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Veröffentlicht am 09.09.2022

Der erste Fall des Skarabäus Lampe – erfrischend anders!

Das Strahlen des Herrn Helios
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„Der Anwalt guckte skeptisch, was aussah, als würde er ersticken.“ (S. 134)

Meine Meinung:
Ein Mord im Zirkus: Der Direktor Helios, ein selbstverliebter Löwe, wurde kaltblütig ermordet und der Täter wurde ...

„Der Anwalt guckte skeptisch, was aussah, als würde er ersticken.“ (S. 134)

Meine Meinung:
Ein Mord im Zirkus: Der Direktor Helios, ein selbstverliebter Löwe, wurde kaltblütig ermordet und der Täter wurde auch schon dingfest gemacht: Gorilla Dante, seines Zeichens Hauptattraktion des kleinen Zirkus. Während sich das verbliebene Zirkusvölkchen Sorgen um die Zukunft macht, feiert die Polizei um Inspektor Resfaldo Sutten schon ihren schnellen Erfolg. Doch dann kommt Skarabäus Lampe, Hase und genialer Meisterdetektiv, der geradeaus heraus verkündet: Dante ist unschuldig! Aber wer war es dann?...

Autorin Meike Stoverock kombiniert in ihrem ersten Roman eine klassische Detektivgeschichte á la „Sherlock Holmes“ mit dem phantastischen Universum einer Tiergesellschaft, in der die Menschheit keine Rolle (mehr?) spielt. In einer gut konstruierten „who dun it“-Weise wird ein bunter Strauß potenziell verdächtiger Tiere präsentiert und schnell wird klar, dass wohl alle Mitwirkenden im Zirkus einen Groll auf Direktor Helios gehegt haben. Auf der literarischen Reise zur Täter-Entlarvung lässt es sich dann auch ganz hervorragend mitraten und mitspekulieren. Am Ende präsentiert Meisterdetektiv Lampe die Auflösung des Falls vor versammelter Zirkusmannschaft – und erinnert dabei schon sehr an Hercule Poirot, was sicherlich gewollt ist.
Der Kriminalfall an sich ist spannend erdacht und solide aufgebaut. Auf den wahren Täter zu kommen, ist mir für meinen Geschmack allerdings ein bisschen zu leicht gefallen. Da gibt es durchaus noch Krimi-Luft nach oben.

Die Besonderheit dieses Buches ist aber auch nicht der Kriminalfall, sondern das „tierische Setting“, dass sich die Autorin erdacht hat. Es macht Spaß von ermittelnden Hasen, schwertschluckenden Giraffen und organisierenden Fingertieren zu lesen. Dabei setzt die Autorin die einzelnen Tierarten geschickt nach deren Fähigkeiten ein (klasse: das Fledermausgeschwader der Polizei) und spielt oftmals mit viel Wortwitz (wie beim klassischen Elefanten im Porzellanlager). Eine frische Idee, die sehr gut umgesetzt ist und Lust auf weitere Bände mit „Meister Lampe“ macht!

FAZIT:
Ein solider Kriminalfall in einem erfrischend originellen und einfach tierischen Setting. Gerne mehr!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 01.09.2022

Ein geniales Ideen-Buch, aber man braucht die richtigen Sets!

GraviTrax. Das Pro-Buch für Fans und Profis
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Unsere Meinung:
Seit dem ersten Set sind wir große Fans der High-Tech-Murmelbahnen von Gravitrax. Inzwischen gibt es verschiedene Starter- & Basic-Sets sowie viele Einzelelemente mit Spezialeffekten. Um ...

Unsere Meinung:
Seit dem ersten Set sind wir große Fans der High-Tech-Murmelbahnen von Gravitrax. Inzwischen gibt es verschiedene Starter- & Basic-Sets sowie viele Einzelelemente mit Spezialeffekten. Um die Bahnen dieses Buches nachzubauen benötigt man zwingend das „Pro Starter-Set Vertical“. Ohne dieses kann man leider keine einzige Bahn dieses Buches nachbauen! Um alle vorgestellten Bahnen bauen zu können benötigt man zwei verschiedene Starter-Sets und sage und schreibe acht Einzelelemente. Das ist natürlich schon geschicktes Marketing…

Auf rund 125 Seiten werden 15 verschiedene Bahnen präsentiert. Neben neun „Special Effect“ Bahnen gibt es noch drei „Race Bahnen“ (bei denen es darum geht, dass die Kugel länger oder kürzer als die vorgegebene Zeit benötigt) und drei „Challenge Bahnen“ (die knifflige Bauvorgaben machen). Für alle Bahnen gibt es Schritt-für-Schritt-Aufbauanleitungen mit vielen Bildern, so dass der Nachbau technisch wirklich kein Problem darstellt. Durch das große Format und die Hardcoverbindung kann man das Buch auch aufgeschlagen liegen lassen, ohne dass sich die Seiten verblättern, was wirklich praktisch ist.

Darüber hinaus gibt es immer wieder hilfreiche Tipps zum Bahnenbau und Hintergrundwissen zu den verwendeten Einzelelementen, die Aufbau und Funktionsweise erklären.

FAZIT:
Für echte Gravitrax-Fans mit großer Sammlung ein echtes „must have“ - wer nicht die benötigten Sets besitzt wird allerdings weniger Spaß damit haben!

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Ein sehr persönliches und sympathisches Kochbuch für alle, die sich auch an den Herd trauen wollen

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
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„Einfach kann sooo gut sein.“ (S. 107)

Meine Meinung:
Prominente und Kochbücher… fast scheint es so, als dass es in Promi-Kreisen inzwischen ein „must have“ wäre, sein eigenes Kochbuch herauszubringen. ...

„Einfach kann sooo gut sein.“ (S. 107)

Meine Meinung:
Prominente und Kochbücher… fast scheint es so, als dass es in Promi-Kreisen inzwischen ein „must have“ wäre, sein eigenes Kochbuch herauszubringen. Nun also auch Ex-Tagesschau-Anchorwoman Linda Zervakis.
In diesem Kochbuch finden sich 31 Rezepte – nicht gerade überschwänglich viel. Dazu gibt es aber immer wieder eingestreut redaktionelle Teile mit vielen persönlichen Fotos von Familie & Freunden (unter denen auch bekannte Gesichter zu entdecken sind, wie etwa Bjarne Mädel). So ist dieses Buch nicht „nur“ ein Kochbuch, sondern auch ein kleiner Einblick in das Leben der Autorin.
Herzstück sind die griechischen Rezepte (vornehmlich von Linda und ihrer Familie) und die arabischen Rezepte ihrer Freundinnen Hanadi und Monty. Hier gibt es authentische Rezepte, von denen es mir insbesondere die leckeren und „exotischen“ Dips angetan haben, die man für viele Anlässe verwenden und perfekt mit vielen anderen Zutaten (Brot, Gemüse, Grillfleisch…) kombinieren kann.
In der Kategorie „Rezepte für jeden Tag“ und „Alles mit Teig“ finden sich dann auch Klassiker wie „Kartoffelpuffer“, „Bolognese Sauce“, „Currywurst“, „Butterkuchen“, Schokokuchen“ und „Zimtschnecken“ (mit denen bei Linda alles anfing). Das sind Rezepte, die der passionierte Hobby-Koch sicherlich nicht unbedingt benötigt, aber an diese Klientel richtet sich das Buch m.E. auch nicht – sondern eher an die Kochmuffel und Anfänger. Und da muss ich sagen, dass das Rezept für die selbstgemachte Curry-Sauce echt klasse ist! Und zum Ausgleich steuert auch Sternekoch Micha Schäfer noch zwei exklusive Rezepte bei.

FAZIT:
Sympathisch, bodenständig und abwechslungsreich – gerade auch für Anfänger und Kochmuffel sehr gut geeignet!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 07.06.2022

Winterdunkel – eine spannende, paranoide Reise in die schwedische Einöde

Das Haus der stummen Toten
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„In meinem Geist hat Solhöga die Gestalt von etwas Bewusstem angenommen, von einem schlummernden Wesen. Es ist nicht nur ein Haus. Es hat mehr als vierzig Jahre auf mich gewartet. Darauf, dass wir zurückkehren ...

„In meinem Geist hat Solhöga die Gestalt von etwas Bewusstem angenommen, von einem schlummernden Wesen. Es ist nicht nur ein Haus. Es hat mehr als vierzig Jahre auf mich gewartet. Darauf, dass wir zurückkehren und seine Geheimnisse erkunden. Es kommt mir lebendig vor. So als ob alles, was hier geschehen ist, alles, von dem wir noch nichts wissen, wie giftiger Schimmel in den Wänden sitzt. Und viele stille Jahre Zeit hatte, sich auszubreiten und um sich zu greifen. Es wird uns nicht loslassen. Es will das Leben aus uns herauspressen.“ (S. 290)

Meine Meinung:
Camilla Sten hat zusammen mit ihrer Mutter, der schwedischen Bestseller-Autorin Viveca Sten, bereits mehrere Bücher geschrieben und mit „Das Haus der stummen Toten“ nun ihren zweiten Solo-Thriller veröffentlicht.
Ich war sofort fasziniert von der Grundidee dieses Thrillers: Eleanor Fälth findet ihre ermordete Großmutter Vivianne auf und begegnet dabei dem Mörder, doch aufgrund ihrer Prosopagnosie (Gesichtsblindheit) kann sie diesen nicht identifizieren. Darüber hinaus liebe ich das Setting, dass sich die Autorin für ihre Geschichte erdacht hat: der alte Gutshof Solhöga, der sich weitab der Zivilisation mitten in der schwedischen Wildnis befindet und um den Vivianne Zeit ihres Lebens ein großes Geheimnis gemacht hat. Dieses Setting sorgt für eine paranoide Grundstimmung und ein unterschwellig stets vorhandenes, latentes Gefühl der Bedrohung. Geschickt spielt Camilla Sten dabei mit den psychischen Problemen ihrer Protagonistin Eleanor, so dass es bereits ab Seite 50 erstmals richtig spannend wird.
Nach und nach häufen sich die rätselhaften Ereignisse in Solhöga, während uns ein zweiter Handlungsstrang parallel mit in das 1965 nimmt, in dem Solhöga noch der unbeschwerte Sommersitz der Familie Fälth ist und der aus der Perspektive des jungen Hausmädchens Annuschka erzählt wird. Schnell wird klar, dass beide Handlungsstränge ursächlich miteinander zu tun haben müssen, doch wie die schicksalsschwere Verbindung tatsächlich aussieht, offenbart sich natürlich erst gegen Ende. So garantiert dieses Buch spannende und extrem atmosphärische Lesestunden und hat mich mit seiner Art zwischenzeitlich sogar ein bisschen an die Klassiker von Agatha Christie erinnert.
Am Ende ergibt sich eine dramatische Auflösung, die sich im letzten Fünftel immer weiter herauskristallisiert hat. Hier fehlte es für meinen Geschmack dann doch ein bisschen an Raffinesse, was der guten Leseunterhaltung aber für mich keinen Abbruch getan hat. Ein paar kleinere Schwächen hat dieser Thriller dann aber doch: Zum einen konnte ich die charakterliche Entwicklung einer der Protagonistinnen nicht wirklich nachvollziehen und fand sie so auch nicht unbedingt glaubhaft. Das muss wohl auch der Autorin selbst aufgefallen sein, denn auf den allerletzten fünf Seiten des Buches versucht sie, dies noch zu erklären, was auf mich dann doch etwas gezwungen gewirkt hat. Zum anderen noch eine weitere Kleinigkeit: Der Abschiedsbrief eines Selbstmörders, in dem dieser noch schreibt, wo er den Autoschlüssel gelassen hat… nun ja.
Alles in allem hat mich dieses Buch aber wirklich sehr gut unterhalten und mir spannende und extrem atmosphärische Lesestunden beschert!

FAZIT:
Spannende Leseunterhaltung, die durch eine besondere Grundidee und ein extrem atmosphärisches Setting glänzt, wenn auch mit ein paar Schwächen.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Ein sehr vielversprechender Auftakt – aber erst ab einem höheren Lesealter

Sansaria 1. Träume der Finsternis
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Meine Meinung:
Wir lieben gute Fantasy-Bücher für Klein und Groß, daher war „Sansaria“, der Debut-Roman der Journalistin Tania Messner, natürlich ein „must read“ für uns. Der Start in die Geschichte ist ...

Meine Meinung:
Wir lieben gute Fantasy-Bücher für Klein und Groß, daher war „Sansaria“, der Debut-Roman der Journalistin Tania Messner, natürlich ein „must read“ für uns. Der Start in die Geschichte ist von der ersten Seite an sehr geheimnisvoll und spannend, die grundlegende Idee mit den Traumwerkstätten so außergewöhnlich wie vielversprechend und die phantastische Parallelwelt von Sansaria ist gut konzeptioniert – zumindest in ihren Grundzügen.
Schnell merkt man beim Lesen, dass die Geschichte sehr komplex angelegt ist. Mehrere parallele Handlungsstränge und eine Vielzahl von Charakteren sorgen zum einen natürlich für viel Abwechslung und Spannung, zum anderen aber auch für sehr viele offene Fragen und die Notwendigkeit eines aufmerksamen Lesens.

Leider muss ich sagen, dass sich mein 10jähriger Sohn vorzeitig aus dem Buch „verabschiedet“ hat und nicht mehr weiterlesen mochte, was eigentlich so gar nicht seine Art ist. Meines Erachtens ist die offizielle Leseempfehlung „ab 10 Jahren“ zu jung angesetzt. Zum einen verwendet die Autorin einige Begriffe, mit denen Kinder, die gerade mal der Grundschule entwachsen sind, noch nichts anfangen können. „Privatinsolvenz“, „häusliche Gewalt“ und „Retinastruktur“ sind dafür nur einige Beispiele. Zum anderen – und das war für meinen Sohn entscheidend – finden sich in diesem Buch Szenen, in denen aufgedunsene Wasserleichen in einem See schwimmen, eine Riesen-Taube geschlachtet und verspiesen wird oder in denen von der geplanten Hinrichtung von Menschen geredet wird. Das sind alles Dinge, die mein Sohn mit seinen 10 Jahren nicht lesen mag und die ich für diese Altersstufe auch nicht angemessen finde. Ich hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl, dass sich die Autorin mit ihrem Schreibstil nicht zwischen Kinder- und Jugendbuch entscheiden konnte. Hier hätte es m.E. mehr Stringenz diesbezüglich gebraucht.

Mir als Erwachsenem hat das Buch aber durchaus gut gefallen. Es hat seine klaren Stärken, aber auch noch ein paar Schwächen. Tania Messner kreiert hier eine phantastische Welt mit vielen spannenden, ausgefallenen Details und sehr atmosphärischen Schauplätzen, aber noch fehlt mir der „Überblick“ über die Welt von Sansaria – eine Karte wäre hier äußerst hilfreich gewesen! Unter den Charakteren finden sich ein paar wirklich tolle Figuren, wie die toughe Philomena oder auch der hemdsärmelige Uhlgar. Als schwierig empfunden habe ich aber die Vielzahl der Charaktere, die sporadisch mal kurz auftauchen, für die Geschichte aber (noch?) keine wirkliche Relevanz besitzen. Das alles macht die an sich schon komplexe Story nicht einfacher und nach dem actionreichen wie dramatischen Finale blieben bei mir jede Menge offene Fragen und lose Enden zurück.

Wenn Tania Messner es schafft, im zweiten Band dieser Dilogie alle Handlungsstränge nachvollziehbar zu verknüpfen und mir alle offenen Fragen zu beantworten, dann kann ich dieses Buch wirklich sehr empfehlen – allerdings erst ab einem Lesealter von ca. 12-13 Jahren!

FAZIT:
Eine phantastische Grundidee, eine Parallelwelt mit viel Potenzial und (teils) tolle Charaktere – aber auch jede Menge offene Fragen und eine zu jung angesetzte Altersempfehlung.

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