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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2018

Leider zu wenig von der "Killer City"

Killer City
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Das Buch beginnt spannend und geheimnisvoll. Der mysteriöse Thornhill kommt nach Chicago und hofft, in der Großstadt nicht aufzufallen. Da die Weltausstellung ansteht, ist die Stadt voll von Touristen ...

Das Buch beginnt spannend und geheimnisvoll. Der mysteriöse Thornhill kommt nach Chicago und hofft, in der Großstadt nicht aufzufallen. Da die Weltausstellung ansteht, ist die Stadt voll von Touristen - doch trotzdem zieht Thornhill bald einige Aufmerksamkeit auf sich.
Nach und nach erfährt der Leser von Thornhills Vergangenheit: Als Junge, fast noch ein Kind, kämpfte er im Bürgerkrieg. Er überlebt und bekommt von einem sterbenden Indianer ein merkwürdiges Geschenk. Thornhill wird praktisch unsterblich. Er muss grauenvolle Verbrechen mitansehen und schwört Rache, aber bis es dazu kommt, wird noch viel Zeit vergehen. Ob Thornhill selbst Opfer der Umstände ist, ja sogar der Antiheld, dessen Taten gerechtfertigt erscheinen oder ob er einfach ein wirrer Geist ist, wird nicht vollständig geklärt. Manchmal hatte ich regelrecht Mitleid mit ihm, dann wird er wieder zum kaltblütigen Verbrecher. Dabei hat er stets sein Rasiermesser in der Tasche, dass er gern noch öfter einsetzen würde. Leider habe ich zu der Hauptfigur keine Beziehung aufbauen können - nicht einmal eine negative. Er bleibt für mich nicht greifbar und seine Handlungen konnte ich oft nicht nachvollziehen.

Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen, obwohl es sich an einigen Stellen etwas in die Länge gezogen hat. Einige Nebenhandlungen hätte ich nicht gebraucht. Dafür ging es zum Schluss schnell und logisch durchdacht zu Ende.
Alles in allem ist das Buch meist spannend und empfehlenswert für alle, die Hohlbein mögen und Blut vertragen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Action
  • Atmosphäre
  • Handlung
Veröffentlicht am 28.10.2017

Spannend, aber leider nicht ganz rund

Die stille Kammer
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Susan Webster saß wegen Mordes an ihrem eigenen Sohn im Gefängnis. Sie soll das Baby mit einem Kissen erstickt haben, erinnert sich aber nicht an die Tat. Als sie freikommt, will sie sich unter einem neuen ...

Susan Webster saß wegen Mordes an ihrem eigenen Sohn im Gefängnis. Sie soll das Baby mit einem Kissen erstickt haben, erinnert sich aber nicht an die Tat. Als sie freikommt, will sie sich unter einem neuen Namen ein neues Leben aufbauen. Eigentlich kann niemand an ihrem neuen Wohnort von ihrer Vergangenheit wissen, aber dann bekommt sie einen Brief mit dem Foto eines Jungen. Der Junge ist nicht nur so alt, wie ihr Sohn heute wäre, auch sein Name ist auf die Rückseite des Bildes geschrieben. Außerdem ist der Brief an Susan Webster adressiert, nicht an ihren neuen Namen. Susan macht sich auf die Suche nach dem Absender und wird dabei von ihrer Freundin Cassie unterstützt, die selbst eine verurteilte Mörderin ist. Der Journalist Nick will ihnen helfen, verhält sich aber selbst verdächtig.

Neben dem Passagen, in denen Susan in der Ich-Perspektive ihr Leben heute schildert, gibt es immer wieder Rückblenden. Darin wird allerdings nicht Susans Vergangenheit beleuchtet, sondern die Freundschaft von einigen Jungen geschildert, die erst die gleiche Schule besuchen und später zusammen studieren. Die Zusammenhänge werden erst sehr spät klar, dadurch bleibt es spannend. Sowohl die Grundidee, als auch die Suche nach der Wahrheit haben mir gut gefallen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Am Ende wurde es jedoch ziemlich abstrus und die Autorin ist meiner Meinung nach über das Ziel hinausgeschossen. Schade, denn auch mit weniger Dramatik hat die Story genug Potential. Es wirkt fast, als wollte Jenny Blackhurst schnell noch einige Ideen unterbringen. Damit dies funktioniert, verhalten sich einige der Figuren recht merkwürdig.

Trotz Schwächen ist es für mich aber ein spannender Thriller, mit einer ganz spannenden Ausgangssituation. Dies wird für mich bestimmt nicht das letzte Buch von Jenny Blackhurst gewesen sein!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 08.07.2017

Mord im Viertel

Katzengold
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Die Geschichte spielt in einem Viertel, in dem jeder jeden kennt. Nur Hauptkommissar Liebermann ist fremd, denn er wohnt nur für einige Zeit in der Wohnung seiner Exfrau um die gemeinsame Tochter Miri ...

Die Geschichte spielt in einem Viertel, in dem jeder jeden kennt. Nur Hauptkommissar Liebermann ist fremd, denn er wohnt nur für einige Zeit in der Wohnung seiner Exfrau um die gemeinsame Tochter Miri zu betreuen.

Gleich am ersten Tag sieht er vom Balkon aus eine hübsche Frau mit einem auffälligen, gelben Cabrio. Sofort ist es um Liebermann geschehen und er will die unbekannte wiedersehen. Dazu wird es aber nicht kommen, denn sie verschwindet spurlos.


Gleichzeitig wacht irgendwo im Viertel der Kater Serrano auf und muss feststellen, dass er kastriert wurde. Dabei wollte er sich doch mit der hübschen Katzendame Aurelia paaren und Junge zeugen. Frustriert macht er sich auf die Suche um sich mit ihr auszusprechen, doch auch Aurelia ist verschwunden.


Nach und nach erfahren wir mehr über die Menschen und Katzen des Viertels und rätseln, was mit den beiden Damen passiert ist. Dabei wechseln sich Kommissar und Kater mit ihren Sichtweisen ab, beide waren interessant zu lesen. Am Anfang erfährt man relativ viel von den Katzen des Viertels, danach geht es eher um die Menschen. Dabei waren es für mich fast zu viele Charaktere, obwohl sie interessant dargestellt waren. Kommissar Liebermann gehörte leider zu den weniger sympathischen Charakteren für mich, gern hätte ich mehr von Serrano und den Katzen gelesen.


Die Fälle waren beide mehr oder weniger spannend, die Auflösung hat mich am Ende aber überrascht.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Vorhersehbar und unglaubwürdig, trotz vielversprechendem Anfang

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Die Geschichte ist, zumindest teilweise, nicht als Roman aufgebaut, sondern enthält Bogeinträge in denen die Handlung dargestellt wird. Diese Idee fand ich sehr interessant, allerdings finde ich den Stil ...

Die Geschichte ist, zumindest teilweise, nicht als Roman aufgebaut, sondern enthält Bogeinträge in denen die Handlung dargestellt wird. Diese Idee fand ich sehr interessant, allerdings finde ich den Stil des Blogs relativ schlecht. Das dieser Blog, dessen einziger Inhalt die Mutterschaft ist, als supererfolgreich dargestellt wird passt für mich deshalb leider nicht. Mir waren diese Einträge alle zu schwülstig und selbstverliebt.

Diese Blogeinträge stammen von Stephanie, Mutter des fünfjährigen Miles. Miles Vater ist verstorben und nun ist der kleine Junge Stephanies einziger Lebensinhalt (neben ihrem Blog natürlich). Obwohl sie hunderte von Leserinnen hat, hat sie nur eine einzige Freundin, die erfolgreiche Emily. Emilys Sohn Nicky ist mit Miles befreundet und es kommt oft vor, dass Nicky nach der Schule direkt mit zu Stephanie fährt. So auch an diesem Tag, als Emily vorgibt länger arbeiten zu müssen. Doch auch abends holt sie ihren Sohn nicht ab und Stephanie macht sich große Sorgen. Sie ruft Emilys Ehemann an und erkundigt sich bei ihrer Arbeitsstelle. Die Informationen sind widersprüchlich und so wendet sich Stephanie an die Polizei.


Der Plot ist durchaus vielversprechend, wird aber nur schwach umgesetzt. Allerdings ist der Großteil des Buches vorhersehbar und die Spannung fällt schnell ab. Die Figuren waren mir alle unsympathisch, insbesondere Stephanie hat mich eher genervt. Einerseits ist sie naiv und etwas dümmlich, andererseits scheint sie sexbesessenen und gefühllos. Insbesondere das erste Drittel des Buches war dadurch recht langweilig.


Insgesamt fand ich die Idee gut, aber ein Thriller ist daraus nicht geworden. Allenfalls eine Tragödie über die verhängnisvolle Bekanntschaft von mehr oder weniger gestörten Menschen.

Ein Lichtblick ist für mich die Stimme von Tanja Geke. Ich konnte ihr gut zuhören und habe mich zwar über Stephanies Dummheit geärgert, wollte aber trotzdem wissen, wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Lange Geschichte über die Zivilbevölkerung Englands im Krieg

Dunkelheit
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Cover, Titel und Beschreibung haben mich sofort angesprochen, um diesen Wälzer zu lesen brauchte ich dann aber doch eine Menge Durchhaltevermögen. Die Geschichte lebt von Details und den alltäglichen Erlebnissen ...

Cover, Titel und Beschreibung haben mich sofort angesprochen, um diesen Wälzer zu lesen brauchte ich dann aber doch eine Menge Durchhaltevermögen. Die Geschichte lebt von Details und den alltäglichen Erlebnissen der drei Hauptfiguren.

Das Buch beginnt im Jahre 2060, in dem Zeitreisen möglich sind. Es gibt dabei bestimmt Begrenzungen, die im Buch allerdings nicht näher erläutert werden. So sollten Historiker, die in die Vergangenheit reisen (Reisen in die Zukunft sind anscheinend nicht möglich), die Geschichte nicht verändern. Deshalb werden geschichtlich wichtige Punkte gemieden. Auch begegnen sollten sie sich nicht, deshalb werden die Reisen von einigen Mitarbeitern eines Instituts genau geplant.

Die drei Historiker Polly, Mike und Eileen möchten alle das Verhalten der Zivilbevölkerung in England während des zweiten Weltkriegs beobachten.
Polly reist nach London und plant, die Nächte in den Schutzräumen, insbesondere U-Bahnhöfen zu verbringen. Dort möchte sie erleben, wie die Menschen mit den täglichen Gefahren der Bombenabwürfe umgehen und wie sie sich mit der Situation arrangieren.
Mike reist in die Nähe von Dünkirchen um das Verhalten von Zivilisten im Blitzkrieg mitzuerleben, die den Soldaten geholfen haben.
Eileens Ziel ist ein Anwesen auf dem Land, wohin Kinder aus London evakuiert werden. Dort hat sie zur Tarnung eine Stelle als Hausmädchen und versorgt die Evakuierten.

Diese drei Geschichten wechseln sich ab und besonders Eileen und die Kinder haben es mir sehr angetan. Aber auch die anderen waren mir sympathisch und man kann ihre Erlebnisse gut mitverfolgen. Neben diesen drei Strängen werden aber auch andere Ereignisse eingeschoben und man wartet auf die große Zusammenführung und eine Entwirrung am Ende. Dieses Ende gibt es aber gar nicht, denn „Dunkelheit“ ist nur der erste von zwei Bänden. Auch der zweite Band „Licht“ ist noch einmal so lang und wird die Geschichte weiter erzählen.

Dabei ist der Schreibstil zwar angenehm, aber durch die vielen Details, Personen und Sprünge nicht einfach zu lesen. Man braucht Geduld und muss hinnehmen, dass die Autorin manches schlicht nicht erklärt. Dafür wird man mit historischen Einblicken ins England während des Weltkriegs belohnt.