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Veröffentlicht am 13.09.2022

Eine bizarre Reise beginnt

Der marokkanische Teppich
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Der Autor Jim Palmenstein, erzählt in seinem Roman „Der marokkanische Teppich“ eine Geschichte über Mike Graufelder, der in einem Antiquitätenladen, einen fliegenden Zauberteppich kauft und sich auf eine ...

Der Autor Jim Palmenstein, erzählt in seinem Roman „Der marokkanische Teppich“ eine Geschichte über Mike Graufelder, der in einem Antiquitätenladen, einen fliegenden Zauberteppich kauft und sich auf eine magische Reise in bizarre Welten begibt.

Meine Meinung:
So eine schräge Geschichte habe ich lange nicht mehr gelesen. Mike Graufelder macht sich mit seinem fliegend Teppich auf die Reise zu Schlurian, der in der gefährlichen Zone 108 lebt und erkennt seinen einstigen Freund, kaum wieder. Nur schnell weg aber sein Teppich ist nicht aufzufinden! Was nun? Als er ihn wiederfindet, macht er sich schleunigst, auf und davon.
Durch Zufall landet er in der Bonbonwelt und trifft dort einen weiteren Freund Pedro Livorno. Diese Welt ist ihm einfach zu viel und er fühlt sich in keiner Weise wohl und sieht zu, dass er von hier verschwindet.
Mike Graufelders Weg führt ihn in das Produktions- und Fabrikenland und hier streiten sich die Gemüter über Sinn oder Unsinn …

Fazit:
Der Autor hat mit schrägem Humor, hier einen bizarren Traum über fantastische Welten erzählt, über den ich doch oftmals den Kopf schütteln musste. Der Sinn dieser Geschichte ist kaum zu verstehen!
Von mir 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Der Krieg und mein neues Leben

Lauf, Mädchen, lauf!
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Mirsada Simchen-Kahrimanovićs, erzählt in ihrer Autobiografie „Lauf, Mädchen, lauf!“ ihr sehr persönliches und emotionales Memoir. Eine Lebensgeschichte, die durch ihre Standhaftigkeit Mut macht, und ein ...

Mirsada Simchen-Kahrimanovićs, erzählt in ihrer Autobiografie „Lauf, Mädchen, lauf!“ ihr sehr persönliches und emotionales Memoir. Eine Lebensgeschichte, die durch ihre Standhaftigkeit Mut macht, und ein Buch, das den vergessenen Krieg auf dem Balkan wieder in das öffentliche Bewusstsein rückt.

Inhalt:
Ein kaum beleuchteter Krieg in Europa: Der Balkan-Konflikt aus Sicht einer Zeitzeugin.

Im Frühjahr 1992 spitzt sich die Lage in der zentraljugoslawischen Republik dramatisch zu. Bosnien-Herzegowina erklärt seine Unabhängigkeit von Jugoslawien. Als Antwort darauf beginnen serbische Einheiten sogenannte »ethnische Säuberungen« unter der bosniakischen Bevölkerung durchzuführen. Die Kriegsverbrechen und Gräueltaten steigern sich ins Unermessliche.

Gleich beim ersten Angriff auf ihr bosnisches Dorf wird Mirsada Simchen-Kahrimanovićs Vater ermordet. Sie selbst wird mit Mutter und Schwester im Lager Trnopolje inhaftiert. Hier erlebt die 13-Jährige Terror und sexuellen Missbrauch der gefangenen Frauen durch serbische Soldaten.

In ihrer Autobiografie berichtet sie von diesem Kindheitstrauma und setzt ein Zeichen für Verständigung und Frieden.

- Eine Zeitzeugin erzählt: Biografie einer starken Frau basierend auf ihren Tagebüchern:
- Die verdrängten Jugoslawienkriege zwischen 1991 und 1995 und ihre Folgen
- Kriegserinnerungen, die prägen: Mitreißender und erschütternder Erfahrungsbericht
- Neuanfang in Deutschland: Erlebnisse als Kriegsflüchtling in einem fremden Land
- Berührendes Plädoyer für mehr Toleranz zwischen Völkern und Religionen

Der verdrängte Krieg auf dem Balkan: Erinnerungsbuch macht menschliche Schicksale greifbar

»›Rennt, rennt‹, riefen uns die Soldaten von draußen in unser Versteck zu, während sie mit den Fäusten an die Fenster hämmerten. Wir rannten aus unserem Keller - direkt in die Hölle: das Konzentrationslager von Trnopolje.« Mirsada Simchen-Kahrimanović gelingt schließlich die Flucht. In Deutschland baut sie sich erfolgreich ein neues Leben auf - und kann die Erinnerung an den geliebten Vater und den Krieg doch nicht abschütteln. Bis heute rennt sie: jeden Morgen zehn Kilometer.

Meine Meinung:
Mirsada Simchen-Kahrimanovićs, schildert ihr Kindheitstrauma bildlich und überzeugend, so dass ich mir das Grauen und die Angst, einer 13jährigen gut vorstellen konnte.

Bei den Schilderungen des Neuanfangs in Deutschland, wurde ich allerdings etwas verunsichert, da diese Erlebnisse doch recht widersprüchlich dargestellt sind. Auf der einen Seite, hat Mirsada, sehr früh geheiratet, ein Kind bekommen und nach 1 ½ Jahren, war sie wieder geschieden. Ihr Kommentar dazu: Jetzt hatte ich meine Aufenthaltserlaubnis!
Ihre Mutter und Schwester waren jedoch weiterhin nur geduldet. Durch die enge Bindung zu ihrer Schwester, fehlt mir persönlich, wie sind ihre Mutter und Schwester zu einer Aufenthaltserlaubnis, gekommen. Es gibt weitere Schilderungen, die viele Unklarheiten mit sich bringen …

Von mir 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Die Flucht der jüdischen Familie Dinkelspiel

Svendborg 1937
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Die Autorin Tanja Jeschke, erzählt in ihrem neuen Roman „Svendborg 1937“ die Geschichte der jüdischen Familie Dinkelspiel, die Anfang 1937 nach Dänemark vor den Nazis flüchtet.

Inhalt:
Ausgerechnet nach ...

Die Autorin Tanja Jeschke, erzählt in ihrem neuen Roman „Svendborg 1937“ die Geschichte der jüdischen Familie Dinkelspiel, die Anfang 1937 nach Dänemark vor den Nazis flüchtet.

Inhalt:
Ausgerechnet nach Svendborg auf der dänischen Insel Fünen flüchten die Dinkelspiels vor den Nazis. Ein verschlafenes Hafenstädtchen, in dem eine angeheiratete Tante ihnen Unterkunft gibt. Die ist freilich nicht so ganz glücklich über die Gäste, die sich ihrerseits im komplett veränderten Alltag zurechtfinden müssen. Die Schwestern Meret und Ricarda entdecken das Motorradfahren für sich und lernen eine ungewöhnliche Hausgemeinschaft kennen, deren Oberhaupt Bert Brecht sie jedoch nie treffen. Für beide Mädchen sind Brechts Frauen jedoch richtungsweisend, und als Ricarda beschließt, auf eigene Faust nach Deutschland zu ihrem Verlobten zurückzukehren, ändert sich nicht nur für Meret alles …

Meine Meinung:
Das edel gestaltete Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir ausgesprochen gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf eine bewegende Geschichte aus der Vergangenheit, gemacht.

Die Autorin erzählt mit viel zu leisen Tönen die Geschichte der jüdischen Familie Dinkelspiel, die rechtzeitig aus Stuttgart nach Dänemark vor den Nazis flüchtet um einer Deportation zu entgehen. Besonders Meret, gerade mal siebzehn Jahre alt, schildert die Erlebnisse aus ihrer Sicht. Erstaunlich, wie eine 17jährige ihre Familie und deren Beweggründe sieht und versucht, diese nachzuvollziehen.

In Dänemark scheint für die Familie das Leben vorerst nicht einfach zu sein, denn die Tante, führt ein strenges Regime, an dass sich alle halten müssen. Allmählich lernen Mutter und Meret Dänisch und können sich bald mit den Einheimischen, verständigen, die die sich weigert Dänisch zu lernen, ist Ricarda. Sie will mit ihrem Verlobten, der noch in Stuttgart lebt und studiert, unbedingt nach Palästina auswandern und hält an dem Plan fest.
Die Familie bewegt sich frei in Dänemark und macht sogar Ausflüge nach Kopenhagen, denn hier stört sich niemand daran, dass sie Juden sind und Friedrich der Sohn ein Autist ist. Sie treffen hier in Dänemark auf viele Juden, die sich ebenfalls im Exil befinden. Das Thema, was heißt und bedeutet es jüdisch zu sein, beschäftigt Meret und lässt sie nicht mehr los, nein, sie thematisiert in diese Richtung immer wieder und viel zu oft. Erst der Kontakt zu Brechts Frauen, scheint sie etwas von dem Thema abzulenken.

Ricarda macht sich auf den Weg nach Deutschland und das Drama um ihre Person beginnt. Voller Sorge reist ihre Mutter ihr hinterher und das Schicksal nimmt seinen Lauf …

Zitat:
Erst im Epilog erzählt die Autorin nüchtern, wie sich die Schicksale der einzelnen Familienmitgliedern, auswirken. Der Schreibstil und die Themen, sind oft zu sprunghaft in ihren Details erzählt und finden für mich kein ausgewogenes und harmonisches Ende.
Von mir 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg aus Sicht einer 13jährigen

Margherita und der dunkle Widerschein der Welt
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Der Autor D. G. Ambronn, bringt in seinem neuen Roman „Margherita und der dunkle Widerschein der Welt Teil 1“, die Erinnerungen von der über 80 jährigen Margherita Civitella, zu Papier.

Inhalt:
Im Alter ...

Der Autor D. G. Ambronn, bringt in seinem neuen Roman „Margherita und der dunkle Widerschein der Welt Teil 1“, die Erinnerungen von der über 80 jährigen Margherita Civitella, zu Papier.

Inhalt:
Im Alter von über achtzig Jahren schreibt Margherita Civitella ihre Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg auf. Als die Deutschen am 1. September 1939 in Polen einmarschieren, ist sie 13 Jahre alt und geht noch zur Schule.
Ihre Geschichte erzählt vom Leben im Krieg und vom Erwachsenwerden im Krieg.

Meine Meinung:
Die Erzählung mit den Erinnerungen und Gefühlen der damals 13jährigen Margherita, sind schon mehr als gewöhnungsbedürftig. Margheritas Geschichte beschreibt den Kriegsbeginn und die Jahre 1939 und 1940 in England und ihren Alltag. Auch Erinnerungen über ihre Familie und Freunde, werden hier aufgezeigt.

Das Leben im Internat ist für Margherita nicht immer leicht und wird hier besonders hervorgehoben, bis zu dem Tag als sie von Miss Melland ihrer Lehrerin, während einer Strafarbeitsstunde einen gut gemeinten Rat fürs Leben bekommt: Versuche zu verstehen weshalb Menschen so handeln, wie sie handeln. Wenn wir das verstehen, haben wir in der Zukunft die Chance, Dinge zu verhindern und müssen nicht einfach nur hinnehmen.

Im Internat geht es furchtbar streng zu, denn die Kinder dürfen sich nicht einmal umarmen, geschweige denn, Mitleid miteinander haben. Eigentlich ist zu heutiger Zeit so etwas, undenkbar!

Immer mehr Männer gehören fest zur Armee und die Arbeitsplätze der Frauen verändern sich. Allmählich treffen die Menschen, Lebensmittelrationierungen und viele Versorgungsengpässe. Auch das Internat zieht um und der Krieg rückt näher.

Zitat:
Der Autor erzählt die Lebenserinnerungen der über 80jährigen Margherita, wie sie als 13jährige, den Kriegsbeginn und deren Veränderungen, erlebt hat. Für mich persönlich, sind die Erzählungen zwar anschaulich gelungen aber ganz überzeugen konnten sie mich nicht.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Wer war Gema?

Meine verlorene Freundin
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Die Autorin Milena Busquets, erzählt in ihrem neuen Roman „Meine verlorene Freundin“ eine Geschichte von der Vergangenheit, die wir vergessen haben und die uns immer wieder heimsucht.

Inhalt:
Sie ist ...

Die Autorin Milena Busquets, erzählt in ihrem neuen Roman „Meine verlorene Freundin“ eine Geschichte von der Vergangenheit, die wir vergessen haben und die uns immer wieder heimsucht.

Inhalt:
Sie ist Autorin, Mitte vierzig, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, und obwohl ihre Beziehungsversuche meist scheitern, fühlt das Leben sich sehr behaglich an: Barcelona, der Sommer am Meer, die Körper, die Bars, eine beherzte Leichtigkeit. Bis ein Gespenst sie überfällt, eine jähe Erinnerung: an Gema, die allerbeste Kindheitsfreundin, die fünfzehnjährig unrettbar an Krebs erkrankte. Was wäre wohl aus ihr geworden? Wann hatten sie und Gema einander zuletzt gesehen? Und warum ist die Erinnerung an die verlorene Freundin so verblasst? Um dieser plötzlichen Erscheinung nachzuspüren, macht sie sich auf die Suche, geht Fotoalben durch und alte Schülerzeitungen, spricht mit den damaligen Freundinnen. Doch keine scheint sich zu erinnern. Keine außer ihr selbst – oder bildet sie sich das alles nur ein?

Meine Meinung:
Was soll der Titel bedeuten? Er sollte auf einer Geschichte aus längst vergangener Zeit beruhen! Wesentlicher sind in diesem Buch jedoch die Geschichten über das Jetzt und Hier.

Die Autorin lässt die Gedanken der Ich-Erzählerin zurück schweifen und springt gerne in der Perspektive zwischen Vergangenheit und Gegenwart, umher. Wieso kommt ihr nach so vielen Jahren, ihre scheinbar beste Freundin, die mit 15 Jahren an Leukämie gestorben ist, in den Sinn und welche Ereignisse möchte sie sich eigentlich in Erinnerung rufen! Weshalb hat sie Gema damals nicht im Krankhaus besucht oder ist zu ihrer Beerdigung gegangen? Ihre Erinnerungen sind wahrlich nicht zahlreich! Weshalb recherchiert sie nach so langer Zeit nach Gema? Gab es überhaupt Gema und waren sie wirklich befreundet!

Der Erzählton ist betrachtend bis reflektierend. Über der ganzen Erzählung liegt ein Schleier aus Vergangenem und Gegenwärtigem. Man weiß nur nicht, wie und wen die Ich-Erzählerin erreichen will: sind es nur Gedanken der Selbstbesinnung? Gibt es einen Wendepunkt im Leben der Erzählerin? Hat der Tod ihrer Freundin sie verändert? Wohl kaum, da sie sich an vieles gar nicht mehr erinnern kann!

Zitat:
Selbst mit ihrem leichten Schreibstil, konnte mich die Autorin von ihrer Geschichte nicht überzeugen. Für mich bleibt die Geschichte rätselhaft. Der Bezug zu den einzelnen Familienmitgliedern und Freunde untereinander und miteinander, sind nicht immer überschaubar. Man feiert, trinkt und geht dem Müßiggang nach. Ihre gegenwärtige Affäre beherrscht das Geschehen.

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