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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2022

Düster, spannend, Mara Bilinsky

Schwarzer Schmerz
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Wie von Leo Born gewohnt, geht es auch hier sofort mit einem brutalen Mord los. Mir hat dieser direkte Einstieg gefallen, denn sofort wird Spannung aufgebaut und man ist mitten im Geschehen.
Super finde ...

Wie von Leo Born gewohnt, geht es auch hier sofort mit einem brutalen Mord los. Mir hat dieser direkte Einstieg gefallen, denn sofort wird Spannung aufgebaut und man ist mitten im Geschehen.
Super finde ich auch, dass die beschriebenen Morde zwar ziemlich brutal sind, aber nicht jedes Detail beschrieben wird. Mir reicht es völlig, wenn ich mein eigenes Kopfkino anwerfen kann und brauche nicht jeden Blutspritzer beschrieben. Wer also nicht ganz so hart im nehmen ist, kann dieses Buch trotzdem getrost lesen.
Wie immer ist der Haupthandlungsort Frankfurt. Diesmal wird es aber etwas internationaler, denn Mara Bilinsky wird Teil einer international agierenden Ermittlertruppe. In diesem Band wurde der Anfang gemacht - ich freue mich schon darauf, wie sie diese Rolle in den nächsten Bänden weiter ausführt.
Mara war wieder in ihrem Element. Ich mag ihre Art, wie sie ihrem Instinkt folgt, und sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Auch hier schreckt sie nicht vor Konflikten mit Verdächtigen oder dem Staatsanwalt zurück.
Interessant war auch das Umfeld, in dem sie diesmal ermitteln muss. Mit Immobiliengeschäften kenne ich mich gar nicht aus, es war erschreckend, wie es in dieser Branche zu geht, wenn es um hohe Beträge geht. Natürlich ist alles Fiktion, aber ich denke, hier wurde durch Leo Born gut recherchiert, um diese Einblicke zu bieten.
Natürlich habe ich auch versucht herauszufinden, wer denn jetzt der Mörder ist - oder zumindest, was sein Motiv ist. Das war gar nicht so einfach und ich habe immer wieder meine Meinung geändert. Auf den eigentlichen Täter bin ich aber nicht gekommen. So war ich am Ende wirklich überrascht. Das Finale ist dann einfach nur noch spannend, hier konnte ich das Buch gar nicht aus der Hand legen. Natürlich habe ich mir schon gedacht, dass alles ein gutes Ende nimmt - anderenfalls wäre ich am Boden zerstört gewesen - aber trotzdem: Mehr geht nicht.
Jetzt freue ich mich auf den nächsten Teil, mit alten Bekannten und neuen Figuren, die hier kurz eingeführt wurden, und bin gespannt, ob Mara das nächste Mal außerhalb der Frankfurter Stadtgrenzen ermittelt.
Von mir gibt es 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Nichts für schwache Nerven

Schmerzwinter
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Eigentlich dachte ich, ich wäre abgehärtet, weil ich so viele Krimis und Thriller lese - aber für "Schmerzwinter" braucht man wirklich starke Nerven!
Denn was mit den Opfern passiert, ist wirklich brutal ...

Eigentlich dachte ich, ich wäre abgehärtet, weil ich so viele Krimis und Thriller lese - aber für "Schmerzwinter" braucht man wirklich starke Nerven!
Denn was mit den Opfern passiert, ist wirklich brutal und wird schonungslos beschrieben. Ich konnte das Kopfkino nicht ausschalten. Sicher geht es noch härter, aber wer eher zart besaitet ist, sollte von dem Buch Abstand nehmen. Alle anderen werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Für mich war es gerade an der Grenze: Noch auszuhalten, aber schlimmer hätte es nicht mehr werden dürfen :)
Gut gefallen hat mir auch der Schreibstil. Er ist super flüssig, sehr anschaulich (wie bereits erwähnt) und so fliegt man nur so über die Seiten. Außerdem gibt es immer wieder kleine Cliffhanger innerhalb des Buches, sodass man einfach weiterlesen muss. So muss ein guter Thriller auf jeden Fall sein.
Die Story ist auch sehr gelungen. Wie gesagt, es geht brutal zu und man fiebert aber permanent mit. Die Spannung wird auf jeden Fall hochgehalten.
Wer also beim Lesen etwas aushält, der kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten!

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Tolle Fortsetzung

Achtsam morden im Hier und Jetzt
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Ach, was soll ich sagen: Ich habe das Buch aufgeschlagen, angefangen zu lesen und mich sofort wohlgefühlt. Wie immer gibt es vor jedem Kapitel Zitate von Achtsamkeitscoach Joschka Breitner, die immer gut ...

Ach, was soll ich sagen: Ich habe das Buch aufgeschlagen, angefangen zu lesen und mich sofort wohlgefühlt. Wie immer gibt es vor jedem Kapitel Zitate von Achtsamkeitscoach Joschka Breitner, die immer gut zum Inhalt des jeweiligen Kapitels passen. Diese Kleinigkeiten finde ich super.

Auch wenn die Ereignisse in sich abgeschlossen sind, empfehle ich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn nur so kennt man alle Anspielungen, weiß was vorher passiert ist und man weiß einfach mehr, was es mit der ganzen Sache, achtsam Leute zu töten, auf sich hat.

Erzählt wird wieder aus der Sicht von Björn Diemel. Ich mag den Protagonisten sehr, vor allem seine Art und wie er auf Ereignisse in seinem Leben reagiert - durch seine Achtsamkeitsübungen. Hier musste ich oft schmunzeln, er ist sehr sympathisch. Natürlich ist alles auch etwas überspitzt, aber genau das macht den Witz dieses Buches bzw. dieser Reihe aus. Man muss den Humor mögen, bei mir trifft Karsten Dusse damit aber echt einen Nerv.

Inhaltlich beginnt das Buch mit dem Thema Tantra. Das hat mich erst nicht so sehr angesprochen, aber wie es dann umgesetzt wurde, war wieder super. Auch hier wird mit vielen Klischees gespielt, auf die man sich einlassen sollte.

Toll fand ich, dass diesmal der Achtsamkeitscoach Joschka Breitner und dessen Leben noch mehr im Vordergrund steht. Er ist eine sehr wichtige Figur in dieser Reihe und kam bisher fast ein bisschen zu kurz. Deswegen ist es nur recht und billig, auch etwas mehr über ihn und seine Vergangenheit zu erfahren. Dabei darf man sich vom Prolog nicht verwirren lassen. Der hat mich ziemlich irritiert, aber wenn man das weiterliest, klärt sich alles auf.

Insgesamt war ich mal wieder begeistert. Ich hoffe, der nächste Teil lässt nicht zu lange auf sich warten! Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für die ganze Reihe!

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Verschwunden und getötet

Das siebte Mädchen
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Ich mag Thriller, in denen sich die Vergangenheit mit der Gegenwart vermischt. Allerdings sind das meistens Cold Cases, deswegen fand ich die Herangehensweise der Autorin hier sehr interessant und spannend.

Denn ...

Ich mag Thriller, in denen sich die Vergangenheit mit der Gegenwart vermischt. Allerdings sind das meistens Cold Cases, deswegen fand ich die Herangehensweise der Autorin hier sehr interessant und spannend.

Denn es geht um Morde, die vor zwanzig Jahren geschehen sind - aber auch um einen aktuellen Fall. Der Klappentext nimmt hier schon einiges vorweg, was mich im ersten Moment etwas gestört hat. Denn dass beispielsweise Chloe selbst ihren Vater überführt, das kommt im Buch erst später vor. Der Spannung tut das aber keinen Abbruch, denn für mich war das Buch ein echter Pageturner.

Geschrieben ist der Thriller aus Sicht der Protagonistin Chloe. Das ist sehr gelungen, denn es sind vor allem ihre Erinnerungen, die die beiden Zeitebenen miteinander verknüpfen. Außerdem nimmt man so sehr stark an ihrem Gefühlsleben teil und erfährt, wie es ist, die Tochter eines Mörders zu sein. Dadurch, dass man die Infos immer nur häppchenweise bekommt, wird auch die Spannung gesteigert und man möchte immer weiterlesen.

Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Obwohl es viel um Erinnerungen und Gefühle geht, ist es zu keiner Zeit langweilig oder gar langatmig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und ich konnte das Buch nicht oft aus der Hand legen, weil ich einfach wissen wollte, wie es weitergeht.

Denn wenn der Mord in der Gegenwart passiert, dann weiß man Gefängnis sitzt und dafür nicht verantwortlich sein kann. Also kann man sich beim Lesen seine eigenen Gedanken machen und Theorien aufstellen. Ich habe wirklich versucht, den Mörder zu finden - aber keine Chance. Bis zum Ende bin ich im Dunkeln getappt und wurde durch die Wendung zum Schluss richtig überrascht. Wie alles aufgeklärt wird und zusammenhängt, hebt die Geschichte nochmal auf eine andere Ebene. Einfach nur WOW!

Ich bin immer noch richtig begeistert und kann euch diesen Thriller nur ans Herz legen! Von mir gibt es 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Mörderische Banken

Die Filiale
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Dass Banken eher die Bösen sind, das ist ja ein Klischee, mit dem man sie verbindet. Genau dieses Thema greift auch Veit Etzold in seinem neuen Buch auf.

Ich lese den Autor sehr gerne, weil mir sein flüssiger ...

Dass Banken eher die Bösen sind, das ist ja ein Klischee, mit dem man sie verbindet. Genau dieses Thema greift auch Veit Etzold in seinem neuen Buch auf.

Ich lese den Autor sehr gerne, weil mir sein flüssiger und lebendiger Schreibstil sehr gefällt. Es ist alles sehr anschaulich, ohne in die Länge gezogen zu werden. So auch hier.

Außerdem merkt man, dass er sehr gut recherchiert hat bzw. sich mit der Thematik auskennt. Ich beschäftige mich gar nicht mit Investitionen oder ähnliches, das ist ein Buch mit sieben Siegeln. Etzold hat es geschafft, auch Unwissenden näher zu bringen, was Fonds usw. sind. Alles hat Sinn gemacht, aber hat auch dafür gesorgt, dass ich an der ein oder anderen Stelle fast etwas eingeschüchtert war.

Letztendlich ist das Buch aber natürlich kein Ratgeber, sondern ein Thriller. Dieser kommt nicht so blutig daher, wie man es sonst von Etzold kennt. Das hat der Spannung aber gar keinen Abbruch getan - im Gegenteil. Die Spannung ist hoch und bleibt es auch.

Alles beginnt eher gediegen, fast schon aus dem Alltag gegriffen. Damit kann sich der Leser sehr identifizieren. Die Hauptperson Laura arbeitet in einer Bank und lebt zur Miete - wird aber gekündigt, denn das Gelände, auf dem das Haus steht, geht an einen Investor.

Wie skrupellos hier gehandelt wird und dass für Geld sogar über Leichen gegangen wird, war sehr erschreckend, aber der perfekte Stoff für spannende Lesestunden.

Ich habe das Buch gar nicht mehr aus der Hand gelegt und Lauras Kampf und ihre Zerrissenheit zwischen der Verbundenheit zu ihrem Arbeitgeber, der Bank, sowie dem Wunsch, ihr Haus zu behalten, verfolgt.

Geniale Umsetzung, super Schreibstil, Spannung bis zum Schluss: von mir 5 Sterne!

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