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Veröffentlicht am 13.09.2022

Hin und her gerissen

Das neunte Gemälde
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Bei diesem Buch "Das neunte Gemälde" von Andreas Storm bin ich hin und her gerissen, was die Bewertung angeht. Normalerweise bin ich mir doch sicher, hat es mir gefallen oder nicht, hier schwanke ich und ...

Bei diesem Buch "Das neunte Gemälde" von Andreas Storm bin ich hin und her gerissen, was die Bewertung angeht. Normalerweise bin ich mir doch sicher, hat es mir gefallen oder nicht, hier schwanke ich und kann auch gar nicht so einfach auf den Punkt bringen, woran es gelegen hat. Positiv ist auf jeden Fall, dass sich der Autor an ein brisantes und wichtiges Thema, nämlich Beutekunst aus dem Zweiten Weltkrieg, gemacht hat, deshalb hatte ich mich für die Lektüre entschieden, da ich einen spannenden Krimi erwartet hatte. Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen, jedes Kapitel wird mit Ort und Jahreszahl überschrieben, das gibt einem wenigstens eine recht gute Orientierung, wann und wo wir uns befinden. Trotzdem habe ich mich mit dem Lesen nicht leicht getan, was zum einem am ausufernden oft zu detailreichen Schreibstil, aber auch den vielen unterschiedlichen handelnden Personen und dem extremen Fachjargon aus der Kunstszene, schwierig für einen Laien wie mich, gelegen hat. Der Protagonist Lennard Lombert, wenn auch etwas sperrig und distanziert, was seinen Charakter und den Eindruck, den ich von ihm hatte betrifft, trotzdem mochte ich ihn irgendwo, weil er im Gegensatz zu manch anderem Ermittler aus aktuellen Krimis nicht rotzig frech, sondern sehr gebildet und stilvoll daher kommt. So war auch die Sprache des Autors angenehm gewählt und gehoben, teilweise aber eben auch zu kompliziert, so dass sich das Buch nicht einfach so weg lesen lässt, sondern extreme Konzentration erfordert, u. ich manchen Satz tatsächlich zweimal lesen musste, um bei der Stange zu bleiben. Der Kunstexperte Lombert wird also zum Ermittler, macht sich auf die Suche nach einem vermissten, dem sogenannten neunten Gemälde, was verbirgt sich dahinter? Er gerät in BKA-Untersuchungen, das Ganze erstreckt sich über mehrere Generationen, an und für sich wirklich eine tolle Idee, ein origineller Plot, wie ich fand, aber leider hat der Autor das Potential nicht ausgeschöpft, obwohl er Fiktion und Realität gekonnt verknüpfen konnte, aber mir hat einfach die Spannung gefehlt!

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Wo ist Poppy?

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Das in diesem Buch behandelt Thema ist so hoch brisant und aktuell, dass ich es großartig finde, dass die Autorin sich hier ran gewagt hat, so viel erst einmal vorweg. Ein kleines, genauer gesagt zweijähriges ...

Das in diesem Buch behandelt Thema ist so hoch brisant und aktuell, dass ich es großartig finde, dass die Autorin sich hier ran gewagt hat, so viel erst einmal vorweg. Ein kleines, genauer gesagt zweijähriges Mädchen, namens Poppy verschwindet, wird entführt, und Scharen von Menschen nehmen über die sozialen Netzwerke an der dramatischen Geschichte teil, weil Poppys Eltern ihr gesamtes Leben zum eigenen finanziellen Profit in Bildern und Kommentaren inszeniert haben. Als Leser wird einem klar und vor Augen geführt, wie gefährlich es ist, alles und jeden Moment im Leben eines Kindes und einer Familie vor Tausenden von Nutzern auszubreiten, da man so auch diejenigen auf den Plan ruft, die man überhaupt nicht will und braucht, nämlich beispielsweise pädophile Netzwerke. Poppys Familie, nicht alleine ihre Eltern, haben im Hintergrund noch ihre eigenen Leichen im Keller, mehr will ich dazu wegen Spoiler Gefahr nicht verraten. Eine weitere zentrale Figur, ist die Ermittlerin Emer Murphy, die selbst krank unter dem Einfluss von Psychopharmaka agiert, sich an dem Fall fest beißt, weil sie eine eigene schwierige Vita hat, die sie heilen möchte. Dieses Buch von Kerstin Geetz war für mich nicht durchgängig immer einfach zu lesen. Zwar ist der Schreibstil flüssig, das muss ich zugeben, aber irgendwie kam ich den Protagonisten nicht auf eine Art und Weise nahe, die mich nahtlos mitfiebern ließ. Erst im letzten Teil nimmt das Ganze so an Fahrt auf, dass ich in einem Rutsch zu Ende lesen musste. Meine Schwierigkeit bestand vielleicht auch in der Vielzahl der handelnden Charaktere, so genau kann ich es gar nicht festmachen. Ein sehr wichtiges wenn auch nicht einfaches Buch, das von mir zwar nicht die volle Punktzahl erhält, aber trotzdem eine absolute Leseempfehlung, da man sich mit diesem Thema auseinander MUSS, und die Autorin dazu in meinen Augen einen wichtigen Beitrag geleistet hat! Sowohl den gewählten Titel als auch die Gestaltung des Covers finde ich übrigens außerordentlich gelungen!

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Netter Krimi, mäßig spannend, aber mit viel Lokalkolorit

Mord in Montagnola
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Protagonistin Moira, hauptberuflich Dolmetschein, nimmt sich nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten, eine kleine Auszeit und reist zu ihrem Vater ins idyllische Tessin. Als sie dort auf ihre Jugendliebe ...

Protagonistin Moira, hauptberuflich Dolmetschein, nimmt sich nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten, eine kleine Auszeit und reist zu ihrem Vater ins idyllische Tessin. Als sie dort auf ihre Jugendliebe Luca trifft, der inzwischen Rechtsmediziner ist, wird sie mehr oder weniger unfreiwillig in einen Mordfall hinein gezogen und soll als Übersetzerin fungieren. Zwar schien mir das teilweise ehrlich gesagt etwas an den Haaren herbeigezogen, trotzdem hat es meinem Lesegenuss nicht wirklich Abbruch! Die Verbindung zwischen Moira und Luca köchelt immer etwas unaufdringlich im Hintergrund, was ich recht angenehm konzipiert fand. Mit viel Lokalkolorit hat Mascha Vassena hier als Reihenauftakt einen Krimi in sehr angenehm zu lesendem Schreibstil verfasst. Gelungen fand ich, dass es immer wieder Hinweise darauf gab, dass das Setting am Wohnort von Altmeister Herrmann Hesse angesiedelt ist. Gespannt bin ich schon jetzt, wie die Autorin die Fortsetzungen um Protagonistin Moira gestalten wird! Alles in allem für mich ein netter Krimi mit Urlaubsflair, dafür gibt es von mir natürlich eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Solider Thriller im Mafia Milieu

City on Fire
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Da ich bisher noch kein Buch des vielgepriesenen Autors Don Winslow kannte, war ich neugierig auf diesen Triologie Autakt. Wir befinden uns an der Ostküste der USA in den 80iger Jahren, im Mittelpunkt ...

Da ich bisher noch kein Buch des vielgepriesenen Autors Don Winslow kannte, war ich neugierig auf diesen Triologie Autakt. Wir befinden uns an der Ostküste der USA in den 80iger Jahren, im Mittelpunkt stehen rivalisierende Clans der italienischen und irischen Mafia, allen voran Danny, der mit der Tochter des Bosses der italienischen Mafia, Terry verheiratet ist. Danny wird der Aufstieg in der Hierarchie erschwert, da sein Schwiegervater keinen Rivalen zulassen will. Es geht um Schutzgelderpressung, Raub, Überfälle und ähnliche Delikte, bisher hat Danny selbst noch keinen Mord begangen. Als Liam, ebenfalls Clanmitglied, sich mit der falschen Frau einlässt, droht die Lage zu eskalieren. Danny hatte bereits beim ersten Auftauchen von Pam, die wir schon direkt am Anfang der Geschichte kennenlernen, als sie im allzu knappen Bikini beim alljährlichen Sommerurlaub einiger Clanmitglieder aus dem Wasser steigt, die Blicke aller, nicht nur der Männer auf sich zieht, Ärger gewittert. Er soll recht behalten! Don Winslow hat um diese Ausgangslage einen spannenden Plot entwickelt. In flüssigem Schreibstil, immer wechselnd zwischen ruhigen und atemloseren Passagen entspinnt sich das Handlungsgeflecht dieses Thrillers. Anfangs hatte ich ein bisschen Probleme, die Vielzahl der Personen auseinander zu halten, aber das hat sich nach und nach gegeben, hier heißt es dran bleiben. Auf jeden Fall freue ich mich schon jetzt auf den zweiten Teil der Triologie, der wohl leider erst in 2023 erscheint. An dieser Stelle erstmal eine Leseempfehlung für den gelungenen Auftakt!

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Kann man lesen, muss man aber nicht

Die letzte Bibliothek der Welt
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Unsere Protagonistin June, eine junge Frau, die oft beschriebene sogenannte graue Maus steht im Mittelpunkt dieser Geschichte. Sie arbeitet als Bibliothekarin, Bücher sind ihr Leben, da sie extrem schüchtern ...

Unsere Protagonistin June, eine junge Frau, die oft beschriebene sogenannte graue Maus steht im Mittelpunkt dieser Geschichte. Sie arbeitet als Bibliothekarin, Bücher sind ihr Leben, da sie extrem schüchtern ist, kann sie mit Menschen nicht wirklich viel anfangen. Sie lebt allein mit ihrer Mutter, als diese stirbt, scheint sich June noch mehr in ihr Schneckenhaus zurück zu ziehen. Doch dann soll ihr Lebensinhalt, die Bibliothek geschlossen werden aus Kostengründen, ein Thema, das in der heutigen Zeit, wo überall gespart werden muss, an der Tagesordnung ist. Doch June möchte dies natürlich keinesfalls hinnehmen und tut sich mit Gleichgesinnten zusammen, um das Ende der Bibliothek zu verhindern. Eine bunte Truppe aus Rentnern, Schülern und teils schrulligen Zeitgenossen wird durch das gemeinsame Ziel zu einer Schicksalsgemeinschaft. Und auch Junes ehemaliger Schulfreund Alex, für den sie plötzlich mehr als nur Freundschaft zu empfinden scheint, mischt kräftig in der Geschichte mit. Eine wirklich unterhaltsame und nette Wohlfühlgeschichte, bei der mir aber insgesamt ein bisschen das Besondere gefehlt hat, auch wenn Schreibstil und Skizzierung der Charaktere durchaus gelungen waren.

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