Eine Geschichte mit Längen
ConnemaraNicolas Mathieu hat einen wunderbaren Schreibstil. Gerade im ersten Drittel des Buches findet man immer wieder Zeilen, die sehr genau den Nerv treffen und mitfühlen lassen.
Doch der Schreibstil allein ...
Nicolas Mathieu hat einen wunderbaren Schreibstil. Gerade im ersten Drittel des Buches findet man immer wieder Zeilen, die sehr genau den Nerv treffen und mitfühlen lassen.
Doch der Schreibstil allein macht leider kein spannende, interessante und mitziehende Geschichte. Hélènes innere Unruhe und Zerrissenheit, ihre Wut und ihre Sehnsucht werden richtig gut beschrieben, aber teilweise leider auch sehr langatmig und zäh. Der Wechsel zwischem dem Hier und Jetzt und der Vergangenheit war zwar durchaus interessant, um die Beziehungen besser verstehen zu können, aber ich verlor im Laufe des Lesens zwischendurch immer mal wieder die Lust an der Geschichte. Ich hatte des Öfteren das Gefühl auf der Stelle zu treten und mich nach dem Sinn der Geschichte zu fragen.
Die Charaktere sind mir nicht so richtig nah gekommen. Ich konnte für keinen der Charakter wirklich Symphatie empfinden und hatte dadurch auch immer eine Distanz zu der Geschichte.
Aufgrund des wunderbaren Schreibstils würde ich wahrscheinlich noch einmal ein Buch von Nicolas Mathieu lesen. Immer in der Hoffnung, dass die Geschichte dann besser zu mir passt.