Wähle und töte
J.D. Baker schreibt Bücher, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. „Game on“ kommt vom Cover erster recht simpel daher, auch wenn ich die Leuchtanzeige schon einen Eyecatcher finde. Wie gut ...
J.D. Baker schreibt Bücher, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. „Game on“ kommt vom Cover erster recht simpel daher, auch wenn ich die Leuchtanzeige schon einen Eyecatcher finde. Wie gut das jetzt zum Inhalt passt, darüber lässt sich sicherlich streiten. Mich hat es neugierig genug gemacht, um den Klappentext zu lesen und das Buch zu kaufen.
Zum Inhalt: Jordan Briggs ist Talkshow-Moderatorin bei einem Radiosender in New York. Sie liebt es mit ihren Publikum zu spielen, zu provozieren, zu schockieren. Doch an diesem Morgen hat sie Bernie in der Leitung. Und Bernie möchte ein Spiel spielen. Jordan soll eine von zwei Optionen wählen, dann fliegt Bernie aus der Leitung. Kurz darauf explodieren Bomben in New York. Und Bernie ist noch lange nicht fertig mit seinem Spiel. Was will Bernie erreichen? Und wieso hat er sich dazu ausgerechnet Jordan ausgesucht?
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Jordans und der von Detective Cole Hudley vom New Yorker Morddezernat, der aufgrund eines Vergehens, das erst nach und nach ans Licht kommt, zur Verkehrspolizei degradiert wurde. Er ist an diesem Tag unmittelbar vor Ort und somit der Hauptermittler in diesem Fall. Jordans Perspektive beschränkt sich quasi auf den Radiosender, während Cole sich durch New York bewegt und das gesamte Ausmaß von Bernies Taten live miterlebt. Damit fand ich Coles Perspektive lange Zeit deutlich spannender. Erst als es um das Motive für Bernies Taten geht, wird auch Jordans Part interessanter, wobei die Polizei quasi zeitgleich diese Erkenntnis erlangt und man die Geschichte genauso gut aus Coles Sicht aufgelöst bekommen könnte. Irgendwie hat das Jordans Parts fast ein bisschen überflüssig gemacht und sie ist mehr schmückendes Beiwerk, die für zusätzliche Dramatik sorgen sollen.
Das Buch ist wirklich packend geschrieben, allein schon weil die Prämisse „wähle und töte damit“ für echtes Kopfkino sorgt. Wer aufpasst stellt fest, dass eigentlich aber nur einmal wirklich Jordan eine Wahl trifft, die weitreichender Konsequenzen hat. Sie verhandelt und entscheidet zwei insgesamt noch dreimal, die Folgen dessen sind aber beinahe zu vernachlässigen. Da hatte ich irgendwie mehr erwartet.
Das Buch hat sich wieder gut lesen lassen, es war actionreich und packend geschrieben und man musste schon mit dem Schicksal der Protagonisten mitfiebern. Ich hab die Verfilmung mit The Rock in der Hauptrolle schon vor mir gesehen. Für mich konnte dieses Buch aber nicht ganz an den Erfolg der „The Fourth Monkey“-Reihe anknüpfen.