Hexenabenteuer im Kaufhaus
Die kleine Hexe Gunda BurgunderDie Rezension zu diesem mit vielen niedlichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen versehenen Kinderbuch (Altersempfehlung des Verlags: 6 Jahre) fällt mir schwer - denn so ziemlich jede Information dazu, sei es zur ...
Die Rezension zu diesem mit vielen niedlichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen versehenen Kinderbuch (Altersempfehlung des Verlags: 6 Jahre) fällt mir schwer - denn so ziemlich jede Information dazu, sei es zur Handlung oder zur Aufmachung, ist bereits detailliert im Klappentext aufgeführt. Als Leserin finde ich diese Tatsache super, weiß ich doch genau, was mich bei der Lektüre wohl erwarten wird; als Rezensentin macht es das Ganze etwas kniffelig.
Da der positive Eindruck bei Weitem überwiegt, bringe ich zunächst kurz die Punkte zur Sprache, die für mich nicht ganz stimmig waren. - Die Selbstzweifel, die Gunda erlebt, werden nicht mit Erwachsenen/älteren Hexen besprochen, sondern sie macht diese mehr oder weniger mit sich selbst aus. Es ist natürlich fantastisch, wenn man in solch jungen Jahren bereits jegliche Zweifel (die aufgrund des Vergleich mit anderen Kindern/Jugendlichen entstehen könnten) direkt beiseite wischen und an sich abprallen lassen kann, deshalb möchte ich diesen Part der Story gar nicht zu negativ bewerten; ich persönlich - und das ist jetzt reine Geschmacksache - hätte es einfach besser gefunden, wenn die kleinen Leser:innen sehen, dass Erwachsene verständnisvoll reagieren, wenn man sich mit seinen Sorgen an sie wendet und sich ihnen anvertraut.
Der Großteil des Kaufhauspersonals sowie die meisten Stadthexlinge werden als launisch, unfreundlich und oberflächlich dargestellt. (Man könnte beinahe annehmen, die Autorin hätte keine gute Meinung von den New Yorkern, denn es ist recht deutlich, welche Metropole hier als Inspiration für New Warz gedient hat.)
Was mir gut gefallen hat:
Es gibt zahlreiche drollige Formulierungen, z. B. "zum kribbeligen Krabbelkäfer", Unmut ausdrückende, kindgerecht umschriebene Ausrufe (wie "Rattenschwanz und Fledermaus!") oder die Namen, die Gunda ihren Reinmachbesen gibt ("Fegi", "Staubi"). Apropos: Solch einen Besen könnte ich auch ganz gut gebrauchen, hihi!
Gunda, die mit ihrer Mutter am Rande des Walpurgiswalds lebt und diese nun erstmalig ins große städtische Hexenkaufhaus begleiten darf, ist wirklich eine nette, tierliebe, rücksichtsvolle und - aus unserer (menschlichen) Sicht - sehr vorbildliche kleine Hexe. Ich hoffe, dass der "Boshaftigkeitskurs" ihr herzliches Wesen nicht allzu stark verändern wird, Hexenideale hin oder her! Als Hundemama war ich übrigens insbesondere über Beppo begeistert.
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4.5 ✰ ✰ ✰ ✰
Ein unterhaltsames Hexen-Abenteuer über neue Erfahrungen, Gutmütigkeit, Optimismus und erste Freundschaften. Prima zum Vorlesen geeignet!