Wenn einer eine Reise macht ...
Staats‘ Geheimnisse – Mediterrane Rezepte und Storys von den Jachten der Superreichen... dann kann er was erzählen. So auch der Solinger Stephan Staats, der als Schiffskoch die Welt erobern möchte. Seine gesammelten Erlebnisse und Rezepte kann man in diesem diesem tollen Kochbuch nachlesen.
Es ...
... dann kann er was erzählen. So auch der Solinger Stephan Staats, der als Schiffskoch die Welt erobern möchte. Seine gesammelten Erlebnisse und Rezepte kann man in diesem diesem tollen Kochbuch nachlesen.
Es handelt sich um ein großformatiges und 288 Seiten dickes Buch, das bis ins Detail durchdacht und liebevoll gestaltet ist. Schon das Cover ist besonders und fühlt sich toll an, es gibt ein Lesebändchen und einen Rezeptindex für die ca. 120 Rezepte am Ende des Buches. Die Storys sind von modernen Schriftzügen, Reisebildern, Karten und von durchweg maritimem Flair begleitet. Die Fotos zu den Rezepten sind groß und haben eine sehr gute Qualität, so dass man gleich Lust bekommt, die Gerichte nachzukochen.
Diese stammen aus den verschiedenen Ländern, an denen Staats mit den Luxusyachten seiner Chefs vorbeigeschippert ist. Dazu gehören vertraute Länder wie Frankreich oder Spanien, aber auch exotisches wie Afrika oder der Nahe Osten. Unter den Rezepten selber findet sich auch für jeden Geschmack und jedes Können etwas. Es gibt Dips, Salate, warme und kalte Gerichte, Getränke und auch Desserts. Eine Wurstplatte oder ein Feuriges Popcorn bekommt wirklich jeder hin, und wer Herausforderungen sucht, der ist bei Gefüllten Weinblättern oder einer Maronen-Schokoladen-Tarte besser aufgehoben. Lokale Spezialitäten können dabei auch gegen hiesige Lebensmittel ausgetauscht werden, und so nennt Staats auch Alternativen zu Spezialitäten oder gibt Tipps, wo man sie herbekommt.
Eine schöne Idee ist es auch, dass manche Gerichte aufeinander aufbauen. So findet man z. B. gerösteten Knoblauch und Paprikaschoten in einigen anderen Rezepten (z. B. Aioli oder Albondigas) wieder. Also einfach anfangen, Reste lagern und in anderen Köstlichkeiten weiterverarbeiten. Damit fühlt man sich gleich wie ein richtiger Koch.
Die meisten Rezepte sind in meinen Augen auch leicht wandelbar, wenn es mal schnell gehen muss oder man nicht alle Zutaten im Haus hat. Ich habe z. B. das Shakshuka in leicht abgewandelter Form nachgekocht, und es war trotzdem köstlich. Immer, wenn ich beim Kochen mal 10 Minuten auf irgendwas warten musste, habe ich nebenbei in den Storys geschmökert.
Neben dem Kochen hat Stephan Staats ja auch gleich einen Reisebericht geschrieben. Die Texte sind wirklich interessant, humorvoll und keineswegs langweilig geschrieben. Ich wollte tatsächlich wie in einem Roman immer wieder wissen, wie es denn mit ihm weitergeht! Die kleinen Anekdoten zeigen vor allem, das es nicht immer leicht war, sich in dieser Branche zu behaupten. Luxus und Armut liegen nah beieinander, und nur, weil Staats sein Ziel nie aus den Augen verloren und an seinen Traum geglaubt hat, hat er durchgehalten.
Dieses Kochbuch ist wirklich etwas besonderes für mich und bekommt einen Ehrenplatz im Regal.