Mit dem fliegenden Teppich durch unsere Gesellschaft
Eigentlich will Mike Graufeder exotische Gewürze kaufen, erwirbt dann aber überraschend einen fliegenden Teppich. Damit startet er seine Reise in bizarre Welten …
Der Hintergrund des Covers zeigt einen ...
Eigentlich will Mike Graufeder exotische Gewürze kaufen, erwirbt dann aber überraschend einen fliegenden Teppich. Damit startet er seine Reise in bizarre Welten …
Der Hintergrund des Covers zeigt einen Teppich, auf einem hellen Rechteck heben sich der Name des Autors, der Titel sowie ein Strichmännchen auf einem fliegenden Teppich hervor. Dieses Strichmännchen verkörpert den unbedarften Protagonisten Mike Graufeder recht gut. Das keine Büchlein beinhaltet seine eigentlichen Erlebnisse und enthält im Anhang noch einige Geschichten vergessener Schicksale. Die Sprache ist einfach, dann wieder sehr rasant, teils mit langen, verschachtelten Sätzen; auch blitzen etliche Gedichte hervor und ab und zu überrascht der Autor sogar mit neuen Wortschöpfungen.
Der Protagonist besucht bei seiner Reise drei verschiedene Gegenden mit kriegerischem, vergnügungssüchtigem und industriellem Charakter. Die Beschreibung dieser Orte ist sehr detailliert; bei aller Fantasie des Buches - schließlich erinnert ein fliegender Teppich eher an ein Märchen - verfügt die Geschichte aber doch über einen erheblichen Wahrheitsgehalt. Die Wahrnehmung liegt dabei aber zum großen Teil im Auge der Leser*innen. Man kann die Lektüre daher durchaus zur Zerstreuung als erfundene Geschichte sehen, oder aber die unterschiedlichen Themen mit unserer heutigen Gesellschaft vergleichen.
Die darauffolgenden kurzen Erzählungen der vergessenen Schicksale heben sich vollkommen vom eigentlichen Buch ab. Zu realistisch erscheinen die Geschehnisse, und ich wünschte, ich hätte diese Erlebnisse erst mit etwas zeitlichem Abstand zur Geschichte mit dem fliegenden Teppich gelesen. Diese wahren Ereignisse haben mich sehr abrupt vom Teppich auf den Boden der Tatsachen geworfen. Gut, dass es am Ende des Büchleins noch einige leere Seiten zum Festhalten eigener Gedanken gibt.