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Veröffentlicht am 13.10.2022

Überzeugt mich keineswegs

Die Filiale
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Laura Jacobs arbeitet bei einer Bank und ist quasi die Heldin des Tages, als sie dafür sorgt, dass ein Banküberfall nicht böse endet. Doch dann hält sie die Kündigung ihrer Wohnung in den Händen – die ...

Laura Jacobs arbeitet bei einer Bank und ist quasi die Heldin des Tages, als sie dafür sorgt, dass ein Banküberfall nicht böse endet. Doch dann hält sie die Kündigung ihrer Wohnung in den Händen – die Wohnung, die sie teuer renoviert hat und nicht verlieren möchte. Die Wohnung, die der Bank gehört. Zusammen mit ihrem Mann will sie ihr Vorkaufsrecht nutzen, doch der hat sich verspekuliert und das Eigenkapital reicht nicht mehr aus. Auf der Suche nach einer Lösung gerät Laura in Machenschaften rund um Immobilien, das Darknet, Aktien und Cryptowährung.

Hier handelt es sich schon um einen Thriller – auch mit Mord und allen Faktoren, die dazu gehören. Jedoch eben um einen Thriller im Finanzwesen. Das ist nicht jedermanns Metier und dürfte einige abschrecken. Für mich bestand das größte Problem darin, dass ich Laura Jacobs, die eigentlich sehr intelligent sein müsste, für reichlich naiv halte. Was sie nicht wusste ist ein bisschen viel für eine Bankangestellte, die eine leitende Position bekommen soll. Das kommt mir nicht sehr realitätsnah vor. Auch ihr soziales Verhalten und ihre Beziehung zu ihrem Mann sind mir fremd. Ich habe deshalb nur bedingt mit ihr mitfühlen können. Dennoch wollte ich wissen, was hinter all dem steckt und so habe ich bis zum Ende durchgehalten.

Leider bin ich nur mittelstark beeindruckt von der Story und dem Verlauf. Und leider ist mir das schon bei anderen Versuchen mit Büchern dieses Autors so gegangen. Ich stelle also fest, dass Veit Etzold leider nichts für mich ist und ich künftig wohl keine weiteren Bücher von ihm lesen werde.

Zugute halten möchte ich ihm aber, dass er hier eindeutig viel Recherche hat reinstecken müssen, um die Zusammenhänge halbwegs laientauglich zu schildern. Der Spannungsbogen bleibt mir zu flach und die „Highlights“ reißen es nicht mehr raus. Dazu gab es zu viele Längen für mich. Dass dies ein Auftakt zu einer Reihe um Laura Jacobs sein soll, verwirrt mich dann doch noch zusätzlich. Noch mehr „Bankenthriller“ brauche ich nicht, zumal mir Laura ein bisschen zu emotionslos an alles herangeht und keine Ermittlerin ist. Schade, aber mehr als drei Sterne sind definitiv nicht drin.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Gehobene Cross-Over-Küche, aber kein Japan-Kochbuch, wie man es erwartet

Tohrus Japan
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Bisher kannte ich Tohru Nakamura nicht. Aber ich bin leidenschaftliche Kochbuch-Sammlerin, da ich gern in Küche und Backstube experimentiere, Neues ausprobiere und im Lebensmittelbereich gerne dazulerne. ...

Bisher kannte ich Tohru Nakamura nicht. Aber ich bin leidenschaftliche Kochbuch-Sammlerin, da ich gern in Küche und Backstube experimentiere, Neues ausprobiere und im Lebensmittelbereich gerne dazulerne. Dieses Kochbuch ist in mehrerer Hinsicht außergewöhnlich. Das fängt schon mal damit an, dass es mit einem ausführlichen Vorwort beginnt und mit mehreren Seiten „Japan in Deutschland“ fortfährt, um gleich im Anschluss eine Einleitung („Von der Berufung zum Beruf“) zu bieten. Das ergibt insgesamt vierzig Seiten Text und Bild.

Dann folgt der Rezeptteil, doch dieser ist nicht so gegliedert, wie man das sonst kennt. Hier findet man die Rezepte nach einzelnen typisch japanischen Zutaten sortiert. Das ist absolut gewöhnungsbedürftig und nichts für Eilige. Es gibt zu jeder dieser Zutaten eine mehr oder weniger kleine oder große Warenkunde. Dann folgen Doppelseiten mit Rezept, gegliedert in Zutatenliste und Schritt-für-Schritt-Anleitung, daneben dann ein ganzseitiges Foto. So sehr ich Fotos zu Rezepten liebe, hier hätte man locker die doppelte Anzahl Rezepte unterbringen können, so viel Platz bleibt bei der Textseite übrig und so übergroß sind die Fotos. Das finde ich ein bisschen schade.

Die Rezepte selbst sind außergewöhnlich und bunt gemischt, aber meiner Meinung nach nicht so wirklich typisch japanisch. Hier ist der deutsche Einfluss sehr stark zu spüren. Das ist im Grunde gar nicht schlecht, aber eben nicht das, was ich von diesem Buch erwartet hatte. Die Rezepte sind keine Jeden-Tag-Küche und selbst ambitionierte Hobbyköche werden die nicht aus dem Handgelenk heraus umsetzen können. Ich würde behaupten, dieses Kochbuch ist für die meisten doch eher Lektüre und Bildband, denn nachkochbare Rezeptsammlung. Chichi-Küche, keine Sattwerdküche. Toll, wenn man so bekocht wird, aber doch schwierig, das selbst zu machen.

Die Zutaten sind teils ein bisschen exotisch, sollten aber durchweg alle im Lebensmittelhandel aufzutreiben sein. Manches wird man vorbestellen müssen, dennoch sehe ich hier keine großen Schwierigkeiten. Die ausgefalleneren Zutaten findet man im Asia-Laden. Allerdings sind die Zutaten zumeist auch ein bisschen preisintensiv!

Glosar, Register, Danksagung – alles vorhanden. Angaben zu Nährwerten und Zeiten nicht. Für mich eher interessante Lektüre mit einer Menge Informationen und eine Cross-Over-Küche. Aber eben kein Japan-Kochbuch. Daher kann ich nur drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Leider so gar nichts Neues im verkappten vegetarischen Kochbuch

Casa Zarrella
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Ihr strahlendes Lächeln und ihre ganze Art machen Jana Ina Zarrella enorm sympathisch. Ja, ich seh sie gern in den diversen TV-Formaten. Und ja, das Kochbuch hat mich entsprechend ihres „Promibonuses“ ...

Ihr strahlendes Lächeln und ihre ganze Art machen Jana Ina Zarrella enorm sympathisch. Ja, ich seh sie gern in den diversen TV-Formaten. Und ja, das Kochbuch hat mich entsprechend ihres „Promibonuses“ gelockt und gereizt. Auch finde ich es gar nicht mal so übel. Da gibt es andere Promis, deren Kochbücher weniger Existenzberechtigung haben. Aber! Ja, es gibt ein Aber! Man findet erst im Buch selbst (im Vorwort von Jana Ina Zarrella) heraus, dass es sich um ein vegetarisches Kochbuch handelt. Doch stopp, das stimmt gar nicht so wirklich – Fisch und Meeresfrüchte gibt es massig. Das wäre dann also pescetarisch. Und dann verstecken sich doch glatt Hähnchenbrust mittendrin und Parmaschinken und Würstchen auf den letzten paar Seiten! So ganz konsequent ist das alles also nicht wirklich! Es mag pingelig erscheinen, aber ich mag es da klarer definiert.

Das Buch startet mit Texten von Jana Ina und Johann Lafer. Die beiden betonen, wie sehr sie sich mögen und verstehen und dass der eine vom anderen viel gelernt hat. Schön! Dennoch bleibt bei mir ein leichtes „Gschmäckle“. Wenn da mal nicht auch ein bisschen Berechnung dabei ist, dem Buch auf zwei Arten zu Erfolg zu verhelfen! Na, macht nichts, es gibt Schlimmeres! Aber ganz ehrlich, man merkt dem Buch doch schon an, dass ein Profi ordentlich mitgewirkt hat und die Familienküche der Zarrellas aufpoliert hat. So ein klein wenig Ernährungspsychologie spielt auch noch mit – Zucker ist böse, nicht vergessen! Küchenhacks, Küchenhelden, Vorratskammer-Inhalt, Küchenwerkzeuge, Zeitmanagement usw. werden ebenfalls aufgefahren. Ein Theorie-Teil zu Beginn, um dem Buch ein gewisses Alleinstellungs-Merkmal zu verpassen.

Die Rezepte selbst sind in die Kapitel „Frühstück, Snacks & Smoothies“, „Suppen und Salate“, „Einfach und lecker für jeden Tag“, „Süße Schlemmereien“ und „Wenn Zarellas feiern“ unterteilt. Der Mix aus italienischer und (seltsam fleischloser) brasilianischer Küche mit viel Lafer dazu ist manchmal schon ein bisschen eigenartig, aber interessant.

Ein großes Bild vom Gericht, Angaben zu Menge und Zeitaufwand (ggf. auch das Label „vegetarisch“), die Zutatenliste, daneben die Schritt-für-Schritt-Anleitung. Bei einigen Gerichten finden sich ein „Stempel“ mit dem Konterfei von Johann oder Jana Ina und daneben dann ein Tipp. Insgesamt erkenne ich da wenig Familienküche der Zarrellas. Mir ist das alles viel zu ordentlich und gestylt, viel zu sehr Johann Lafers Handschrift und Chichi. Wenigstens sind die Zutaten nicht übermäßig ausgefallen, bis auf den einen oder anderen Ausreißer. Irgendwie sind alle Rezepte schon mal dagewesen, nichts reißt wirklich vom Hocker oder ist auf irgendeine Weise neuartig. Das finde ich sehr schade und auch ein bisschen ärgerlich.

Für Fans von ihr oder ihm, für alle, die noch nicht viele Kochbücher haben, wird das Buch ganz sicher richtig nett sein. Für mich leider nicht. Ich kann hier nur mit drei Sternen werten.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Ein tolles Buch, aber mit Abstrichen

Unsere Vogelwelt
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Mir ist es leider nicht gelungen, die Vögel, die ich identifizieren wollte, mit diesem Buch zu bestimmen. Dem Mähdrescher folgte ein ganzer Schwarm Raubvögel und ich hätte doch zu gern gewusst, welche ...

Mir ist es leider nicht gelungen, die Vögel, die ich identifizieren wollte, mit diesem Buch zu bestimmen. Dem Mähdrescher folgte ein ganzer Schwarm Raubvögel und ich hätte doch zu gern gewusst, welche Art das wohl war. Auch fehlt mir ein Index mit den Vogelnamen, um sie gezielt aufrufen zu können. Das ist hier absolut nicht vorgesehen. Schade! Den Storch finde ich im Buch quasi nur als Randbemerkung, dabei sind diese Vögel absolut faszinierend und ihre Versammlungen vor der Reise nach Afrika ein kleines Naturschauspiel.

Dennoch finde ich die vielen herrlichen Bilder und die Beschreibungen faszinierend und bereichernd. Bei der einen oder anderen Stelle möchte ich Leander Kiehl jedoch widersprechen. So sehr ich Elstern mag, sie sind eben doch Nesträuber und dezimieren eindeutig die Singvögel. Leider muss ich das bei uns (sehr ländliche Gegend) immer wieder beobachten.

Für mich ist es schwer, mich im Buch zu orientieren. Es ist weniger ein Bestimmungsbuch denn ein Buch, das diverse Vögel und Vogelarten portraitiert. Möglicherweise habe ich zu hohe Anforderungen an das Buch gestellt. So, wie es ist, ist es zwar wirklich schön, aber leider nicht leicht zu nutzen, außer man liest es schnöde von vorne nach hinten. Auch wenn es mir in der Seele weh tut, mehr als drei Sterne kann ich diesem Buch, das total edel in der Aufmachung ist, nicht geben.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Alles verblasst rasend schnell

Das Letzte, was du hörst
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Eine Reihe von Selbstmorden, bei denen die Personen den Podcast „Hörgefühlt“ von Marc Maria Hagen hören, gibt den Ermittlern Rätsel auf. Roya Maier bekommt einen Hilferuf von Martina und hat auf dem Weg ...

Eine Reihe von Selbstmorden, bei denen die Personen den Podcast „Hörgefühlt“ von Marc Maria Hagen hören, gibt den Ermittlern Rätsel auf. Roya Maier bekommt einen Hilferuf von Martina und hat auf dem Weg zu ihrem Aufenthaltsort einen beinahe tödlichen Unfall. Das löst genaue Nachforschungen durch Carola Barreis aus. Was sie aufdeckt, ist ein Netz von Lügen und Gewalt.

Der Anfang war gar nicht so übel, doch da schon teilweise ein bisschen wirr. Mit der Zeit kamen interessante Momente auf, die der Autor leider nicht halten konnte. Immer wieder kamen „Löcher“ und Längen auf. Gegen Ende will er dann alles auf einmal, baut enorm viele Wendungen ein und Verbindungen, die mir leider eher die Haare zu Berge stehen lassen, als mich zu überzeugen. Überraschungen sind ja meist ein gut funktionierendes Element, aber hier sind sie mir einfach zu konstruiert.

Die Figuren bleiben mir das komplette Buch durch recht egal. Ich entwickelte für niemanden eine besondere Sympathie, auch nicht für Carola Barreis und das ist bei einem Thriller dann schon schlecht, wenn man die Ermittlerin grau und uninteressant findet. Das blieb sie bei mir bis zum Ende, das ihr wohl hätte Farbe geben müssen, es bei mir aber eben nicht tat. Roya Maier ist da wesentlich interessanter, aber auch nicht wirklich die große Sympathieträgerin. Winkelmann bindet mich einfach nicht an Ort und Personen, zieht mich nicht tief genug in seinen Bann.

Der eingebaute Erzählstrang des düsteren Mannes, der jemanden gefangen hält, ist ein Stilmittel, das sich inzwischen sehr abgenutzt hat und mich eher langweilt, als fasziniert. Hier ist dieser Mensch so hasszerfressen und krank, dass man schnell ahnt, wohin die Reise geht.

Was genau jetzt so der Grund ist, warum es ausgerechnet um einen Podcast geht, der alles irgendwie mehr schlecht als recht verbindet, ist mir leider nicht so ganz klar. Kann an mir liegen, natürlich. Immerhin finden enorm viele den Thriller superduperdoppelklasse. Mich hat Winkelmann nur leider nicht überzeugt. Immer, wenn ich dachte, jetzt endlich wird’s rund, platzte die Seifenblase wieder und es ging unsortiert weiter. Blass, sehr blass, das ist es, wie ich die Story finde. Mit Gewalt, die unnötig und einfach nur reißerisch ist. Dennoch verblasst alles in einem erstaunlichen Tempo, hallt nicht nach und bleibt nicht im Gedächtnis hängen. Nichts für mich. Drei Sterne.

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