Cover-Bild Das Medaillon
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 01.08.2022
  • ISBN: 9783775161541
Cathy Gohlke

Das Medaillon

Roman
Renate Hübsch (Übersetzer)

Warschau 1939. Die Stadt liegt in Trümmern. Rosa and Itzhak hätten nie damit gerechnet, dass jemals irgendetwas ihre kleine Familie entzweien könnte. Aber die junge Mutter muss sich bald mit der furchtbaren Realität abfinden: Um das Leben ihrer Tochter zu retten, trifft sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens und schickt sie fort. All ihre Hoffnung, sie nach dem Krieg wiederzufinden, hängt an der Medaillonhälfte, die sie ihr um den Hals legt.
Eine bewegende Geschichte, inspiriert von Polens dunkelsten Tagen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2022

Herzzerreissend und erschütternd

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"Wer dagegen verstieß, wurde erschossen. Aber die Gadomskis schienen auf einer anderen Ebene zu leben, sie gingen Risiken ein und ignorierten Gesetze, die ihnen nicht gefielen. Sie waren weder furchtlos ...

"Wer dagegen verstieß, wurde erschossen. Aber die Gadomskis schienen auf einer anderen Ebene zu leben, sie gingen Risiken ein und ignorierten Gesetze, die ihnen nicht gefielen. Sie waren weder furchtlos noch leichtsinnig, aber manchmal taten sie so, als ob die neuen Gesetzte für sie nicht gelten würden." Buchauszug S. 30

Inhalt:

Als Rosa und Itzhak sich im Sommer 1938 in Warschau voller Liebe und Zuneigung, das Eheversprechen gaben, hatten sie keine Vorstellung davon, in welchen Umständen, sie ihre Familie gründen würden. Mitten im zweiten Weltkrieg kommt ihr langersehntes Wunder Ania in einem heruntergekommenen Ghetto zur Welt. Aber schon bald muss Rosa ihre geliebte Tochter loslassen, um ihr die Chance auf das Leben zu geben. Werden Mutter und Tochter sich jemals wiedersehen?

Auf der anderen Seite der Ghettomauer lebt Sophie, eine Engländerin. Ihr polnischer Mann kämpft als Kampfpilot gegen die Deutschen. Auf sich allein gestellt trifft Sophie eine wahnsinnig mutige aber auch lebensbedrohliche Entscheidung.

Meine Eindrücke:

Obwohl dies nicht mein erstes Buch über den Zweiten Weltkrieg und insbesondere die Judenverfolgung war, hatte ich wirklich etwas Angst vor dieser Geschichte. Und tatsächlich hat Cathy Gohlke einen wahnsinnig herzzerreißenden und aufwühlenden Roman vorgelegt. Die Handlung konnte mich sehr schnell fesseln und auch die Buchfiguren sind mir in Rekordzeit ans Herz gewachsen. Jeweils im Wechsel wird die Geschichte von Rosa und Sophie erzählt. Das Leben der beiden Frauen läuft zunächst parallel, bis sich die beiden Handlungsstränge irgendwann kreuzen. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und durch den jeweiligen Umschwung, auch viel besser zu ertragen. Denn der Autorin ist es besonders eindrucksvoll gelungen, dem Leser die Gefühle, ihrer Protagonisten nahe zu bringen. So füllte sich mein Herz mit Freude, über die Geburt von Rosas Tochter, und zog sich im gleichen Moment schmerzlich zusammen. Da ich ja bereits über den Klappentext wusste, dass sie das Kind irgendwann würde abgeben müssen.

Auch die Gefahr durch Sophies Arbeit war regelrecht spürbar. Während des Lesens saß mir die Angst die ganze Zeit im Nacken und griff nach meinem Herz. Immer wieder kam mir der Gedanke, dass es tatsächlich so gewesen war. Cathy Golke hat die historischen Begebenheiten äußerst geschickt und glaubwürdig in ihre Geschichte aufgenommen. Durch die liebgewonnenen Charaktere wird das schreckliche Geschehen im zweiten Weltkrieg noch greifbarer. Man hofft und bangt unweigerlich mit. Und mit Schrecken stellt man an Hand der Jahrzahlen fest, wie lange der Krieg noch andauerte. Ich hatte ja keine Ahnung wie schlimm der Zweite Weltkrieg in Polen war. Die Buchseiten nahmen mich nur so gefangen und ich konnte nicht anders als dieses Werk zu verschlingen. Abschließend kann ich sagen, dass es wirklich keine leichte Kost war und einige Szenen sehr schmerzlich zu lesen waren. Man kann sich nur wünschen, dass man selbst richtig gehandelt hätte und so etwas nie wieder geschehen wird. Tatsächlich hat die Autorin das Unmögliche möglich gemacht und die Geschichte trotz des ganzen Leides und Grauens zu einem würdigen, hoffnungsvollen und bewegenden Ende gebracht.

Mein Fazit:

Ein Buch, dass einem sehr bewegt und nachdenklich zurück lässt. Diese Geschichte geht in die Tiefe des Herzens und man wird sie nicht so schnell wieder vergessen. Dankbar diese Zeit nicht erlebt zu haben, aber dankbar für diese starken Vorbilder von Frauen und Männer. Menschen, die bedingungslos liebten, unfassbar mutig waren, und die schwersten Entscheidungen ihres Lebens getroffen haben. Für dieses unglaublich mitreißende Buch kann ich gar nicht anders als 5 Sterne zu vergeben.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Da, wo es am meisten weh tut

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Man könnte auch sagen: da, wo es den meisten weh tat - in der Zeit, als die Nationalsozialisten an der Macht waren. Oh, sie haben den Menschen vielerorts sehr viel Leid zugefügt, aber es gibt durchaus ...

Man könnte auch sagen: da, wo es den meisten weh tat - in der Zeit, als die Nationalsozialisten an der Macht waren. Oh, sie haben den Menschen vielerorts sehr viel Leid zugefügt, aber es gibt durchaus einen Flecken Erde, wo sie von Anfang bis zum Ende zugange waren und besonders fies wüteten. Und das ist Polen. Dort ging es schon vor dem Krieg zur Sache, was Jagd auf Menschen und auf die Macht anging, der Krieg wurde dort angezettelt, die schlimmsten Konzentrationslager befanden sich dort und als ob das nicht ausreichte, ließen sich die Nazis weitere perfide Sammlungsformen, in denen sie vor allem Juden wie auch andere in ihren Augen unliebsame Zeitgenossen einsperren und quälen konnten einfallen. Allen voran das Warschauer Ghetto als Vorstufe zu den Lagern - das ist hier im Roman auch eine zentrale Handlungsebene.

Dorthin wird das Ehepaar Rosa und Itzhak samt Rosas Mutter geschickt, dort wird ihre kleine Tochter Ania geboren und dort trennen sich die Wege der Familie wieder und verbinden sich mit denen der Engländerin Sophie, die quasi in Warschau festsitzt - ihr polnischer Ehemann Janek ist schon seit Jahren fort und sie hat keine Ahnung, ob sie ihn wiedersehen wird. Ihre eigene Familie, das ist in dieser grausamen Zeit ihr Antriebsmittel zum Überleben.

Den Abschluss findet der Roman in England kurz nach dem Krieg, wo alle Fäden zusammenlaufen.

Es ist ein ebenso schmerzhafter wie eindringlicher Roman, der uns nicht nur nach Polen, sondern auch nach Litauen führt und uns Lesern das ganze Grauen des Naziregimes offenbart. Aber die Autorin Cathy Gohlke schreibt auch von Menschlichkeit, Wärme und Gnade. Diese und viele andere Emotionen werden Leser durchleben, die bereit sind, sich dem Roman zu stellen. Was wirklich sehr viel Mut erfordert.

Veröffentlicht am 12.09.2022

Das Schicksal der Juden in Warschau

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Mit dem Roman "Das Medaillon" beschreibt Cathy Gohlke in einer zu Herzen gehenden Geschichte, das Schicksal der Juden in Warschau.

Die Handlung setzt in Warschau um das Jahr 1939 ein. Sophie Kumiega ist ...

Mit dem Roman "Das Medaillon" beschreibt Cathy Gohlke in einer zu Herzen gehenden Geschichte, das Schicksal der Juden in Warschau.

Die Handlung setzt in Warschau um das Jahr 1939 ein. Sophie Kumiega ist eine in Polen lebende Engländerin. Ihr polnischer Ehemann Janek ist Kampfpilot. Mit Beginn des Krieges ist sie auf sich gestellt. Bei der Bombardierung Warschaus verliert sie nicht nur ihr ungeborenes Kind sondern auch einige wichtige Freunde.
Als Engländerin bekommt sie beim Einmarsch der Nazis in Polen einen Unterschlupf und eine neue Identität. Als klar wird, dass ganz besonders die Juden unter der deutschen Besatzungsmacht leiden versucht Sophie einige Juden zu schützen. Die Nazis bauen speziell für die jüdische Bevölkerung ein Ghetto über das die Abtransporte nach Treblinka organisiert werden. Viele wissen nicht was dies bedeutet und so nimmt das Schicksal der Juden seinen schrecklichen Lauf.
Rosa und Izhak sind Juden, die auch in diesem Ghetto wohnen müssen. Mit großen Entbehrungen lebt die kleine Familie als die hoch schwangere Rosa ihre kleine Tochter Ania zur Welt bringt. Izhak macht sich Sorgen um seine Eltern in Vilnius - Litauen, darum möchte er Frau und Kind nur für kurze Zeit verlassen, um nach dem Rechten zu sehen. Als er jedoch nicht wiederkehrt ahnt Rosa Schlimmes und sieht gleichzeitig, dass immer mehr Menschen abtransportiert werden. Sie ahnt, dass auch sie nicht verschont sein wird und trifft eine schmerzliche Entscheidung...

Cathy Gohlke beschreibt auf eindrucksvolle Weise besonders die schlimmen Zustände zu Beginn des Einmarsches deutscher Truppen in Polen und die Brutalität, welche die Deutschen gegenüber der jüdischen Bevölkerung an den Tag legen.
Die Armut und das Aushungern der Bevölkerung ist ein unerträgliches Vorgehen der Deutschen, das die Autorin solide und mit bester Recherche untermauert auf eindrucksvolle Weise dokumentiert.
So beruhen große Teile des Romans auf schrecklichen Tatsachen.

Ania, das Kind, hat von nun an zwei Elternpaare die sie von Herzen lieben. Sie ist ein Beispiel für viele Kinder die von ihrer Mutter lieber für eine kurze Zeit weggegeben wurden als sie dem sicheren Tod auszuliefern.

Dieser Roman erzählt eine zu Herzen gehende Geschichte, in die viele wertvolle christliche Gedanken und Gebete eingewoben sind. Vergebung und Neuanfang aber auch eine große Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber der jüdischen Bevölkerung ist eines von vielen beeindruckenden und wertvollen Themen dieses sehr schönen Romans.
"Das Medaillon" ist ein hervorragendes Werk von Cathy Gohlke, das durch seine fundierte Recherchearbeit überzeugt und das ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.

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1939. Im vom Bombenhagel zertrümmerten Warschau sieht sich das jüdisch-polnische Ehepaar Rosa und Itzhak Dunovich vor großen Herausforderungen, denn sie sind gezwungen, ins Warschauer Ghetto zu ziehen, ...

1939. Im vom Bombenhagel zertrümmerten Warschau sieht sich das jüdisch-polnische Ehepaar Rosa und Itzhak Dunovich vor großen Herausforderungen, denn sie sind gezwungen, ins Warschauer Ghetto zu ziehen, obwohl sie eigentlich nur aus Litauen gekommen sind, um Rosas Mutter zu besuchen. Das Leben dort ist geprägt von Hunger, Entbehrungen und vor allem von den Grausamkeiten der Nazis. Itzhak, der sich Sorgen um seine eigene Familie macht, reist nach Litauern und lässt Rosa und die neugeborene Tochter Ania zurück. Rosas Lage wird im Ghetto immer schwieriger und als Itzhak nicht zurückkehrt, muss sie eine schwere Entscheidung treffen, um wenigstens das Leben ihrer Tochter zu retten. Währenddessen verliert die mit dem Polen Janek Kumiega verheiratete Engländerin Sophie in Warschau ihr Kind und muss allein mit der Trauer fertig werden, denn sie hat lange keine Nachricht von ihrem Ehemann mehr erhalten, der als Kampfpilot im Einsatz ist. Um sich abzulenken, setzt Sophie all ihre Kraft ein, die geknechtete jüdische Bevölkerung zu unterstützen, wenn sie sich selbst dabei in große Gefahr begibt…
Cathy Gohlke hat mit „Das Medaillon“ einen sehr berührenden und fesselnden historischen Roman vorgelegt, der den Leser in die dunkelste Zeit des vergangenen Jahrhunderts zurückreisen lässt, um zwei starke Frauen kennenzulernen, die mit ihren Taten Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und Liebe leben. Dass die Handlung auf tatsächlichen Begebenheiten beruht, erhöht den Authentizitätscharakter der Geschichte und macht sie noch interessanter, denn der Autorin gelingt es ausgezeichnet, Fiktion und Realität miteinander zu verknüpfen. Der flüssige und bildhafte Erzählstil bringt den Leser schnell in polnische Warschau, wo er sich inmitten des Zweiten Weltkrieges über wechselnde Perspektiven an der Seite unterschiedlicher Protagonisten wiederfindet und Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhält, während er ihr Schicksal hautnah mitverfolgt. Die Autorin lässt mit ihre Worten das Warschauer Ghetto nebst seinen Bewohnern und all seinen dort herrschenden Unmenschlichkeiten plastisch vor dem Auge des Lesers entstehen, der tief in das Schicksal der Menschen abtaucht und dabei eine Achterbahn der Gefühle erlebt, die noch lange nachhallt. Während das unerträgliche Leid der jüdischen Bevölkerung einem die Tränen in die Augen treiben, ist es vor allem die Menschlichkeit derjenigen, die unter größter Gefahr helfen und unterstützen, die einem großen Respekt abringen. Sowohl das Schicksal von Rosa und ihren Angehörigen als auch das von Sophie nebst ihren Lieben gehen unter die Haut. Die von ihnen gefällten Entscheidungen haben eine große Tragweite und man fragt sich während der Lektüre oftmals selbst, ob man solche Wege gewählt hätte. Gerade der christliche Glaube hat diesen Menschen in einer grausamen, trostlosen Zeit Mut und Hoffnung gespendet und über sich hinauswachsen lassen.
Die Charaktere sind facettenreich gestaltet, ihre glaubwürdigen menschlichen Ecken und Kanten machen sie dem Leser nahbar, der ihr Schicksal atemlos verfolgt. Rosa ist eine selbstlose Frau, die verunsichert und verängstigt eine weitreichende Entscheidung treffen muss, die ihr das Herz bricht, aber ein Leben rettet. Sophia ist eine Kämpfernatur, die einen großen Verlust erlitten hat und ihre Trauer in Kraft und Unterstützung für andere umwandelt. Die innere Zerrissenheit beider Frauen ist durchweg gut spürbar, jede Mutter kann ihre Gefühle nachvollziehen. Aber auch Itzak, Janek, Aina und viele mehr bereichern das Buch mit ihren Auftritten.
„Das Medaillon“ ist ein Roman voller Leid, Trauer, Liebe, Hoffnung, Überlebenskampf und viel Mut. Fesselnd und wunderbar einfühlsam erzählt, trifft diese Geschichte den Leser mitten ins Herz, wo sie noch lange verbleibt, nachdem die letzte Seite gelesen ist. Absolute Leseempfehlung für ein echtes Highlight - Chapeau!!!

Veröffentlicht am 07.09.2022

Berührendes Buch

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„...Er legt ihr die Hand auf den Rücken und dreht seine frisch angetraute Frau sanft und fest, wie er es beim Tanz tun würde. Dann legt er ihr die feingliedrige goldene Kette um den Hals...“

Wir schreiben ...

„...Er legt ihr die Hand auf den Rücken und dreht seine frisch angetraute Frau sanft und fest, wie er es beim Tanz tun würde. Dann legt er ihr die feingliedrige goldene Kette um den Hals...“

Wir schreiben das Jahr 1938, als Itzhak und Rosa heiraten. Noch sehen sie die dunklen Wolken nicht, die bald über Polen aufziehen werden.
Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Es ist aber kein leichtes Buch, denn sehr viele historische Ereignisse liegen dem zugrunde.
Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an. Er lässt viel Raum für die inneren Befindlichkeiten der Protagonisten.
Die eigentliche Handlung beginnt mit dem Bombardement von Warschau im Jahre 1939. Sophie arbeitet in der Bibliothek. Sie ist Engländerin, aber ihrem Mann Janek nach der Hochzeit nach Polen gefolgt. Nach dem Einzug der Deutschen verschafft der Leiter der Bibliothek ihr und seiner Tochter eine neue Identität. Das wird ihnen das Leben retten. Er gibt ihnen manch Weisheit mit auf den Weg.

„...Die Angst ist ein unschöner Feind. Lass sie einen Fuß in die Tür kriegen, und sie wird dein Leben kontrollieren...“

Von ihrem Mann Janek, der in den Krieg zog, hat Sophie nichts mehr gehört.
Itzhak und Rosa geben ihr Haus auf und ziehen ins Ghetto, als dort noch Wohnungen zu bekommen waren. Sehr anschaulich wird das Leben der jüdischen Bevölkerung beschrieben.

„...Die Deutschen wollen, dass wir vergessen, wer wir sind und wem wir gehören. Nicht nur heute, sondern für alle Zeiten...“

Wenige Monate nach der Geburt ihrer Tochter entscheidet sich Itzhak, eine günstige Gelegenheit zu nutzen, und nach seinen Eltern in Litauen zu sehen. Als es Rosa immer schwerer fällt, ihre Tochter zu ernähren, nutzt sie das Angebot eines Netzwerkes um Irene Sendler und gibt ihre Tochter Ania in fremde Hände. Sie hängt ihr die Hälfte des Medaillons um, das sie zur Hochzeit erhielt.
In drei Handlungssträngen wird nun das Leben von Izthak, Rosa und ihrer Tochter erzählt. Dabei werden wichtige historische Gegebenheiten wie die Geschehnisse um das Warschauer Ghetto und die Liquidierung der jüdischen Bevölkerung in Litauen mit eingearbeitet. Gleichzeitig erfahre ich eine Menge unter den Widerstandskampf in Warschau außerhalb des Ghettos.
Deutlich wird, dass viele in der harten Zeit durch ihren Glauben getragen werden. Er durchzieht das Buch wie ein roter Faden.
Doch was wird nach dem Krieg? Wie geht eine Frau damit um, wenn sie in Kind, das sie fünf Jahre großgezogen und liebgewonnen hat, wieder hergeben soll? Die Autorin versteht es, die Zerrissenheit und die inneren Kämpfe sehr behutsam und ohne eigene Wertung wieder zu geben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es arbeitet eine Stück Geschichte auf, indem es sie mit persönlichen Schicksalen verknüpft.

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