Kurts Brandenburg
KurtLena und ihr Lebensgefährte Kurt haben ein Haus in Brandenburg gekauft. Sie wollen es Kurts sechsjährigen Sohn Kurt leichter machen zwischen seinem Vater und seiner Mutter Jana hin und her zu pendeln. ...
Lena und ihr Lebensgefährte Kurt haben ein Haus in Brandenburg gekauft. Sie wollen es Kurts sechsjährigen Sohn Kurt leichter machen zwischen seinem Vater und seiner Mutter Jana hin und her zu pendeln. Als Stadtkind fällt es Lena nicht ganz leicht sich einzuleben, doch ihre beiden Kurts sind so liebenswert, dass sie die Veränderung gerne in Kauf nimmt. Gerade hat der kleine Kurt seinen zweiten Milchzahn verloren, da stürzt er auf dem Spielplatz so unglücklich, dass er stirbt. Die Welt des großen Kurt bricht zusammen und plötzlich sind er und Jana wieder Eltern. Lena fühlt sich allein gelassen.
Es ist das Schlimmste, was passieren kann. Ein Kind stirbt. So falsch fühlt es sich an und nicht einmal jemand kann beschuldigt werden. Ein tragischer Unfall, der einfach so geschieht. Und der kleine Kurt hat drei Hinterbliebene. Nur seine leiblichen Eltern vergessen Lena irgendwie, verständlich zwar, aber auch verständlich, dass sie unter der Situation leidet. Sie trauert um Kurt und traut sich nicht es zu zeigen, um es dem großen Kurt nicht noch schwerer zu machen. Mit der Zeit bekommt Lena Angst um ihre Beziehung. Sie beginnt heimlich zu trauern und die Sorge um ihre Beziehung wird immer größer.
Von der Autorin selbst vorgetragen wird der Inhalt dieses berührenden Romans sehr lebendig vorgetragen. Zum Start der Verfilmung am 15.September diesen Jahres ist dies eine gute Gelegenheit, sich auch dem Roman zu widmen. Wohl niemand möchte erleben, dass ein Kind vor den Eltern stirbt. Dass sich die Autorin dem Thema trotzdem gewidmet hat, zeugt von Mut. Mit großem Einfühlungsvermögen erzählt sie vom kleinen Kurt und der Familie, die er hinterlassen hat. Schön, dass dabei die Sicht von Lena gewählt wird. Als Freundin des Vaters steht sie schon etwas außen, aber auch sie hat mit dem kleinen Kurt zusammengewohnt, auch sie hat einen kleinen Jungen verloren. Durch diese gewisse Distanz wird man nicht von der Tragik übermannt und dennoch ist man angerührt von dem Schicksal der Hinterbliebenen, die erst lernen müssen, dass das Leben weitergeht, auch wenn sie erst nach und nach lernen, es wieder zu ertragen.