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Veröffentlicht am 11.09.2022

Wenn man plötzlich vier Geschwister hat

People Person
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"I’m not lonely.“ Nikisha shook her head. "Are you, Prynce?“
"Well, that depends, you know. I think in a way, everyone is lonely […].” (S. 196)

Sucht man eine Geschichte, die den Fokus auf die Charaktere ...

"I’m not lonely.“ Nikisha shook her head. "Are you, Prynce?“
"Well, that depends, you know. I think in a way, everyone is lonely […].”
(S. 196)

Sucht man eine Geschichte, die den Fokus auf die Charaktere setzt und dabei eine wirklich liebenswerte Gruppe hervorbringt, dann kann man mit "People Person“ nichts falsch machen. Diese Geschichte überzeugt mit viel Witz, chaotischen Situationen und einem gelungenen Cast an Charakteren!

Das Cover: Das englische Cover unterscheidet sich wenig, vom deutschen Cover, jedoch mag ich das Farbenfrohe, welches das Originalcover mitbringt, ein wenig mehr und hätte mir gewünscht, dass man das irgendwie beibehalten hätte.

Die Handlung: Cyril ist nach außen eine freundliche und extrovertierte Person. Doch diese Seite haben seine Kinder, kaum zu Gesicht bekommen, da er als Vater seine Pflichten vernachlässigte. Kontakt hatten die Geschwister untereinander nie, bis sie eines Tages mit einer schwierigen Situation konfrontiert werden, die die völlig unterschiedlichen Charaktere plötzlich zusammenschweißt.

Meine Meinung: Ich muss zugeben, die Ausgangssituation der Geschichte ist ein wenig skurril, aber das gesamte Buch ist durchgängig humoristisch, weswegen es für mich im Nachhinein gut zusammenpasste. Hierbei verfolgt man die (Halb)geschwister Dimple, Nikisha, Lizzie, Prynce und Danny, die vorher noch nicht einmal voneinander wussten und aus heiterem Himmel zusammenhalten müssen. Die Gespräche waren stets unterhaltsam, die unterschiedlichen Meinungen, die nie zurückgehalten wurden, amüsant und die Entwicklung der Geschwister herzerwärmend. Insgesamt gab es jedoch kleinere Längen, die mich nicht immer nach dem Buch greifen ließen. Ebenso hätte ich mir manchmal noch mehr Tiefe bei einzelnen Charakteren gewünscht. Die Protagonistin Dimple steht mir ein wenig zu sehr im Vordergrund, dafür, dass die anderen Charaktere mindestens genauso viel Rampenlicht verdient hätten. Doch ansonsten bekommt man hier gute Unterhaltung, bei welcher ich jedoch noch gerne etwas mehr mitgefiebert hätte.

Die Charaktere: Ihnen wurden viel Herz und Zeit geschenkt. Man bekommt intensive Einblicke in ihre Leben, auch wenn dabei besonders Dimple die meisten Szenen zugeteilt wurden. Zugegeben, bei mir wechselte es ständig, zwischen Dimple tröstend in den Arm nehmen und sie zur Vernunft zu bringen. Ich kann bis jetzt noch nicht sagen, ob ich die Protagonistin wirklich mochte, doch ihr Handeln ist ein Resultat ihrer Vergangenheit und betrachtet man die Umstände, ist es stets nachvollziehbar. Man mag sie vielleicht nicht immer sympathisch finden, aber man fühlt mir ihr mit und versteht sie – auf ihre Weise. Am liebsten mochte ich jedoch die Szenen, in welchen alle Geschwister vereint waren.

Fazit: Hat mir gut gefallen, jedoch noch etwas Luft nach oben gelassen. Ich vergebe hier 3,5/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Empowerment, persönliche Erfahrungen und Denkanstöße

30 Women
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„Also ja, ich mache ständig Erfahrungen mit Bodyshaming. Überhaupt mit Bewertungen meines Körpers, natürlich auch positiven. Das Einzige was ich nicht bekomme: eine Pause davon […].“ (S. 181)

Hierbei ...

„Also ja, ich mache ständig Erfahrungen mit Bodyshaming. Überhaupt mit Bewertungen meines Körpers, natürlich auch positiven. Das Einzige was ich nicht bekomme: eine Pause davon […].“ (S. 181)

Hierbei handelt sich um eine Ansammlung von 30 kurzen Kapiteln, in welchen eine Frau vorgestellt wird, die Lina Mallon im Leben beeinflusst hat. Kurzweilig und mit mehreren Denkanstößen, gibt die Autorin Einblicke in ihr Leben.

Das Cover: Große Liebe! Ich bevorzuge Cover ohne Menschen, es sei denn, sie werden illustrativ dargestellt. Da letzteres hier der Fall war und auch noch so ansprechend umgesetzt wurde, sprach es mich direkt an. Wirklich gelungen!

Die Handlung: Welche Frauen haben Lina Mallon im Laufe ihres Lebens inspiriert und beeinflusst? Antworten bekommt man mithilfe von 30 kurzen Kapiteln, die diese Frauen (und einen Mann) vorstellen.

Meine Meinung: Diese Erfahrungen werden mit einer guten Portion Feminismus und Gesellschaftskritik begleitet. Jedes Kapitel stellt wichtige Fragen zu Situationen im Alltag, immer mit Bezug zu der Person, die gerade vorgestellt wird. Auf diese Weise werden Denkanstöße gegeben, die sich durch das gesamte Buch ziehen. Besonders das 24. Kapitel „Die, die sich wohlfühlt“, in welchem Bodyshaming und die Akzeptanz des eigenen Körpers behandelt wird, war dabei besonders eindrücklich geschrieben mit wichtigen Botschaften. Leider muss ich auch sagen, dass mir im späteren Verlauf die kürzen Kapitel (die mir vorher aufgrund der Länge gut gefallen haben) etwas sprunghaft wirkten. Sie waren teilweise sehr kurz, was es ein wenig erschwerte, eine Bindung zu den auftretenden Personen aufzubauen. Hätte diese Bindung mehr bestanden, hätte ich womöglich noch mehr mitfühlen können. Doch insgesamt ist es ein wichtiges Buch, welches mir informative Lesestunden beschert hat.

Fazit: Viele schöne Botschaften, nur hätte es noch ein klein wenig länger sein können! Man merkt jedoch, wie wichtig der Autorin das Buch ist, da viel Liebe eingeflossen ist! Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Kristalle, die nicht nur glänzen

Der Kristallkönig
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„Die Worte klangen in seinen eigenen Ohren hohl und falsch, und während er ging, fragte sich Kornelian, wie es wohl wäre, ein Leben zu führen, in dem Juwelen tatsächlich nichts anderes waren als teure ...

„Die Worte klangen in seinen eigenen Ohren hohl und falsch, und während er ging, fragte sich Kornelian, wie es wohl wäre, ein Leben zu führen, in dem Juwelen tatsächlich nichts anderes waren als teure Steine.“ (S. 117)

Dieser Roman interessierte mich bereits, als der Drachenmond Verlag ihn ankündigte. Amsterdam um 1898, eine originelle Idee und Fantasyelemente – all das sprach mich direkt an! Umso gespannter war ich demnach, als ich das Buch das erste Mal aufschlug…

Das Cover: Passend zur Handlung mit einem verträumten Hintergrund, der die Grundstimmung der Geschichte gut einfängt. Es ist ansprechend und dynamisch, auch wenn mir noch eine dritte Farbe, fehlt (abseits von der blauen und roségoldenen Farbe).

Die Handlung: Kornelians Mutter verschwand von einem Tag auf den anderen aus seinem Leben. Seitdem lebt er mit einem kalten Edelsteinhändler als Vater allein und versucht seither seine Anerkennung zu gewinnen. Als die Antwerpener Diamantenmesse ansteht, wird er von ihm dorthin geschickt und sieht dort eine Chance gekommen, sich vor ich zu beweisen. Seit einiger Zeit wird ein Dieb gesucht, der die Geschäfte der Familie ins Stocken bringt. Doch als er dem Dieb auf die Schliche kommt, muss er feststellen, dass die beiden Motive verfolgen, die sie nicht augenblicklich aufgeben können…

Meine Meinung: Diese Geschichte lebt von ihrer geheimnisvollen und mystischen Atmosphäre. Hinzu kommt der historische Schauplatz, der dem Ganzen noch etwas viel Mächtigeres einhaucht. Jedes Mal aufs Neue tauchte ich gerne in diese Stimmung und hieß mich gerne von ihr willkommen. Ebenso überzeugen konnte die originelle Idee, die ich so vorher nicht einmal annährend in einem anderen Buch vorfand. Doch gleichzeitig muss ich zugeben, dass mir an manchen Stellen die Hintergründe fehlten. Zur offensichtlichen Gabe der Protagonistin wird lange viel geheim gehalten und am Ende kaum thematisiert. Mir fehlten teilweise die Bezüge, um bestimmte Situationen besser nachvollziehen zu können. Ebenso vermisste ich an manchen Stellen die Dynamik, die die Geschichte noch etwas fließender vorangebracht hätte. Zusammenfassend überzeugte das Buch besonders mit seiner Stimmung, dem Setting und der Ausgangssituation.

Die Charaktere: Beryl konnte mich mit ihrer gefestigten Persönlichkeit für sich begeistern und war in meinen Augen diejenige, die der Geschichte frischen Wind und ein wenig Dynamik schenkte. Aus ihrer Sicht las ich besonders gerne. Kornelian hatte auch schöne Momente, doch manchmal hätte ich ihn gerne für seine Aussagen zur Rede gestellt. Oftmals handelte er bewusst und hilfsbereit, in anderen Momenten fand ich ihn sehr skrupellos. Ich kann immer noch nicht ganz sagen, ob er mir als Charakter zusagte oder nicht.

Fazit: Trotz mancher Kritikpunkte konnte mich die Geschichte für ein paar schöne Lesestunden für sich gewinnen. Zusammenfassend hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf den Fantasyelementen gewünscht, statt auf der Liebesgeschichte, aber das ist nur mein Empfinden. Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Ein ungleiches Trio mit Charme

Erste Hilfe
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„Ich wollte wissen, wer ich nicht war, weil Gespenster immer gelungener sind als die Leute dahinter.“ (S. 96)

Mit „Was man von hier aus sehen kann“ konnte mich die Autorin sehr begeistern, weswegen direkt ...

„Ich wollte wissen, wer ich nicht war, weil Gespenster immer gelungener sind als die Leute dahinter.“ (S. 96)

Mit „Was man von hier aus sehen kann“ konnte mich die Autorin sehr begeistern, weswegen direkt die weiteren Werke von ihr einziehen mussten. Hier sprach mich besonders der gewohnt skurrile Klappentext an. Auch wenn die ersten Kapitel des Buches ein wenig gewöhnungsbedürftig und zu geballt waren, so konnte mich der weitere Verlauf der Geschichte mehr überzeugen.

Das Cover: Bei den erschienenen Werken der Autorin sprechen nicht nur die simplen und herzlichen Illustrationen an, sondern auch der farbenfrohe Buchrücken. Man bringt diese Aufmachung direkt mit Mariana Leky in Verbindung, was ich persönlich sehr schön finde.

Die Handlung: Die Erzählstimme des Buches arbeitet aktuell in einem Kleintierladen. Zusammen mit Sylvester, der von vielen umschwärmt wird, lebt sie in einer kleinen Wohnung. Eines Tages klopft Matilda mit einem riesigen Hund bei ihrer Wohngemeinschaft an, und würde gerne bei ihnen einziehen. Sie kann aktuell nicht allein wohnen, da sie das Gefühl hat, den Verstand verliert. Zu dritt versuchen sie die Ursprünge von Matildas Ängsten zu ergründen und diesen entgegenzutreten.

Meine Meinung: Diese Geschichte machte es mir nicht leicht. Zu Anfang wurde man mit zu vielen Informationen beworfen, lange waren die Charaktere nur Schemen und nicht greifbar genug und Verwirrung wurde bei mir in Großbuchstaben geschrieben. Doch ich wollte das Buch nicht aufgeben und biss mich durch die ersten Kapitel und wurde im weiteren Verlauf positiv überrascht. Man muss der Geschichte mehrere Chancen geben, damit sie sich entfalten kann, aber danach wird man mit einem herzlichen und liebenswerten Trio belohnt.

Die Charaktere: Skurril, mit vielen Ecken und Kanten und ganz viel Authentizität. Man verzeiht ihnen die Fehler, feuert sie an und wünscht ihnen einfach nur das Beste. Dafür, dass ich anfangs keinen Zugang zu ihnen finden konnte, so wuchsen sie mir immer mehr ans Herz. Das zufällig zusammengewürfelte Trio sorgt für viel Situationskomik und herzerwärmende Momente, die mir noch immer positiv im Kopf sind.

Fazit: Wahrscheinlich nicht für alle das richtige Buch, wenn man sich jedoch darauf einlässt, dann hält es einige schöne Momente bereits. Von mir gibt es aufgrund des erschwerten Einstiegs 3,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Gemeinsame Vergangenheit, neue Gefühle

Ellis
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„An der dunklen Decke über mir laufen Sätze entlang wie ein Filmabspann. Sätze, die ich hätte flüstern können. Sätze, die ich nur im Dunkeln denken kann. Sätze, die beginnen mit >>Wusstest du eigentlich>Was ...

„An der dunklen Decke über mir laufen Sätze entlang wie ein Filmabspann. Sätze, die ich hätte flüstern können. Sätze, die ich nur im Dunkeln denken kann. Sätze, die beginnen mit >>Wusstest du eigentlich<< oder >>Was ich dir schon lange mal…<<." (S. 126)

Das Gewand von „Ellis“ begegnete mir das erste Mal in der Buchhandlung, in welcher mich es bereits völlig in den Bann zog. Zudem klang der Klappentext vielversprechend und sogleich landete es auf meiner Wunschliste. Nachdem ich endlich dazu gegriffen habe, beendete ich es innerhalb eines Tages.

Das Cover: Wie bereits oben erwähnt hat es seine Funktion erfüllt. Farbenprächtig und ein wenig mysteriös. Es wirft Fragen auf, die man am liebsten augenblicklich ergründen möchte. Zudem wird die Zerrissenheit von Ellis durch die Teilung des Gesichtes sehr gut veranschaulicht. Wirklich ein Hingucker für jedes Bücherregal!

Die Handlung: Ellis hatte es in der Kindheit nicht leicht. Nachdem sich ihre Eltern trennen, zieht sie mit ihrer Mutter von Italien nach Deutschland. In der Schule ausgegrenzt, fällt es ihr schwer, Kontakte zu knüpfen. Doch als die neue Mitschülerin Grace in Ellis Klasse kommt, findet sie erstmals eine Freundin. Bis sie sich eines Tages auf die andere Seite schlägt und Ellis damit zutiefst verletzt. Als beide bereits erwachsen sind, treffen sie erneut aufeinander, nur sind nun Ellis Gefühle gegenüber Grace anders. Gemeinsam fliegen sie nach Italien, um Ellis Familie zu besuchen. Allerdings scheinen sich die komplizierten Muster ihrer Freundschaft von damals selbst da zu wiederholen…

Meine Meinung: Die ersten Seiten des Buches konnten mich leider nicht für sich gewinnen. Ich war ein wenig von der Zurückhaltung des Schreibstils verunsichert, ebenso von den knappen Kapiteln. Doch dies legte sich mit der Zeit und die Geschichte öffnete sich mir mit jeder weiteren Seite mehr. Sie mag zwar sehr kurz sein und an manchen Stellen vermisste ich Tiefe und ein paar Seiten mehr, dennoch schaffte Selene Mariani es, mich auf den wenigen Seiten zu berühren. Ellis Gedankenwelt wurde mit Verständnis und nachvollziehbaren Bedenken gefüllt. Ihre Angst und Zerrissenheit haben durchaus ihre Gründe und eine Daseinsberechtigung. Ebenso wurde Ellis Konflikt mit ihren Wurzeln deutlich und verständlich umgesetzt. Ihre italienischen und deutschen Wurzeln und das ständige Suchen nach einer Welt zwischen zwei Welten verlieh der Geschichte Raum für einen Denkanstoß.

Die Charaktere: Ellis wird den Lesenden ausführlich vorgestellt. Auch wenn es schwierig war, auf den wenigen Seiten den Charakteren eine Vielschichtigkeit zu verleihen, so las ich gern aus ihrer Perspektive. Aus Grace wurde ich bis zum Ende nicht schlau, doch ich vermute, dass das von der Autorin so auch intendiert wurde. Dennoch zeichnete besonders das Mysteriöse Graces Charakter aus.

Fazit: Mit ein wenig Seiten mehr, hätte die Geschichte mir sicherlich noch besser gefallen können. Dennoch schlich sich „Ellis“ in mein Herz, ohne, dass ich es an bestimmten Punkten festmachen könnte. Ich vergebe hier 3,5/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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