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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2022

Grandioser Serienauftakt

Todesspiel. Die Nordseite des Herzens
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Amaia Salazar ist eine brillante Kommissarin, die vom FBI für die Jagd nach einem fiesen Serienmörder rekrutiert wird. Dieser schlägt nach Naturkatastrophen zu und tötet ganze Familien, die nach den Verheerungen ...

Amaia Salazar ist eine brillante Kommissarin, die vom FBI für die Jagd nach einem fiesen Serienmörder rekrutiert wird. Dieser schlägt nach Naturkatastrophen zu und tötet ganze Familien, die nach den Verheerungen völlig schutzlos sind. In New Orleans kommt das Team dem Mörder langsam immer näher...

Das Cover finde ich gelungen, die Farben und die Kombination aus Foto und Buchtitel machen neugierig. Auch wird die Trauerweide in der Geschichte erwähnt.

Die Autorin habe ich vorher nicht gekannt - leider. Denn das Buch hat mich auf allen Ebenen überzeugt. Der Erzählstil ist eindrücklich und flüssig, trotz der vielen Seitenzahlen kamen keine Längen auf. Das Glossar am Ende des Buches ist durchaus hilfreich und man lernt vieles über den Voodoo-Kult in New Orleans und die baskisch-navarranische Mythologie. Bereits der Prolog weckt die Neugierde und man möchte unbedingt erfahren, was Amaia für sich behalten soll. Die Handlung ist aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was für Abwechslung und mehr Einblicke sorgt. Amaias Verstand ist messerscharf und sie besitzt viel Empathie, was ihren Umgang mit Zeugen und Opfern erheblich vereinfacht. Die Ermittlungen sind äußerst spannend und die Verheerungen des Hurrikans Katrina überzeugend und mitfühlend beschrieben. Auch die Klärung des Falls ist befriedigend. Einige Handlungsstränge sind noch nicht abgeschlossen, da dürfen wir uns noch bis zu den Folgebänden gedulden. Eine Sache hat mich jedoch stutzig gemacht: Als Amaia mit dem Jungen spricht und dieser ihr eine Pokémon-Figur schenkt, ist zunächst von Glutexo die Rede, später dann plötzlich von Glurak - ein Übersetzungsfehler oder hat sich die Figur etwa "weiterentwickelt"? :D

Auf jeden Fall freue ich mich schon sehr auf die weiteren Teile der Reihe und möchte auch unbedingt die anderen Werke der Autorin lesen. 5 Sterne

Veröffentlicht am 02.09.2022

Raffinierter Reihenauftakt

Stille blutet
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Die Nachrichtensprecherin Nadine Just wird über Nacht zu einer Berühmtheit - jedoch nicht, wie sie es sich eigentlich gewünscht hat. Denn in einer Live-Übertragung kündigt sie ihren eigenen Tod an und ...

Die Nachrichtensprecherin Nadine Just wird über Nacht zu einer Berühmtheit - jedoch nicht, wie sie es sich eigentlich gewünscht hat. Denn in einer Live-Übertragung kündigt sie ihren eigenen Tod an und wird zwei Stunden später tatsächlich ermordet. Sie bleibt nicht das einzige Opfer dieses perfiden Killers und schon bald wird das Internet regelrecht geflutet mit Nachahmungen. Bei diesen Bedingungen ist es schwer für die Polizei, einen richtigen Ermittlungsansatz zu finden und die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Das Cover ist durch seine knallrote Farbe auffällig gestaltet und der Dom ist ein Eyecatcher.

Ursula Poznanskis Schreibstil ist wie immer fesselnd und flüssig. Julia Nachtmann hat die Geschichte super eingesprochen und man möchte gar nicht mehr aufhören zu lauschen. Auch die zweite Stimme, die erst nach einer Weile auftaucht, passt gut und ist eine richtige Überraschung. Die Handlung ist aus diversen Perspektiven erzählt, was mir immer gut gefällt und man somit noch mehr weiß als beispielsweise die Polizei. Die Charaktere sind glaubwürdig gezeichnet, die Polizistin Fina ist eine sympathische junge Frau, die sich in ihrem Beruf noch behaupten muss. Tibors Verzweiflung ist sehr gut beschrieben und man fiebert mit ihm mit, bei jeder falschen Entscheidung denkt man sich zwar, oh je, was machst du schon wieder, aber gleichzeitig steht er so unter Stress, dass seine Handlungen doch irgendwie nachvollziehbar sind. Die Auflösung rund um Nadines Ermordung ist logisch und das Ende hat einen kleinen Cliffhänger, der neugierig auf mehr macht.

Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Fälle der Mordgruppe und gebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.09.2022

Blutrünstiges Spektakel

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Bei ihrem neusten Fall bekommen es die beiden Ermittler Robert Hunter und Carlos Garcia mit einem besonders perfiden Killer zu tun. Eigentlich sind sie durch ihre Arbeit bei der Ultra-Violent-Abteilung ...

Bei ihrem neusten Fall bekommen es die beiden Ermittler Robert Hunter und Carlos Garcia mit einem besonders perfiden Killer zu tun. Eigentlich sind sie durch ihre Arbeit bei der Ultra-Violent-Abteilung so einiges gewohnt, doch was dieser Mörder mit seinen Opfern anrichtet, toppt alles bisher gesehene und lässt sogar die hartgesottenen Detectives schwer schlucken.

Das Cover ist finde ich nichts Besonderes, ich denke, wir Leser greifen hauptsächlich wegen Chris Carters großem Namen nach dem Buch.

So unscheinbar das Cover daher kommt, der Inhalt ist mal wieder ein Volltreffer. Diese Reihe mag ich wirklich gerne und Blutige Stufen ist eins der besten Bücher davon! Der Schreibstil gepaart mit den kurzen Kapiteln und Cliffhangern an den Enden verleiten dazu, das Buch nicht mehr weglegen und immer weiterlesen zu wollen. Man merkt, dass Chris Carter viel Ahnung von der menschlichen Psyche hat und er lässt einen wieder regelrecht in die abgrundtief bösen Abgründe blicken, die manche Menschen in sich beherbergen. Zu viel möchte ich gar nicht verraten, das Ende und die Auflösung haben mir ebenfalls gut gefallen und ich hoffe, dass die Andeutungen am Schluss auf einen neuen Band hinweisen.

Ich gebe eine absolute Leseempfehlung und bin traurig, dass ich das Buch so schnell fertig gelesen habe. :D 5 Sterne

Veröffentlicht am 31.08.2022

Nervenaufreibender Pageturner

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Eigentlich hatte Patrick Dostert geplant, einen gemütlichen Tag mit seiner Frau Julia zu verbringen – doch als Beamte der Kripo Weimar plötzlich vor seiner Tür stehen, findet er sich schlagartig in einem ...

Eigentlich hatte Patrick Dostert geplant, einen gemütlichen Tag mit seiner Frau Julia zu verbringen – doch als Beamte der Kripo Weimar plötzlich vor seiner Tür stehen, findet er sich schlagartig in einem Alptraum wieder. Die Polizei hegt den Verdacht, Patrick habe eine Frau misshandelt und entführt. Zunächst wähnt er sich in Sicherheit, denn er weiß, dass er unschuldig ist und zudem noch ein Alibi hat. Doch als nicht nur der Geschäftspartner, der dieses bestätigen sollte, verschollen ist und die beste Freundin des Opfers Patrick als Schuldigen nennt, sondern auch noch belastendes Videomaterial auftaucht, wird er verhaftet. Wie soll er seine Unschuld nur beweisen?

Das Cover gefällt mir, es macht neugierig auf das Buch und die unterschiedlich erhältlichen Titel Fake/Fakt passen wie die Faust aufs Auge zum Thema.

Arno Strobel fesselt den Leser auch hier mit seinem typischen Schreibstil, man rauscht nur so durch das Buch. Sascha Rotermund setzt die nervenaufreibende Geschichte perfekt in Szene, ich habe das Buch in fast einem Rutsch gehört. Die Erzählweise finde ich gelungen, es ist mal was anderes, dass der Hauptprotagonist die Gegenwart aus der Ich-Perspektive schildert, die vergangenen Erlebnisse jedoch aus der dritten Person. Der Hauptfokus liegt hierbei auf der Vergangenheit, doch die gelegentlichen Unterbrechungen, in denen er seine Gedanken während seines Gefängnisaufenthalts teilt, bringen Abwechslung in die Geschichte. Später wechselt die Sichtweise noch zu Patricks Anwalt bzw. dessen Ermittler. Ich mag es immer gerne, wenn wir unterschiedliche Perspektiven serviert bekommen. Die Charaktere sind facettenreich und überzeugend dargestellt. Ein paar Twists konnte ich mir während des Hörens schon selbst erschließen – kein Wunder bei der Menge an Büchern, die ich verschlinge – doch mit der Wendung am Schluss habe ich überhaupt nicht gerechnet, sehr toll!

Ich kann das Buch nur empfehlen und freue mich schon auf Arno Strobels weitere Werke! 5 Sterne

Veröffentlicht am 26.08.2022

Fesselnde Fortsetzung

Die Vergessene
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In diesem Thriller treffen wir wieder auf Andrea Oliver – doch dieses Mal ist sie nicht mehr die verängstigte junge Frau, die sie im vorherigen Band war. Nach den schrecklichen Ereignissen hat sie sich ...

In diesem Thriller treffen wir wieder auf Andrea Oliver – doch dieses Mal ist sie nicht mehr die verängstigte junge Frau, die sie im vorherigen Band war. Nach den schrecklichen Ereignissen hat sie sich dazu entschieden, in den Dienst der US-Marshals zu treten. Ihre Mutter ist darüber gar nicht erfreut, doch sie muss Andys Entscheidung wohl oder übel schlucken. Andreas erster Auftrag scheint auf den ersten Blick gar nicht so schwer, denn sie soll eine Bundesrichterin schützen. Doch in deren Vergangenheit schlummert eine Tragödie, die bis heute noch Auswirkungen hat – auch auf Andrea persönlich.

Das Cover finde ich gelungen, das Farbenspiel sieht schön aus und dass die Silhouette des Mädchens nur in der Spiegelung zu sehen ist, spielt auf den Titel an.

Karin Slaughters Schreibstil zieht einen sofort in den Bann – so wie wir es gewohnt sind. Die Geschichte ist aus zwei Zeitebenen erzählt, da ist zum einen die Gegenwart, wo Andys Handlungsstrang verortet ist, und zum anderen schildert die Autorin die Geschehnisse in 1982 und den folgenden Jahren. Diese Erzählweise gefällt mir immer sehr gut, da man so unter anderem Dinge erfährt, die die Personen in der Gegenwart nicht wissen bzw. erst noch herausfinden. Während Andrea Leute trifft und die Gegend erkundet, werden Passagen von Vernehmungen aus der Vergangenheit eingestreut. Diese bringen Abwechslung in die Geschichte und machen es nochmals spannender. Andrea hat sich glaubhaft weiterentwickelt und auch die neu vorgestellten Charaktere sind überzeugend. Je weiter man liest, desto sprachloser wird man und unerwartete Wendungen reißen mit. Karin Slaughter hat die Mentalität und Borniertheit der 80er Jahre perfekt eingefangen. Die Auflösungen beider Zeitstränge sind stimmig und zufriedenstellend.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir noch nicht alles von Andrea Oliver gesehen/gelesen haben. In der Danksagung wird schon einmal erwähnt, dass wir uns als nächstes auf einen neuen Teil der Sara-und-Will-Reihe freuen dürfen. Ich kann diesen Thriller nur empfehlen und gebe 5 Sterne.