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Gavroche

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2022

Mysteriös und überraschend

Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall
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Colin ist gar nicht begeistert davon, den Sommer bei seiner Mutter zu verbringen. Immerhin hat sie ihn und seinen Vater verlassen, als er noch ein Kind war und hat stattdessen ihre Karriere als Theaterschauspielerin ...

Colin ist gar nicht begeistert davon, den Sommer bei seiner Mutter zu verbringen. Immerhin hat sie ihn und seinen Vater verlassen, als er noch ein Kind war und hat stattdessen ihre Karriere als Theaterschauspielerin vorangetrieben. Doch nun, kurz nach dem Tod seiner Großmutter, soll er also zu seiner Mutter, die wiedergeheiratet hat und somit auch seinen Stiefvater kennenlernen und außerdem seine kleine Halbschwester. Colin ist also schon auf der Fahrt genervt und als er dann auch noch auf den mürrischen Teddy trifft, reicht es ihm eigentlich. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und auf einmal ist Colin tot und ist ein Geist, der jedoch eine Chance erhält. Aber wer hat ihn getötet und welchse Motiv steckt dahinter?
Christian Handel hat es in diesem Buch immer wieder geschafft, mich zu überraschen. Vorhersehbarkeit gibt es hier wirklich nur in Ansätzen und so fiel es mir auch schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Die queer Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und vorsichtig und ist zwar immer präsent, bleibt aber dennoch meist im Hintergrund hinter den mysteriösen Ereignissen in diesem etwas schaurigen Herrenhaus auf dem Land.
Fazit: ein Buch zum Eintauchen und die Welt-um-sich-herum-Vergessen, aus dem ich am Ende nicht so gerne aufgetaucht bin. Toller Schreibstil, fantastische Geschichte.

Veröffentlicht am 26.09.2022

Lasst uns etwas ändern!

Erste Hilfe für die Erde
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"Dieses Buch ist anders" und dann auch noch inspiriert von Sun Tzus Buch "Die Kunst des Krieges" - allein das hat meine Neugierde geweckt. Es ist tatsächlich ein Buch, dass man immer wieder mal zur Hand ...

"Dieses Buch ist anders" und dann auch noch inspiriert von Sun Tzus Buch "Die Kunst des Krieges" - allein das hat meine Neugierde geweckt. Es ist tatsächlich ein Buch, dass man immer wieder mal zur Hand nehmen kann, an einer beliebigen Stelle aufschlagen und sich dann in den Aussagen festlesen kann. Es gibt einen Schnelldurchgang durch die Geschichte unserer Erde, mit erstaunlichen Fakten, in kurzen Sätzen, viele davon fett gedruckt und seitenfüllend. Dasselbe Prinzip gilt für die sechs weiteren Kapitel. Es ist eher ein Buch, das Diskussionsanlässe bietet, dass uns aus unserer Komfortzone herausholen möchte. Unterschiedliche Schriftarten, verschiedene Grauschattierungen oder schwarze Schriftsätze. Ein Buch, dass meine Aufmerksamkeit fesseln konnte und über dessen Inhalt ich immer noch länger gegrübelt habe.

Veröffentlicht am 07.09.2022

Auf der Champollion

Die Passage nach Maskat
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Das Cover lädt uns schon ein auf eine faszinierende Zeitreise auf der Champollion, die zum Schauplatz eines Kriminalfalles wird. Ich habe schon recht viele Bücher von Cay Rademacher gelesen, seien es nun ...

Das Cover lädt uns schon ein auf eine faszinierende Zeitreise auf der Champollion, die zum Schauplatz eines Kriminalfalles wird. Ich habe schon recht viele Bücher von Cay Rademacher gelesen, seien es nun historische, oder aber zeitgenössische Krimis. Wie auch in seinen anderen Werken beweist der Autor auch hier wieder große Kenntnisse und zeigt, wie detailliert er sich in diese Zeit eingearbeitet hat und seine Figuren sind abwechslungsreich und authentisch gezeichnet ohne in Klischees zu verfallen. Begeben wir uns auf den Ozeanliner Champollion in das Jahr 1929, vergessen wir jedoch all die weltpolitischen Ereignisse, sondern widmen wir uns stattdessen diesem Mikrokosmos und der Fahrt vom südfranzösischen Marseille bis in den Oman. Theodor Jung, seine Frau Dora und so manch ein Familienmitglied sowie Mitglieder der High Society. Doch dann verschwindet Dora und nach ein paar Tagen versuchen andere Jung davon zu überzeugen, sie sei nie auf dem Schiff gewesen. Was ist wirklich passiert? Während das Schiff seinen Weg durch den Suezkanal und weiter nimmt, habe ich die Lektüre sehr genossen. Ein ausgefeilter Schreibstil, eine verzwickte und interessante Geschichte und ein überzeugendes Ende.

Veröffentlicht am 18.08.2022

Der Wacken-Bäcker

Das einfachste Brot der Welt
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Ich liebe es, Brot zu backen und habe schon eine ganze Reihe an Brotbackbüchern zu Hause und freue mich immer auf neue Inspirationen.
Bevor es hier an die Rezepte geht, erzählt der Autor Axel Schmitt aus ...

Ich liebe es, Brot zu backen und habe schon eine ganze Reihe an Brotbackbüchern zu Hause und freue mich immer auf neue Inspirationen.
Bevor es hier an die Rezepte geht, erzählt der Autor Axel Schmitt aus seinem Leben. Aufgewachsen in einer Bäckersfamilie, der viel zu frühe Tod des Vaters und plötzlich ist er verantwortlich. Und er hat revolutionäre Ideen, verbindet Brotbacken mit Musik, er ist der Wacken-Bäcker, dem großen Metal-Festival.
Alles ganz interessant, aber dann geht es an die Rezepte. Auch hier sind lange Gehzeiten und geringe Hefemengen die Grundlage für leckeres und bekömmliches Brot. Die Rezepte sind abwechslungsreich und alles, was ich bereits getestet habe, war sehr lecker. Die langen Gehzeiten im Kühlschrank mag ich, da sie immer ein wenig Flexibilität gewähren. Neben Brotrezepten gibt es auch Rezepte für diverse Süßwaren. Interessant sind auch die QR Codes und immer wieder überrascht der Autor durch seine innovative Art.

Veröffentlicht am 16.08.2022

Unglaublich faszinierend

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
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Das Cover mit dem integrierten Foto von Ingeborg Bachmann und Max Frisch gefällt mir gut - so erhält man gleich ein Bild vor Augen. Wie immer in den Romanen von Bettina Storks beinhaltet auch dieser einen ...

Das Cover mit dem integrierten Foto von Ingeborg Bachmann und Max Frisch gefällt mir gut - so erhält man gleich ein Bild vor Augen. Wie immer in den Romanen von Bettina Storks beinhaltet auch dieser einen wortgewaltigen und wunderbaren Prolog, bei dem man sofort in die Geschichte gezogen wird. Die eingeflochtenen Zitate machen das Buch noch lebendiger und da bekommt man richtig Lust, sich doch mal näher mit dem Werk von Ingeborg Bachmann und Max Frisch zu beschäftigen. Bettina Stork hat einen unglaublich tollen Schreibstil, was sie auch hier erneut beweist. Sie fesselt mich immer wieder mit ihren so unterschiedlichen Geschichten. Der rote Faden geht niemals verloren und wir erleben mit den beiden Protagonisten ihre nicht einfache Beziehung. Ein überaus "lebendiger" Roman, aus dem ich nur schlecht wieder "auftauchen" konnte und bei dem ich viel gelernt habe und neue Anstöße erhalten habe, mich näher mit diesen Personen zu beschäftigen.
Das informierende und aufschlussreiche Nachwort sowie die Bibliographie und die Nachweise der Zitate machen deutlich, wie akribisch die Autorin recherchiert und sich in das Thema eingelesen hat.