Profilbild von Goldie-hafi

Goldie-hafi

Lesejury Star
offline

Goldie-hafi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Goldie-hafi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2022

Raubkunst aus dem 2. Weltkrieg - spannend aber teilweise verwirrend

Das neunte Gemälde
0

Die Idee fand ich toll, ein Kunstexperte, Lennard Lomberg, ermittelt in einem Fall von Raubkunst und trifft dabei auf die Vergangenheit der Familie - auch die Leseprobe dazu gefiel mir gut. Bei dem Buch ...

Die Idee fand ich toll, ein Kunstexperte, Lennard Lomberg, ermittelt in einem Fall von Raubkunst und trifft dabei auf die Vergangenheit der Familie - auch die Leseprobe dazu gefiel mir gut. Bei dem Buch hatte ich dann aber einige Schwierigkeiten - eigentlich mag ich es auch gerne, wenn der Autor verschiedene zeitstränge benutzt - hier beginnt die Geschichte 2016, springt dann ins Jahr 1943 - das hätte mir völlig gereicht. Der dritte Zeitstrang - 1966 - machte das Lesen dann anstrengend, vor allem weil man als Leser nicht gleich eine Erklärung erhält, warum welche Zeit genutzt wird. Das muss man umständlich selbst herausfinden, was meine Lesefreude trübte. Nichtsdestotrotz ist der historische Hintergrund gut recherchiert, was aber einem, in der Welt der Kunst und/oder 2. Weltkrieg nichtbewanderten Leser, deutlich schwer fallen dürfte, sich dort einzufinden. Auch hätte die Hintergrundgeschichte der geraubten Kunstgegenstände mit der Tatsache, dies aufdecken zu wollen eigentlich für den Krimi schon gereicht. Die ganzen, etwas wirren, Verwicklungen in die oberste politische Ebene in Deutschland waren mir dann zu aufgesetzt. Da wäre weniger mehr gewesen. Trotz allem war das Buch aber durchaus spannend zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2022

Große Paare

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
0

Ein schönes Buch in dieser außergewöhnlichen Reihe über bedeutende Paare. Das Cover passt zu der Reihe sehr gut und Bettina Storks lässt die Charaktere plastisch erscheinen durch die Ecken und Kanten, ...

Ein schönes Buch in dieser außergewöhnlichen Reihe über bedeutende Paare. Das Cover passt zu der Reihe sehr gut und Bettina Storks lässt die Charaktere plastisch erscheinen durch die Ecken und Kanten, die beschrieben werden. Es gibt, wie in vielen Beziehungen, auch hier Wendungen, die man lieber nicht erleben möchte, doch beschreibt die Autorin dies so, dass es natürlich erscheint. Die Hintergründe und der Epilog aus Sicht des alten Max Frisch finde ich sehr gelungen. Man merkt hier, dass die Autorin viel Zeit mit Recherche verbracht hat und die Charaktere sehr intensiv beschreibt. Mir hat dies Buch die beiden Protagonisten näher gebracht, auch wenn ich schon viel von und über sie gelesen hatte.
Für mich ein schönes Buch in dieser tollen Reihe. Danke dafür an eine tolle Autorin. Danke dafür an eine tolle Autorin. Ich empfehle es gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2022

1936 aus anderer, leiser Sicht

Drei Tage im August
0

Berlin, August 1936
Ein leiser mitfühlender Roman aus einer schwierigen Zeit - in einzelnen Szenen erzählt die Autorin über Elfie, die in der Chocolaterie Sawade unter den Linden arbeitet, sowie den jüdischen ...

Berlin, August 1936
Ein leiser mitfühlender Roman aus einer schwierigen Zeit - in einzelnen Szenen erzählt die Autorin über Elfie, die in der Chocolaterie Sawade unter den Linden arbeitet, sowie den jüdischen Buchhändler Franz, der eigentlich auswandern möchte und noch einige weitere. 1936, ein Jahr, das man eigentlich mit den Olympischen Spielen verbindet, wird hier aus anderen Perspektiven erzählt.
Die Personen werden mit Ecken und Kanten dargestellt und bringen dem Leser dadurch die Zeit näher, als es vielleicht ein Sachbuch könnte. Die Beschreibung der Autorin haben mir den Duft und Geschmack von Schokolade und der damit verbundenen Gefühle beim Lesen erfahrbar gemacht. Die Beschreibungen sind sehr plastisch, egal um was es sich handelt. Ich habe dieses Buch gerne gelesen, obwohl die Zeit in der es spielt, keine einfache war und nicht immer leicht zu verdauen ist. Der Schreibstil ist eingängig und hat mir die Lektüre erleichtert. Ich empfehle es gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2022

Vier Frauen und ein Kochwettbewerb

Die Köchinnen von Fenley
0

Großbritannien 1942 im Dörfchen Fenley wird von der BBC ein Kochwettbewerb ausgeschrieben. Jennifer Ryan erzählt hier die Geschichte von vier unterschiedlichen Frauen, die in der kriegsbedingten Mangelwirtschaft ...

Großbritannien 1942 im Dörfchen Fenley wird von der BBC ein Kochwettbewerb ausgeschrieben. Jennifer Ryan erzählt hier die Geschichte von vier unterschiedlichen Frauen, die in der kriegsbedingten Mangelwirtschaft versuchen ein Drei-Gänge Menü zu zaubern. Sehr schön eingefügt im Text die verschiedenen Kochrezepte, die Lust auf Nachkochen machen. Die Autorin hat die schwierige Kriegszeit atmosphärisch gut eingefangen. Die Charaktere bleiben aber etwas vorhersehbar, doch hat es mir trotzdem Spaß bereitet, die Geschichte zu lesen. Das Cover passt ganz gut zur Geschichte und ist relativ einfach gehalten.
Die Autorin versucht jeder der vier Protagonistinnen einen gleich großen Anteil an der Geschichte zu geben, was auch gut gelingt - in vielen Rückblicken in die Lebensumstände der vier Frauen, erfährt der Leser, wie der Krieg jeden Lebensbereich und jede Bevölkerungsschicht beeinflusst hat. Auch wenn sich das Buch gut weg liest ist es nicht immer leichte Kost, doch trotzdem empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2022

Tolle schwierige Kost

Svendborg 1937
0

Aus dem Klappentext:
Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden – besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.
Meine ...

Aus dem Klappentext:
Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden – besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.
Meine Meinung:
Familie Dinkelspiel kommt auf der dänischen Insel Fünen bei einer Tante unter, die alles in allem nicht sonderlich begeistert von ihren Gästen ist, denn sie bringen ihr beschauliches Leben und die Routine durcheinander. Auch hier hat die Familie mit Vorurteilen zu kämpfen, doch ist wenigstens nicht ihr Leben bedroht und so versucht jedes Familienmitglied auf seine eigenen Art mit der Situation umzugehen. Die Autorin beschreibt sehr gut die verschiedenen Charaktere, die die ganze Bandbreite von Verdrängung der Gefahr bis hin zu Widerstandgedanken darstellen. Die Landschaft und die Widrigkeiten, wie auch die schönen Momente in dieser schweren Zeit, werden von der Autorin nachvollziehbar und teilweise zu Herzen gehend beschrieben.
Im Nachgang wird über den weiteren Verbleib der einzelnen Familienmitglieder erzählt, denn es wurde eine wahre Geschichte erzählt. Das hat mir gut gefallen, denn man bleibt mit den Figuren nicht so in der Luft hängen. Es ist kein rasantes Buch, dazu ist das Thema auch zu schwer - eher ein Buch der leisen Töne, das dadurch aber umso tiefer unter die Haut geht. Lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere