gärtners gefunden. Wenn aber der Gärtner ...

Angela Merkel ist zurück! Was? Nein, nicht in der aktuellen Tagespolitik, sondern als Ermittlerin, denn auf dem Klein-Freudenstädter Friedhof wird die Leiche des Gärtners gefunden. Wenn aber der Gärtner diesmal das Opfer ist, wer ist dann der Täter? Zur Auswahl haben wir zwei konkurrierende Bestatterfamilien, deren Mitglieder alle etwas skurril sind, von der depressiven Trauerrednerin bis zum Satanisten ist alles mit dabei. Ein charmanter Steinmetz hat es Angela besonders angetan. Durch Gespräche über Shakespeare vergisst Angela glatt Achim. Wird sie seinem Charme erliegen? Kann sie den Täter dennoch ermitteln?

Holmes, Poirot und Jessica Fletcher sind die Vorbilder der Rentnerin Angela Merkel und da ihr das Lösen des ersten Falls in der beschaulichen Uckermark so viel Spaß gemacht hat, ist sie fast begeistert, als sie mit Mops Putin auf dem Friedhof die Leiche findet. (An dieser Stelle empfehle ich unbedingt den ersten Teil zu lesen, bevor ihr mit diesem Teil startet.)

Anmerkung: Mops Putin ist inzwischen umbenannt worden in Pupsi. Dies ist aufgrund der aktuellen Geschehnisse verständlich und richtig. Allerdings finde ich den Namen Pupsi nicht passend. Ich hätte mir hier einen anderen männlichen politisch angehauchten Vornamen für den trotteligen Hund gewünscht. Vielleicht Helmut oder ähnliche Vertreter seiner Gattung. Immerhin sind hier in der Handlung einige politische lustige Seitenhiebe Richtung Chirac, Söder, Laschet und Co. versteckt. Im ersten Teil waren diese wirklich neu und besonders. Hier im zweiten Teil, fand ich nicht alle gelungen und einige hatten ein „Geschmäckle“.

Während Angela und Achim im ersten Teil ein unschlagbares Duo waren, ist Achim anfänglich abwesend und bekommt Konkurrenz durch einen Shakespeare bewanderten Typen namens Kurt Kunkel. Da Angela ihn aber aufgrund der Optik immer Aramis nennt, gibt es hier ordentlich Irritationen. Ein Element, dass ich teilweise störend fand. Ich finde den Vergleich mit dem Schauspieler Belmondo völlig ausreichend. Die Bezeichnung mit Aramis, obwohl der Protagonist tatsächlich anders heißt, hat meinen Lesefluss gestört.

Knuffig fand ich den Personenschützer Mike, dessen Gefühle ordentlich in Wallung geraten. Denn Marie verdreht ihm den Kopf und aufgrund seiner Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht ist er etwas unsicher zugange. Auch auf dem Friedhof fürchtet sich der große starke Mann etwas. Da muss ihn diesmal fast die rationale Physikerin Angela beschützen. Tapfer stellt sie sich erneut der gefährlichen Herausforderung, einen Mörder zu überführen.

Ein spannender „Cluedofall“, in dem Puffel um seine Puffeline fürchten muss.

Was der Kampf um einen CDU Parteivorsitz mit Game of Thrones zu tun und wer den Gärtner kopfüber in die Friedhofserde gerammt hat, ist trotz der Kritik absolut lesenswert. Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Heute ist der offizielle Harry Potter Tag und der richtige Tag für dieses Buch und diese Rezension

Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition Script) (Harry Potter)
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Harry Potter kehrte 2016 zurück: 22 Jahre später verheiratet, Kinder und fest im Alltagstrott. Die Kinder der Helden von einst kämpfen mit den großen Fußstapfen der Eltern und müssen feststellen, dass ...

Harry Potter kehrte 2016 zurück: 22 Jahre später verheiratet, Kinder und fest im Alltagstrott. Die Kinder der Helden von einst kämpfen mit den großen Fußstapfen der Eltern und müssen feststellen, dass das Böse sich schwache Momente bewusst aussucht, um zu zuschlagen.

Bei diesem Buch handelt es sich nicht wie bisher um ein „normales Buch“, nein, die achte Geschichte ist die zu Papier gebrachte Theateraufführung mit Dialogen und Regieanweisungen.

Warum las ich es erst jetzt, obwohl das Buch gleich nach Veröffentlichung bei mir eingezogen ist? Nun ja, damals war ich „etwas spät“ dran mit Lesen und es häuften sich die negativen Kritiken. Ich habe damals einiges aufgeschnappt und traute mich nicht unvoreingenommen an das Buch. Heute ist der offizielle Harry Potter Tag und der richtige Tag für dieses Buch und diese Rezension.

Aufgrund der Dialoge und Regieanweisungen liest sich das Buch erstaunlich flüssig und schnell, wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hat. Der Entdecker der Harry Potter Geschichten Barry Cunningham berichtete auf der Buchmesse vor einigen Jahren einmal, dass nicht die Magie für ihn den Reiz der Geschichten ausgemacht hat, sondern die Freundschaft der Kinder und das ist auch hier der Fall.

Albus Potter und Scorpius Malfoy haben es schwer. Denn immerhin stehen sie im Schatten ihrer Väter und Erwartungen und Gerüchte beeinflussen die Kinder sehr. Dennoch werden sie Freunde. Das Böse nutzt die Unsicherheit der Freunde aus; mit einem Zeitumkehrer soll Cedric gerettet werden. Doch was dies mit der Gegenwart anrichtet, ist fatal.

Grundsätzlich muss ich festhalten: Ich mag keine Zeitreisegeschichten. Dieses hin und her, wenn etwas verändert wird, nervt mich. Dennoch fand ich die Geschichte gelungen und ich hatte eine klitzekleine Gelegenheit meinen Lieblingsprotagonisten Severus Snape für ein paar Seiten mit seiner Zynik wiederzutreffen.

Albus und Scorpius meistern die Herausforderung mit Hilfe der alten Garde hervorragend und es scheint versöhnlich, dass Harry und Draco selbst zugeben müssen, das Einsamkeit verleitet bzw. einen Menschen nachhaltig prägt. Etwas über das man mal nachdenken sollte. Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten und ziehe durchaus in Erwägung mir das Theaterstück in Hamburg anzusehen.

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