Gemischte Gefühle beim Lesen
Chicago Bad Boss – Why it's RealVorab: dies ist meine subjektive Lesemeinung, so wie ich das Buch beim Lesen "gefühlt" habe.
Aimee und Remy sind "Freunde mit gewissen Vorzügen". So jedenfalls haben die Beiden vereinbart, sind sie sich ...
Vorab: dies ist meine subjektive Lesemeinung, so wie ich das Buch beim Lesen "gefühlt" habe.
Aimee und Remy sind "Freunde mit gewissen Vorzügen". So jedenfalls haben die Beiden vereinbart, sind sie sich einig, aber bekanntlich kommt es immer anders als man denkt und dann sind auf einmal Gefühle im Spiel!
Aimee hat sich in Remy verliebt und auch Remy lässt Aimee nicht kalt.
Den ersten Teil der "Bad Boss"-Reihe kenne ich (noch) nicht, konnte mich jedoch recht schnell in die Story einfinden. Ohne zu spoilern: Aimee ist also in Remy verliebt und Remy in Aimee und obendrein befindet sich Aimee in einer Situation mit der sie nicht gerechnet hat und die sie um jeden Preis vor Remy geheim halten möchte.
Beide Protagonisten kämpfen ein Stück weit gegen ihre Gefühle füreinander, Aimee und auch Remy haben mit nicht besonders schönen Erfahrungen aus Ihrer Kindheit und Jugend zu kämpfen die sie sehr hemmen und einschränken. Und trotzdem werden sie magisch voneinander angezogen.
Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und sehr angenehm, man bekommt schnell einen Eindruck von den Personen und der Handlung. Die Sprache ist genauso wie sie sein soll, mit diesem gewissen Etwas und Anspruch!
Allerdings hab ich ein paar Probleme mit den beiden Hauptprotagonisten. Remy ist für mich def. KEIN Bad Boss, sondern ein zerrissener und sehr gefühlvoller Mann. Vielleicht war er in Teil eins mehr "bad", aber in seiner Story ist er es nicht! Remy kämpft sehr um Aimee, seine "dunklen Seiten" werden nur ansatzweise erwähnt.
Und Aimee? Aimee ist die junge, aufstrebende Karrierefrau, eine toughe Anwältin die ihren Weg unbeirrt geht. In Bezug auf Remy möchte ich sie an manchen Buchpassagen einfach packen und schütteln! Warum? Weil sie in meinen Augen manchmal Probleme erschafft, die gar nicht vorhanden sind! Ihre Reaktionen sind für mich so manches Mal nicht logisch und vollkommen übertrieben, zumal sie dann genauso schnell wieder herumschwenkt und dann wieder ihre Meinung ändert! Puh, das war für mich beim Lesen schon sehr anstrengend, wie mag es dann für Remy sein?
Das Hauptthema des Buches, das, was Aimee und Remy widerfährt, was sie gemeinsam und alleine verarbeiten müssen (ich versuche grade nicht zu spoilern!) finde ich sehr mutig gewählt und auch sehr feinfühlig behandelt und ausgeführt. Aimees verwirrte, traurige Gefühlswelt und Remys liebevolle Hilflosigkeit da gegnüber, das ist wahnsinnig realistisch dargestellt!
Mein Fazit: vielleicht bin ich einfach aufgrund des Buchtitels mit falschen Erwartungen in das Lesevergnüngen gestartet. Wir finden hier nicht das klassische "from enemies to lovers", wo die "gute" Aimee den "bösen" Remy läutert, sondern ein Beziehungsdrama, das sehr gefühlvoll ist, mich aber über weite Strecken sehr ermüdet hat, weil ich das Gefühl hatte, die Protagonisten drehen sich im Kreis! Das Ende empfand ich dann als etwas abrupt, aber ich bin davon überzeugt, dass wir Aimee und Remy in Band 3 ....Schuss ins Blaue, ich rate einfach mal: wenn wir von Aiden und Zoey lesen....wiedersehen werden!
Ein schönes Buch, aber vom Titel her etwas verwirrend, selbst durch den Zusatz: why it's real!