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Veröffentlicht am 25.09.2022

Ein packender Plot, der erschreckende und aktuelle Themen aufgreift!

Todland
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,,Todland" ist ein spannender und unterhaltsamer dänischer Kriminalroman von dem Autorenduo Kim Faber und Janni Pedersen, der am 27. Dezember 2021 im Blanvalet-Verlag erschienen ist. Der zweite Fall für ...

,,Todland" ist ein spannender und unterhaltsamer dänischer Kriminalroman von dem Autorenduo Kim Faber und Janni Pedersen, der am 27. Dezember 2021 im Blanvalet-Verlag erschienen ist. Der zweite Fall für die Ermittler Martin Juncker und Signe Kristiansen besteht aus 576 Seiten, die ich mit großem Vergnügen gelesen habe, da mich der Inhalt von der ersten bis zur letzten Seite komplett in den Bann gezogen und gefesselt hat. Erzählerisch sowie spannungstechnisch hat mich diese hervorragende Spannungsliteratur auf ganzer Linie überzeugt. Denn unter anderem haben mich facettenreiche, interessante und vor allem tief ausgearbeitete und individuelle Charaktere mit ausreichend Persönlichkeit erwartet, die mit ihren Ecken und Kanten unheimlich authentisch rüberkamen. Deshalb fiel es mir auch nicht schwer, mich in dessen Gedanken, Handlungen und Gefühle hineinzuversetzen. Insgesamt ist den Autoren ein spannender und komplexer Plot gelungen, der übersichtlich und mit klaren Strukturen aufgebaut ist. Dazu wurden Wendungen und Offenbarungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, an den richtigen Stellen eingebaut. Der politische Strang ist meiner Meinung nach nicht weit von der Realität entfernt, weshalb mich die Geschichte aufgewühlt und zum Nachdenken angeregt hat. 


In diesem facettenreichen Kriminalroman mit einer hohen Sogwirkung wurden neben den spannenden Ermittlungsarbeiten auch private Probleme der Charaktere, besonders die von Junker und Kristiansen, berücksichtigt. Auch Charlotte, Junkers noch Ehefrau, bekam eine größere und wichtige Rolle. Der wechselnde Perspektivenwechsel ist nicht nur abwechslungsreich, sondern so konnte ich jedem wichtigen Charakter besser über die Schulter schauen. Die Themen Trennung, Vertrauen und Verrat werden aufgegriffen und tauchen regelmäßig auf. Besonders der Verrat hat mich sehr überrascht, da ich mit einer ganz bestimmten Wendung überhaupt nicht gerechnet habe und so bekam ich zum Ende hin völlig neue Blickwinkel. Auch bei der Auflösung der hier vorkommenden Fälle wurde ich geschickt an der Nase herumgeführt. Offenbarungen, die ganz langsam an die Oberfläche gekommen sind, haben mich wirklich geschockt, da diese, wie erwähnt, nicht weit von der Realität entfernt sind. Natürlich hat das Autorenduo mit diesem Buch ihre einfallsreiche Fantasie unter Beweis gestellt und auch klasse angewendet, die sich hervorragend mit einer erschreckenden Realität vermischt. Die politischen Hintergründe dieser Geschichte sind nichts für schwache Gemüter. 


Obwohl die Morde zwar detailliert und bildlich beschrieben wurden, haben es Kim Faber und Janni Pedersen nicht auf eine blutige Story abgesehen. Das war hier auch überhaupt nicht nötig, denn das Böse, welches die ganze Zeit lauert, hatte einen viel größeren Schockeffekt und es kamen nach und nach schaurige Abgründe an die Oberfläche. Ein dunkles und sehr belastendes Geheimnis, welches Signe hütet, wurde zwar ab und zu kurz angedeutet und erklärt ihr angespanntes Verhältnis zu ihrem Kollegen und Polizeikommissar Troels Mikkelsen. Richtig darauf eingegangen wurde jedoch nicht. Diesem Thema wurde dafür aber im Nachfolgeband umso mehr Beachtung geschenkt. Trotzdem hat Signe hier für eine Menge Aufruhr gesorgt und kam Geheimnissen auf die Spur, die sie nicht länger für sich behalten konnte. Ihre Zusammenarbeit mit Charlotte fand ich ziemlich interessant und spannend, zusammen begeben sie sich in großer Gefahr, um endlich die erschütternde Wahrheit über den Ablauf des schrecklichen Terroranschlags in Kopenhagen ans Licht zu bringen. In einigen Situationen hat mich die taffe und eigenwillige Ermittlerin positiv überrascht, auch wenn ich ihr Verhalten in einem Punkt überhaupt nicht korrekt fand.


Während Signe Kristiansen Charlotte bei der heiklen Aufklärung des Anschlags hilft, ermittelt Martin Juncker in dem Mordfall des toten Anwalts. Er durchleuchtet unter anderem dessen Familie und wird gleichzeitig für sein Schweigen und Vertuschung bestraft, denn er muss deshalb um das Leben seiner Frau bangen, die sich durch ihre Recherchen des Terroranschlags in großer Gefahr begibt. Um seine Fehler wiedergutzumachen und das Leben seiner Frau zu retten, macht er sich auf die Suche nach den Personen, die ihn zum Stillschweigen aufgefordert haben. Es beginnt eine rasante Jagd und mit der Zeit kommen immer heiklere Details ans Licht, der Mord an dem Anwalt bekommt eine erschreckend neue Wendung. Ich wurde während der Handlung mehrmals überrascht und wiederholt vor neue Beweise, Erkenntnisse sowie Fragen gestellt. Die Autoren haben meiner Meinung nach ihre schriftstellerischen Qualitäten und ihr Facettenreichtum unter Beweis gestellt und mich wiederholt überzeugen können. Man kann diesen Band ohne Vorkenntnisse des Vorgängerbands lesen, ich empfehle jedoch mit dem Auftakt zu beginnen und die bis jetzt erschienenen drei Bände chronologisch zu lesen, damit keine offenen Fragen vorhanden bleiben. 


Mit diesem komplexen und authentischen Kriminalroman konnte ich Fakten auf spannende Art mit meiner Fantasie vereinen. Die klare Struktur hat dafür gesorgt, dass ich zu keiner Zeit den Faden verloren habe. Ein rätselhaftes Verbrechen und die extrem heikle Aufklärung im Fall des Anschlags wurden durch Recherchen und Fachwissen des Autorenduos ergänzt. Die Aufklärung aller Motive hat all meine Fragen zufrieden stellend beantwortet. Der Schreibstil ist sehr authentisch, flüssig, detailliert und unheimlich lebendig, sodass während des Lesens klare Bilder vor meinen Augen entstanden sind, auch habe ich mehrmals mit den Protagonisten mitgefiebert. Dadurch entstand ein schneller Lesefluss und die 576 Seiten waren viel zu schnell durchgelesen. Mir hat der unheimlich packende Plot, der aktuelle Ereignisse aufgreift und sich mit Themen auseinandersetzt, mit denen ich mich sehr gut identifizieren und in einem anschaulichen Stil verarbeiten konnte, sehr gut gefallen. Deshalb gibt es von mir selbstverständlich eine klare Leseempfehlung und volle fünf Sterne! 



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Veröffentlicht am 12.09.2022

Mord und Inselfeeling ergeben einen soliden und leichten Küstenkrimi!

Blutrotes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 3)
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,,Blutrotes Grab (Zwischen Mord und Ostsee)" ist der dritte Teil der Küstenkrimi-Reihe von Thomas Herzberg, der am 23. August 2022 mit seinen 370 Seiten im FeuerWerke-Verlag erschienen ist. Dieser ist, ...

,,Blutrotes Grab (Zwischen Mord und Ostsee)" ist der dritte Teil der Küstenkrimi-Reihe von Thomas Herzberg, der am 23. August 2022 mit seinen 370 Seiten im FeuerWerke-Verlag erschienen ist. Dieser ist, wie seine beiden Vorgänger, ein atmosphärischer Cosy-Krimi, der genau die richtige Mischung aus Spannung und Humor enthält. Der amüsante Teil wirkt nicht zu übertrieben, aufgesetzt oder überladen, sondern passt sich dem Alltag des Ermittlerduos Ina Drews und Jörn Appel super an. Die Kombination aus dem authentischen, erfrischenden, lebendigen und bildlichen Schreibstil und einer Spannung im mittleren Bereich haben mir erneut klasse gefallen. Dies ist keine blutrünstige Geschichte, wo ein Killer seinen kranken Trieben nachgeht und reihenweise unschuldige Menschen abschlachtet, sondern ein Kriminalfall mit einem klaren Tatgeschehen und detaillierten Ermittlungsarbeiten der Ermittler auf Helgoland. Für Zartbesaitete mit schwachem Magen ist dies also der perfekte Krimi, um bestens unterhalten zu werden.

Dies ist, wie erwähnt, schon der dritte Band einer unterhaltsamen Nordsee-Krimi-Reihe mit einem in sich abgeschlossen Fall. Daher kann auch dieses Buch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Um das Ermittlerduo Ina Drews und Jörn Appel besser kennenzulernen, empfehle ich bei Band eins zu beginnen. Denn die Beziehung zwischen den beiden und dessen Charaktere werden von Band zu Band tiefer, mittlerweile habe ich das eigenwillige Team richtig ins Herz geschlossen. Ebenfalls sehr positiv finde ich ihr loyales und freundschaftliches Verhalten zueinander, ohne dass irgendwelche Hintergedanken im Spiel sind. Beide arbeiten nicht nur perfekt zusammen und ergänzen sich ohne große Worte, auch die private Beziehung basiert auf einer rein freundschaftlichen Ebene, ohne dass es zwischen ihnen knistert. Drews und Appel sind hervorragend ausgearbeitet und mit der richtigen Portion Humor ausgestattet, um zum dritten Mal gemeinsam auf Mörderjagd zu gehen. Ihre Dialoge sind unheimlich unterhaltsam und ich mag es, dessen Gesprächen mitzuverfolgen. Obwohl sie sich arbeitstechnisch nicht immer an die Regeln halten und ihre eigenen Methoden haben, einen Mörder dingfest zu machen, kommt nichts unsympathisch rüber.

Dieses Mal hat neben einer rasanten Mörderjagd ein offensichtlicher Verehrer der taffen Ina regelmäßig schöne Augen gemacht: Pfleger Gonzo, ein herrlich amüsanter Charakter vom Inselkrankenhaus. Dieser hat ständig versucht, Inas Aufmerksamkeit auf eine fantasievolle Weise zu erregen. Mir hat dieser schräge Protagonist in dieser Geschichte unheimlich gut gefallen, da er mich mit seinen witzigen Ideen und seiner ganzen Art oft zum Lachen gebracht hat. Die Entwicklung zwischen den beiden fand ich spannend und ich bin deshalb umso gespannter, ob Ina eines Tages mit Gonzo nach Bulgarien trampen wird. Über diese Nebenhandlung würde ich mich freuen, auch im nächsten Band mehr zu erfahren. Auch hoffe ich, dass Gonzo in Zukunft seinen festen Platz in der „Zwischen Mord und Ostsee- Reihe" haben wird, denn er sorgt während des Verlaufs besonders gut für die erfrischende Cosy-Stimmung.

Wer keine Arbeit hat, der macht sich eben welche: nach Inas und Jörns letzten gemeinsamen Fall kommt Ina plötzlich auf die spontane Idee, mit ihrem Kollegen einen kurzen Abstecher nach Helgoland zu unternehmen, um sich mit einer älteren Witwe persönlich zu unterhalten. Denn diese ruft seit Tagen auf dem Revier an und behauptet, der Tod ihres Mannes sei kein Unfall oder Selbstmord gewesen. Also ab auf die Funny Girl, ein Schiff, das nur Passagiere und Frachtgut auf die Insel Helgoland nimmt. Kaum angekommen, wird der Tod eines weiteren Mannes als Mord eingestuft, weshalb sich das Ermittlerduo näher mit dem Tod des Mannes der Witwe auseinandersetzt. Je mehr sie ermitteln, desto erschreckender kommen geheime Machenschaften ans Licht, die eine Verbindung bis nach Wuppertal aufweisen. Doch die Ermittlungen sind diesmal besonders mühsam, da der Druck von oben beide zu erdrücken droht. Eine geheimnisvolle Liste scheint der Grund für das ganze Desaster zu sein und es bleibt nicht bei zwei Leichen. Deshalb müssen Ina und Jörn die komplette Insel sperren und dem Bürgermeister ans Bein pinkeln, um Schlimmeres zu verhindern. Dass sie ihre Zukunft damit aufs Spiel setzen, ist ihnen durchaus bewusst. Auch die Helgoländer Kollegen sind, bis auf einer, alles andere als sympathisch und kooperativ, was die Ermittlungen deutlich erschwert. Währenddessen wurde die ein oder andere Wendung wurde vom Autor gut durchdacht und überraschend eingearbeitet, auch der wechselnde Perspektivenwechsel sorgt für eine abwechslungsreiche Unterhaltung. Regelmäßige Extra-Abschnitte, die aus der Sicht des Täters stammen, haben mich ziemlich miträtseln lassen.

Besonders die Verbindung von Helgoland bis nach Wuppertal hat mir hier besonders gut gefallen, da ich als Wuppertalerin sofort klare Bilder vor meinen Augen hatte. Dank der Erwähnungen der Stadtteile und der Wuppertaler Schwebebahn kamen mir diese Szenen noch authentischer und lebendiger vor als sowieso schon. Trotz totaler Unterbesetzung an den Dienststellen und dem turbulenten Trubel haben mir Ina und Jörn bewiesen, dass sie zusammen ein unschlagbares Team sind. Von mir gibt es für diesen atmosphärisch dichten Band deshalb verdiente fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Ein unterhaltsamer Psychothriller, der mir mit seiner dichten und spürbaren Atmosphäre super gefallen hat!

Elternhaus
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,,Elternhaus“ von Jennifer Mentges ist ein 416 Seiten langer Psychothriller, der am 10. August 2022 im FISCHER Scherz-Verlag erschienen ist. Diese interessante und unterhaltsame Geschichte hat mir fantastische ...

,,Elternhaus“ von Jennifer Mentges ist ein 416 Seiten langer Psychothriller, der am 10. August 2022 im FISCHER Scherz-Verlag erschienen ist. Diese interessante und unterhaltsame Geschichte hat mir fantastische Psychospannung geboten, weshalb mir der Gesamtinhalt sehr gut gefallen hat und sich meiner Meinung nach definitiv lohnt, zu lesen. Von Anfang an besteht eine greifbare und bedrückende Atmosphäre, die im Laufe der Handlung abscheuliche Geheimnisse aus der Vergangenheit hervorbringt. Ich erhielt einen eher ruhigeren Einstieg in die Geschichte, was ich nicht schlimm fand. Hier bekam ich die Gelegenheit, die Protagonisten kennenzulernen und dessen Gedanken, Handlungen und Gefühle besser zu verstehen. Viele konnte ich sogar oftmals nachvollziehen. Denn der komplette Spannungsroman wird aus vier Perspektiven erzählt, was unter anderem für gute Abwechslung gesorgt hat. Der Plot, der Aufbau und die Struktur der Geschichte haben mir ebenfalls zugesagt und obwohl es wendungsreich zur Sache geht, fand ich die Handlung ziemlich vorhersehbar. Ich habe vieles richtig erahnen können und bis auf einer Ausnahme lag ich hier mit meinen Vermutungen immer richtig. Dies hat dem Lesespaß aber nicht geschadet, denn ich fand, wie schon erwähnt, den düsteren und geheimnisvollen Inhalt ziemlich interessant und unterhaltsam.

Während anfangs alles nach einem freundlichen und hilfsbereiten Miteinander unter Nachbarn aussieht, entpuppt sich nach und nach als das reinste Psychospiel. Tobias Hansen, Yvette Winkler, die durch ihre Einsamkeit verbitterte und psychisch angeknackste Reinigungskraft Consuelo und die blinde Nachbarin Gerda sind vielschichtig und meiner Meinung nach sehr gut ausgearbeitet. Zusammen lüften sie nach und nach die dunklen Abgründe der alten Villa, der nach vielen Jahren endlich wieder Leben eingehaucht wurde, nachdem das Ehepaar Winkler mit ihren vier Kindern eingezogen ist. Der anfängliche Traum von einem harmonischen Familienleben mit einem Mann, der arbeitsmäßig einen Gang runterschalten will, scheitert relativ schnell. Da kommt ein Klavierlehrer gerade recht, um einer vernachlässigten und überforderten Ehefrau und Mutter unter die Arme zu greifen. Was von Yvette zunächst noch als positiv empfunden wird, entwickelt sich von Tag zu Tag zu einem lästigen, ungebetenen und festsitzenden Insekt, welches mit allen Mitteln versucht, eine Reise in die Vergangenheit durchzusetzen und somit eine ganze Familie in einen dunklen Abgrund mitzureißen.

Diese alte und knarzende Villa in Hamburg, die eine Menge alter Geheimnisse hütet, wartet seit Jahren darauf, einen wahren Alptraum zu präsentieren. Neben dem abwechselnden Perspektivenwechsel der vier Hauptcharaktere hat ein separater Strang aus der Vergangenheit, der die Kindheit eines Jungen unter der strengen Hand seines Vaters beschreibt, ebenfalls für Abwechslung gesorgt. Dieser sorgt am Ende für ein vollständiges und schlüssiges Bild. Während den Erzählungen und Beschreibungen hatte ich regelmäßig Gänsehaut, das Ergebnis, was aus dieser grauenvollen Erziehung entstanden ist, hat mich sprachlos gemacht. Die Geheimnisse, die der charismatische, charmante, freundliche, groß gewachsene und gut aussehende Klavierlehrer Tobias Hansen und die vierfache Vollblutmutter Yvette Winkler, die vom Ehemann vernachlässigt wird, hüten, haben für klasse Twists gesorgt, die die Autorin gerne etwas undurchsichtiger hätte einbauen können. Denn aus den dunklen Abgründen, die in den beiden Charakteren stecken, hätte mehr Spannung herausgeholt werden können.

Erzählerisch hat mich die Geschichte definitiv gepackt. Die Spannung hat hier keine überhandgenommen, was zu dieser ruhigen, jedoch fiesen Geschichte super gepasst hat. Die psychologischen Elemente stehen auf jeden Fall im Vordergrund, sodass ein krankes und fantasievolles Katz und Mausspiel für brillante Unterhaltung gesorgt hat. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, atmosphärisch und bildlich, was mir sehr gut gefallen hat. Ich hatte während des Lesens unheimlich klare Bilder vor meinen Augen. Trotzdem wurde es mit Details nicht übertrieben und somit sind keine unnötigen Längen entstanden. ,,Elternhaus“ hat mir hervorragend gefallen und mir psychologische Spannung vom Feinsten geboten, weshalb der Inhalt des Buches und das düstere Cover eine klare Leseempfehlung und viereinhalb Sterne von mir bekommen.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Ein brisantes Familiendrama mit unvorhersehbaren Entwicklungen, die mich fassungslos zurückgelassen haben!

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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,,Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu" von Kristine Getz ist ein Thriller, der sich in Norwegen abspielt und am 30.06.2022 im Ullstein-Verlag erschienen ist. 432 Seiten enthalten ...

,,Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu" von Kristine Getz ist ein Thriller, der sich in Norwegen abspielt und am 30.06.2022 im Ullstein-Verlag erschienen ist. 432 Seiten enthalten eine Geschichte mit aktuellen und brisanten Themen, die ich so schnell nicht vergessen werde, da sie mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Obwohl dieser Entführungs-Thriller reine Fiktion ist, werden die Gefahren von Kindern, die öffentlich in den sozialen Netzwerken (hier Instagram) von ihren Eltern achtlos zur Schau gestellt werden, hervorragend verdeutlicht. Ein zweijähriges Mädchen, die seit ihrer Geburt als Influencerin einen großen Beitrag zum Einkommen ihrer Eltern beiträgt und für mehr Klicks sorgt, wird permanent fotografiert und zur Schau gestellt, damit Follower ihrer beliebten Instagramseite und Leser/innen von Lottes Blog ja nichts aus dem Familienleben der Wiigs verpassen und gleichzeitig von den gesponserten Posts der Familie inspiriert werden. Während Poppy und Lotte vor der Kamera stehen, sorgt Jens dafür, dass die Fotos perfekt in die Öffentlichkeit gelangen. Das kleine, sprachverzögerte Mädchen wird seit ihrem ersten Atemzug der Öffentlichkeit vorgeführt, auch muss sie für Produkte werben, gegen die sie allergisch reagiert. Hier wird permanent eine gute Miene zum bösen Spiel gespielt, das Image einer perfekten Bilderbuchfamilie ist das Ziel der Wiigs. Das Familienleben von Lotte, ihrem Mann Jens und der kleinen Poppy sorgt regelmäßig für Gesprächsstoff in einem Mütter-Forum, welches ich durch regelmäßig eingestreute Auszüge diverser Diskussionen mitverfolgen konnte. Auch Auszüge aus einem Pädophilen-Forum und Neuigkeiten vom Twitter-Account der norwegischen Polizei wurden zwischendurch eingeblendet, was den Inhalt sehr lebendig rübergebracht hat und gleichzeitig für Abwechslung gesorgt hat.

In diesem Thriller stehen von Anfang an Lotte, Poppy und Jens im Rampenlicht. Ein spannender Perspektivenwechsel hat dafür gesorgt, dass ich mich in die Figuren besser hineinversetzen und ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen besser verstehen konnte. Auch Lottes Schwiegermutter Marie Wiig kommt regelmäßig zu Wort und spielt eine große Rolle in der Geschichte. Ich konnte die Rolle der Frau, die einiges zu erzählen hat, lange nicht richtig zuordnen. Doch je weiter die Handlung, desto klarer wurde mir ihre Präsenz. Sie hat eine Abneigung gegen ihre Schwiegertochter und macht daraus auch kein Geheimnis. Denn die Vermarktung ihrer Enkelin heißt sie überhaupt nicht gut. Obwohl ihr Sohn Jens genauso an Poppys Vermarktung mitwirkt, wirft sie Lotte die alleinige Schuld an der Entführung vor. Durch Marie sind eine Menge Fragen aufgetaucht, die mir gegen Ende zufrieden stellend beantworten wurden. Ich habe Marie die ganze Zeit falsch eingeschätzt, ihr wahres Ich hat für eine gelungene Wendung gesorgt.

Jens war mir von der ersten bis zur letzten Seite total unsympathisch, da er einen falschen und egoistischen Charakter besitzt, der von Kapitel zu Kapitel immer deutlicher wurde. Seine Sorge um Poppy wurde allerdings authentisch dargestellt, doch auch er hat es nicht immer mit der Wahrheit ernst genommen. Lotte war mir, wie ihr Ehemann, anfangs auch alles andere als sympathisch. Doch je mehr ich aus ihrer Vergangenheit erfuhr, desto besser konnte ich ihr Verhalten verstehen. Die Influencerin hat mich mit schockierenden Ereignissen konfrontiert, mit denen ich anfangs nicht gerechnet habe. Ihre Schwester steht ihr nach Poppys Entführung wieder zur Seite, nachdem sie einige Jahre keinen Kontakt hatten. Was die beiden verbindet und was für die Zukunft der beiden geplant war, hat mich sprachlos hinterlassen. Ich hoffe auf einen Folgeband, da mir das Ende genügend Raum zum Spekulieren gegeben und mich fassungslos zurückgelassen hat. Alle hier vorkommenden Protagonisten sind gut ausgearbeitet und besitzen die nötige Tiefe, um sich in dessen Köpfe hineinversetzen zu können.

Zu guter Letzt hat Emer Murphy, Kommissarin bei der Polizei Oslo, einen großen Teil dazu beigetragen, dass mich dieser aktuelle und brisante Thriller hervorragend unterhalten hat. Sie ist wegen psychischer Probleme krankgeschrieben und leidet an den Nebenwirkungen der einzunehmenden Medikamente. Doch als sie von dem Entführungsfall erfährt und die ganze Welt still steht, beginnt sie entgegen der ärztlichen Empfehlung wieder zu arbeiten. Um klar denken zu können, setzt sie die Medikamente während der Ermittlungen einfach ab. Ich war die ganze Zeit gespannt, ob sie es schafft, keinen Rückfall zu erleiden. Obwohl ihr Verhalten in diesem Punkt sehr verantwortungslos war, war mir die Kommissarin unheimlich sympathisch. Ihr Leid und ihre Ängste konnte ich sehr gut nachempfinden und ich durfte ihr bei ihren verzwickten Ermittlungsarbeiten sehr gut über die Schulter schauen. Emer hat mich ebenfalls am Ende unheimlich überrascht, da sie mit ihrem Verhalten ihre menschliche Seite super zum Ausdruck gebracht hat. Vier Tagen und eine Woche später war ich gebannt zu erfahren, was wirklich mit Poppy geschehen ist. Ich habe versucht, einen Zusammenhang zu dem Entführungsfall eines weiteren Kindes herzustellen, welches jedoch nach zwölf Stunden wieder aufgetaucht ist. Auch verfolgt seit einiger Zeit ein Stalker Lottes Leben und macht ihr Angst. Diese Vorkommnisse ergeben bis zum Schluss ein klares Bild, sodass der Autorin ein raffinierter, gut durchdachter und spannend erschreckender Plot gelungen ist.

Der achtlose Umgang mit den sozialen Medien von Eltern und die Gefahren für ihre Kinder wurden klasse auf den Punkt gebracht. Auch wenn hier Fiktion beschrieben wurde, kann die Realität ebenso erschreckend verlaufen. Die Privatsphäre der eigenen Kinder sollte nicht einfach aufs Spiel gesetzt werden, denn dank der Anonymität des Internets lauern Gefahren, die sich viele, besonders Eltern, nicht bewusst sind. Ich finde, dass diese Geschichte mit einer klaren Botschaft auffordert, die Augen vor solchen schlimmen Gefahren nicht zu verschließen. Durch den flüssigen, authentischen und bildlichen Schreibstil kommt der Thriller erschreckend lebendig rüber. Insgesamt ist die komplette Handlung gut durchdacht, strukturiert, schlüssig und rätselhaft, welche eine komplett angespannte Atmosphäre besitzt. Einige überraschende und erschreckende Wendungen wurden eingebaut, die mir sehr gut gefallen und für Gänsehaut gesorgt haben. Alle Puzzleteile sitzen bis zur letzten Seite an ihrem Platz, die ein verheerendes Familiendrama offenbaren. Mir hat dieser Psychothriller klasse gefallen, weshalb ich ihn definitiv weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Ein schauriger, mysteriöser und unheimlicher Thriller, dessen dichte Atmosphäre Gänsehaut verursacht!

Das Gotteshaus
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,,Das Gotteshaus" der Autorin C.J. Tudor ist ein Thriller, der am 14. Juni 2022 im Goldmann-Verlag erschienen ist. 560 Seiten voller mysteriöse Spannung und Geheimnisse haben mich hervorragend unterhalten, ...

,,Das Gotteshaus" der Autorin C.J. Tudor ist ein Thriller, der am 14. Juni 2022 im Goldmann-Verlag erschienen ist. 560 Seiten voller mysteriöse Spannung und Geheimnisse haben mich hervorragend unterhalten, denn diese Geschichte lüftet, besonders gegen Ende, ein besonderes dunkles und komplexes Geheimnis, welches mich völlig überrascht hat. Die Autorin hat hier eine sehr geschickte und vor allem überraschende Wendung eingebaut, die ich nicht vorhergesehen habe. Ereignisse aus der Vergangenheit und der Gegenwart ergaben für mich einen gut durchdachten Plot, der von einer schaurigen und übernatürlichen Atmosphäre begleitet wird. Mehrere, darunter auch rätselhafte Handlungsstränge, sowohl aus der Gegenwart und aus der Vergangenheit, ergeben im Laufe der Zeit eine gut überlegte, schlüssige und komplexe Geschichte mit einer intensiven Spannung, einige Einblicke aus dem Leben von Jack und Flo haben den Fokus von der wahren Geschichte nicht abschweifen lassen. Die düstere Erzählung verdichtet sich so umso besser, außerdem haben diese für eine schöne Abwechslung gesorgt.

Durch die spannende, flüssige, authentische und detaillierte Erzählweise ist es der Autorin wunderbar gelungen, dass ich mich sehr gut in die beiden Hauptfiguren hineinversetzen konnte. Da Jack mit Flo kurzfristig von Nottingham nach Chapel Croft umgezogen sind, sind die ersten Tage für sie nicht einfach. Während Jack auf einen Neuanfang hofft und eine ruhigere und friedlichere Zeit angehen möchte, verbringt Flo anfangs viel Zeit mit Fotografie, ihrem größten Hobby. Langsam bereitet sich Jack für ihre neue, jedoch viel kleinere Gemeinde in dem ländlichen Sussex vor, wo sie als Pfarrerin weiter Gottes Weg befolgen und lehren will. Dass ihr Vorgänger Selbstmord beging, erfährt sie erst, als sie längst angekommen ist. Nicht nur diese Nachricht lässt sie grübeln, denn wenig später geschehen regelmäßig rätselhafte und bedrückende Situationen, die dafür sorgen, dass Jack von Alpträumen und ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Dass sie auf der Flucht vor einem Mann ist, der sich hier regelmäßig zu Wort meldet und mich tief in seine dunkle Seele hat blicken lassen, behält sie nur für sich. Dies führt zu einer extrem angespannten Pastorin, die nicht mehr zur Ruhe kommt als plötzlich auch noch skurrile Botschaften auftauchen und mysteriöse Situationen entstehen.

Schnell wird Jack klar, dass sich hinter dem idyllischen Chapel Croft eine erschreckende und dunkle Geschichte verbirgt, die nur darauf wartet, erneut auszubrechen. Flo, die auf dem Friedhof unvorstellbare Situationen erlebt und dabei ist sich in einen Außenseiter zu verlieben, wird auch langsam, aber sicher in den dunklen Abgrund gezogen. Jack und Flo werden von Visionen brennender Mädchen heimgesucht, die Legende der Sussex-Märtyrer und das rätselhafte Verschwinden der beiden Mädchen vor 30 Jahren tauchen in ein neues Licht und bringen Erschreckendes zutage. Auf den ersten Blick wirkt Chapel Croft ruhig und harmonisch, doch ich wurde des besseren belehrt und konnte tief in verstörende Abgründe einer verschworenen Gemeinschaft blicken.

Schauderhafte Beschreibungen einiger Situationen haben bei mir Gänsehaut verursacht. Was Flo auf ihren regelmäßigen Entdeckungstouren entdeckt, fand ich unheimlich spannend geschrieben, besonders der eingearbeitete, übernatürliche Hauch. Eigentlich bin ich nicht der Typ, der auf Mystery und Übernatürliches steht, in dieser Geschichte hat dies jedoch hervorragend gepasst, da sich diese Ereignisse nahtlos und passend an die Handlung angepasst haben. Es wurde mit den Mystery-Elementen nicht übertrieben, sodass ich den kompletten Inhalt als wohl dosiert gruselig empfand. Die Elemente aus Horror und übernatürlichen Ereignissen haben dieser Geschichte das gewisse Etwas gegeben. Die Atmosphäre ist, wie schon erwähnt, brillant atmosphärisch, ich hatte regelmäßig das Gefühl, bei vielen Situationen hautnah mit dabei zu sein. Erzählerisch sowie spannungstechnisch ist dieser Thriller meiner Meinung nach außerordentlich gut gelungen. Der Plot ist clever, intensiv, rätselhaft und dunkel, der zum Miträtseln einlädt.

Die mehrschichtigen Charaktere sind gut ausgearbeitet und kommen authentisch rüber, besonders Jack und Flo. Aber auch der rätselhafte Mann, der auf der Suche nach Jack ist, hat mir Gänsehaut beschert. Nicht nur der spannende Zeitenwechsel, auch ein übersichtlicher Perspektivenwechsel halten die Spannung auf einer hohen Ebene aufrecht, die starke Sogwirkung hat mich an die Seiten gefesselt. Was noch aus der turbulenten Zeit aus Nottingham auf Jacks Schultern lastet, wurde von Kapitel zu Kapitel deutlicher. Überhaupt ist Jack ein klasse Charakter und überhaupt keine spießige Pfarrerin. Sie raucht heimlich und steht zu ihrer Meinung, als Mutter kann sie sich, wie ich finde, ebenfalls sehen lassen, das erklärt auch das innige Verhältnis zu ihrer Tochter. Ihr weißer Kragen macht deutlich, dass sie auf Gottes Seite steht, insgesamt ist sie aber richtig taff und cool, weshalb sie Schwierigkeiten hat, sich der Dorfgemeinschaft anzupassen.

Insgesamt hat mir dieser unheimliche, abwechslungs- und wendungsreiche, fesselnde und verdrehte Spannungsroman ein paar schaurige und brennende Lesemomente beschert, weshalb ich ihn mit gutem Gewissen weiterempfehle. Besonders am Ende haben mich die Ereignisse umgehauen, sodass der Autorin geniale Wendungen gelungen sind. Auch von der Atmosphäre und den außergewöhnlichen Protagonisten war ich vollkommen angetan, deshalb bekommt diese Geschichte von mir ganz klare fünf Sterne und natürlich eine glasklare Leseempfehlung.

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