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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2022

Wirklich gute Fantasy-Geschichte!

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Es gibt keinen schlechteren Start in eine Beziehung, als den süßen Typen, in den man sich Hals über Kopf verliebt hat, aus Versehen umzubringen. Genau das passiert der untalentierten Totenbeschwörerin ...

Es gibt keinen schlechteren Start in eine Beziehung, als den süßen Typen, in den man sich Hals über Kopf verliebt hat, aus Versehen umzubringen. Genau das passiert der untalentierten Totenbeschwörerin Emily Seymour – und nun muss sie einen Weg finden, Ashton wiederzubeleben. Doch es steckt mehr hinter seinem Ableben, als Emily ahnt. Schon bald muss sie mit einem schlecht gelaunten Untoten an ihrer Seite die größte Verschwörung aufdecken, die die magische Welt je gesehen hat.

„Emily Seymour – Totenbeschwörung für Anfänger“ von Jennifer Alice Jager hat mich richtig positiv überrascht. Die Geschichte wirkt durch Cover und Klappentext erst mal wie der typische Jugend-Fantasy-Roman. Doch diese Geschichte hat das gewisse Etwas.
Emily ist super tollpatschig und mit ihrem Vater die einzige Nicht-Nekromantin der Familie. Erst als bei einem Ritual was schiefläuft und der Sohn der Erzrivalen durch ihr Verschulden getötet wird, entdeckt sie bei einem Wiederbelebungsritual ihre Fähigkeiten. Doof nur, dass Ashton nun nicht wirklich tot oder lebendig ist und leider auf alles hören muss was sie sagt. Denn Emily hat ihre Seelen durch das Ritual unabsichtlich aneinandergebunden.
Beide merken schnell, dass an der ganzen Sache mehr dran ist und befinden sich auf einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd durch die Zwischenwelt, um den wahren Schuldigen zu finden.
Emily ist mir richtig sympathisch. Sie kann oft nicht ihre Klappe halten und ich liebe es, dass ihr immer wieder was schief geht. Gleichzeitig ist sie aber auch absolut loyal und ehrlich. Sie versucht einfach nur das Richtige zu tun und überdenkt dabei auch mal alte Familienansichten.
Ashton ist ein guter Gegenpart zu ihr. Er ist nicht immer ganz nett aber der Autorin gelingt es, dass man ihn versteht und ihn trotzdem mag. Das Zusammenspiel der beiden hat mir gut gefallen.
Die Autorin hat aber nicht nur interessante und vielseitige Figuren entworfen, sondern dabei auch noch eine tolle Fantasywelt. Es gibt die sogenannte Zwischenwelt, in der die Zeit anders läuft, man von einem Land ins nächste springen kann und in der es von Vampiren, Nixen, Hexen, Faunen und Feen nur so wimmelt. Die Autorin verknüpft gekonnt altbekannte Fantasybilder mit neuen, die allem einen eigenen Anstrich verleihen.
Egal ob die Ereignisse in der Zwischenwelt, die Geschehnisse um Emily und Ashton oder alle Infos die man über die Welt und die Magie erfährt im Mittelpunkt standen, ich wollte immer weiterlesen. Ein richtiger Pageturner. Und hätte mich das alles nicht schon für Teil 2 begeistert, spätestens das Ende hätte mich dann dazu gezwungen. Absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Gift, Rache und ein geheimer Frauenbund

Die versteckte Apotheke
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Im London des 18. Jahrhunderts raunen sich Frauen hinter vorgehaltener Hand zu, dass es einen Ausweg aus besonders gewalttätigen Ehen gebe: Eine junge Apothekerin rettet sie mit tödlichen Arzneien aus ...

Im London des 18. Jahrhunderts raunen sich Frauen hinter vorgehaltener Hand zu, dass es einen Ausweg aus besonders gewalttätigen Ehen gebe: Eine junge Apothekerin rettet sie mit tödlichen Arzneien aus der Not, eine versteckt übermittelte Nachricht genügt. Doch was, wenn aus der Retterin die Gejagte wird?
Knapp 200 Jahre später stößt die Historikerin Caroline Parcewell auf die außergewöhnliche Geschichte der giftmischenden Apothekerin und setzt damit unerwartete Ereignisse in Gang – nicht nur ihr eigenes Leben wird nicht mehr dasselbe sein.

„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner hat mich zuerst mit diesem tollen Cover angelockt. Der Klappentext hat mich dann richtig neugierig gemacht.
Das Buch erzählt eine Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Auf der einen, die der Apothekerin Nella und auf der anderen, die der Historikerin Caroline.
Zunächst muss ich aber sagen, dass der Klappentext nicht ganz korrekt ist. Es ist keine junge Apothekerin. Nella ist schon über vierzig, was für das 18. Jahrhundert nicht grade jung ist. Sie bekommt unerwartete Unterstützung von einem zwölf jährigen Mädchen aber diese ist keine Apothekerin. Und Caroline ist zwar durch ihr Studium Historikerin, hat aber nie als solche gearbeitet.
Nella ist ein bisschen hart und wirkt sehr ablehnend und distanziert aber je mehr man von ihrer Geschichte erfährt, desto mehr merkt man, dass sie einen guten Kern hat. Ich mochte ihre Art, wie sie der jungen Eliza Dinge erklärt und wie sie versucht, ihr in ihrem Leben zu helfen.
Caroline mochte ich sehr gerne. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und fand es klasse, wie sie sich in die Recherche gestürzt hat und gleichzeitig versucht hat, einen guten Weg für ihr Leben zu finden.
Die Geschichte war wirklich interessant und gut geschrieben. Die Wechsel zwischen Nella und Caroline haben die Spannung richtig gefördert und immer wieder neugierig auf den anderen Teil der Geschichte gemacht.
Ich wollte immer weiter wissen, wie es für die jeweils andere weitergeht und wie die Verbindungen der beiden Seiten aussehen. Das ist der Autorin richtig gut gelungen.
Mir hat dieser historische Roman unheimlich gut gefallen und auch das Ende hat mich sehr zufriedengestellt. Von mir eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Unheimlich spannend!

Das Letzte, was du hörst
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Lehn dich zurück. Höre diese Stimme. Vergiss deinen Alltag, den Job, den Ärger, die Sorgen. Vertrau dich den Worten an. Sie sind nur für dich. Aber Vorsicht: Wenn du einmal gefangen bist in dieser Welt, ...

Lehn dich zurück. Höre diese Stimme. Vergiss deinen Alltag, den Job, den Ärger, die Sorgen. Vertrau dich den Worten an. Sie sind nur für dich. Aber Vorsicht: Wenn du einmal gefangen bist in dieser Welt, kommst du nicht mehr hinaus. Diese Stimme – sie ist das Letzte, was du hörst. Sarah ist süchtig nach dem Podcast «Hörgefühlt». Die Stimme von Podcaster Marc Maria Hagen ist wie ein seidiges Kissen, seine Worte sind Trost für die Seele. Doch Sarah ahnt nicht, was hinter den Kulissen vor sich geht. Dass hinter den weichen Worten der Tod lauert.

Wer Andreas Winkelmanns Bücher kennt, der kennt auch seine verworrenen Fälle, die den Leser bis zuletzt fesseln und über so manches Detail sehr lange im Unklaren lassen. „Das Letzte was du hörst“ steht seinen anderen Büchern da in nichts nach.
Der Autor springt in der Geschichte von einer Perspektive zur anderen. Wir haben einerseits die Ansicht der Journalistin Roya, die unbedingt Marc Maria Hagen und seinen Podcast zu Fall bringen will, dann verfolgen wir die Kommissarin Carola, die schnell feststellt, dass es sich bei dem toten Ehepaar nicht um ein Familiendrama handelt und die Sicht von Sarah, einem großen Fan des Podcasts.
Der Autor wirft den Leser in eine Geschichte voller Geheimnisse und verzwickten Wendungen und ich muss sagen, dass ich bis zur Auflösung wirklich keine Ahnung hatte, wie alles zusammenpasst. Ich liebe das, denn so wurde das Buch für mich zum Pageturner.
Die Figuren sind alle mehr oder weniger sympathisch und keiner ist die perfekte Superhauptfigur. Jeder hat Schwächen und Stärken und alle fand ich doch ziemlich interessant.
Ich habe alle Handlungsstränge mit Spannung verfolgt. Ich war neugierig, was Roya alles zutage fördert und warum sie so hinter Hagen her ist. Ich war gespannt, wohin die Ermittlungen der Kommissarin gehen und ob die Toten wirklich was mit dem Podcaster zu tun haben oder ob was anderes dahintersteckt.
Dazu gab es wieder Kapitel von einem unbekannten Bösen, bei dem der Leser wirklich lange im Dunkeln gelassen wird und ich echt nicht wusste, was sich dort abspielt und trotzdem war ich gefesselt.
Die Auflösung war überraschend, spannend und wirklich gut. Sie passt und hat mein Thrillerherz zufriedengestellt.
Insgesamt ist Andreas Winkelmann wieder mal ein richtig guter Thriller gelungen und ich freue mich schon auf weitere Werke!

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Tränen garantiert!

Solange gehört das Leben noch uns
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Ina und Richard lernen sich im Teresien-Hospiz kennen, wo Inas Großvater seine letzte Lebenszeit verbringt. Als Ina begreift, dass Richard kein Besucher, sondern schwer krank ist und nicht mehr lange ...


Ina und Richard lernen sich im Teresien-Hospiz kennen, wo Inas Großvater seine letzte Lebenszeit verbringt. Als Ina begreift, dass Richard kein Besucher, sondern schwer krank ist und nicht mehr lange zu leben hat, bricht für sie eine Welt zusammen. Denn längst haben sich die beiden ineinander verliebt. Nach anfänglichem Zögern lässt Ina sich auf diese ungewöhnliche Liebe ein. Dabei lernt sie, über ihren Schatten zu springen und über Dinge zu sprechen, die sie aus gutem Grund bisher niemandem anvertraut hat. Als Ina von Richards großem Lebenstraum erfährt, beschließt sie, alles zu seiner Erfüllung beizutragen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn Richards Kräfte schwinden von Tag zu Tag.

„Solange gehört das Leben noch uns“ ist das neueste Buch der Autorin Josefine Weiss. Ich liebe ihre Bücher und ihren gefühlvollen Schreibstil und so ist das Buch auf meinem Reader gelandet.
Das Buch geht direkt emotional los. Inas Opa ist schwer krank und es geht ihm immer schlechter. Ina versucht ihre zwei Jobs und die Pflege unter einen Hut zu bekommen aber merkt, dass sie an ihre Grenzen stößt und ihre Angst um ihren Opa immer größer wird. Ein guter Freund ihres Opas besorgt einen Platz im Teresien-Hospiz.
Schon auf den ersten Seiten hatte ich richtig oft Tränen in den Augen. Inas Beziehung zu ihrem Opa und ihre Angst um ihn, haben mich wirklich berührt. Sie tat mir so leid.
Dann lernt sie im Hospiz Richard kennen und verliebt sich in ihn, obwohl sie weiß, dass er Krebs hat und daran sterben wird. Als sie von seinem letzten Wunsch erfährt, setzt sie alles dran, dieses zu erfüllen.
Die Szenen im Hospiz haben mich auf verschiedenen Ebenen getroffen. Einerseits vor Rührung, weil Mitarbeiter und Umgang im Hospiz einfach so schön, liebevoll und würdevoll waren. Die Vorstellung, was alles für Menschen getan wird, damit sie so gut wie möglich gehen können, hat mich ebenfalls zu Tränen gerührt.
Dann alles zwischen Richard und Ina. Richard schwankt zwischen Akzeptanz und Frustration. Ina versucht stark zu sein und sich nicht von ihrer Angst überwältigen zu lassen. Ihre kurze aber heftige Beziehung war noch ein Grund für Tränen.
Daneben gab es die liebe Nachbarin Ruth und ganz süße Hospizgäste und dadurch immer wieder kleine bewegende Geschichten und Ereignisse.
Ich weine normalerweise nicht so schnell bei Büchern aber dieses hier hat mich kalt erwischt und mich vor allem gegen Ende Rotz und Wasser heulen lassen.
Die Geschichte von Ina und Richard ist wirklich bewegend, emotional und einfach schön.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Interessanter YA-Roman

Falling in love was not the plan
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Eliza ist talentiert und fleißig. Keine Frage, sie sollte die Chefredakteurin der Schülerzeitung werden. Doch dann stellt sich Len, neu im Team, ebenfalls zur Wahl und gewinnt. Eliza ist fassungslos. Ist ...

Eliza ist talentiert und fleißig. Keine Frage, sie sollte die Chefredakteurin der Schülerzeitung werden. Doch dann stellt sich Len, neu im Team, ebenfalls zur Wahl und gewinnt. Eliza ist fassungslos. Ist es auf einmal egal, dass sie viel qualifizierter ist, nur weil Len gutaussehend und männlich ist? Eliza macht ihrer Wut in einem Artikel Luft, den sie niemals veröffentlichen will. Am nächsten Tag ziert er jedoch die Titelseite der Zeitung, und Eliza wird zum Kopf der feministischen Bewegung an ihrer Highschool.
Um den Streit zu beenden, verlangt die Schulleitung von Eliza und Len, zusammenzuarbeiten. Auf einmal merkt Eliza, dass es nicht immer leicht ist, für das zu kämpfen, woran man glaubt. Vor allem dann nicht, wenn man Gefühle für den Feind entwickelt.

„Falling in love was not the plan” von Michelle Quach erzählt die Geschichte von Eliza und Len. Eliza will Chefredakteurin an ihrer High-School werden und wird durch Lens spontane Kandidatur ausgestochen. Von Enttäuschung und Wut getrieben schreibt sie einen Artikel über die Ungerechtigkeit des Ganzen und zeigt einige frauenfeindliche Fakten an ihrer Schule auf. Irgendjemand postet ihren Artikel und so wird sie unfreiwillig zur Vorreiterin einer feministischen Bewegung.
Ziemlich cool finde ich, dass die Hauptfiguren zum großen Teil aus asiatischen Familien stammen und wir grade bei Elizas Familie auch einiges über diese Art aufzuwachsen erfahren, die sich doch von der typisch amerikanischen Art unterscheidet.
Der Autorin ist mit diesem Buch eine gute Mischung aus Botschaft und High-School-Romanze gelungen.
Sie erzählt gut die Elizas Seite, die eher unfreiwillig in ihrer Kämpferinnen Rolle landet und sich nun nicht nur für einen großen Gedanken einsetzen muss, sondern auch gleichzeitig mit ihrer Enttäuschung und ihrer Sympathie zu Len klarkommen muss.
Spannend fand ich auch die Auseinandersetzung mit dem Gedanken, ob man Feministin sein kann und trotzdem in einer Partnerschaft mit einem starken Partner sein kann. Oder eben in Elizas Fall, ob ihre Gefühle für Len ihre feministische Botschaft ausschließen.
Aber auch Lens Seite, die des Mannes der das Patriarchat darstellt, wurde gut erzählt. Als Leser konnte ich mich gut in beide Seiten hineinversetzen.
Dazu kommen typische High-School-Szenen wie Partys, Lernprojekte, Zickenkrieg und Lestereien. Eine ausgewogene und fesselnde Geschichte.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen und nicht nur Eliza und Len, sondern auch die Botschaft des Themas haben mich überzeugen können.

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