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Veröffentlicht am 03.10.2022

Zurückgelassene Katzen einer fast verlassenen Stadt setzen sich zur Wehr

Gangs of Katzenstadt
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Die Katzen sollen aus der Stadt vertrieben werden, um einem neuen Bauvorhaben nicht mehr im Wege zu stehen. Dazu ist den Verantwortlichen jedes Mittel recht. Vom Diebstahl einer Besitzurkunde über das ...

Die Katzen sollen aus der Stadt vertrieben werden, um einem neuen Bauvorhaben nicht mehr im Wege zu stehen. Dazu ist den Verantwortlichen jedes Mittel recht. Vom Diebstahl einer Besitzurkunde über das Abhacken von Katzenpfoten zum Hetzen durch Hunde ist alles dabei. Doch die Katzenclans der Stadt tun sich zusammen, um ihre Heimat nicht zu verlieren. Sie hecken einen Plan aus, um die Eindringlinge zu vertreiben und ihr Bleiberecht durch die Besitzurkunde zu beweisen. Unterstützt werden sie durch die Tierärztin des Ortes.

Ich war mir erst unsicher, um was für ein Buch es sich hier handelt: Kinder-/Jugendbuch? Fantasy? Krimi? Ich hatte anfangs massiv Probleme, in die Geschichte reinzukommen, da der Aufbau sehr ungewöhnlich ist. Hier gibt es keine Kapitel, sondern sehr kleine Abschnitte, pro Seite 1- 3, die jeweils mit einem fettgedruckten Vorsatz beginnen, der sich im Abschnitt dann wiederholt. Das war für meinen Lesefluss eine echte Herausforderung und ich habe es mir dann angewöhnt, diesen Vorsatz gar nicht mitzulesen. So kam ich einigermaßen zurecht. Der Schreibstil ist lebendig und gut zu lesen, manchmal eher an ein Kinderbuch erinnernd, dann wieder eher nicht für Kinder geeignet. Diese Diskrepanz hat mir dann auch ein bisschen zu schaffen gemacht und ich war mir lange nicht sicher, ob ich mit dem Buch glücklich werde oder nicht. Es spielen haufenweise Katzen mit (um die 30), die nahezu alle beschrieben und charakterisiert werden. Den Überblick bekam ich dann erst im Laufe des Buches. Es gibt sogar einige s/w-Zeichnungen, die beim Kennenlernen der Katzen behilflich sind.

Letztlich komme ich zu mehreren Ergebnissen:
1. es ist ein Fantasy-Katzen-Krimi für Leser ab ca. 14 Jahren
2. mir gefällt das Buch ganz gut, da es rasant und spannend ist, wenn auch teils weit hergeholt
3. man muss sich auf den ungewöhnlichen Aufbau einlassen können, um die Geschichte zu genießen
4. es ist definitiv ein Buch für Katzenfans

Das Cover gefällt mir übrigens ausgesprochen gut, da es ein wenig düster ist, so wie die Story auch.

Mir fällt eine Bewertung ein bisschen schwer, ich entscheide mich dennoch für 3,5 Sterne – also zwischen gut und sehr gut. Zu 4 oder mehr Sternen hat es für mich persönlich wegen des schwierigen Leseflusses, der oftmals unrealistischen Handlung (ich weiß, Fantasy, aber trotzdem) und des Wechsels zwischen teils Kinderbuchschreibstil und dann wieder sehr düsteren Szenen nicht gereicht.

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Fortsetzung, die zwar besser ist als Teil 1, aber immer noch nicht richtig zündet

Mona - Verliebt, verlobt, beschworen
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Mona und Balthasar sind jetzt also nicht nur verheiratet, sondern auch richtig zusammen. Gemeinsam stellen sie sich den Gefahren, die durch die Nosdrof-Brüder ausgeht. Diese bringen immer mehr Dämonen ...

Mona und Balthasar sind jetzt also nicht nur verheiratet, sondern auch richtig zusammen. Gemeinsam stellen sie sich den Gefahren, die durch die Nosdrof-Brüder ausgeht. Diese bringen immer mehr Dämonen in ihren Dunstkreis und planen Schreckliches. Bei einem Einsatz findet Mona einen Babydämon – ein ferkelähnliches, ziemlich süßes Wesen – das gerade seine Eltern verloren hat. Sie nimmt sich seiner an und so sind Mona, Balthasar und Tiffy (so heißt der Babydämon) nun also eine kleine Familie, die Balthasar um jeden Preis schützen will.

Das ist offensichtlich einfach nicht meine Buchreihe. Nachdem ich Teil 1 eher langweilig und wenig ansprechend fand, ist Teil 2 zwar einen Tick besser, aber der zündende Funke will einfach nicht auf mich überspringen. Die Figuren sind an sich wirklich nett, es ist durch und durch humorvoll und auch Liebesgeplänkel kommt nicht zu kurz. Doch alles einfach zu wenig mitreißend. Es passiert viel und doch gefühlt irgendwie gar nichts. Mit dem Ferkelchen Tiffy kommt zwar ordentlich Leben in die Bude und es ist wirklich zuckersüß. Doch Mona geht mir schlicht auf den Keks mit ihrer seltsamen Art. Einerseits ist sie extrem kindisch und naiv, andererseits fühlt sie sich dazu auserkoren, für Tiffy die Mutterrolle zu übernehmen. Sie verführt Balthasar sehr gekonnt in der Öffentlichkeit auf einem Parkplatz im Auto, stellt sich aber etepetete an, wenn er sie mal halbnackt zu Gesicht bekommt. Sie kümmert sich um ihre Freunde, übernimmt eine Art Vormundschaft für Vampir Boris, schafft es aber nicht, sich ihren Eltern gegenüber wie eine Erwachsene zu Verhalten. Das ist mir einfach alles zu unstimmig. Und Balthasar mutiert vom Dämon aus der Hölle zum weichgespülten verliebten Trottel, der gefühlt keine Eier mehr in der Hose hat.

Fazit: nix für mich, das ist mir einfach alles zu unausgereift. Humor allein macht noch kein gutes Buch. Ich gebe einen halben Stern mehr als für Teil 1, also 3,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Wahn oder Wirklichkeit? Gut aufgebauter Thriller in norwegischem Ambiente

Verschollene Erinnerung: Erkennst du die Wahrheit?
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Thore und seine junge Frau Lana verbringen das Wochenende wie so oft in ihrem Ferienhaus auf Flekkerøya. Als Thore vom Joggen zurück nach Hause kommt, ist Lana nicht da. Doch im Schlafzimmer ist alles ...

Thore und seine junge Frau Lana verbringen das Wochenende wie so oft in ihrem Ferienhaus auf Flekkerøya. Als Thore vom Joggen zurück nach Hause kommt, ist Lana nicht da. Doch im Schlafzimmer ist alles voller Blut. Bevor er noch dazu kommt, die Polizei anzurufen, stürmt diese schon das Haus und stellt Thore unter dringenden Tatverdacht, seine Frau ermordet zu haben. Doch Thore weiß von nichts, er war doch joggen. Wenn da nur nicht diese elenden Kopfschmerzen wären. Thore kommt ins Krankenhaus zur Behandlung der schweren Schmerzen, seiner Übelkeit und der Amnesie. Dort versucht eine Ärztin, seinen Erinnerungslücken auf die Spur zu kommen, sein bester Freund (Anwalt) ihn da irgendwie rauszuboxen und der Polizist Larsen ihn des Mordes zu überführen. Und Thore? Der weiß nicht mehr, was wahr ist und was nicht.

Mir gefällt das Setting in Norwegen ganz gut, die Insel, der Fjord, Oslo. Die Charaktere werden teils detailliert beschrieben, vor allem Thore. So fällt es leicht, einen Bezug herzustellen und sich reinzudenken in den augenscheinlich verzweifelten Mann. Durch einige Rückblicke erfahre ich, wie Thore seine Ehe gesehen hat. Nämlich überglücklich und voller Liebe. Auf der anderen Seite bringen die Polizeiermittlungen Dinge ans Licht, die eine ganz andere Seite zeigen. Ich war anfangs hin und her gerissen und konnte mich nicht entscheiden, was ich nun denken soll. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, dann war mir eigentlich recht schnell klar, was hier ungefähr gespielt wird. Dafür sorgt vor allem ein Satz, der noch vor Beginn des Buches geschrieben steht. Den hätte ich dort vielleicht nicht platziert. Insofern war das Ende für mich nun keine wirkliche Überraschung. Doch der Aufbau war gut… so nach und nach wurde mir quasi offenbart, warum, wer, wie.

Die Dialoge waren mir teils zu hölzern, irgendwie nicht lebendig genug. Und bis auf Thore und vielleicht noch seinen besten Freund Bjørn blieben die anderen Figuren eher oberflächlich. Ich fand sie allesamt nicht wirklich sympathisch, aber auch nicht sonst wie berührend. Das fehlte mir hier ein bisschen.

Dennoch: ein guter Thriller, der sehr gut und flüssig zu lesen ist und die eine oder andere kleine Überraschung bereithält. Was mir besonders gut gefallen hat war, dass die Auflösung sehr detailliert war und einen ordentlichen Schuss Kaltblütigkeit beinhaltete. Von mir gibt es daher 3,5 Sterne (also zwischen gut und sehr gut nach meinem Wertungssystem).

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Ein Bergbauerndorf in Südtirol – idyllisch? Nein! Dafür mörderisch und schweigsam!

Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.
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Tal-Valle in Südtirol – ein kleines Bergbauerndorf mitten im Nichts. Hier soll Pietro Carminati ab sofort seinen Dienst versehen. Doch anstatt eine ruhige Kugel schieben zu können, wird direkt ein Toter ...

Tal-Valle in Südtirol – ein kleines Bergbauerndorf mitten im Nichts. Hier soll Pietro Carminati ab sofort seinen Dienst versehen. Doch anstatt eine ruhige Kugel schieben zu können, wird direkt ein Toter gemeldet. Sepp, der „Dorfbsuff“ liegt tot im Bach. Sicher ein Unfall. Als dann tags darauf die Leiche eines der Bauern mit abgehackten Händen und halbnackt an einem Marterl geflochten entdeckt wird, keimt ein Verdacht auf. Dieser erhärtet sich, als am nächsten Tag der nächste Bauer tot am Marterl hängt. Allen Leichen wurde ein Sträußchen Vergissmeinicht beigestellt. Carminati versucht zu ermitteln, doch die schweigende Dorfgemeinschaft macht es ihm nicht leicht. Zudem kämpft er mit seinen Gefühlen, denn seine Verlobte Beatrice hat ihm den Laufpass gegeben, was Carminati nicht akzeptieren will. Und der Chef fordert schnelle Ergebnisse. Carminati steht unter Druck – und schon passiert noch ein Mord.

Eine Leiche jagt die nächste in diesem Südtirol-Krimi. Es geht Schlag auf Schlag, zu schnell, um wirklich Ermittlungen zu betreiben. Außer ein paar Befragungen, die aufgrund der stoischen Wortkargheit der Bergbauernfamilien eher Monologen gleichen und dem Einsatz von Militärpatrouillen im Dorf, unternimmt Pietro eigentlich nichts. Dazu ist er von seinem Privatleben – erst in Form seiner Verlobten, die ihm einen Laufpass gegeben hat und später dann von den schönen grünen Augen einer Journalistin, die ihm den Kopf verdreht – zu sehr abgelenkt. Für mich macht das aus Pietro einen denkbar ungeeigneten Polizisten und ich empfinde ihn tatsächlich als sehr stümperhaft. So kommt leider kein Ermittlungsfieber auf – es wird ja kaum ermittelt. Eine Leiche nach der anderen, dazwischen ein bisschen Geplänkel und am Ende dann der Showdown mit der letzten Leiche und der Auflösung. Es hat schon Spaß gemacht, das Buch zu lesen und der Schreibstil ist auch wirklich fesselnd. Doch mir ging alles zu schnell. Es blieb keine Zeit, die Figuren näher kennenzulernen – alle blieben für mich sehr blass. Dadurch, dass einfach immer mehr Leichen auftauchten, ohne dass dem Leser ein bisschen Zusatzinfos oder Hinweise zu den Opfern geliefert wurden, war es nahezu unmöglich, mitzuraten, weswegen und von wem sie ermordet wurden. Gefallen hat mir der Humor, der vor allem mit den Militärjungs immer mal wieder aufblitzte. Über Pietro habe ich mich eigentlich nur aufgeregt. So eine selbstmitleidige, unnütze Heulboje. Die Auflösung war dann zwar nachvollziehbar, aber doch auch sehr reißerisch.

Das Cover ist sagenhaft! Diese bedrohliche Stimmung passt perfekt zu dem einsamen Bergbauerndorf. Und: ich weiß jetzt, was Marterln sind – das war mir vorher nämlich nicht bewusst, dass diese überdachten Wegkreuze mit den religiösen Figuren an den Wegesrändern so heißen.

Ein Krimi, der sich flüssig und schnell lesen lässt, der aber irgendwie mein Krimiherz nicht wirklich befriedigt hat. Dafür war es zu viel und zu schnell und zu sehr nur an der Oberfläche. Das ist schade, denn der Schreibstil an sich ist wirklich super. Mit mehr Tiefe und Detailverliebtheit wäre der Krimi perfekt gewesen. So vergebe ich 3 gute Sterne (wie gesagt: GUTE Sterne! Drei sind bei mir GUT, vier sind SEHR GUT – das Buch ist also keinesfalls schlecht, sondern liegt zwischen gut und sehr gut).

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Seemonster und alte Legenden –Abenteuer auf einer schottischen Insel

Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht (Sea Monsters 1)
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Finn liebt seinen Heimatort und verbringt gerne Zeit am Meer – wenn auch nicht im Wasser, weil er bei einem Surfunfall fast ertrunken ist. Seit dem hat er panische Angst vor Wasser. Als Poppy mit ihren ...

Finn liebt seinen Heimatort und verbringt gerne Zeit am Meer – wenn auch nicht im Wasser, weil er bei einem Surfunfall fast ertrunken ist. Seit dem hat er panische Angst vor Wasser. Als Poppy mit ihren Eltern auf die Insel zieht und in seine Klasse geht, wird sie von den Mitschülern zu einer Mutprobe aufgefordert: eine Nacht auf der Insel vor der Küste zu verbringen. Durch eine Hinterlist bringen die Schüler Finn dazu, mit ins Boot zu steigen. Kaum auf der Insel, rudern die anderen Kinder zurück. Finn und Poppy sind allein auf der Insel. Diese bricht plötzlich in sich zusammen. Schon wieder ist Finn im Meer in großer Gefahr. Poppy und Finn sind sich sicher, eine Art Drachen gesehen zu haben, Finn meint sogar, dieser hätte ihn an Land gebracht, ihn gerettet. Natürlich glaubt ihnen keiner, so machen sie sich zusammen mit dem Fischer Connor auf die Suche und werden fündig! Da draußen sind tatsächlich Seeungeheuer unterwegs, die 400 Jahre lang geschlafen haben – damals hatte Finns Urahnin ihre Hand im Spiel. Die Inselbewohner wollen die Ungeheuer töten, Finn, Poppy und einige andere wollen das um jeden Preis verhindern.

Cover und Innenleben des Buches sind wirklich schön und machen Lust aufs Eintauchen in das Abenteuer. Innen gibt es zahlreiche schöne s/w-lllustrationen. Die Kapitel sind angenehm kurz, die Schrift schön groß. Das Buch ist ab 9 Jahren empfohlen und ich würde es tatsächlich begrenzen bis ca. 13 Jahre. Für ältere Kinder könnte es doch zu „einfach gestrickt“ sein. Der Schreibstil ist gut lesbar und pfiffig, die Charaktere werden jedoch für meinen Geschmack nur oberflächlich beschrieben. Ich kann mit keiner wirkliche Nähe aufbauen, da sie in vielen Teilen zu unbekannt bleiben. Auch sind die einzelnen Szenen für mich oft zu schnell abgehandelt. Ich hätte mir oft mehr und ausführlichere Beschreibungen gewünscht. So ist die Freundschaftsanbahnung zwischen Finn und Big Ben, wie sie den Seedrachen nennen, viel zu hopplahopp so wie – hm, ja – irgendwie alle Szenen. Und dass die vielen anderen Seemonster alle Köpfe von Tieren haben (Löwe, Pony, Ziege, Schildkröte) fand ich auch eher kindisch. Von daher: für 9-13 Jährige sicher ein schönes Abenteuer, für ältere Kids eher nicht so.

Hervorheben möchte ich die schöne Botschaft der Story: Freundschaft, Zusammenhalt, Mut, Stehen zu seinen Ängsten bzw. Ängste überwinden, sich für etwas einsetzen und Natur- bzw. Tierschutz. Alles wichtige Werte, die gut verpackt wurden.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen – mir fehlt es ein bisschen an Tiefe und so richtig warm bin ich mit den Figuren nicht geworden, sie waren mir zu blass, es sprang für mich kein Funke über. Dennoch eine gute Geschichte (3,5 liegt ja immerhin zwischen gut und sehr gut), die jüngeren Kindern sicher spannende und abenteuerliche Stunden beschert.

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