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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2022

Wunderbar hyggelig!

Zimtschneckentage
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„Zimtschneckentage“ ist eine butterweiche, schöne Geschichte rund um Kolumnistin Mia, die mich von Beginn an einnehmen konnte.
Die Seiten flogen nur so dahin, während sich die Hauptprotagonistin den zahlreichen ...

„Zimtschneckentage“ ist eine butterweiche, schöne Geschichte rund um Kolumnistin Mia, die mich von Beginn an einnehmen konnte.
Die Seiten flogen nur so dahin, während sich die Hauptprotagonistin den zahlreichen plötzlichen Entwicklungen und Verwicklungen in ihrem Leben stellen muss.
Die unerwartete Begegnung mit ihrem Ex-Freundes Jonas beispielsweise, aber auch ihre Freundinnen Henrieke und Valerie sorgen jedenfalls durchweg für reichlich Wirbel und Spannung über das ganze Buch hinweg.

Mir hat dabei nicht nur die Story sehr gut gefallen, auch die Charaktere fand ich authentisch, wobei Mia mit ihrer lieben Art, mir besonders sympathisch war, obwohl sie meiner Ansicht nach, an zwei Stellen fast etwas zu nachsichtig mit ihren Mitmenschen erschien.
Der Autorin gelingt mit diesem Roman genau das, womit sich die Hauptprotagonistin erfolgreich in ihrer Kolumne beschäftigt, nämlich das „Hygge“-Gefühl dem Leser näher zu bringen und echtes Fernweh nach Dänemark auszulösen.

Ein großes Highlight ist natürlich auch das Zimtschnecken-Rezept, welches im Buch enthalten ist und das ich im Vorfeld direkt ausprobiert habe - Ein Träumchen!!!

Für mich kam dieser zuckersüße Roman jedenfalls genau richtig, da es draußen kalt, regnerisch und ungemütlich wurde und er mich quasi zu einem wunderbar „hyggeligen“ Nachmittag in meinem gemütlichen Lesesessel einlud, zusammen mit ein paar leckeren Zimtschnecken.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Karin Slaughter in Hochform

Die Vergessene
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Andrea Oliver ist gerade zum US-Marshal ernannt worden und wird prompt ins beschauliche Longbill Beach versetzt. Dort soll sie eine Bundesrichterin beschützen, die Morddrohungen erhält. Bei der Richterin ...

Andrea Oliver ist gerade zum US-Marshal ernannt worden und wird prompt ins beschauliche Longbill Beach versetzt. Dort soll sie eine Bundesrichterin beschützen, die Morddrohungen erhält. Bei der Richterin handelt es sich um Esther Vaughn, die Mutter von Emily. 1982 ist das damals hochschwangere Mädchen, am Abend ihres Abschlussballs, einem brutalen Verbrechen zum Opfer gefallen. Der Täter konnte nicht ermittelt werden.
Vor Ort angekommen, stellt Andrea auch aus einem möglichen persönlichem Interesse heraus, Nachforschungen zu diesem Fall an, um dem Mörder von Emily auf die Spur zu kommen. Könnte ihr Vater womöglich in die Sache involviert sein?

Hier baut „Die Vergessene“ auf den Vorgänger „Ein Teil von mir“ auf, der sich mit der Vorgeschichte von Andrea Oliver beschäftigt. Es ist jedoch nicht zwingend notwendig, vorab Teil 1 gelesen zu haben, um der Story von Band 2 folgen zu können.
Das Buch teilt sich in zwei Handlungsstränge, die einerseits die Geschehnisse rund um den Mordfall von Emily aus den Jahren 1981/82 beleuchten und dabei schrittweise aufdecken und andererseits in die Gegenwart, wo Andrea und ihr Partner erneut Ermittlungen zu diesem Fall aufnehmen.
Gerade Hauptprotagonistin Andrea, mit der ich am Anfang noch leichte Schwierigkeiten habe, kann mich dann aber, anhand ihrer persönlichen Entwicklung im Verlauf der Geschichte, beeinflusst auch durch Deputy Bible, überzeugen.

Karin Slaughters große Gabe ist ganz klar ihr unverwechselbarer Schreibstil, ich liebe ihn!
Er vermag es jedes Mal, mich direkt zu Beginn einer Geschichte zu packen und lässt bis zur letzten Seite einfach nicht mehr los.
So hat sie auch hier wieder ein Universum voller mysteriöser, vielschichtiger und realistisch dargestellter Charaktere geschaffen und damit die zahlreichen Seiten voll mit Leben, Überraschungen und inhaltlicher Tiefe gefüllt, ohne das es überladen wirkt.
Diese Liebe zum Detail zeigt sich schon relativ am Anfang.
Es handelt sich um eine Szene, die die enge und herzerwärmende Bindung zwischen Emily und ihrer Oma beschreibt, die mittlerweile durch die Demenz sehr verwirrt ist, aber ab und zu auch noch klare Momente hat.
Emily drückt es in einem Gedankengang so aus:
„Demenz glich irgendwie einem Spaziergang im Familienschrank mit vielen Skeletten.“ (S.8)
In meinen Augen ein ausgesprochen phantasievoller und schöner Vergleich.

Die Autorin hat mich mit dieser Geschichte wieder einmal restlos begeistern können und erhält eine dicke Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Spannender Pageturner

Als das Böse kam
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Die 16jährige Juno lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder Boy versteckt auf einer kleinen Insel in der Mitte eines Sees.
Ihre Existenz muss geheim bleiben, die sieben Gebote unbedingt eingehalten ...

Die 16jährige Juno lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder Boy versteckt auf einer kleinen Insel in der Mitte eines Sees.
Ihre Existenz muss geheim bleiben, die sieben Gebote unbedingt eingehalten werden, denn draußen auf der anderen Seite lauert es, das Böse!

Wer hier nun einen harten, blutrünstigen Thriller erwartet, wird leider enttäuscht, daher kann ich gut verstehen, warum dieses Buch die Gemüter spaltet und kann auch die kritischen Meinungen ein wenig nachvollziehen, für die es unter die Kategorie Jugendbuch fällt.
Die Geschichte ist nämlich aus Sicht von Juno geschrieben, die zunehmend Interesse an der Welt jenseits ihrer kleinen Insel entwickelt und das Verborgene auf der anderen Seite des Ufers kennenlernen möchte.
Ihre kindliche Naivität und Unwissenheit wirkt manchmal ein wenig anstrengend, aber gleichzeitig authentisch zum Hintergrund ist, dem Aufwachsen abgeschottet von der Zivilisation.
Auch ihrer Neugierde geschuldet, bleibt ihre Existenz nicht lange verborgen und lockt Fremde auf die Insel. Einer davon ist Luca, deren tatsächliche Rolle und Motivation sich für mich letztlich nicht ganz erschließt.
Trotzdem kann mich nicht erinnern, wann ich ein Buch das letzte Mal so schnell in einem Rutsch durchgelesen habe. Es ist ein Pageturner durch und durch!
Es ist nicht der „übliche“ Thriller, den ich gewohnt bin und auch insgeheim erwartet habe, jedoch wurde ich keineswegs enttäuscht, nur weil sich der Gruselfaktor in Grenzen hält, sondern positiv überrascht, weil es zur Abwechslung mal etwas komplett anderes ist!
Der Autor ist ein klasse Geschichtenerzähler, dem man gerne zuhört (bzw. liest), auch aufgrund der klug platzierten Cliffhänger und der an sich kurz gefassten Kapitel, konnte ich kaum aus der Hand legen.
Als Leser wird man im Verlauf der Handlung und aufgrund der zahlreichen Twists mehrfach aufs Glatteis geführt, jedoch kommt die letzte Wendung für mein Empfinden dann etwas verfrüht.

Mir persönlich hat das Debüt von Ivar Leon Menger super gut gefallen und rastlose Lesestunden bereitet, daher ich freue mich schon auf den Nachfolger, den ich definitiv lesen werde!
Unterhaltungsliteratur-Liebende werden ihre wahre Freude und tolle, wenn auch kurze Lesestunden mit diesem Buch haben. An euch geht eine absolute Leseempfehlung raus! 😊👍🏻Und auch an denjenigen, die sonst keine Thriller lesen oder sich erst langsam an die Materie herantasten!
Freunde kaltblütiger Psychothriller oder besonders anspruchsvoller Lektüre werden mit diesem Buch möglicherweise nicht sonderlich glücklich, aber macht euch besser euer eigenes Bild!

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Ein Thriller-Highlight

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Stell dir vor, du heißt Melissa, hast einen schönen Abend auf einer Party, in dessen Verlauf du eine nicht ganz unerhebliche Menge Alkohol zu dir nimmst und dich zu später Stunde von einem Taxi nach Hause ...

Stell dir vor, du heißt Melissa, hast einen schönen Abend auf einer Party, in dessen Verlauf du eine nicht ganz unerhebliche Menge Alkohol zu dir nimmst und dich zu später Stunde von einem Taxi nach Hause bringen lässt.
Was du noch nicht weißt, du wirst in deinem Bett liegen und erhältst plötzlich von einer anonymen Nummer beunruhigend unheimliche Nachrichten, die dich schrittweise zu Tode ängstigen werden. Und das ist lediglich die erste und noch harmlose Lektion von insgesamt dreien, die du in den nächsten Stunden von dem „Mentor“ lernst!
Für die Detectives Hunter und Garcia beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um den Killer auf seinem Rachefeldzug zu stoppen.

Mir bleibt bei diesem Thriller wahrlich die Spucke weg.
Der Meister der Psychothriller - Chris Carter - ist auch bei seinem neusten Buch zur Höchstform aufgelaufen, eine Story die wieder einmal seinesgleichen sucht und mich ganz gewaltig das Gruseln gelehrt hat.
Die Psychospielchen des Täters gehen einem beim Lesen bis ins Mark, mit Gänsehaut bis zum Anschlag und das schon bevor er seine Opfer auf unvorstellbar skrupellose und bestialische Art und Weise foltert und ermordet.
Die Story ist einfach atemberaubend spannend und auch die Auflösung am Ende hat es in sich!
Das einzige Kritik ist, dass ich dieses Buch jetzt ins Regal stelle und anschließend eine quälende Wartezeit bis zum nächsten Band zu überstehen habe.

Allen Thriller-Fans rate ich, unbedingt dieses Buch zu lesen, sofern ihr es nicht ohnehin schon getan habt.
Ich empfehle euch jedoch nicht, es abends im Dunkeln und bei nicht (vollständig) geschlossenen Türen und Fenstern zu lesen, so wie ich es leider getan habe!

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Wenn Märchen wahr werden...

Schmerz und kein Trost
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Das gilt einerseits für mich, da ich mit Band 8 der Eric Donner-Reihe endlich und ganz unerwartet mein ganz persönliches Lesehighlight in diesem Jahr gefunden habe.
Andererseits trifft es auf die Geschichte ...

Das gilt einerseits für mich, da ich mit Band 8 der Eric Donner-Reihe endlich und ganz unerwartet mein ganz persönliches Lesehighlight in diesem Jahr gefunden habe.
Andererseits trifft es auf die Geschichte zu, denn in dem neuen Fall von Chemnitzer Kriminalhauptkommissar Erik Donner nimmt der Täter die Erzählungen der Gebrüder Grimm sehr wörtlich und spielt ein besonders perverses Katz- und Maus- Spiel.

Vom bisherigen Leben bereits schwer gezeichnet, hat sich Eric Donner inzwischen auf eine Psychotherapie bei Jana Beyer eingelassen, um die Schatten seiner Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Aber bereits in der zweiten Sitzung kommt es zu einer Wendung, denn sie sind nicht allein, jemand hört mit und dieser Jemand hat nicht nur Janas Sohn Tim entführt, sondern auch noch eine besondere Nachricht an Donner parat, seine Schwester Margit betreffend.

Der Prolog allein hat es schon in sich! Meiner Meinung nach, hätte der Autor den Einstieg gar nicht interessanter gestalten können - getreu dem Motto - „Was soll denn jetzt noch kommen?! - geht es dann in die Story. Wer da nicht schon Gänsehaut bekommen hat, zieht den Erpelparka spätestens nach den ersten Kapiteln an, zimperlich sollte man nicht sein, es geht über alle Kapitel hinweg ordentlich in die Vollen und das ohne Gnade.
Die Phantasie des Autors, die ihn zu den brutal-blutigen Feinheiten in dieser Geschichte inspiriert haben mag, ist jedenfalls beeindruckend abscheulich und zugleich unheimlich faszinierend.
Die Hauptfigur „Eric Donner“ finde ich gemessen an dem, was dieser bisher erlebt hat, wirklich treffend und glaubwürdig dargestellt, nüchtern, abgeklärt und selbst in den Situationen, in den es richtig zur Sache geht, bleibt er klar und fokussiert und trotzdem nicht emotionslos.

Insgesamt ein wahrhaftiger Thriller, wie er im Buche steht, durchweg spannend und fesselnd, mit extrem hohen Unterhaltungswert, der es mir absolut unmöglich machte, das Buch zur Seite zu legen.
Diejenigen die gerne miträtseln, wer der/die wahre Täter(in) in der Handlung ist, werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen.
Die Auflösung hat mich jedenfalls aus den Socken gehauen, ich habe mit allem gerechnet, nur damit nicht.
Das war ganz großes Kino, daher gibt es von mir eine vollkommen begeisterte Leseempfehlung!

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