Sehr unterhaltender DDR- Roman mit einem Hauch von Plattenbaunostalgie
1984. Einer dieser Sommer.1984 - ich dreh das Jahresrad zurück und befinde mich mitten in meiner Teenagerzeit. Sofort höre ich Lieder von Depeche Mode, Duran Duran, Frankie goes to Hollywood und Alphaville in meinem Kopf. Bestens ...
1984 - ich dreh das Jahresrad zurück und befinde mich mitten in meiner Teenagerzeit. Sofort höre ich Lieder von Depeche Mode, Duran Duran, Frankie goes to Hollywood und Alphaville in meinem Kopf. Bestens vorbereitet versinke ich in einer Geschichte aus besten DDR- Zeiten. Wohnungen wurden noch zugewiesen, auf einen eigenen Trabi musste man Jahre warten, Telefon hatte noch längst nicht jeder, wenn man Glück hatte, besaß ein Nachbar schon eins.
Kim, eine junge Frau, mit einem Talent zum Schneidern, arbeitet im Konsum, nachdem sie erst vor ein paar Monaten nach Berlin gezogen ist. Sie lebt sehr zurückgezogen,ist jedoch gerade dabei, sich mit einem jungen Pärchen, Krissi und Max, anzufreunden, die ebenfalls neu zugezogen sind. Kim zieht sich gerne an einen Bach zurück, genießt die Stille und geht dort ihren Gedanken nach. Dort trifft sie immer öfter Moritz, einen zwölfjährigen Jungen, der, genau wie sie, die Ruhe sucht, jedoch immer traurig und manchmal auch verweint aussieht. Beide spüren, dass sie etwas gemeinsam haben, genießen die Stille zu zweit und das schafft Vertrauen. Beide holen sich gegenseitig aus ihrer Einsamkeit, so lernt Kim dann auch den Vater von Moritz, David, kennen und mit Krissi und Max, die im gleichen Haus wie die beiden wohnen, baut Kim sich einen kleinen, aber feinen Freundeskreis auf.
Ich finde es immer wieder faszinierend wie Frau Wilk es gelingt, ihre Leser kapitelweise mit Informationen zu füttern, die dann letztendlich im großen Aha- Moment enden.So baut sich eine permanente Neugier und Spannung auf, die mich jedesmal daran hindert, das Buch aus der Hand zu legen. Schließlich will ich ja wissen, wie es weitergeht.
Ganz klare Leseempfehlung und ich freue mich, erneut, auf die Fortsetzung!