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LindaRabbit

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Biografie eines Schauspielers

Kerl aus Koks
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'Paul Brenner ist meine bessere Hälfte'. Es genügt, wenige Sätze zu lesen aus der Autobiografie von Brandner, um zu wissen, dass das Buch etwas taugt und lesbar ist.
Brandner ist ein bekannter Schauspieler. ...

'Paul Brenner ist meine bessere Hälfte'. Es genügt, wenige Sätze zu lesen aus der Autobiografie von Brandner, um zu wissen, dass das Buch etwas taugt und lesbar ist.
Brandner ist ein bekannter Schauspieler. Ich kenne ihn nicht, auch als ich seine überaus lange Liste von Film- und TV-Auftritten durchlas (das eine oder andere kannte ich, z.B. 'Die Wanderhure') konnte ich mich nicht an ihn erinnern. Er ließ mich wohl unbeeindruckt zurück.

Also, Brandner schreibt über Paul Brenner (er sagt, sein wilderes Ich, sein Freund), ich vermute 'sein alter ego':
Paul lebt zuerst in Bayern, in einer Großfamilie, und dann im Ruhrpott. Überall lebt er sich leicht ein....In Bayern ist er im 'Wurschthimmel' (ja, sehr schwierig, die Finger davon zu lassen, Vegetarierer haben es schwer in Bayern), dann die Hefesemmel, Paul ist im Schlaraffenland und inmitten einer heimeligen Großfamilie. Die Idylle wird gestört, es kommt eine Dame, die seine Mutter sei. Dortmund, sein Papa. Der ist lieb. Und sie lieben sich vom ersten Moment an, doch es ist nicht sein biologischer Vater. Von nun an muss er im Ruhrgebiet leben, ein ganz anderes Leben.

Eine erbauliche Autobiografie von einem, der zwischen allen Kulturen lebt (Bayern / Ruhrpott) und dann doch wieder zum Anfangspunkt zurückkehrt (Brandner lebt in München).

S. 75: 'Dann der Besuch beim Metzger. ...Selig lächelnd stand er mitten im Laden und war wieder zu Hause... „Du gehörst doch zum Brenner Hans“.
Sein Besuch in Bayern, mit seinem Papa, der endlich die Verwandtschaft in Bayern kennenlernen wollte.

Paul wird schwer krank, springt jedoch dem Tod von der Schippe und muss in ein neues Zuhause einziehen. Denn inzwischen ist sein Halbbruder Erich da. Paul macht eine Ausbildung zum Bauzeichner. Paul wird einberufen... (damals mussten die Jungs noch den Wehrdienst ableisten, war nicht zu schlecht, denn da wurden ihnen Flausen ausgetrieben). Er meldet sich zum Bundesgrenzschutz und legt sich beim Einrücken eine Perücke zu... große Klasse! Das Leben geht rasant weiter, je älter Paul wird...

Leicht lesbar geschrieben, aus der Sicht eines Kindes, was noch nicht so richtig seine Umgebung kennt und wer was ist und warum. Eine Mutter, die eigentlich keine richtige Mutter ist; ein Vater, der nicht sein biologischer Vater ist, aber mehr Vater, liebender Vater als seine Mutter Mutter ist. Aber eigentlich auch mit ironischem Zwinkern geschrieben. Seine Mutter war so eine Frau, die man sich nicht unbedingt wünscht. Und der Junge lernt hinzuschauen und kommt mit allen zurecht... Die ersten Teile, Sicht aus Kinderaugen bis zu seiner Bundeswehrzeit, liest sich interessant.
Danach wird es langweilig, weil es nur noch um in den Tag hineinleben geht, so viele Personen auftauchen, dass die Übersicht darüber verloren geht... so viele Jobs, so viele Frauen...

Das Umschlagsbild zeigt einen ziemlich pfiffig aussehenden Zwerg.

Drei Sterne lediglich, Sternabzug, denn wäre der Stil so weitergegangen wie der Anfang bis zur Mitte, pfiffig, humorvoll und mit gewissen Einsichten...

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Langeoog und Mallorca (Herz Schmerz)

Inselblau
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Svea weiß nicht so richtig was sie in ihrem Leben will. Ihr Großvater möchte, dass sie nach Langeoog zurückkehrt, wo sie seit dem Tod der Eltern nicht mehr war. Ihr Freund Tobias machte ihr den zweiten ...

Svea weiß nicht so richtig was sie in ihrem Leben will. Ihr Großvater möchte, dass sie nach Langeoog zurückkehrt, wo sie seit dem Tod der Eltern nicht mehr war. Ihr Freund Tobias machte ihr den zweiten Hochzeitsantrag, aber sie will nicht. Svea erbt, eine Spelunke, die auch noch Spelunke heißt, und dazu gibt es auch noch einen Pächter, der nicht so ganz ohne ist. Aber wie immer im Leben, kommt nichts ohne Komplikationen. Und Svea ist gut im Nichtverstehen oder im Missverstehen... Zum Glück gibt es ihre Freundin Wibke. Und ihr Jugendtraum von einer eigenen Bar auf Mallorca, und einen Jugendschwarm...

Wie immer in 'Herz Schmerz' Romanen, entwickelt sich auch in diesem Roman sehr viel Romantik. Ereignisse und ungeklärte Gefühle überstürzen sich, für die andere ein ganzes Leben brauchen. Leichte Unterhaltungskost, die sich leicht bei einem Urlaub (auf Langeoog oder auf Mallorca) lesen lässt.

Die Beschreibungen der beiden Inseln, die eine friesisch und mit Watt, die andere spanisch mit Tapa, sind sehr schön - das macht Lust auf sowohl wie auch...

Svea dagegem möchte man gerne öfters an den Haaren packen und sagen, 'wach doch auf, Mädel!' Der Großvater, Wibke und so viele Beteiligte dagegen wirken talentiert und im großen Ganzen reif. Gut lesbar und wenn einem etwas Zorn auf eine der Hauptheld:innen packt, dann hat die Autorin wohl was richtig gemacht.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Afrika

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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Das Büchlein mit 271 Seiten ist sehr persönlich: Lena Wendt erzählt von ihren diversen Aufenthalten in unterschiedlichen Ländern. Wer interessiert an Afrika ist und wer sich fragt, wie sich so ein Aussteigerleben ...

Das Büchlein mit 271 Seiten ist sehr persönlich: Lena Wendt erzählt von ihren diversen Aufenthalten in unterschiedlichen Ländern. Wer interessiert an Afrika ist und wer sich fragt, wie sich so ein Aussteigerleben organisieren lässt, dem gefallen die Erzählungen bestimmt. Lena Wendt hat in Südafrika in einem Projekt mitgemacht (und dort erfahren, dass ‚Rassismus‘ eben nicht nur auf Europa beschränkt ist - wobei den Begriff 'Rassismus' gibt es ja nicht mehr, da es nach offizieller Deutung auch keine Rassen gibt). Und so, wie bei den Kriegen und blutigen Streitereien in Afrika, wird auch künftig nur von ‚ethnic clashing‘ die Rede sein.

Wenn sie davon redet, dass nachts junge Männer die dreizehn Kilometer zwischen der Nordspitze Marokkos nach Spanien rüber surfen wollen, und wieder aufgegriffen werden, oder fast dabei umkommen, dann ist das ein Beispiel für die Politik von Marokko, die der Jugend des Landes keine Chancen gibt. Bei durchschnittlich 3,5 % jährlichem Bevölkerungswachstum in den meisten afrikanischen Ländern ist es wirklich schade, dass diese Länder es nicht verstehen, ihre Jugend auszubilden und Arbeitsplätze ihnen anzubieten. Doch wenn diese jungen Männer, statt sich nach Europa zu sehnen wo auch die meisten scheitern, sich zusammenschließen und Forderungen aufstellen – dann wäre das etwas! Lena Wendt wird von den jungen Männern auch als Beraterin und Wegbereiterin angesehen. So hat sie durchaus einen bestimmten Einfluss, wie sie in ihrem Buch beschreibt, auf die jungen Männer.

Da ich mein halbes Leben in Afrika verbrachte und viele Freund:innen habe, die in unterschiedlichen afrikanischen Ländern leben (und weil das anscheinend auch wichtig ist – aller Farbschattierungen), ich habe ein anderes Afrika kennengelernt, obwohl ich in den meisten Ländern, die Lena Wendt beschreibt, gelebt habe. Sie war touristisch in Afrika unterwegs, ich habe dort offiziell gearbeitet.

Das Buch ist haptisch schön griffig, es ist kein Hochglanzumschlag um das Buch geschlungen worden, sondern ein papierenes Etwas. So liegt es gut in der Hand. Durch die großzügige Schriftform lässt es sich auch gut lesen. Der Titel sagt aus, dass die junge Frau in Afrika ihren Halt gefunden hat und, als jemand, die sich nach Freiheit sehnt, ihre Freiheit dort gefunden hat, gleichzeitig musste sie aber erfahren, dass durch eine Pandemie 'Freiheiten' eingeschränkt werden.

Jede:r sucht sich so seine / ihre Nische – Lena Wendt hat die ihre gefunden: Als Tanz- und Yogalehrerin. Ihr Freund Mohammed hat ihr einen Heiratsantrag gemacht – gut für sie. Ich hoffe, dass sie glücklich wird und ihre Ehe Bestand hat.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

English Version of a German Book

Indian Cowboy
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The Indian Cowboy – the night of the wolves, author: Brita Rose Billert

Ryan Black Hawk is a young Lakota (member of the First - and very discriminated - Nations of the American continent). As many youngsters ...

The Indian Cowboy – the night of the wolves, author: Brita Rose Billert

Ryan Black Hawk is a young Lakota (member of the First - and very discriminated - Nations of the American continent). As many youngsters during their coming-of-age he started mischivously doing some wrongs as drinking too much cheap booze, smoking pot and car-racing. One day, totally drunken, his father taught him a lesson the hard way. Next day police came for interrogation as his friends of the boozing night died. This was the turning point in his young life.

Now Ryan wants to do good to his family. He started working with the military and he stopped abusing alcoholic drinks for ever. With new friends, some adventuries and even a love story he masters a new style of life. Ready to engage as a role model

A nice story written by a German about the US-American First Nations group of the Lakota and their life style (translated by a Swiss-German into English). Brita travels occasionally to the home grounds of the Lakota and learns about their life style. As a selfpublisher she wrote a couple of books about the Lakota hero Ryan Black Hawk.

As a Social Anthropologist I rather prefer that the First Nations themselves talk about their life. The book didn‘t meet my interest.

The Cover shows a jumping wolf. Below that fierce looking wolf the US-American flag decorates half of the cover page.


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Veröffentlicht am 22.12.2021

Leichte Sommerlektüre mit Lavendelblüten

Lavendelblüten in der Provence
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Cloe lebt als Bibliothekarin ihr Leben, sie liebt die Bücher der Bibliothek, ihr Zuhause, ihren Freund (mit dem sie eigentlich nicht auf einer Wellenlänge liegt mit ihren unterschiedlichen Interessen). ...

Cloe lebt als Bibliothekarin ihr Leben, sie liebt die Bücher der Bibliothek, ihr Zuhause, ihren Freund (mit dem sie eigentlich nicht auf einer Wellenlänge liegt mit ihren unterschiedlichen Interessen). Einzig die unangenehme Mutter, die sich besserwisserisch in ihr Leben einmischt, stört die Idylle. Eines Tages flattert ein Brief in den Gleichklang ihres wohlgeordneten Dahinplätscherns (einzig durchbrochen durch ihre schillernde Freundin Viv). Cloe liest in dem Brief, dass sie geerbt hat. In der Provence, in dem (fiktiven) Städtchen Louanne, existiert eine Wohnung im Ort, ein Anwesen im Wald und ein Vermögen, das sie jedoch nur antreten kann wenn sie daraus ein ‚Garni‘ entstehen lässt (ein Hotel) und so die Vorstellungen ihrer Tante verwirklicht. Man empfängt Cloe in Louanne mit Misstrauen und legt ihr eher Steine in Weg. In der Zwischenzeit musste Cloe feststellen, dass ihr langjähriger Freund ein Mann der Affären war. Cloe verliebt sich in den Lebensstil ihrer verstorbenen Tante, versucht mehr aus dem Leben der Tante zu erfahren, die sie seit Kindheitstagen nicht mehr traf. Dagegen tritt ihre Mutter äußerst aggressiv auf und schließlich kommt peu a peu, unter Schwierigkeiten, die Familiengeschichte ans Tageslicht.

Ab dem 5. Kapitel wird die Geschichte spannend, jetzt nimmt die Geschichte an Fahrt auf, mit krummen Touren, Intrigen und Hinterhältigkeit. Es wäre kein Liebesroman, wenn sich letztendlich nicht doch noch alles zum Guten wendet. Und letztendlich gibt es Freundinnen, die langjährige und eine neu gefundene. Und dass Freundinnen wichtig sind, das zeigt sich in dem Roman. Denn der Liebe kann man doch nicht trauen. Oder doch?

Angenehme Strand- und Urlaubslektüre zum Entspannen. Die Lavendelblüten kommen zwar nicht so oft vor (lediglich bei einem Essen in einem Lavendelrestaurant lavendelt alles). Doch als Einleitung zu einem neuen Kapitel verzieren Lavendelzweige den Anfang. Nettes Titelbild in einem Lavendelfeld mit einer äußerst sexy dargestellten jungen Frau. Die junge Autorin hat bereits einige Liebesromane veröffentlicht, für ‚Lavendelblüten in der Provence‘ bekam sie – als Südtirolerin – finanzielle Unterstützung der Südtiroler Landesregierung, Abteilung Deutsche Kultur. Die Autorin stammt aus Bozen / Südtirol.

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