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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

Spritzige Dialoge, Aktion und Romantik – die perfekte Mischung für beste Unterhaltung

Aller Anfang ist Hölle
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Riley ist die Tochter des berühmten Dämonenfängers Paul Blackthorne. Wenn sie nicht in der Schule ist, widmet Riley daher all ihre Zeit der Ausbildung zur Dämonenfängerin, denn sie möchte ihrem Vater natürlich ...

Riley ist die Tochter des berühmten Dämonenfängers Paul Blackthorne. Wenn sie nicht in der Schule ist, widmet Riley daher all ihre Zeit der Ausbildung zur Dämonenfängerin, denn sie möchte ihrem Vater natürlich in nichts nachstehen. Unterstützt durch ihren Vater lernt sie daher in den Nächten die dunkleren Seiten von Atlanta kennen und begibt sich auf die Suche nach Dämonen. Als jedoch die Dämonendichte in Atlanta zunimmt und die Dämonen alles andere als normal agieren, überschlagen sich die Ereignisse und Rileys Welt wird auf dem Kopf gestellt, als Ihr Vater bei einem Dämonenangriff getötet wird. Von der Gilde der Dämonenfänger als Frau nicht geschätzt, vom ehemaligen Partner ihres Vaters nicht für voll genommen gibt ihr einzig die aufkeimende Liebe zum Leidgenossen Simon die Kraft, die sie braucht, um den Leichnam ihres Vaters zu beschützen. Doch Rileys Leben wird alles andere als einfacher, denn auch nach diesem Schicksalsschlag sind die Dämonen mehr als aktiv und holen zum finalen Vernichtungsschlag in Atlanta aus – und Riley scheint im Kampf zwischen Himmel und Hölle eine ganz besondere Rolle zu spielen.

Liebenswerte Charaktere, eine fantasievolle Welt und eine spannende Handlung fesseln zugleich an die Geschichte um Riley. Ein angenehmer Schreibstil und eine tolle Welt rund um Dämonen, Engel, Himmel und Hölle wissen zu überzeugen. Mehrere Wendungen und Enthüllungen in der Geschichte überraschen den Leser dabei gleichermaßen wie die Hauptprotagonistin Riley. Man fühlt sich ihr schnell verbunden und kann auch zu den anderen Personen im Buch schnell eine Beziehung aufbauen. Witzige Dialoge, etwas Spannung und Aktion sowie eine große Prise Romantik machen diese Reihe zu etwas ganz besonderem.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Alles ist besser als wegzusehen

Elefanten sieht man nicht
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Als sie Julia und Max zum ersten Mal auf dem Spielplatz begegnet, fallen Mascha zugleich diese merkwürdigen Flecken bei den beiden auf, die sie sich einfach nicht erklären kann. Durch Zufall blickt sie ...

Als sie Julia und Max zum ersten Mal auf dem Spielplatz begegnet, fallen Mascha zugleich diese merkwürdigen Flecken bei den beiden auf, die sie sich einfach nicht erklären kann. Durch Zufall blickt sie dann eines Tages durch das Fenster vom Haus der beiden und kann nicht glauben was sie sieht. Ihre schlimmsten Befürchtungen werden bestätigt. Sogleich berichtet sie ihren Großeltern von ihrer grausamen Entdeckung, aber wer glaubt schon einer 13-jährigen. Es scheint jedoch, als ob das ganze Dorf eine Ahnung hat, nur jeder schaut weg. Doch Mascha kann einfach nicht wegschauen und beschließt zu handeln. Denn alles ist besser, als wegzusehen'

Elefanten sieht man nicht! Lieber wegschauen, ehe man selber Probleme bekommt. So scheint es jedenfalls die Gemeinde zu sehen, in der die Großeltern von Masha wohnen. Das Setting, welches Susan Kreller zeichnet, erscheint leider allzu real. Und man fragt sich nicht nur einmal, warum wird nur weggeschaut. Des Öfteren möchte man Personen einfach nur wachschütteln und ihnen die Augen öffnen. Durch die kindliche Unbekümmertheit und Weltsicht wird das schwierige Thema Kindesmisshandlung sehr schonend und trotzdem realistisch präsentiert. Die recht einfache Kindersprache spitzt die Schwere dieses Verbrechens noch zu. Die etwas kindlich unbeholfenen Beschreibungen der Situation durch Julia und besonders Max appellieren sehr an das Mitgefühl. Mascha beweist als einzige mit ihren 13 Jahren Zivilcourage und versucht auf ihre Weise zu helfen.

Ein Buch welches durch seine Aktualität besticht! Nicht nur durch das Thema Kindesmissbrauch, welches leider immer wieder in den Medien vertreten ist. Ebenso wird Zivilcourage immer häufiger diskutiert, auch wenn dies durch einen tragischen Vorfall ausgelöst wurde. Schau hin und blicke nicht weg, möchte bei jedem Kapitel erneut schreien. Kreller wirft interessante Fragen auf, die jeder nach dieser Lektüre für sich selber beantworten muss. Ein Buch welches auch noch Tage nach dem Beenden nachwirkt und zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Bewegend und absolut fesselnd

Boys Love
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Mamiya ist Redakteur bei einer Zeitschrift und freut sich über seinen ersten großen Auftrag. Dafür soll er das berühmte Highschool-Model Noeru interviewen, der ebenso ein begabter Maler ist. Als er Noeru ...

Mamiya ist Redakteur bei einer Zeitschrift und freut sich über seinen ersten großen Auftrag. Dafür soll er das berühmte Highschool-Model Noeru interviewen, der ebenso ein begabter Maler ist. Als er Noeru trifft, ist er jedoch schockiert. Noeru ist unfreundlich, protzig und alles andere als kooperativ. Es stellt sich heraus, dass er jede Nacht im Bett eines anderen Mannes verbringt und für seinen ausschweifenden Lebensstil auch die Schule vernachlässig. Mamiya jedoch lehnt die sehr eindeutigen Annäherungsversuche Noerus vehement ab. Vielmehr ist er betroffen, wie dieser Junge Mensch sein Leben wegwirft. Er erkennt die Einsamkeit hinter Noerus Handlungen und versucht hinter seine harte Schale zu dringen. Nach und nach beginnt Noeru langsam Vertrauen zu Mamiya zu schöpfen und öffnet sich ihm gegenüber. Und Mamiya erfährt die tragischen Umstände, die zu Noerus Verhalten führen, bis das Schicksal erneut grausam zuschlägt.

Der Manga, der auf einem japanischen Film basiert, besticht durch eine Intensität, wie sie bei Büchern selten zu finden ist. Mit sehr zarten und gefühlvollen Zeichnungen hat Kaim Tachibana eine Liebesgeschichte gezeichnet, die sich sehr langsam entwickelt. In kleinen Schritten nähern sich die beiden an und es ist nicht wie so oft die große Liebe auf den ersten Blick. Besonders Noeru hat eine sehr tragische Vergangenheit, die erst nach und nach aufgearbeitet werden muss. Die beiden Hauptfiguren wachsen einem sehr ans Herz, da ihre Handlungen durch die Hintergründe nachvollziehbar und realistisch erscheinen.

Die Tragik der Geschichte zeigt sich in langsamen Schritten und wird intensiver von Seite zu Seite. Die am Anfang noch etwas leichte Handlung entwickelt trotz der wenigen Seiten eine erstaunliche Tiefe. Der Manga verpackt eine beträchtlich ernste und melancholische Geschichte, die man so wahrscheinlich nicht erwartet. Die unerwarteten Wendungen in der Geschichte sind dramatisch. Selten vermag ein Manga solch starke Gefühle hervorzurufen, das der ein oder andere Leser sicherlich zum Taschentuch greifen muss.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Wie weit würdest du gehen?

Schatten des Dschungels
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Gemeinsam mit der Organisation Living Earth kämpft Cat aktiv gegen die stetig wachsende Abholzung der Regenwälder und die Zerstörung der Natur. Mittels Demonstrationen, Plakaten und Flyern versuchen sie ...

Gemeinsam mit der Organisation Living Earth kämpft Cat aktiv gegen die stetig wachsende Abholzung der Regenwälder und die Zerstörung der Natur. Mittels Demonstrationen, Plakaten und Flyern versuchen sie sich Gehör zu verschaffen. Auf einer dieser Demonstrationen trifft sie auf Falk, ebenfalls Naturschützer und Retter der Regenwälder. Cat kann ihr Glück nicht fassen ihren Seelenverwandten zu treffen und verliert ihr Herz an diesen starken Jungen, der immer für seine Meinung eintritt. Als sie die Möglichkeit bekommt, Falk auf eine Expedition in den Regenwald Guyanas zu begleiten, geht für Cat ein Traum in Erfüllung. Zum ersten Mal sieht sie dieses Wunder der Natur mit eigenen Augen, welches sie mit allen Mitteln zu schützen versucht. Hier in den Tiefen des Regenwaldes ist die Welt noch in Ordnung und die Natur noch intakt. Als sie jedoch auch hier auf illegale Holzfäller und habgierige Konzerne treffen, zeigt ihr Falk eine Welt jenseits von Flyern und Demos. Manchmal muss man zu überzeugenderen Mitteln greifen, um den Regenwald zu schützen. Falk weiht sie ein in die Operation Hope ' die letzte Hoffnung für den Regenwald. Und plötzlich muss Cat sich fragen, wie weit ist sie bereit zu gehen, was bereit zu opfern, um den Regenwald zu retten.

Das Buch entführt einen in die faszinierende Welt des Regenwaldes. Gemeinsam mit Cat entdeckt man den Regenwald und dessen einzigartige Flora und Fauna. Die Begeisterung für die Natur ist ansteckend und man beginnt im Herzen schon einmal seinen ersten Baum zu pflanzen. Als jedoch skrupellose Konzerne auftauchen, die die Natur nur auszubeuten scheinen, überschlagen sie die Geschehnisse und man kann das Buch nur noch schwer aus der Hand legen. Cat steckt auf einmal mitten drin in den Aktionen der Operation und muss sich entscheiden, ob sie diese unterstützen soll und kann, oder aber ob sie sich gegen ihre Freunde und ihre große Liebe Falk wendet. Dieses Wechselbad der Gefühle und die Zweifel sind sehr gut nachvollziehbar durch eine leicht verständliche Sprache. Die Protagonisten sind sehr authentisch und überzeugend dargestellt. Allen voran die Naturschützerin Cat, die eine völlig neue Welt entdeckt. Auf der anderen Seite die Vollblutaktivisten, die zu 100% von dem überzeugt sind, von dem was sie tun. Man freut sich und leidet mit den Figuren und begibt sich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Die Entwicklung von Cat, aber auch der anderen Figuren ist sehr gut dargestellt und verbirgt so manche Überraschung. Man fiebert mit den Protagonisten mit, sodass kaum Zeit zum Luftholen bleibt bis zur letzen Seite.

Durch die sehr lebensnahen Figuren und die lebendige Schreibweise wird einem das Thema Naturschutz sehr gut nähergebracht. Durch sehr viele und verständlich dargestellte Informationen fällt es auch Einsteigern sehr leicht, sich in das Thema einzufinden. Dies wird unterstützt durch ein ausführliches Glossar und Nachwort. Obwohl das Buch im Jahre 2025 spielt, ist die Welt immer noch sehr realistisch. Dadurch bleibt das Thema beklemmend, weil alle Geschehnisse genau so jeden Tag passieren könnten. Durch das Buch werden viele Fragen zum Thema Naturschutz aufgeworfen. Man wird konfrontiert mit Bioterrorismus und Ökopiraten. Und am Ende des Buches stellt man sich unweigerlich selbst die Frage: Was kann ich tun und wie weit würde ich gehen, um die Natur zu schützen. Wie viele Opfer sind vertretbar und wo ist die Grenze.

Ein packendes und fesselndes Abendteuer im Regenwald Guyanas über Freundschaft, Loyalität und die Rettung des Regenwaldes. Ein Buch, das tief bewegt und noch lange nach Beendigung beschäftigt.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Vielversprechender Auftaktband

Annas Paradies
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Daniel Schreiber legt mit "Annas Paradies" ein beeindruckendes Comicdebüt vor, welches Lust auf mehr macht.

Die Geschichte spielt kurz nach Ende des 2. Weltkrieges, und dementsprechend finster ist die ...

Daniel Schreiber legt mit "Annas Paradies" ein beeindruckendes Comicdebüt vor, welches Lust auf mehr macht.

Die Geschichte spielt kurz nach Ende des 2. Weltkrieges, und dementsprechend finster ist die Grundstimmung. Die fantastischen und detailierten Zeichnungen können dies hervorragend vermitteln. Alleine das Cover ist ein Eyecatcher und eine Bereicherung für jedes Bücherregal. Das gesamte Buch ist sehr gut gezeichnet und die Collorierung in Sepia- und wenigen Rottönen passt perfekt zur Stimmung des Buches.

Die Geschichte beginnt zu Anfang noch Recht verhalten, kann sich jedoch im Laufe des Bandes deutlich steigern. Dient des Anfang zur Vorstellung der Charaktere und der Umgebung, wird schnell deutlich, was es mit Anna auf sich hat. Ab da beginnt die Aktion im Buch.
Die verschiedenen Charaktere sind gut ausgearbeitet und können trotz weniger Worte überzeugen. Allen voran Anna und Viktor sind glaubhaft und vielschichtiger, als man vermuten möchte.

Da dies der Auftaktband ist, bin ich gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Definitv eine Empfehlung für Liebhaber von Graphic Novels...