Nicht wie erwartet
Aimee ist eine erfolgreiche Anwältin und Partnerin in ihrer Kanzlei. Mit Remy unterhält sie eine lockere Beziehung und eigentlich sind sich beide darüber einig. Doch leider entwickelt Aimee mehr Gefühle ...
Aimee ist eine erfolgreiche Anwältin und Partnerin in ihrer Kanzlei. Mit Remy unterhält sie eine lockere Beziehung und eigentlich sind sich beide darüber einig. Doch leider entwickelt Aimee mehr Gefühle für Remy, die dieser aber nicht erwidern will. Also beschließt Aimee ihr Leben allein in die Hand zu nehmen. Doch dadurch merkt Remy sehr deutlich, dass Aimee eben doch mehr für ihn ist. Finden die beiden zueinander?
Dieses Buch ist der zweite Band der „Bad Boss“-Reihe, aber die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Für mich ist es nicht nur die erste Geschichte aus dieser Reihe, sondern auch das erste Buch der Autorinnen.
Besonders interessant fand ich den Start des Buches. Als Leserin wurde ich ohne Umschweife in die Geschichte geschickt. Dieser Beginn hob das Buch sehr positiv von anderen Büchern aus diesem Genre ab. Vielleicht startet man nicht mittendrin, wenn man den Vorgängerband kennt. Aber den Autorinnen gelang es, mich als Neuleserin sehr schnell mit den Figuren vertraut zu machen und damit war ich sehr zügig in der Geschichte. Leider verlor das Buch dann sehr schnell an Dynamik und das Hin und Her zwischen Aimee und Remy zog sich in die Länge, genau wie das Gefühlschaos der beiden. Die gefühlvolle Schreibweise der Autorinnen würde dann sehr deutlich als Aimee und Remy ein dramatisches Ereignis verarbeiten müssen. Ich wurde als Leserin sehr detailliert mit dem Schmerz von Aimee konfrontiert und auch die Hilflosigkeit von Remy wurde sehr deutlich. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Leserinnen, die mit einem solchen Erlebnis selbst konfrontiert waren, mit dieser Geschichte überfordert sind. Vor allem habe ich als Leserin ein solches Ereignis nicht erwartet.
Im letzten Teil des Buches rutscht die Geschichte wieder ein wenig in das Gefühlschaos und das Hin und Her zwischen Aimee und Remy ab.
Da sich weite Teile der Geschichte mit der Gefühlswelt der beiden Protagonisten beschäftigen, sind die Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Aimee und Remy in der Ich-Form geschrieben. Dies ist auch sehr gelungen.
Mich hat die Geschichte aber nicht wirklich erreicht, vermutlich weil ich andere Erwartungen hatte. Für mich ist Remy kein „Bad Boss“, darunter stelle ich mir etwas anderes vor. Auch das Cover suggeriert für mich eine andere Story. Die Darstellung der Gefühle ist sehr feinfühlig und intensiv. Auch der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Aber insgesamt für mich nicht überzeugend.
Dieses Buch ist eine Leseempfehlung für alle, die gerne Beziehungsgeschichten mit Dramatik und den darauf resultierenden Gefühlen lieben. Auf jeden Fall ist es keine typische „Bad Boy“-Geschichte.