Sehr spannend
Füll du mich mit Kraft„...Als Jesaja Eljakim die Hand aufgelegt und zu ihm gesagt hat, Gott werde den Schlüssel zum Hause David auf seine Schultern legen, war es ihm wie eine unmögliche Vorstellung erschienen...“
Doch das ...
„...Als Jesaja Eljakim die Hand aufgelegt und zu ihm gesagt hat, Gott werde den Schlüssel zum Hause David auf seine Schultern legen, war es ihm wie eine unmögliche Vorstellung erschienen...“
Doch das hat sich geändert. Gerade hat König Hiskia Eljakim zu seinem Außenminister ernannt.
Die Autorin hat erneut ein fesselndes Stück biblischer Geschichte in einem Roman verarbeitet. Das Buch schließt zeitnah an Teil 2 an.
Der Schriftstil ist ausgefeilt. Eingebunden in das Geschehen sind viele Zitate aus dem Buch Jesaja, die in kursiv wiedergegeben werden.
Unter König Hiskia blüht und Gedeiht Juda. Nur ein Sohn wurde ihm bisher verwehrt. Als er unerwartet sein Frau Aufsucht, findet er sie anbetend vor einem Götzenbild. Hiskia zerschlägt das Bild. Dabei fällt eine Lampe um. Es kommt zum Brand. Hiskia löscht ihn.
„...Seine Hände und seine Brust brannten, als ständen sie noch immer in Flammen, aber die heftigsten Schmerzen kamen von der Brandwunde an seinem Bein...“
Hiskia überlebt. Nur: Wie lange? Sein Leben steht auf Messers Schneide. Sein Bruder Gedalja wird als neuer König alles beseitigen, was Hiskia im Glauben an Jahwe gerade wieder aufgebaut hat.
Dann kommt die Wende. Hiskias Leben wird verlängert.
Jetzt aber fordert die Außenpolitik Hiskia. Babylon möchte ihn als Bündnispartner gegen die Assyrer. Sein Palastverwalter Schebna, ein Ägypter, ist begeistert. Eljakim warnt. Und Jesaja wird noch deutlicher. Er vermisst bei Hiskia Dankbarkeit und sieht erste Anzeichen von Hochmut und Stolz.
„...Hiskia lehnt sich zurück und hört den beiden Männern schweigend zu. […] Sie repräsentieren die beiden Seiten seiner eigenen Persönlichkeit: Schebna die kühle, analytische, auf das Lösen von Problemen konzentrierte Seite; Eljakim die vorsichtige Seite, die jede Entscheidung an Jahwes Gesetz maß...“
Das Buch verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Der ergibt sich nicht nur aus den äußeren Geschehen, sondern auch aus den unterschiedlichen Standpunkten der handelnden Personen. Und damit sind nicht nur Hiskia, Schebna, und Eljakim gemeint.
Interessant fand ich auch die Informationen über die Strategie und Taktik der Assyrer. Deren Grausamkeit war schon im letzten Teil Thema. Jetzt kommt aber noch eines hinzu. Sie haben die Vorteile der psychologischen Kriegsführung erkannt. Auf raffinierte Weise gelingt es, den Gegner zu verunsichern und zu schwächen. Nach dem Sieg werden dann als erstes die Götterbilder zerstört. Wie aber macht man das bei einem Gott, von dem es kein Bild gibt?
Hiskia muss durch ein Wechselbad von Gefühlen, bevor er erneut begreift, dass es nur Mit Gottes Hilfe möglich ist, Jerusalem zu erhalten.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.