Daniel Schmidt - Elbschlosskeller

Ich kenne Daniel bis dato aus einer Reality Show im Fernsehen und finde ihn echt sympathisch und bodenständig.
Die Kiez-Geschichten und ihre Bewohner finde ich schon immer super spannend und deshalb habe ich auch schon einige Dokumentationen darüber gesehen.
Zum Geburtstag habe ich dann schließlich von einer Freundin das Buch, zusammen mit einem Gutschein für eine Kiez-Führung mit Daniel, bekommen. In Vorbereitung darauf habe ich das Buch natürlich umgehend verschlungen.
Er erzählt sehr ehrlich und offen aus seinem Leben.
Dabei lässt er nichts aus. Auch die unangenehmen und brutalen Seiten schildert er detailliert.
Zudem lernen wir viele Menschen aus seinem Leben und seiner Arbeit kennen.

Ich muss ehrlich sagen, dass es mir an einigen Stellen manchmal fast zu viel war. Natürlich hat er es so erlebt, da gibt es nichts zu beschönigen. Aber wenn man selbst nicht aus der Szene kommt, liest es sich doch teilweise schwer.
Nachdem ich das Buch gelesen habe bin ich gar nicht mehr so sicher, ob ich mich in den Elbschlosskeller trauen würde. Diese andere Welt, von der immer wieder die Rede ist, hat schon auch etwas Abschreckendes.
Nun denn, wir werden es gemeinsam in Hamburg herausfinden 😎

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Eine glückliche Familie - Jackie Kabler

Also das war vielleicht verrückt. Ich dachte zwischenzeitlich selber ich dreh durch.

Aber von vorn.
Wir lernen Beth kennen, deren Leben eigentlich ganz wunderbar läuft. Fast zu schön um wahr zu sein.

Bis ihre Mutter plötzlich vor der Tür steht, welche die Familie verlassen hat, als Beth noch ein Kind war.
Damit fängt das Elend an.
Ich möchte nicht zu viel verraten, die ersten Details kann man dem Klapptext dazu entnehmen.

Als Leser leidet man ganz schön mit und hat ständig das Gefühl Beth schütteln zu wollen, da relativ schnell offensichtlich war, was hier los ist.
Die Autorin versucht zwar den Leser immer mal wieder auf eine andere Spur zu lenken, aber so richtig mag das nicht gelingen.

Der Schreibstil ist flüssig, man liest das Buch schnell und man fühlt wirklich mit. Das ist der Autorin gut gelungen.
Allerdings verleiht der Inhalt zeitweise ein unangenehmes Gefühl innerlich.
Aber das liegt wohl an jedem Leser selbst :)

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Alles, was wir uns nicht sagen - Salma El-Wardany

Eine wirkliche Überraschung!

Das ist ein Buch, welches ich mir zum Großteil aufgrund des Covers ausgesucht habe. Der Klapptext spielte natürlich auch eine Rolle. Aus diesem war für mich die Thematik des Buches allerdings nicht richtig erlesbar.
Macht aber nix, im Nachgang bin ich sogar froh darüber, sonst hätte ich mich vielleicht nicht herangetraut.

Das erste Viertel lief richtig gut. Ich habe alle drei Mädels auf Anhieb gemocht und war gespannt auf ihre jeweiligen Geschichten.

Der mittlere Teil hat sich dann aber echt gezogen. Ich habe Seiten teilweise nur überflogen, da ich das Gefühl hatte sowieso nichts zu verpassen. War scheinbar auch so, weil mir nie Zusammenhängen fehlten.

Das Ende hat einen Großteil davon aber wieder wettgemacht. Das war wirklich richtig sehr schön, ich habe sogar ein paar Tränen vergossen.

Alles in allem ließ sich das Buch gut lesen, aber eine Einkürzung wäre empfehlenswert.
Der Schreibstil ist sehr modern, klar und flüssig lesbar.

Die Geschichten der Mädchen sind beeindruckend, jede für sich.
Natürlich berührt es jemanden, der sich in die Situation hineinfühlen kann, viel mehr.
Aber auch für mich war es emotional am Schluss.

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Die Insassin - Elisabeth Norebäck

Mich haben das Cover und der Klapptext sofort begeistert. Genau mein Geschmack.

Das Buch startet auch direkt mitten im Geschehen, ohne große Vorrede. Ebenfalls genau mein Geschmack.

Wir lernen Linda Andersson und ihre Geschichte kennen.
Denken wir. Diese wird auch ziemlich komplett im Klapptext erzählt. Viel mehr gibt es da nicht zu entdecken.

Beim Lesen hatte ich durchgehend das Gefühl, das irgendetwas nicht stimmt. Es hat sich nicht stimmig angefühlt.
Ich war immerzu hin und hergerissen zwischen Mitleid und Skepsis.

Linda war die fröhliche Frau, die alles hatte. Der alle gut zugetan waren.
Im Gefängnis ist davon nichts mehr übrig. Sie ist hart, teilweise brutal und ich komme einfach emphatisch nicht an sie heran.

Das hat mich die ganze Zeit gestört und ich wollte unbedingt wissen wie ihre Geschichte ausgeht.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, um endlich zu erfahren was hier los ist.

Über das Ende muss sich jeder selbst ein Urteil bilden und um nicht zu Spoilern, belasse ich es bei der Aussage, dass ich recht enttäuscht war.
Mein unstimmiges Gefühl hat sich zwar mit dem Ausgang bestätigt und erklärt, aber gefallen hat es mir persönlich nicht.
Die Geschichte war wirklich gut und ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken es lohnt sich nicht zu lesen. Ich möchte nur darauf hinweisen, allen Möglichkeiten Raum zu schaffen.

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Blackbird - Matthias Brandt

„… der uns durch seine Erzählkunst die Augen öffnet für das Drama des Erwachsenwerdens.“

Diese Beschreibung trifft den Nagel auf den Kopf.

Wir lernen den 15-jährigen Morten kennen, der gerade eine wirklich schwierige Phase durchlebt.

Auf der einen Seite die Unwegsamkeiten des Erwachsenenwerdens und oben auf erste harte Schicksalsschläge.
Trennung der Eltern, Umzug, erste vermeintliche Schwärmerei und die schwere Krankheit des besten Freundes.

Man leidet wie verrückt mit und würde ihn am liebsten in den Arm nehmen.

Doch so ist das. Und war wahrscheinlich bei den meisten von uns ähnlich.
Man kann sich leicht in viele Situationen hineinfühlen.

Der Autor hat einen sehr schönen Schreibstil und schafft es mit treffenden Worten Bilder und Emotionen zu schaffen.

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