Einfach schön
Jeden Morgen nehmen sie denselben Zug nach London, die Passagiere in Wagen 3. Iona, eine Ratgeberkolumnistin und extravagante Erscheinung, hat sich sogar Namen für ihre Mitreisenden ausgedacht: Der-einsame-Teenager, ...
Jeden Morgen nehmen sie denselben Zug nach London, die Passagiere in Wagen 3. Iona, eine Ratgeberkolumnistin und extravagante Erscheinung, hat sich sogar Namen für ihre Mitreisenden ausgedacht: Der-einsame-Teenager, Die-hübsche-Leseratte oder Der-arrogante-Breitbeinige. Als routinierte Pendler wechseln sie kein Wort miteinander. Bis sich der Breitbeinige eines Tages an einer Weintraube verschluckt und womöglich erstickt wäre, hätte ein junger Mann ihn nicht gerettet. Dieser Einsatz des Krankenpflegers Sanjay bewirkt ein Wunder: Die Menschen im Zug beginnen miteinander zu reden. Aus sechs Fremden, die nichts gemeinsam haben als ihren Arbeitsweg, wird eine Gemeinschaft, in der alle füreinander da sind. Denn Hilfe braucht jeder von ihnen ...
Ich muss zugeben, dass ich mich mit diesem Buch zunächst etwas schwer getan habe. Dabei war das Buch nicht schlecht oder so, jedoch waren es mir zunächst zu viele Personen und Sichtweisen.
Jedoch zu Beginn erst mal was zum Schreibstil. Das Buch lässt sich gut lesen. Der Schreibstil ist angenehm und obwohl es in der dritten Person geschrieben wurde, konnte ich allem sehr gut folgen.
Das Buch wird durch viele, mindestens 5 Personen, erzählt, die alle hier und da ihre Probleme haben und als einzige Gemeinsamkeit morgens und abends mit demselben Zug fahren. Die Autorin erzählt abwechselnd aus den verschiedenen Sichtweisen der Figuren. Zunächst scheint alles sehr oberflächlich, doch je länger mal liest, desto mehr erfährt man und desto persönlicher werden die Figuren, sodass ich am Ende alle sehr mochte.
Gleichzeitig werden so natürlich auch viele Themen angesprochen. Durch die Länge des Buches ist es klar, dass nicht alle Themen bis ins kleinste Detail besprochen werden können, dennoch wurde jedes Problem oder Widrigkeit angegangen und erarbeitet. Zwar gibt es so nicht für jeden am Ende das perfekte Leben oder Ende, dennoch geht es allen am Ende besser. Dies haben die Figuren dabei nur durch die Unterstützung der anderen geschafft. Eine schöne Zuggemeinschaft ist dabei entstanden.
Ich fand es wirklich toll, dass die Probleme von allen ernst genommen wurden und auch wenn manche Sachen nicht haargenau geklärt wurden, war es doch schön zu sehen, dass es allen Figuren am Ende besser geht, auch wenn sie vielleicht nicht im perfekten Job oder einer scheinbar perfekten Beziehung sind.
Die vielen Themen waren dabei Alltagsprobleme, die wahrscheinlich jeder irgendwo kennt.
Weswegen ich so lange am Ende brauchte war zu Beginn tatsächlich der Perspektivenwechsel und dass alle Figuren zunächst so unpersönlich erschienen, bis man zu den Gefühlen und Gedanken kommt. Da war ich dann total dabei und mochte es sehr gerne.