Flucht aus der Heimat.
Svendborg 1937Der Buchtitel und das Cover haben mich neugierig gemacht. Es gibt viele Geschichten aus dieser Zeit, aber wenige, die in Dänemark spielen.
Die Ideologie und die Pläne der Nazis sind für viele jüdische ...
Der Buchtitel und das Cover haben mich neugierig gemacht. Es gibt viele Geschichten aus dieser Zeit, aber wenige, die in Dänemark spielen.
Die Ideologie und die Pläne der Nazis sind für viele jüdische Bürger unvorstellbar. Und nicht selten wird die Gefahr unterschätzt, die von ihnen ausgeht. Vater Dinkelspiel musste seine Galerie aufgeben und ahnt was ihnen bevorsteht. Er versucht seine Familie in Sicherheit zu bringen.
Die jüdische Familie flieht nach Dänemark, in der Hoffnung, dass es dort sicherer ist als in Deutschland. Sie finden Unterschlupf bei einer Tante, es ist ein Dach über dem Kopf, aber sie fühlen sich anfangs wie Eindringlinge.
Langsam gewöhnen sie sich ein, können sich frei bewegen und niemand nimmt Anstoß daran, dass sie Juden sind und der kleine Friedrich ein Autist.
Nur Ricarda hat andere Pläne. Sie will zurück zu ihrem Verlobten und mit ihrem nach Palästina auswandern...
Eine relativ kurze Geschichte, die auf wenigen Seiten viel preisgibt. Der Schreibstil ist anders, ohne wörtliche Rede, dafür aber sehr feinsinnig. Die einzelnen Personen lassen uns in ihre Gedanken schauen. Manchmal klingt es banal, wie die Tage ablaufen, eintönig, als wäre die Welt in Ordnung. Aber wenn man genau hinhört, zwischen den Zeilen liest, dann gibt es viele Hinweise auf das was um sie herum wirklich geschieht.
Im Laufe der Geschichte wird immer klarer, was es bedeutet seine Heimat, seinen Besitz, sein bisheriges Leben aufzugeben. Wünsche und Träume verblassen, aber an was soll man sich klammern in dieser Zeit? Jedoch Hoffnung gibt es immer...
Ein wunderbares Buch!