Keine leicht zu verdauende Lektüre
KukolkaDer Roman "Kukolka - Püppchen" beschreibt das Leben des kleinen Waisenmädchens Samira, das mit 7 Jahren aus einem trostlosen Heim flüchtet und in falsche Hände gerät. Von klein auf an strenge Regeln und ...
Der Roman "Kukolka - Püppchen" beschreibt das Leben des kleinen Waisenmädchens Samira, das mit 7 Jahren aus einem trostlosen Heim flüchtet und in falsche Hände gerät. Von klein auf an strenge Regeln und Strafen gewöhnt, lernt sie schnell sich zu fügen und anzupassen. Immer wieder vertraut sie den falschen Männern und gelangt erneut in Abhängigkeit. Trotz fehlender Schulbildung und Ausbeutung, verliert sie nie den Mut und den Willen um ihr Lebensziel - ihre Freundin in Deutschland wieder zu sehen - nicht aus den Augen.
Achtung Spoiler!
Seit frühester Kindheit in einem ukrainischen Waisenhaus aufgewachsen, kennt die kleine Samira nur Regeln, Strafen bei Missachtung und Spott. Bis auch Marina ins Waisenhaus kommt, und ihre Freundin wird. Als diese von einem deutschen Ehepaar adoptiert wird, flüchtet die sieben jährige Samira aus dem Waisenhaus um nach Deutschland zu ihrer Freundin zu fahren. Im Gepäck hat sie nur eine Barbie und einen Brief ihrer Freundin. Auf der Straße wird sie von einem Mann namens Rocky aufgelesen, der ihr Unterkunft in einem heruntergekommen Haus gibt. Die anderen Mitbewohner, vor allem die 16 Jahre alte Lydia kümmern sich um sie. Da sie so süß aussieht, wird sie von allen nur Kukolka (Püppchen) genannt. Im Vergleich zum Heim, erscheint ihr das Leben hier als Paradies. Nach und nach lernt sie durch Betteln und Stehlen Geld zu verdienen.
Als sie sich mit 13 Jahren in einen jungen Mann verliebt, verlässt sie das Haus und zieht zu dem scheinbar reichen Dima, der sie mit Geschenken verwöhnt und ihr schließlich hilft, mit einem falschen Pass nach Deutschland zu kommen. Doch schon bald beginnt dieser, sie an andere Männer zu vermieten, und aus Liebe zu Dima lässt sie dies zu.
Als sie beginnt aufzubegehren, verkauft er sie an eine Callgirl-Agentur, wo sie 24 Stunden lang zur Verfügung stehen muss und von einem Freier zum anderen gefahren wird - bis ihr schließlich die Flucht gelingt und sie endlich an jemanden gelangt, der ihr wirklich hilft und sie als Mensch achtet.
Fazit:
Die Geschichte beschreibt sehr anschaulich wie skrupellos Menschen ausgebeutet werden und kaum eine Chance haben, aus der Abhängigkeit raus zu kommen. Ohne Geld und Papiere, am Rande der Illegalität. Diebstahl, Prostitution, Tod und der Wert von Menschenleben werden hier schonungslos beschrieben.
Trotz des schwer verdaulichen Inhalts, ist der Roman jedoch gut und flüssig zu lesen.