Sinnvolle Mini-Projekte, witzig, fix, auch für Anfänger (ohne Basics zu erklären)
Funny EggsIch hatte Häkeln in der Grundschule "gelernt": Luftmaschen. Wir mussten dann eine Endlos-Luftmaschenschlange häkeln und diese spiralförmig auf ein Stück Pappe kleben, als großen Untersetzer: Voilà, euer ...
Ich hatte Häkeln in der Grundschule "gelernt": Luftmaschen. Wir mussten dann eine Endlos-Luftmaschenschlange häkeln und diese spiralförmig auf ein Stück Pappe kleben, als großen Untersetzer: Voilà, euer Muttertagsgeschenk. Ich habe es gehasst, so sah’s auch aus, und mich weitgehend gedrückt. Irgendwann als Teenager habe ich noch einmal einen Badeanzug für eine 10cm-Minipuppe gehäkelt, dann doch auch mit festen Maschen. Und dann 2016 eine Buchaktion: Lesezeichen basteln. Seitdem habe ich Sachen da zum Sticken und Häkeln – und mache auch gelegentlich etwas.
Toll sind hier am Buch nicht nur Originalität, Umfang und echte Nutzbarkeit der Häkel-Projekte, auch die Gestaltung ist witzig. Jedes Projekt hat einen Namen, der selbst irgendetwas mit „Ei“ oder „Egg“ enthält, immer hervorgehoben: Herr MEIer – Kontrolle ist alles; EGGstrablatt – Frisch zum Frühstück; Moustache – REIne Männersache usw. Und, ja, man kann heutzutage fast alles an Anleitungen gratis irgendwo finden im Internet, besonders auch auf Youtube. Aber erstens sind die tolleren Projekte auch dort kostenpflichtig zum Download, z.B. etsy, und zweitens habe ich so eine tolle Sammlung wie hier schlicht nirgendwo gefunden: 27 süße, schräge oder witzige Eierwärmer, wenn es auch bei einigen der knapperen Modelle eher reine Deko und weniger wärmend ist…sozusagen der Faszinator statt der Pudelmütze.
Die Basics hatte ich mir selbst anhand von youtube-Videos beigebracht; es empfiehlt sich, gelegentlich mehrere anzusehen, irgendeines erklärt das immer speziell für einen selbst am besten. Der Unterschied zu früher? Es gibt inzwischen wirklich tolle Mini-Projekte, kleine Häkel-Aufgaben, die so fix zu erledigen sind, dass sie nicht entmutigen. Amigurumis, die kleinen Figuren, werden fast nur mit Luft- und festen Maschen gehäkelt – DIE Technik dafür hat wirklich jeder schnell drauf. Nach genau diesem Prinzip werden auch die Eierwärmer gehäkelt: Luftmaschen, dann feste Maschen; (fast) immer in Spiralen gehäkelt. Toll finde ich HappyBerry Crochet – da gibt es auch viel für absolute Neulinge https://www.youtube.com/user/HappyBerryCrochet/featured - etwas weiter unten, direkt über
https://www.youtube.com/playlist?list=PLyUW7HzKUEk5KqsUlwNWX6K5by0JLswCo
Falls ihr Eure Projekte im Internet einstellt, bitte immer den Link dazu packen…
Ein süßes Projekt für den Neuling bieten die Mini-Schlittschuhe um eine Büroklammer: https://www.youtube.com/watch?v=rui-Jj-OiKo&list=PLrOXHfX7Y3q4E7QbcagkopfUrDhCjEtGS&index=2 Hübsch für Weihnachten an Karte oder Geschenk, ich sammle bald wieder. Wer das hinbekommt, schafft es auch mit den Eierwärmern, mit etwas Geduld. Zusätzlich sollte man wissen, wie man Maschen zusammen abmascht, Kettmaschen häkelt, Maschen verdoppelt (das ist wirklich einfach: in die gleiche Masche aus der vorigen Reihe einfach zweimal hintereinander eine feste Masche häkeln – bewirkt eine Zunahme, so ein Ei will ja auch umformt werden). Begonnen habe ich mit dem schnurrbärtigen Eierwärmer, einfach, weil ich gerade Agatha Christie gelesen hatte – er passt perfekt zu Hercule Poirot, finde ich. Das niedliche Ding war in einem Abend fertig.
Anmerkungen: nur Feiglinge lesen Anleitungen gilt hier natürlich nicht. Aber ich gehöre zu jenen Mutigen, die selten die Maschenprobe machen – hier 22 feste Maschen in 25 Reihen, dafür brauche ich ja länger als für die einfacheren Eierwärmer. Noch dazu häkele ich anscheinend noch sehr unterschiedlich fest. Das bessert sich – aber mein Erstling aus dem Buch ist schon eher für recht kleine Eier geeignet. Mutige also bitte zwischendurch zur Anprobe, ich empfehle ein hartgekochtes Ei oder ein festes Deko-Ei Was hatte ich für eine Sorge, dass mir das rohe Ei meine wertvolle Arbeit ruiniert…
Ich will demnächst ausprobieren, statt Eierwärmen auch eher ovale Amigurumi anhand der Anleitungen zu improvisieren – man muss dann halt weiterhäkeln, irgendwann Maschen abnehmen, genau umkehrt zur Anleitung. Dann hätte ich auch weitere Figürchen, um sie an Lesezeichen-Bändchen zu hängen.
Nachteil beim Büchlein: Der Materialbedarf ist etwas nervig. Man braucht für die Projekte zwar nie viel Wolle auf einmal, aber sehr viel Verschiedenes. Allein für das erste Projekt 2 Sorten Wolle, 2 Sorten Häkelnadeln 2 verschiedene Sorten Strasssteine, je 5 Stück, Nähgarn, Klebstoff, Volumenvlies. Sicherlich kann man einiges vielleicht improvisieren, Wollfarben tauschen – aber bei diesen kleinen Objekten sieht man natürlich auch, ob „alles dabei“ ist.
Ich stelle noch einen Instagram-Link ein zu meinen Fotos, ich kann ja hier leider nichts anfügen.