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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2022

Veräppelt

Mörderische Masche
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Dass man sich von Covern oder Klppentexten in die Irre führen lässt, kommt ja leider des Öfteren vor. Dass sich ein Verlag aber dermaßen in der Genreeinordnung seiner Bücher irrt, kannte ich so aber auch ...

Dass man sich von Covern oder Klppentexten in die Irre führen lässt, kommt ja leider des Öfteren vor. Dass sich ein Verlag aber dermaßen in der Genreeinordnung seiner Bücher irrt, kannte ich so aber auch noch nicht.

Als Henris Frau Meike bei einem Unfall auf der Bullenweide stirbt, muss er nicht nur mit seiner Trauer umzugehen lernen, sondern erbt auch noch ihren Handarbeitsladen. Zukünftig schlägt er sich also mit Wolle und Stricknadeln herum, von den Frauen des Häkelzirkels ganz zu schweigen.

Und damit wäre eigentlich auch schon die ganze Geschichte beschrieben. Denn am Ende des Buches steht nicht etwa ein aufgeklärter Mordfall, wie man vielleicht von der Beschreibung Cosy Crime erwarten würde, sondern- ja was eigentlich.

Viel Seelenschau, viel Dorf- und Männertratsch und ganz viel Handarbeit. Zusammengehalten wird das Ganze von einem recht dünnen roten Faden, der sich des Öfteren verheddert und kleine Knoten schlägt.

Ganz nett, muss man aber nicht unbedingt gelesen haben.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Schwächer als gedacht

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Was verspreche ich mir von einem Buch mit quietschpinkem Cover, in dem es um Totenbeschwörer gehen soll? Eine spannende, magische Geschichte, nicht zu anspruchsvoll für Jugendliche ab 12 Jahren. Und grundsätzlich ...

Was verspreche ich mir von einem Buch mit quietschpinkem Cover, in dem es um Totenbeschwörer gehen soll? Eine spannende, magische Geschichte, nicht zu anspruchsvoll für Jugendliche ab 12 Jahren. Und grundsätzlich habe ich auch genau das bekommen.

Emily ist der einzige Nachwuchs ihrer Familie, der keinerlei magische Kräfte besitzt und dementsprechend auch keinen Einblick in die vielen, vielen Geheimnisse und Pläne ihrer Familie eingeweiht wird. Aus irgendeinem Grund wird sie aber trotzdem mtigenommen, als gemeinsam mit dem Sohn der total verfeindeten Rivalen-Familie ein Ritual auf dem Friedhof durchgeführt werden soll. Es kommt wie es kommt, sie stellt mal wieder ihre Tollpatschigkeit unter Beweis und bringt damit Ashton um. Mit ihrem Plan, eben diesen wiederzuerwecken beginnt das große Abenteuer, an dessen Ende einige große Enthüllungen warten.

Ja, die Welt rund um magische Raumfalten, in denen die Zeit mal schneller und mal langsamer verläuft, und die in ihnen lebenden Fabelwesen klingt interessant. Leider erfährt man im Verlaufe der Geschichte etwas zu wenig darüber, um sich ein genaueres Bild machen zu können.

Der Fokus liegt klar auf der tollpatschigen, ahnungslosen Emiliy, die gemeisam mit dem collen, eigentlich fast gleichaltrigen, aber doch so viel erwachseneren Ashton eine Verschwörung aufdecken will. Und das doch bis zum Ende des ersten Bandes (denn natürlich ist dies wieder nur ein Reihenauftakt) nicht mal ganz schafft.

Es ist bunt, es ist laut und doch kommt weniger dabei rum als erhofft. Leider ist vor allem Emily auf die Dauer dann doch ein wenig anstrengend. Denn eigentlich ist sie gar nicht so dumm, weiß doch mehr als man ihr auf den ersten Blick zutraut und wirkt doch immer wieder noch so jung.

Also ja, das Buch macht Laune und unterhält einen gut. Aber in der Summe ist es mehr heiße Luft als Substanz.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Zu poetisch

Schlangen im Garten
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Jeder verarbeitet den Verlust eines gliebten Menschen auf seine Weise. Wie legt man fest, welche die richtige ist? Wer sagt, wie schnell man seine Trauer bewältigen muss?

Familie Mohn hat die geliebte ...

Jeder verarbeitet den Verlust eines gliebten Menschen auf seine Weise. Wie legt man fest, welche die richtige ist? Wer sagt, wie schnell man seine Trauer bewältigen muss?

Familie Mohn hat die geliebte Mutter verloren und geht damit auf ihre ganz eigene Weise um. Dem Traueramt in Person von Herrn Ginster ist dies allerdings nicht der richtige Weg und er versucht, die Trauerarbeit zu korrigieren.

Man merkt schon an der Beschreibung, dass man es hier mit einer eher ungewöhnlichen Geschichte zu tun bekommt. Wer das Debut von Stefanie vor Schulte kennt, "Junge mit schwarzem Hahn", erwartet aber auch nichts anderes und bekommt genau das.

Der Schreibstil ist gewohnt poetisch, gespickt mit einer Unmenge an Metaphern, von denen ich vermutlich nur knapp die Hälfte verstanden habe.

Das Buch ist definitiv etwas besonderes, mit seinen 240 Seiten auch nicht besonders dick, und doch so unheimlich anspruchsvoll und teilweise fast anstrengend zu lesen.

Man muss sich darauf einlassen, sich hineinfallen lassen und die Zeit dafür mitbringen. Hindurchjagen kann man auf keien Fall. Vielmehr muss man die Sätze auf sich wirken lassen und nachspüren, was sie mit einem anstellen.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Unerfüllte Erwartungen

Auf See
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Dieses Buch ist das beste Beispiel für nicht zur Handlung passende Klappentexte. Hier werden Erwartungen über eine dystopische Zukunft Deutschlands geschürt, die der Roman in keiner Weise erfüllen kann.

Es ...

Dieses Buch ist das beste Beispiel für nicht zur Handlung passende Klappentexte. Hier werden Erwartungen über eine dystopische Zukunft Deutschlands geschürt, die der Roman in keiner Weise erfüllen kann.

Es geht um Yada, die auf einer Inselstadt aufwächst, die sich vom Festland losgesagt hat, um den dort herrschenden Katastrophen zu entgehen. Im Gegensatz dazu lebt Helena in Berlin und versucht ihrer Karriere als Prophetin einer von ihr als Kunstprojekt gegründeten Sekte zu entgehen.

Mit diesem starken Einstieg, der Hoffnung auf Gesellschaftskritik und alternative Lebenskonstrukte macht, starten wir in einen Roman, der ganz schnell zu einer seichten 0815-Geschichte verkommt.

Man erwartet große Eindrücke und Geschehnisse, bekommt aber stattdessen die Geschichte einer unglücklichen Familienentwicklung erzählt. Dabei sind die Figuren nicht mal sonderlich interessant geschrieben. Sowohl Yada als auch Helena bleiben blass und nichtsagend. Die restlichen Figuren sind mehr schmückendes Beiwerk als alles andere.

Dieses Buch wirkt auf mich weder packend noch visionär. Nur die immer wieder eingeschobenen Archiv-Beiträge über gescheiterte Utopien haben mich bei Laune gehalten.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Verblüffend und überraschend

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
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Bei einer Rezeptsammlung weiß man ja nie, was einen erwartet. Wenn diese Sammlung dann auch noch von jemandem zusammengestellt wurde, der gerade erst in die Welt des Kochens eingestiegen ist, noch weniger. ...

Bei einer Rezeptsammlung weiß man ja nie, was einen erwartet. Wenn diese Sammlung dann auch noch von jemandem zusammengestellt wurde, der gerade erst in die Welt des Kochens eingestiegen ist, noch weniger. Den Weg der Selbstfindung bzw den Lernprozess, den Linda Zervakis in den letzten Monaten gegangen ist, um zum Schluss mit einem Buch herauszukommen, sieht man in der Gliederung dieses Kochbuches perfekt abgebildet.

Ihre griechischen Wurzeln finden sich in den ersten beiden Kapiteln wieder, wo Griechenland auf Hamburg und Orient trifft.
Diese beiden Kapitel enthalten Rezepte, die teilweise einen etwas größeren zeitlichen Aufwand bedeuten oder mit Zutaten zubereitet werden, die man nur in gut sortierten Fachgeschäften findet. Dabei findet man so ziemlich alles, von herzhaftem Gebäck über Aufstriche und Dips bis zu vollwertigen Hauptgängen.

Besonders empfehlenswert sind das griechische Hähnchen aus dem Ofen und die gebackenen Bohnen.

Auf diese beiden Kapitel folgen "Die Rezepte für jeden Tag" und "Alles mit Teig". Gerade das letzte Kapitel ist für mich vernachlässigbar, da es relativ wenig Rezepte enthält und diese wenigen nicht sonderlich außergewöhnlich sind.

Die alltäglichen Rezepte sind oftmals von ihren vielen Freunden inspiriert und decken eine sehr große Bandbreite ab. Auch hier sind Alltagsgerichte dabei, für die ich nicht unbedingt noch ein Rezept bräuchte.

Insgesamt finden sich unter allen Rezepten ein paar Perlen, die ich gerne öfter nachkochen werde, man muss allerdings ein wenig suchen. Die Rezepte sind in viele Fotos und Geschichten über ihre Familie und Freunde eingebettet, was den Charakter eines Kochbuches ein wenig verfälscht.

Dafür fehlen mir bei den eigentlichen Rezepten ein wenig die Tipps und Infos zu den ungewöhnlicheren Zutaten. Hier hätte ich mir ein paar Hinweise dazu gewünscht, wodurch ich diese ersetzen könnte, wenn ich sie nicht bekomme.

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