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Veröffentlicht am 22.09.2022

Ein sehr guter Tourenbegleiter für Dithmarschen und umzu

Unterwegs in Dithmarschen
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Klappentext:

„Wer nach Dithmarschen will, muss über Brücken oder mit Fähren fahren. An allen Seiten von Wasser umgeben – von der Nordsee, der Elbe, dem Nord-Ostsee-Kanal und der Eider – mutet Dithmarschen ...

Klappentext:

„Wer nach Dithmarschen will, muss über Brücken oder mit Fähren fahren. An allen Seiten von Wasser umgeben – von der Nordsee, der Elbe, dem Nord-Ostsee-Kanal und der Eider – mutet Dithmarschen beinahe wie eine große grüne Insel an.

Für Reisende gibt es neben „97 Prozent Himmel“, wie die zugewanderte Schriftstellerin Sarah Kirsch Dithmarschen einst beschrieb, viel zu entdecken: Vom Mittelpunkt Heide mit Deutschlands größtem Marktplatz, über Meldorf mit dem Dom und den beiden größten Museen Dithmarschens, nach Wesselburen mit der Geschichte des Kohlanbaus, Lunden mit dem Dithmarscher Geschlechterfriedhof, Albersdorf mit seinem Steinzeit-Zentrum, Burg mit der historischen Bökelnburg und schließlich Brunsbüttel mit den großen Schleusen am Nord-Ostsee-Kanal.

Vielfältigere Natur als in Dithmarschen gibt es in Schleswig-Holstein kaum zu erleben – von der einzigartigen Wattenmeer-Küste mit ihren scheinbar endlosen Deichen über das platte, fruchtbare, von Kögen und Entwässerungsgräben geprägte Marschland bis zur Geest mit ihren Hügeln und Wäldern.

Büsum ist der touristische Mittelpunkt des Landes und lockt mit seinem bunten Hafengeschehen, den Krabbenkuttern, Einkaufs- und Bummelmeilen, der vor allem bei Familien beliebten „Perlebucht“ und nicht zuletzt einem attraktiven kulinarischen Angebot. Der Ort Friedrichskoog dagegen punktet mit attraktiven Ferienhäusern und Campingplätzen.“



Dithmarschen ist ein wunderschöne Fleckchen Erde und diesem Buch kommt6 das ganz besonders gut auf den Punkt. Diese Art von Reiseführer nimmt uns mit in die traumhafte Gegend und zeigt uns detailliert alle wichtigen Punkt und was wir unbedingt dort gesehen haben müssen. Schnell wird klar, wir befinden uns hier in einer einmaligen Gegend die auch geschichtlich viel zu berichten hat und von besonderer Bedeutung ist. Ein Highlight ist der Dithmarscher Geschlechterfriedhof (den muss man gesehen haben) beispielsweise oder die Bökelnburg. Brunsbüttel ist das Tor nach Hamburg rein und auch wieder raus und ist mit seinen ganzen Schleusen für den Nord-Ostsee-Kanal bekannt. Auch in Flora und Fauna gibt es viel zu bestaunen. Die Marsch wird hier sehr treffend beschrieben und das Buch macht eindeutig Lust auf einen ausgiebigen Ausflug in diese Gegend. Mein Fazit: durch die tollen Bilder und aufschlussreichen, informativen sowie kurzweilige Texte ist diese Buch wirklich gelungen und ein sehr guter Reisebegleiter aber auch eine sehr gute Vorbereitung auf die nächste Tour dorthin. 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.09.2022

Die Geschichte der Totengräberin von Waging

Der Geruch von Erde
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Klappentext:
„Als ihr Ehemann Anderl, der schwer unter Kriegsfolgen leidet, 1953 zum Totengräber von Waging berufen wird, übernimmt die 25-jährige Rosa diese Aufgabe für ihn. Ein Handkarren und später ...

Klappentext:
„Als ihr Ehemann Anderl, der schwer unter Kriegsfolgen leidet, 1953 zum Totengräber von Waging berufen wird, übernimmt die 25-jährige Rosa diese Aufgabe für ihn. Ein Handkarren und später ein schwarzer VW-Käfer mit Anhänger dienen als Leichenwagen. Mit der Zeit übernimmt Rosa die Bestattungsaufgaben sämtlicher umliegender Gemeinden und sorgt als Hauptverdienerin für das Überleben der Familie. Fast 70 Jahre lang ist sie im bayerischen Rupertiwinkel die Erste, die gerufen wird, wenn jemand gestorben ist. In ihrer Heimat gilt sie als Legende. Die Bestsellerautorin Christiane Tramitz, deren Bruder von Rosa Wegscheider bestattet wurde, erzählt die außergewöhnliche Lebensgeschichte dieser starken und eigenwilligen Frau. Sie entführt uns in die einfache, aber glückliche Welt einer dörflichen Gemeinschaft – zwischen Liebe und Tod, Tradition und Emanzipation.“

Zugegeben es gab mehr als genug Situation im Buch, in denen ich Rosa gern mal die Meinung gesagt hätte und man als Leser wirklich wütend werden konnte. Warum? Diese Frau brachte einen einfach zur Weißglut! Und da waren wir nicht die Einzigsten. Ihr Neffe Wastl könnte ein Lied davon singen.
Rosa Wegscheider war die Totengräbern von Waging und umzu. Der Beruf war nicht gewollt und sie hat ihn sich nicht selbst herausgesucht. Oder doch? Wo sie sich jedenfalls sehr sicher war, war der Weggang von ihrem elterlichen Hof in frühen Jahren und die Hochzeit mit Anderl. Das waren ihre wichtigsten und wohl besten Entscheidungen. Als Leser erfahren wir hier auf zwei Zeitebenen das Leben der Totengräberin. Vieles wirkt trist und trüb wenn sie vom Boandlkramer spricht aber dennoch stellte sie sich immer mit genügend Respekt vor ihm auf. Der Friedhof war ihr Revier, ihre Arbeit und die führte sie mehr als gewissenhaft aus. Wir erfahren etwas von ihrer Liebe zu Anderl, ihrem Hausbau, wie sie beide zu diesem Beruf gekommen sind, ihre Kinder und wie Rosa irgendwann allein da stand. Aber allein war sie nie, auch wenn sie das gern behauptet hat. Rosa hatte immer ihre Helfer. Entweder 1.-€-Jobber, den Wastl, die Weibi (ihre Tochter), die Nanni (ihre geliebte Schwester) oder alle die, die ihr in die Fittiche kamen und sie als Hilfe auserkoren hat. Rosa bringt einen jeden zur Weißglut. Machte sie Fehler, wurde es andern in die Schuhe geschoben. Das war eh und je schon der Fall. Auch der Boandlkramer bekam Schuld als er damals die Mama geholt hat. Aber kann man Rosa verstehen in ihrem Tun? Ja, kann man. Rosa hat das so „gelernt“, musste schon ganz früh hart arbeiten und eine richtige Kindheit gab es nicht, Gewalt vom Onkel kam noch dazu oder eben auch der bereits ausgesuchte Bräutigam den sie nie wollte. Rosa hat immer gelitten und kam selten zu Wort bzw. bekam selten Lob oder Anerkennung. Als Wegscheiderin bekam sie dann endlich Anerkennung. Die Menschen waren froh um Rosa. Einer musste ja diesen Job machen! Alles nicht einfach, auch nicht wenn der Boandlkramer eines Tages vor der eigenen Türe steht. Irgendwann holt er jeden von uns.
Die Beschreibungen im Buch sind wahrlich detailliert und vielleicht nicht immer etwas für zarte Nerven. Untermalt wird die Geschichte mit einigen Bildern von Rosa und ihrer Familie.
War diese Geschichte interessant? Und ob und sie brachte mir als Leser einen besondern Tenor mit: Man muss sich mit dem Tot beschäftigen! Was will ich wenn ich nicht mehr bin? Was wird werden mit denen die noch da sind? Was ist mein letzter Wille? Solche Fragen können viele gern verdrängen aber wenn es dann soweit ist, fehlt vielen dann die letzte Kraft diese Fragen zu klären. Rosa Wegscheider machte es einem leicht und ihre ruppige Art war doch oft liebenswert. Wenn wir ehrlich sind, kann man so einen Beruf auch nur mit so einer Laune ausüben…Leichen zur letzten Ruhe betten ist nicht jeder Manns bzw. Frau´s Sache außer für Rosa Wegscheider. 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 13.09.2022

"...Wer kann dazu schon nein sagen?" (Slogan Mon Chéri)

Mon Chéri und unsere demolierten Seelen
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Mit unverbrüchlichem Optimismus und irre gut gelaunt strauchelt Charly Benz seit 43 Jahren durch ihr Leben. Sie arbeitet im Marketing einer Berliner Foodcompany, ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Mit unverbrüchlichem Optimismus und irre gut gelaunt strauchelt Charly Benz seit 43 Jahren durch ihr Leben. Sie arbeitet im Marketing einer Berliner Foodcompany, ernährt sich von angebrannten Croissants und bespricht ihre Beziehungsprobleme – die darin bestehen, dass sie keine Beziehung hat – mit ihrem einzigen Freund: Herr Schabowski, ein sechzigjähriger Mann, der ihre Post und Ängste sortiert. Doch als dieser eine tödliche Diagnose erhält, ihr erster Versuch einer Systemischen Familienaufstellung in einem Debakel endet und plötzlich gleich drei Männer ihr Leben gehörig durcheinanderbringen, verlässt Charly allumfassend der Mut. Den sollte sie schleunigst wiederfinden, sie ist nämlich schwanger. Sie und Schabowski beschließen, ihre Probleme proaktiv anzugehen: Sie flüchten. Und zwar nach Bad Gastein, ein ehemals mondäner Kurort im Südwesten Österreichs. In einem leerstehenden Hotel der Jahrhundertwende, das einst Charlys Vater gehörte, stellen sie fest: Man kann sich die Menschen, mit denen man verwandt ist, nicht aussuchen – seine Familie aber schon.“



Wenn man zu viel von den kleinen süßen Dingern futtert, kann man seine Seele wohlweislich gewaltig demolieren. Und wie sieht das bei Hauptprotagonistin Charly aus? Mit ihren Anfang 40 scheint ihr Leben mehr als chaotisch, verkorkst oder nennen wir es gar planlos. Charly stört sich daran nur in begrenzter Weise. Das ihr bester Freund Schabowski dann aber schwer krank wird, haut Charly aus der Bahn und nun heißt es alles ordnen was kommt. Für Charly kommt plötzlich zu viel in ihr Leben und da heißt es dann Zähne zusammen beißen und ruhig bleiben. Charly hat dafür nur nie einen Sinn für gehabt. Sie merkt, dass auch nun immer wieder neue Lebensumbrüche geschehen und alles verändern können. Gar nicht einfach im eigenen Chaos. Ihre Flucht mag im Klappentext etwas komisch und wohl zu übertrieben witzig klingen, ist es aber nicht bzw. nur bedingt. Autorin Verena Rossbacher zeichnet hier für meine Begriffe einen wirklich grandioses Bild. Ihre Charaktere lernen, überlegen mit der neuen Situation umzugehen, gehen in-sich, versuchen ein wenig Ordnung in all das angerichtete Chaos zu bringen. Alles nicht einfach aber so ist das Leben. Unermüdlich zu jeder Zeit egal ob man will oder nicht. Rossbacher schwingt hier einen wirklich schönen Spagat zwischen Ernst, Humor und Witz ohne dabei Kitsch oder Klischee zu bedienen. Sie setzt akzentuiert laute und leise Töne ein, gibt der Geschichte die nötige Ruhe und auch die passende Schnelligkeit. Ihr Humor ist manchmal fein, manchmal schwarz wie die Nacht. Der Tenor der Geschichte ist zum Schluss ebenfalls mehr als treffend und der rote Faden zieht sich gemächlich durch die Story.

Mein Fazit: eine wirklich lesenswerte Geschichte mit dem gewissen Etwas und der nötigen Prise Humor für das Leben. Alles stimmig und eben wirklich klasse verfasst! Ja, dieses Buch ist ein Lesehighlight 2022! 5 von 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 12.09.2022

Bestens erklärt!

Was ist Dunkle Materie?
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Klappentext:

„Die sogenannte „Dunkle Materie“ ist eines der größten Rätsel der Astronomie. Die unsichtbare Kraft formt Galaxien, bestimmt die Struktur des Universums – und spaltet die Wissenschaft. Doch ...

Klappentext:

„Die sogenannte „Dunkle Materie“ ist eines der größten Rätsel der Astronomie. Die unsichtbare Kraft formt Galaxien, bestimmt die Struktur des Universums – und spaltet die Wissenschaft. Doch was brachte die Forschung auf die Spur der Dunklen Materie? Mit welchen Methoden wird heutzutage danach gesucht? Welche Alternativen gibt es und was würde das für unser Verständnis vom Weltall bedeuten? Der renommierte Wissenschaftsjournalist Thomas Bührke schildert die bisherigen Theorien, Experimente und Ergebnisse, lässt führende Wissenschaftler zu Wort kommen und stellt den aktuellen Stand der Forschung vor.“



Es ist die Frage aller Fragen und dennoch bleibt das Verständnis dafür oft fern. Dunkle Materie ist nicht wirklich greifbar, ist eine andere Macht aber genau gegen diese Wissenslücke soll hier Abhilfe geschaffen werden und das auch ziemlich gut und gelungen. Autor Thomas Bührke geht verständlich und aktuell mit diesem Thema einher und gibt dem Leser das Gefühl, er erklärt es einem in aller Ruhe und eben anschaulich. Er beantwortet Fragen, erklärt Vermutungen oder gar Hinweise, erläutert verständlich den Urknall und eben was das mit dunkler Materie zu tun hatte und warum wir definitiv nicht die einzigsten Lebewesen in diesem Universum sind. Zugegeben man kommt sich beim Lesen manchmal vor wie vom anderen Stern. Das Wissen ist enorm von Bührke und es beflügelt den Leser noch mehr darüber zu erfahren. Mein Fazit: sehr gut verständlich, anschaulich und aktuell - 5 von 5 Sterne für dieses Buch!

Veröffentlicht am 12.09.2022

Wenn´s im Körbchen spukt...

Was braucht mein Hund?
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Klappentext:

„Unausrottbar geistern Mythen und Ammenmärchen zum Thema Umgang mit dem Hund in den Köpfen herum und verwirren Einsteiger wie auch erfahrene Hundehalter. Wer statt geballtem Halbwissen aus ...

Klappentext:

„Unausrottbar geistern Mythen und Ammenmärchen zum Thema Umgang mit dem Hund in den Köpfen herum und verwirren Einsteiger wie auch erfahrene Hundehalter. Wer statt geballtem Halbwissen aus Internetforen wirklich schnellen und fundierten Rat sucht, findet ihn in diesem Buch. Kompakt, einfach und wissenschaftlich zuverlässig beantwortet die Hundetrainerin und Verhaltensberaterin Carolin Hoffmann typische Fragen zu Hundeerziehung, Hundeschule, Hundeverhalten und anderen wichtigen Themen aus dem Alltag mit dem Hund. Diese praktische FAQ-Sammlung öffnet einen neuen Blickwinkel auf unsere Hunde und hilft, unnötige Fehler zu vermeiden.“



Als Hundebesitzer fragt man sich das oft, kann doch unser schwanzwedelnder Freund nicht mit uns sprechen wenn ihm etwas plagt. Aber wie können wir das Leben unseres Hundes unterstützen? Antworten auf die Fragen gibt es hier. Das Buch gibt unheimlich viele Ratschläge wenn eigentlich schon vermeintlich der Kopf des Herrchens in den Sand gesteckt wurde. „Warum knabbert der Hund an allem? Warum ist er nicht stubenrein? Warum frisst er so extrem schnell und alles was er findet?“ und viele weitere Themen (vom Hundekauf bis hin zum Alltag und zur Wohnsituation) werden hier behandelt. Das größte Augenmerk liegt bei der Autorin auf dem allerwichtigsten Punkt: man muss sich als Besitzer in seinen Hund hineinversetzen, ihn kennen (am besten besser als er selbst), ihn versuchen zu verstehen denn erst dann kann man lösungsorientiert arbeiten! Genau das gefällt mir an diesem Buch! Hier geht es nicht gleich(!) um die große Bestrafung sondern erstmal um den Halter. Der Hund knabbert ja nie ohne Grund am Tischbein oder nimmt nie ohne Grund das Sofa komplett auseinander - also heißt es hier Ursachenforschung betreiben. Auch der Gang ins Bett hat seinen Grund und nein, im Körbchen spukt es nicht lieber Besitzer! Ein ganz spannendes Thema, welches sanft aber bestimmt hier besprochen wird und wo wirklich jeder Hundebesitzer noch lernen kann. Für dieses tolle und sinnvolle Werk vergebe ich gern 5 von 5 Sterne! Das Buch lohnt sich!