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Veröffentlicht am 06.07.2023

Keine Spannung, kein Ziel und keine Verbindung zu den Charakteren

Ashblood - Die Herrin der Engel
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Das Land Ystara ist verdammt: Seit ihr Erzengel sich vor über hundert Jahren von ihnen abgewandt hat, verwandeln sich die Bewohner bei der Berührung mit Magie in Monster oder sterben sofort. Selbst wenn ...

Das Land Ystara ist verdammt: Seit ihr Erzengel sich vor über hundert Jahren von ihnen abgewandt hat, verwandeln sich die Bewohner bei der Berührung mit Magie in Monster oder sterben sofort. Selbst wenn sie ihre Heimat verlassen, werden sie von diesem Fluch verfolgt. Doch die Magierin Liliath ist aus ihrem Schlaf erwacht und will ihre geheimen Pläne endlich umsetzen.

Dafür braucht sie die Hilfe der hoffnungslosen "Verweigernden", wie das ehemalige Volk von Ystara genannt wird, da sie ohne die Hilfe von Engelsmagie leben müssen, und außerdem von vier Auserwählten: Musketierin Agnez, Heiler Simeon, Symbolmacherin Dorotea und Schreiber Henri.

Die vier jungen Auserwählten fühlen bei ihrer ersten Begegnung sofort eine unerklärliche Verbindung, ich jedoch konnte zu keinem der Charaktere eine Verbindung spüren. Man lernt schon einiges über ihre Leben, aber als ihr gemeinsames Abenteuer beginnt, vermischen sie sich schon zu einer Masse, denn sie sind fast immer gemeinsam unterwegs, bei kleinen Meinungsverschiedenheiten können sie sich schnell einigen und sie ziehen auch immer an einem Strang.

Und im Hintergrund zieht Liliath die Fäden, da sie die unscheinbaren Verweigernden nutzen kann, die hoffen, dass Liliath sie von ihrem Fluch befreien kann. Es ist nicht klar, was vor so vielen Jahren genau geschehen ist und auch Liliaths Pläne kann man nicht leicht durchschauen. Obwohl Liliath alles irgendwie lenkt, fühlt sich die Handlung sehr orientierungslos an, sodass kaum Spannung aufkommt.

Die Geschichte spielt in einem Nachbarland von Ystara, das sehr französisch wirkt, was man an ein paar Begriffen merkt und auch an den vielen Namen, die zu einem großen Teil mit D beginnen, was bei der großen Anzahl der Nebencharaktere auch nicht hilft. Hier sind auch sehr viele Frauen in Machtpositionen, aber eigentlich spielt das auch keine Rolle. Etwas enttäuschend fand ich auch die Magie der Engel, denn es waren so viele verschiedene Engel beteiligt, sodass alles möglich ist und ihre Macht sich auch nicht mehr besonders anfühlt.

Fazit
Insgesamt gab es leider kaum etwas an dieser Geschichte, das mir gut gefallen hätte. Die Charaktere fand ich sehr oberflächlich und ihr zielloses Abenteuer fand ich auch nicht spannend.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Irrelevante Nebenhandlungen und anstrengende Charaktere

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Besonders spannend fand ich die Geschichte leider nicht, die Sage ist ja schon sehr bekannt und der Klappentext fasst den größten Teil auch gut zusammen. Interessant wären hier aber die eigene Interpretation ...

Besonders spannend fand ich die Geschichte leider nicht, die Sage ist ja schon sehr bekannt und der Klappentext fasst den größten Teil auch gut zusammen. Interessant wären hier aber die eigene Interpretation und auch ganz besonders die Gefühle der Charaktere, und da war ich eher enttäuscht.

Titel und Inhaltsbeschreibung stellen Medusa in den Mittelpunkt der Geschichte, aber die zahlreichen Nebencharaktere bekommen genauso viel Aufmerksamkeit, sodass Medusa selbst eher kurz kommt. Die Figuren werden ziemlich deutlich in Opfer und Täter aufgeteilt; selbstsüchtige Götter wie Zeus, Poseidon und Athene haben gar keinen Bezug zum Leben der Sterblichen, es geht ihnen nur um Macht und ihren Stolz. Die Sterblichen sind nur kleine, machtlose und unbedeutende Spielfiguren, die irgendwie mit den unberechenbaren Launen der Götter leben müssen.

Medusa wird als Baby ihren göttlichen Gorgonenschwestern überlassen, die aus Zuneigung zu ihr lernen müssen, wie man sich um jemanden sorgt. Ich fand es schön, wie die drei voneinander lernen und sich weiterentwickeln. Die Liebe zu ihrer Schwester macht Euryale und Stheno menschlicher, obwohl ihnen solche Empfindungen früher fremd waren.

Besonders schlimm ist Perseus, der den Kopf einer Gorgone braucht, um seiner Mutter zu helfen. Auch wenn die Götter schreckliche Taten vollbringen, so wie Vergewaltigungen und Flüche, ist Perseus schon ein besonderer Antagonist, weil er ja auch wie ein Mensch aufgewachsen ist. Er wirkt durchgehend erbärmlich und es soll klar sein, wie ungerecht seine Jagd ist, da er ein überheblicher Versager ist, der alleine nichts zustande bringt und auch nicht den geringsten Ruhm verdient. Medusa hingegen hat hier nie etwas getan, das ihren Tod auch nur im geringsten rechtfertigen würde. Ich kann sagen: Die Botschaft ist laut und deutlich angekommen.

Ich fand, dass man bei manchen Charakteren nicht so weit hätte ausholen müssen. Die Geschichten von Andromeda und Athene beginnen noch vor ihrer Geburt oder Entstehung, so wird das Buch immer länger, aber ich hatte das Gefühl, diese Ausführungen wären irrelevant. Medusas Leben hingegen fand ich vielversprechend, da hätte ich gerne mehr von gesehen. Der Schreibstil soll auch den Gefühlen der Charaktere entsprechen und schwankt zwischen tiefsinnig und oberflächlich, wobei letzteres leider häufiger vorkommt.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Wie ein Märchen, aber auf eine schlechte Art und Weise

Über die dunkelste See
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Die naive, optimistische Stella gegen Damians harte Schale und seinen sehr, sehr weichen, liebevollen Kern. Beide hatten eine schwierige Kindheit, Stella hat ihre Mutter verloren und musste sich mit grausamen ...

Die naive, optimistische Stella gegen Damians harte Schale und seinen sehr, sehr weichen, liebevollen Kern. Beide hatten eine schwierige Kindheit, Stella hat ihre Mutter verloren und musste sich mit grausamen Stiefmüttern herumschlagen, auch wenn sie zumindest ihren Stiefvater Kevin sowie ihre Grams hatte, die ihr mit Rat und ihrem Glauben ans Übernatürliche zur Seite steht. Nun hinterließ Kevins Tod eine Lücke in ihrem Herzen, aber Kevin hat schon arrangiert, dass sein leiblicher Sohn Stellas Ehemann werden soll.

Zu Beginn ist Damian sehr distanziert, denn er wurde in seinem Leben schon oft enttäuscht und ist auch sehr verärgert über Kevins Testament und dass sein Vater sich nie die Mühe gemacht hat, ihn kennenzulernen. Erst nach Kevins Tod wird er indirekt Teil seines Lebens und es fühlt sich für ihn an, als wäre er eine Schachfigur in einem seltsamen Spiel. Auch von Stella und ihrer sensiblen Seite ist er zunächst nicht begeistert, aber dann schließt er sie doch sofort ins Herz und versucht die ganze Zeit, sie zu beschützen, weil sie selbst nicht besonders gut darin ist. Ich fand ihre Beziehung zunächst noch ganz in Ordnung, aber Damian wurde mir zu schnell weich und an einer Stelle hatte ich das Gefühl, sie hätten einen riesigen Schritt gemacht, den ich verpasst hätte, und das hat sich wirklich nicht natürlich angefühlt.

Ich fand den Plan, dass die beiden heiraten sollten, schon von Anfang an nur wenig überzeugend, habe aber gehofft, dass die Autorin trotzdem eine schöne Geschichte daraus machen kann, aber da wurde ich eher enttäuscht. Alle Charaktere waren sehr übertrieben gezeichnet; die Protagonisten haben ihre Verlustängste und Komplexe, sind aber voll endloser Liebe. Die bösen Stiefmütter sowie auch Stellas egoistischer Freund sind einfach nur widerlich, während eigentlich alle anderen durch und durch gut sind. Dabei sind ihre Handlungen oft so klischeehaft, dass ich sie einfach nur komisch fand. Mit ihren Spitznamen spielen die Protagonisten auf Märchen an und das Buch hat schon oft das Schwarz-Weiß-Denken einfacherer Geschichten.

Ich konnte mich noch gut an die Protagonisten aus "Gegen den bittersten Sturm" erinnern, die ich in ihrer Geschichte mochte, hier fand ich sie noch etwas kitschiger und auch aufdringlich, weil sie ständig davon sprechen, dass die Situation ja wie in einem Liebesfilm ist und Damian und Stella zusammen sein sollten, obwohl sie sich zu dem Zeitpunkt kaum kennen und quasi gezwungen wurden, zu heiraten. Grams und Stellas Gerede vom Übernatürlichen fand ich etwas überflüssig und ein klein wenig albern. Auch wenn ich gerne Fantasy lese, mag ich so etwas in Liebesromanen nicht besonders.

Fazit
Ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an "Über die dunkelste See", aber ich fand die Charaktere, ihre Liebesgeschichte und auch Handlung und Schreibstil eher enttäuschend.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Ein verzweifelter Vater und eine ganze Menge Drama

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Seine Mutter und seine Frau hat er schon verloren, doch als dann auch noch sein Sohn Reuben tragisch ums Leben kommt, bleibt dem Antiquitätenhändler Terence Cave nur noch seine Tochter Bryony, die er nun ...

Seine Mutter und seine Frau hat er schon verloren, doch als dann auch noch sein Sohn Reuben tragisch ums Leben kommt, bleibt dem Antiquitätenhändler Terence Cave nur noch seine Tochter Bryony, die er nun vor allem Übel der Welt beschützen möchte.

Man merkt schnell, dass Bryony auch schon eine Weile sein Lieblingskind war, aber auch sie verändert sich nach Reubens Tod und Terence weiß nicht, wie er darauf reagieren soll. Bryony vernachlässigt ihre Hobbies, die ihr Vater so gut fand, sie freundet sich mit den falschen Leuten an und hört nicht mehr auf ihren Vater. Ihre rebellische Art zusammen mit dem Trauma der vielen Verluste in seinem Leben machen Terence panisch, verzweifelt und zunehmend paranoid. Je mehr er versucht, Bryony zu beschützen, desto weniger möchte diese sich kontrollieren lassen und rebelliert, sodass sie immer schlimmeres Verhalten bei ihrem Gegenüber provozieren.

Während Bryonys Großmutter immer auf der Seite ihrer Enkelin ist und ihr Verhalten damit rechtfertigt, dass Teenager nun einmal rebellisch seien und es ganz normal sei, dass sie so viel lügen, konnte ich Terences Angst und vorsichtige Art am Anfang noch ganz gut nachvollziehen. Bryonys ständige Lügen haben mich schon sehr genervt und ich konnte verstehen, dass ihr Vater etwas gegen ihre Einzelgänge unternimmt. Aber seine Aktionen fand ich immer übertriebener und paranoider. Dann schlug die Handlung irgendwie eine ganz andere Richtung ein, als ich erwartet hätte. Mir hätte das Hin und Her zwischen Vater und Tochter sowie ihre emotionale Entwicklung gereicht, aber man wollte wohl noch zusätzlich Spannung einbringen und es kamen noch viele andere dramatische Elemente dazu. Und zu Terences Paranoia und Überfürsorglichkeit gesellen sich noch seltsame Visionen und aggressive Aussetzer. Mir wurde es irgendwann einfach zu bunt.

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und richtet sich an Bryony, die dann als "du" angesprochen wird. Ich fand es schon gelungen, dass sich das Buch wie ein langer Entschuldigungsbrief liest, in dem Terence sich zu erklären versucht und sein Verhalten rechtfertigen möchte, denn das betont noch mal die verkorkste Vater-Tochter-Beziehung.

Fazit
In "Der fürsorgliche Mr Cave" geht es um einen verzweifelten Vater, der es mit dem vermeintlichen Schutz seiner Tochter wirklich übertreibt. Am Anfang konnte mich die immer kompliziertere Beziehung der beiden noch mitreißen, doch dann wurde es mir zu überladen.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Eifersüchtig, pessimistisch und absolut nervig

Wen immer wir lieben (Immer-Trilogie, Band 1)
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Kurz:
Ben: 👼🏻
Lina:💩

Lina hat diese Theorie eines Stufenssystems, anhand dessen sie Bad Boys erkennen und ihre Vorgehensweise vorhersehen kann, zumindest behauptet sie das. Als sie diese Theorie mit ...

Kurz:
Ben: 👼🏻
Lina:💩

Lina hat diese Theorie eines Stufenssystems, anhand dessen sie Bad Boys erkennen und ihre Vorgehensweise vorhersehen kann, zumindest behauptet sie das. Als sie diese Theorie mit einem Beispiel beweisen möchte, verhält sich der auserwählte Bad Boy aber überhaupt nicht so wie erwartet. Aber der Gedanke, dass er vielleicht gar kein Bad Boy ist, kommt Lina nicht, nein, sie versucht, Ben dazu zu bringen, sich vorhersehbar zu verhalten, damit sie Recht behält.

Also ihre Theorie scheitert also schon in der ersten Sekunde, aber Lina kann das nicht akzeptieren. Stattdessen provoziert sie Ben ständig und wirft ihm Dinge vor; wie das er das doch mit allen Mädchen mache und ob das Teil seiner Masche sei. Immer, wenn Ben etwas nettes tut, kommt ganz viel Mist aus ihrem Mund, der alles vermiest und ich habe mich echt gefragt, wie Ben es mit ihr aushält und was er überhaupt an ihr findet. Sie wirft Ben vor, er sei eben ein Bad Boy und alles laufe bei ihm nach einem Plan, um Mädchen aufzureißen, dabei ist sie es selbst, die ständig Spielchen spielt und versucht, ihn zu verführen, damit sie beweisen kann, dass er sie nur verführen wollte. Während Ben sich also ganz normal und nett verhält, sucht sie immer nach bösen Absichten. Ben kann in ihren Augen nichts richtig machen, denn entweder würde er vorhersehbar handeln und wäre damit ein Herzensbrecher, oder er ist halt ein ernsthaft netter Kerl und wenn er dadurch Gefühle bei Lina auslöst, dann muss es doch wieder Teil einer Masche sein.

Lina ist insgesamt also eifersüchtig, pessimistisch und absolut nervig, Ben hingegen hat unendlich viel Geduld mit ihr. Da hat Lina echt Glück, dass Ben ihr Verhalten unterhaltsam und irgendwie niedlich findet, statt seltsam und nervig.

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