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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2022

Unheimlich spannend!

Das Letzte, was du hörst
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Lehn dich zurück. Höre diese Stimme. Vergiss deinen Alltag, den Job, den Ärger, die Sorgen. Vertrau dich den Worten an. Sie sind nur für dich. Aber Vorsicht: Wenn du einmal gefangen bist in dieser Welt, ...

Lehn dich zurück. Höre diese Stimme. Vergiss deinen Alltag, den Job, den Ärger, die Sorgen. Vertrau dich den Worten an. Sie sind nur für dich. Aber Vorsicht: Wenn du einmal gefangen bist in dieser Welt, kommst du nicht mehr hinaus. Diese Stimme – sie ist das Letzte, was du hörst. Sarah ist süchtig nach dem Podcast «Hörgefühlt». Die Stimme von Podcaster Marc Maria Hagen ist wie ein seidiges Kissen, seine Worte sind Trost für die Seele. Doch Sarah ahnt nicht, was hinter den Kulissen vor sich geht. Dass hinter den weichen Worten der Tod lauert.

Wer Andreas Winkelmanns Bücher kennt, der kennt auch seine verworrenen Fälle, die den Leser bis zuletzt fesseln und über so manches Detail sehr lange im Unklaren lassen. „Das Letzte was du hörst“ steht seinen anderen Büchern da in nichts nach.
Der Autor springt in der Geschichte von einer Perspektive zur anderen. Wir haben einerseits die Ansicht der Journalistin Roya, die unbedingt Marc Maria Hagen und seinen Podcast zu Fall bringen will, dann verfolgen wir die Kommissarin Carola, die schnell feststellt, dass es sich bei dem toten Ehepaar nicht um ein Familiendrama handelt und die Sicht von Sarah, einem großen Fan des Podcasts.
Der Autor wirft den Leser in eine Geschichte voller Geheimnisse und verzwickten Wendungen und ich muss sagen, dass ich bis zur Auflösung wirklich keine Ahnung hatte, wie alles zusammenpasst. Ich liebe das, denn so wurde das Buch für mich zum Pageturner.
Die Figuren sind alle mehr oder weniger sympathisch und keiner ist die perfekte Superhauptfigur. Jeder hat Schwächen und Stärken und alle fand ich doch ziemlich interessant.
Ich habe alle Handlungsstränge mit Spannung verfolgt. Ich war neugierig, was Roya alles zutage fördert und warum sie so hinter Hagen her ist. Ich war gespannt, wohin die Ermittlungen der Kommissarin gehen und ob die Toten wirklich was mit dem Podcaster zu tun haben oder ob was anderes dahintersteckt.
Dazu gab es wieder Kapitel von einem unbekannten Bösen, bei dem der Leser wirklich lange im Dunkeln gelassen wird und ich echt nicht wusste, was sich dort abspielt und trotzdem war ich gefesselt.
Die Auflösung war überraschend, spannend und wirklich gut. Sie passt und hat mein Thrillerherz zufriedengestellt.
Insgesamt ist Andreas Winkelmann wieder mal ein richtig guter Thriller gelungen und ich freue mich schon auf weitere Werke!

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Tränen garantiert!

Solange gehört das Leben noch uns
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Ina und Richard lernen sich im Teresien-Hospiz kennen, wo Inas Großvater seine letzte Lebenszeit verbringt. Als Ina begreift, dass Richard kein Besucher, sondern schwer krank ist und nicht mehr lange ...


Ina und Richard lernen sich im Teresien-Hospiz kennen, wo Inas Großvater seine letzte Lebenszeit verbringt. Als Ina begreift, dass Richard kein Besucher, sondern schwer krank ist und nicht mehr lange zu leben hat, bricht für sie eine Welt zusammen. Denn längst haben sich die beiden ineinander verliebt. Nach anfänglichem Zögern lässt Ina sich auf diese ungewöhnliche Liebe ein. Dabei lernt sie, über ihren Schatten zu springen und über Dinge zu sprechen, die sie aus gutem Grund bisher niemandem anvertraut hat. Als Ina von Richards großem Lebenstraum erfährt, beschließt sie, alles zu seiner Erfüllung beizutragen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn Richards Kräfte schwinden von Tag zu Tag.

„Solange gehört das Leben noch uns“ ist das neueste Buch der Autorin Josefine Weiss. Ich liebe ihre Bücher und ihren gefühlvollen Schreibstil und so ist das Buch auf meinem Reader gelandet.
Das Buch geht direkt emotional los. Inas Opa ist schwer krank und es geht ihm immer schlechter. Ina versucht ihre zwei Jobs und die Pflege unter einen Hut zu bekommen aber merkt, dass sie an ihre Grenzen stößt und ihre Angst um ihren Opa immer größer wird. Ein guter Freund ihres Opas besorgt einen Platz im Teresien-Hospiz.
Schon auf den ersten Seiten hatte ich richtig oft Tränen in den Augen. Inas Beziehung zu ihrem Opa und ihre Angst um ihn, haben mich wirklich berührt. Sie tat mir so leid.
Dann lernt sie im Hospiz Richard kennen und verliebt sich in ihn, obwohl sie weiß, dass er Krebs hat und daran sterben wird. Als sie von seinem letzten Wunsch erfährt, setzt sie alles dran, dieses zu erfüllen.
Die Szenen im Hospiz haben mich auf verschiedenen Ebenen getroffen. Einerseits vor Rührung, weil Mitarbeiter und Umgang im Hospiz einfach so schön, liebevoll und würdevoll waren. Die Vorstellung, was alles für Menschen getan wird, damit sie so gut wie möglich gehen können, hat mich ebenfalls zu Tränen gerührt.
Dann alles zwischen Richard und Ina. Richard schwankt zwischen Akzeptanz und Frustration. Ina versucht stark zu sein und sich nicht von ihrer Angst überwältigen zu lassen. Ihre kurze aber heftige Beziehung war noch ein Grund für Tränen.
Daneben gab es die liebe Nachbarin Ruth und ganz süße Hospizgäste und dadurch immer wieder kleine bewegende Geschichten und Ereignisse.
Ich weine normalerweise nicht so schnell bei Büchern aber dieses hier hat mich kalt erwischt und mich vor allem gegen Ende Rotz und Wasser heulen lassen.
Die Geschichte von Ina und Richard ist wirklich bewegend, emotional und einfach schön.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Interessanter YA-Roman

Falling in love was not the plan
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Eliza ist talentiert und fleißig. Keine Frage, sie sollte die Chefredakteurin der Schülerzeitung werden. Doch dann stellt sich Len, neu im Team, ebenfalls zur Wahl und gewinnt. Eliza ist fassungslos. Ist ...

Eliza ist talentiert und fleißig. Keine Frage, sie sollte die Chefredakteurin der Schülerzeitung werden. Doch dann stellt sich Len, neu im Team, ebenfalls zur Wahl und gewinnt. Eliza ist fassungslos. Ist es auf einmal egal, dass sie viel qualifizierter ist, nur weil Len gutaussehend und männlich ist? Eliza macht ihrer Wut in einem Artikel Luft, den sie niemals veröffentlichen will. Am nächsten Tag ziert er jedoch die Titelseite der Zeitung, und Eliza wird zum Kopf der feministischen Bewegung an ihrer Highschool.
Um den Streit zu beenden, verlangt die Schulleitung von Eliza und Len, zusammenzuarbeiten. Auf einmal merkt Eliza, dass es nicht immer leicht ist, für das zu kämpfen, woran man glaubt. Vor allem dann nicht, wenn man Gefühle für den Feind entwickelt.

„Falling in love was not the plan” von Michelle Quach erzählt die Geschichte von Eliza und Len. Eliza will Chefredakteurin an ihrer High-School werden und wird durch Lens spontane Kandidatur ausgestochen. Von Enttäuschung und Wut getrieben schreibt sie einen Artikel über die Ungerechtigkeit des Ganzen und zeigt einige frauenfeindliche Fakten an ihrer Schule auf. Irgendjemand postet ihren Artikel und so wird sie unfreiwillig zur Vorreiterin einer feministischen Bewegung.
Ziemlich cool finde ich, dass die Hauptfiguren zum großen Teil aus asiatischen Familien stammen und wir grade bei Elizas Familie auch einiges über diese Art aufzuwachsen erfahren, die sich doch von der typisch amerikanischen Art unterscheidet.
Der Autorin ist mit diesem Buch eine gute Mischung aus Botschaft und High-School-Romanze gelungen.
Sie erzählt gut die Elizas Seite, die eher unfreiwillig in ihrer Kämpferinnen Rolle landet und sich nun nicht nur für einen großen Gedanken einsetzen muss, sondern auch gleichzeitig mit ihrer Enttäuschung und ihrer Sympathie zu Len klarkommen muss.
Spannend fand ich auch die Auseinandersetzung mit dem Gedanken, ob man Feministin sein kann und trotzdem in einer Partnerschaft mit einem starken Partner sein kann. Oder eben in Elizas Fall, ob ihre Gefühle für Len ihre feministische Botschaft ausschließen.
Aber auch Lens Seite, die des Mannes der das Patriarchat darstellt, wurde gut erzählt. Als Leser konnte ich mich gut in beide Seiten hineinversetzen.
Dazu kommen typische High-School-Szenen wie Partys, Lernprojekte, Zickenkrieg und Lestereien. Eine ausgewogene und fesselnde Geschichte.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen und nicht nur Eliza und Len, sondern auch die Botschaft des Themas haben mich überzeugen können.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Wunderschön

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Nach einem One-Night-Stand mit ihrem besten Freund Carter flieht Skylar überstürzt aus der Wohnung. Auf dem Heimweg hat sie einen Unfall, der ihr Leben für immer verändert. Sie wird nie wieder gehen können ...

Nach einem One-Night-Stand mit ihrem besten Freund Carter flieht Skylar überstürzt aus der Wohnung. Auf dem Heimweg hat sie einen Unfall, der ihr Leben für immer verändert. Sie wird nie wieder gehen können und sitzt von nun an im Rollstuhl. Carter verlässt am Morgen nach ihrer gemeinsamen Nacht für ein halbes Jahr das Land, um als Musikjournalist durch Europa zu touren. Skylar möchte nicht, dass er für sie seinen Traum aufgibt, und so verheimlicht sie ihm den Unfall. Und ihre Gefühle für ihn, die weit über eine Freundschaft hinausreichen. Doch seine Rückkehr naht, und bald müssen sie sich der Wahrheit stellen.

„Rise and Fall“ ist der neue Roman von Sarah Stankewitz und der erste Band ihrer neuen Reihe.
Es geht um Skylar und Carter. Beides Pflegekinder und beste Freunde, seitdem sie zusammen in einer Familie gelandet sind. Carter will Autor werden und darf eine berühmte Band für ein halbes Jahr auf ihrer Europatour begleiten. An seinem letzten Abend zuhause schlafen Skylar und Carter miteinander und noch während sich beide über ihre Gefühle klar werden müssen, gerät Sky auf dem Heimweg in einen Unfall und ist danach Querschnittsgelähmt. Sie entscheidet sich, Carter im Unklaren zu lassen, um seinen Job nicht zu gefährden.
Sky war mein Highlight in dieser Geschichte. Sie ist eine so lebenslustige und starke Frau. Man merkt immer wieder, dass ihr Unfall und die Lähmung sie belasten aber sie kämpft und versucht sich davon nicht runterziehen zu lassen. Ich liebe es, wie sie mit ihren Mitmenschen und ihrer Situation umgeht.
Carter ist ein bisschen wilder als Sky und hat noch viel unverarbeitete Vergangenheit in sich. Aber man merkt, dass er Sky abgöttisch liebt und obwohl sie in über ihren Unfall belogen hat, akzeptiert er sie sofort wie sie ist und sieht sie nicht mit anderen Augen.
Es war mir eine riesen Freude, diese beiden auf ihrem Weg zu begleiten.
Es war lustig, traurig, liebevoll, romantisch, heiß und auch dramatisch. Ich habe mehr als nur eine Träne vergossen und oft wie blöd vor mich hingegrinst.
Eine Storyline zu Carter und Megan (mehr verrat ich nicht) hätte für mich nicht unbedingt sein müssen aber ich vermute, sie spielt im nächsten Teil noch eine größere Rolle.
Besonders toll fand ich, dass die Autorin sich an die Sexszenen herangetraut hat. Für mich war es das erste Buch aus dem YA/Coming of Age Bereich, welches eine Hauptfigur im Rollstuhl beinhaltet und sich dann noch mit dem Sexualleben auseinandersetzt. Die Autorin hat die Schwierigkeiten, Ängste und Sorgen aber auch die schönen und erfüllenden Seiten wunderschön dargestellt und so standen die intimen Szenen zwischen Carter und Sky anderen Büchern in nichts nach.
Ich liebe die Geschichte der Zwei und freue mich schon auf eine Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Wieder unglaublich spannend

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Video an, Mikrofon aus. Eine weitere Videokonferenz. Doch dann huscht ein Schatten über den Bildschirm. Du zoomst ran – und plötzlich ist überall Blut. Ein Teilnehmer wird mit einem Messer angegriffen. ...

Video an, Mikrofon aus. Eine weitere Videokonferenz. Doch dann huscht ein Schatten über den Bildschirm. Du zoomst ran – und plötzlich ist überall Blut. Ein Teilnehmer wird mit einem Messer angegriffen. Du hörst seine Schreie, siehst wie er langsam und präzise vor laufender Kamera gequält wird. Und das Schlimmste ist: Du darfst nicht wegschauen...
"Seelenleser" Tom Bachmann und sein Team vom BKA vernehmen mehrere traumatisierte Zeugen, die mitansehen mussten, wie ihr Kollege zu Tode gefoltert wurde. Doch wieso braucht der Killer ein Publikum? Bachmann, der als Profiler mit den schlimmsten Psychopathen zu tun hatte, muss sich mit seinen eigenen Abgründen konfrontieren, um das perfide Spiel des Zoom-Killers zu durchschauen.

„Der Zoom-Killer“ von Chris Meyer ist der zweite Band der „Tom Bachmann“ Reihe.
Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich finde sie in der richtigen Reihenfolge besser, da es in diesem Buch hier Anspielungen auf Band eins gibt.
Dieses Mal muss Tom Bachmann in einem ebenso abstrusen Fall ermitteln wie beim „Blutkünstler“. Ein Mann bricht in die Wohnung von seinen Opfern ein und überfällt sie inmitten einer Zoomkonferenz. Während die Teilnehmer hilflos zusehen müssen, schneidet der Täter seinen Opfern große Hautstücke heraus und nimmt diese mit nach Hause.
Tom Bachmann muss nun herausfinden, was der Boss eines Pornostudios der krassen Art und ein Priester gemeinsam haben und warum der Killer Publikum braucht und wozu er die Haut mitnimmt.
Während seiner Ermittlungen taucht auch sein Bruder auf und Toms Vater wird präsenter als ihm lieb ist.
Der ganze Fall ist unglaublich spannend und regelrecht abstrus. Man liest mit einem ständigen Schauer, wie der Täter seine Opfer foltert und was er danach zuhause treibt.
Richtig gut gefallen hat mir, dass wir bis zum Schluss seine Beweggründe nicht kennen und auch den Auslöser seiner Taten erst am Ende erfahren. So kann man richtig lange miträtseln und mit den Ermittlern mitfiebern.
Tom Bachmanns Vergangenheit spielt wieder eine Rolle und wir erfahren immer mehr über ihn und Aaron. Dabei ist dem Autor ein gutes Gleichgewicht gelungen, so dass die Ermittlungen weiterhin im Fokus standen und Tom Bachmanns Geschichte einfach eine spannende Zugabe darstellt.
Sehr interessant finde ich auch jedes Mal, wenn Tom Bachmann sich an frühere Fälle zurückerinnert oder ein wenig über die Psyche der Killer fachsimpelt.
Ich bin ein Fan der Reihe und empfehle sie auf jeden Fall weiter!

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