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Sakura90

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2022

Aus Kohle und Stahl und mit ganz viel Herz

Kerl aus Koks
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In „Kerl aus Koks - Die fast wahre Geschichte des beliebten Schauspielers aus »Hubert ohne Staller«“ gibt Michael Brandner auf knapp 300 Seiten die Biographie des Paul Brenner wieder, die teils seine eigene ...

In „Kerl aus Koks - Die fast wahre Geschichte des beliebten Schauspielers aus »Hubert ohne Staller«“ gibt Michael Brandner auf knapp 300 Seiten die Biographie des Paul Brenner wieder, die teils seine eigene ist. Von der Idylle Bayerns mitten in den Kohlenpott gezogen, in der Nachkriegszeit aufgewachsen, muss sich Brenner immer wieder an Umstände anpassen, hält dabei aber stets an seinen Werten fest und gibt die Hoffnung nie auf. Ein sehr flüssiger Schreibstil und dadurch ein gut zu lesender Roman, der die verschiedenen Lebenswege des Protagonisten beleuchtet. Zwischen Belastung und Schmerz, hin zu den schönen Momenten des Lebens, die einen weitermachen lassen. Selbst aus dem Ruhrgebiet stammend, kann ich diesen rauen und zugleich ehrlichen und herzlichen Roman – auch an nicht Ruhrpottler - nur wärmstens empfehlen. Glück auf.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Mord mit Lavendelduft

Madame Beaumarie und der Winter in der Provence
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Mit etwas über 400 Seiten entführt die Autorin Ingrid Walther die Leserschaft in die Provence und das Leben der Protagonistin Florence Beaumarie, eine ehemalige Pariser Kommissarin, die mit ihrem charmanten ...

Mit etwas über 400 Seiten entführt die Autorin Ingrid Walther die Leserschaft in die Provence und das Leben der Protagonistin Florence Beaumarie, eine ehemalige Pariser Kommissarin, die mit ihrem charmanten Freund auf stille Stunden hofft. Doch als plötzlich eine Frau erschossen wird, ist es mit der Ruhe vorbei und sie stürzt sich in die Ermittlungen.
Florence Beaumarie ist eine sehr authentische und sympathische Protagonistin, die in malerischer Kulisse ermittelt. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, das Cover hätte nicht passender gewählt werden können, die Spannungsbögen sind durchgehend gut gestaltet und es fließen aktuelle Themen in die Handlung mit ein. Ein rundherum gelungener Kriminalroman, der mir eine gehörige Portion Fernweh beschert hat. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Geht ins Herz

Élises Geheimnis
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Mit „Élises Geheimnis“ gelingt Ruth Druart mit viel Hingabe und Gefühl ein wundervoller, geradezu fabelhafter, Roman auf rund 450 Seiten. Die Leserschaft lernt eine Pariser Familie in der Nazi-Kriegszeit ...

Mit „Élises Geheimnis“ gelingt Ruth Druart mit viel Hingabe und Gefühl ein wundervoller, geradezu fabelhafter, Roman auf rund 450 Seiten. Die Leserschaft lernt eine Pariser Familie in der Nazi-Kriegszeit kennen. Der Vater wurde eingezogen und die beiden Töchtern lernen ihren Alltag in Kriegszeiten zu meistern. Ein Drahtseilakt zwischen purem Überleben und Vergnügen, Fügung und Aufbegehren, Gewalt und Romantik. Als die ältere von den beiden Töchtern, Élise, einen deutschen Soldaten kennenlernt stellt sich letztlich die Frage: Wie viel Mensch-Sein bleibt unter solchen Umständen eigentlich noch über?
Der Autorin gelingt es auf eine wunderbare Weise die Erzählkomponenten zusammenzufügen und einen in sich stimmigen Roman zu zaubern, der einem noch einige Zeit in Erinnerung bleiben wird. Eine Abwechslungsreiche und facettenreiche Darstellung der Charaktere, ein Schreibstil der Lesefluss garantiert und eine grundlegende Geschichte über die Folgen von Krieg und der Frage was am Ende bleibt. Eins meiner Lese-Highlights im Jahr 2022.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Denkwürdig, bewegend, gewaltig

Denk ich an Kiew
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Erin Littekens Roman „Denk ich an Kiew“ thematisiert den in den 1930er Jahren von Stalin in der Ukraine praktizierten Holodomor.
Cassie zieht mit ihrer Tochter Birdie, welche seit dem Tod ihres Vaters ...

Erin Littekens Roman „Denk ich an Kiew“ thematisiert den in den 1930er Jahren von Stalin in der Ukraine praktizierten Holodomor.
Cassie zieht mit ihrer Tochter Birdie, welche seit dem Tod ihres Vaters in Schweigen verfallen ist, auf Bitten ihrer Mutter Anna bei ihrer Großmutter ein, da diese zunehmend seltsamer wird. Diese Entscheidung erweist sich als weitreichend. Parallel erfolgt die Widergabe des Erzählstrangs vom Leben von Katja und ihrer Familie im Jahr 1929 in einem Dorf bei Kiew.
Es werden im Folgenden die Grausamkeiten, der Hunger und die Tragik einer tragischen Zeit erzählt. Die einzelnen Personen sind sehr realistisch und authentisch dargestellt, die Zeitsprünge und Erzählstränge sehr gut miteinander verknüpft und dieser Roman bleibt einem noch lange in Erinnerung.
Zum Entstehungszeitpunkt dieses Romans war noch nicht ersichtlich zu welchem tragischen Zeitpunkt es nun erscheinen wird. Daher finde ich es bemerkenswert und vor allem unterstützenswert, dass jeweils 2 Euro aus dem Verkauf des Romans an die „Aktion Deutschland Hilft“ Nothilfe Ukraine geht. Eine klare Lese- und Kaufempfehlung von meiner Seite!

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Paula Haydorns nächster Fall

Das Kind der Lügen
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In Hamburg, Ende der 1920er Jahre, verschwindet das Kind der Signe von Arnsberg. Die Kripobeamten nehmen die hysterische wohlhabende Dame nicht sonderlich ernst, mit Ausnahme von Paula Haydorn – einer ...

In Hamburg, Ende der 1920er Jahre, verschwindet das Kind der Signe von Arnsberg. Die Kripobeamten nehmen die hysterische wohlhabende Dame nicht sonderlich ernst, mit Ausnahme von Paula Haydorn – einer der ersten Kripobeamtinnen der Stadt. Mit Fleiß und Ehrgeiz kniet sie sich in die Ermittlungen.
Gibt es das Mädchen überhaupt? Wer hat es entführt? Und warum? Neben Signe, geraten auch ihr Chauffeur sowie eine alte Freundin ins Visier der erfahrenen Ermittler. Insbesondere Signe macht es den Ermittlern durch ihr Verhalten jedoch nicht einfach dem Verbleiben der kleinen Dorothee auf die Spur zu kommen.

Helga Glaesener konstruiert wieder einmal einen komplexen Handlungsstrang, der nach und nach sehr elegant aufgelöst wird. Während des Hörens drängt sich einem immer mehr das Gefühl auf nicht mehr zu wissen „Wem kann ich glauben?“. Mit historischen Fakten untermauert und von Sprecherin Christiane Marx wunderbar gelesen ist Helga Glaesener erneut ein spannender Kriminalroman gelungen, den ich hiermit wärmstens weiterempfehlen möchte.

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