Ruhiger Thriller mit fantastischem Ende
SCHNEE„Schnee“ hat ein sehr minimalistisches Cover, was aber eigentlich gut zum Buch passt. Ich kannte bisher nicht von der Autorin, der Klappentext hat aber neugierig gemacht. Das Buch kam für mich lange nicht ...
„Schnee“ hat ein sehr minimalistisches Cover, was aber eigentlich gut zum Buch passt. Ich kannte bisher nicht von der Autorin, der Klappentext hat aber neugierig gemacht. Das Buch kam für mich lange nicht in Fahrt, sodass eigentlich nur das Ende das Buch tatsächlich als Thriller kennzeichnet. Letztendlich hat es mich aber nicht umgehauen.
Zum Inhalt: eine Gruppe Wanderer wird vermisst und die Polizei, sowie ein Rettungstrupp ziehen los um die vermissten Personen zu finden. Als eine halbnackte Frauenleiche gefunden wird, gewinnt der Fall an Brisanz. Wo sind die übrigen Wanderer? Zeitgleich passieren an der Radarstation in Stokksnes merkwürdige Dinge. Was geht in dem beschaulichen Örtchen vor sich?
Das Setting kommt mit sehr wenig aus und ist trotzdem atmosphärisch: isländische Einöde, verschneite Wildnis, Kälte und Dunkelheit. Mehr braucht es nicht, um diesen Roman sehr stimmungsvoll auszukleiden. Die Geschichte klingt sehr langsam an, anfangs wird ja auch noch von einem Vermisstenfall ausgegangen. Es werden drei Handlungsstränge parallel erzählt, obwohl einer von ihnen eine Woche vor den anderen beiden spielt und die Erlebnisse der Wanderer widerspiegelt. Die anderen beiden zeigen die Suche nach den vermissten Wanderern, sowie die Vorkommnisse an der Radarstation.
Das Buch hat sich gut lesen lassen, auch wenn lange Zeit nicht wirklich viel passiert. Das Buch ist kein blutiger Thriller, die Ereignisse muten eher geisterhaft an, sodass eine unterschwellig gruslige Stimmung erzeugt wird. Das Buch ist absolut unblutig und obwohl letztendlich sechs Morde passiert sind, ist das ganze wenig nervenaufreibend. Das Buch lebt wirklich von dieser unterschwellig kalten, mysteriösen Atmosphäre und der verschneiten Kulisse in der scheinbar Geister spuken.
Mir hat einfach ein bisschen die Spannung im Buch fehlt. Die Geschichte war schon irgendwie interessant und ich wollte wissen, was es mit dem Spuk auf sich hat, aber ich konnte das Buch auch gut mal zwischendurch aus der Hand legen.
Die Auflösung am Ende hingegen fand ich absolut grandios. Diese Raffinesse hätte ich mir auch für den Rest der Handlung gewünscht, die zwar nicht langweilig war aber lange scheinbar nirgendwo so recht hinführte.
Insgesamt solide und das Ende hat für mich nochmal wirklich was rausgerissen. Aber ganz überzeugt hat es mich nicht. 3,5 Sterne