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Veröffentlicht am 19.09.2022

Atmosphärisch dichter zweiter Band der Reihe. Ein echter Pageturner!

Wer mit den Toten spricht
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Sektionsassistentin Cassie Raven hat erst kürzlich eine schockierende Nachricht erhalten. Ihre Mutter wurde einst ermordet und zwar von ihrem Vater, der für die Tat jahrelang im Gefängnis saß und nun kürzlich ...

Sektionsassistentin Cassie Raven hat erst kürzlich eine schockierende Nachricht erhalten. Ihre Mutter wurde einst ermordet und zwar von ihrem Vater, der für die Tat jahrelang im Gefängnis saß und nun kürzlich entlassen wurde.
Und obwohl alles für die Schuld ihres Vaters spricht, kommt Cassie doch ins Grübeln, als er ihr eines Tages in den Weg tritt und vehement behauptet, dass er unschuldig sei und Kath die Liebe seines Lebens war.

Als sie ihrem besten Freund davon erzählt, ermutigt dieser sie, ein bisschen nachzuforschen, was Cassie auch macht. Sie begibt sich dafür ins Musikermilieu, denn ihr Vater war einst Mitglied einer irischen Folkband. Und die Gespräche mit einigen Zeitzeugen von einst, bekräftigen ihren Verdacht, dass damals nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, bei der Gerichtsverhandlung. Sie wendet sich schließlich an DS Flyte mit der Bitte um Hilfe. Und obwohl die Polizistin hin und hergerissen ist- schließlich ist ihr Cassie vor nicht allzu langer Zeit ziemlich auf die Nerven gegangen, während der Ermittlungen an einem Mordfall, vertraut sich doch auf die Intuition des Goth-Girls.

Dazu schleppt auch DS Flyte ein bislang unverarbeitetes Trauma mit sich herum und wäre über Cassies Beistand mehr als dankbar. Denn obwohl Cassie lediglich Sektionsassistentin in der Pathologie ist, weiß sie doch mehr über die Toten und deren Todesursachen, als so manch hochgelobter Rechtsmediziner…

Cassies Nachforschungen schrecken jedoch jemanden auf, der großes Interesse daran hegt, dass sie nicht zu sehr in der Vergangenheit gräbt. Und die unbekannte Person ist überaus mordlüstig…

Nachdem mit „Tote schweigt nie“ im vergangenen Jahr der erste Band um Cassie Raven, der eigenwilligen Sektionsassistentin erschien, habe ich dem zweiten Band regelrecht entgegengefiebert, da ich so begeistert war von der ungewöhnlichen Story um ein Goth-Girl mit leicht übersinnlichen Fähigkeiten, die Cassie dabei helfen, den Toten, die vor ihr auf dem Seziertisch liegen, Gerechtigkeit zukommen zu lassen.
Ihr besonderes Gespür für die Toten, bringt sie aber oftmals auch in die Bredouille. Etwa wenn sie etwas Entscheidendes entdeckt hat, das Ihrem Chef entgangen ist. So ist ihr gemeinsames Arbeitsverhältnis angespannt. Und auch bei DS Flyte eckt Cassie immer wieder an, doch immer noch knistert es zwischen ihnen.
Beide haben sich trotz allem schätzen gelernt, selbst wenn sie sehr unterschiedliche Menschentypen sind.

In dem neuen Band geht es abermals um einen ungeklärten Mord in Cassies privatem Umfeld, den bald schon ein weiterer auf dem Fuße folgt. Obwohl ich Cassies Nachforschungen sehr spannend erzählt fand, konnte mich die Nebenhandlung, in der es um einen ungeklärten Todesfall bei einem jungen Teenager geht, genauso berühren und packen. Dazu fand ich es interessant mehr über Cassies und Flytes familiären Hintergrund zu erfahren, weil die beiden Romanfiguren somit noch mehr Konturen bekommen, als zuvor.
Vielleicht mag „Wer mit den Toten spricht“ ein wenig mehr Richtung ruhig erzählter Krimi tendieren, als blutiger Thriller zu sein, doch entspricht das ehrlich gesagt eher meinem eigenen Lesegeschmack.
Überrascht hat mich übrigens eine falsche Fährte, auf die die Autorin ihre Leserschaft führt. Da dachte ich Ratefuchs doch tatsächlich ab der Mitte des Buches, ich wüsste schon, wie der Hase läuft. Was natürlich nicht der Fall war!
A. K. Turner hat mich also ziemlich an der Nase herumgeführt, wie es bei einer guten Krimi oder Thrillerlektüre sein sollte.

Auch den zweiten Band der Buchreihe habe ich in einem Rutsch gelesen, weil ich ihn einfach nicht vorab weglegen konnte. Zu sehr schürte die Autorin meine Neugierde. Und nun hoffe ich sehr, dass A.K. Turner uns Leser nicht allzu lange warten lässt, auf einen weiteren Teil. Desweiteren das das tolle Coverlayout, mit der angenehmen Haptik, beibehalten wird

Kurz gefasst: Cassie Raven- Goth-Girl und Sektionsassistentin mit dem besonderen Gespür für die Toten und ihr persönlichster Fall. Atmosphärisch dichter zweiter Band der Reihe. Ein echter Pageturner!

Cassie Raven Reihe:

1. Teil: Tote schweigen nie
2. Teil: Wer mit den Toten spricht

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Clever gemachter, unterhaltsamer Thriller mit Wien-Flair, der Lust auf den nächsten Band macht

Stille blutet
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Die Nachrichtensprecherin des kleinen Wiener TV Senders Quick-TV, Nadine Just, ist nicht gerade ein Sympathieträger. Schon oftmals ist sie angeeckt mit ihren sarkastischen und bösartigen Bemerkungen, die ...

Die Nachrichtensprecherin des kleinen Wiener TV Senders Quick-TV, Nadine Just, ist nicht gerade ein Sympathieträger. Schon oftmals ist sie angeeckt mit ihren sarkastischen und bösartigen Bemerkungen, die sie in die Social Media-Welt hinausposaunt hat. Aber, wie das mal so ist- kaum dass sie ermordet aufgefunden wurde, häufen sich nun die oberflächlichen Beileidsbekundungen im Web, die einen faden Beigeschmack hinterlassen. Sensationslüsterne und Medien überschlagen sich ebenfalls mit Kommentaren, denn Nadine kündigte ihr gewaltsam herbeigefügtes Ende nur wenige Stunden zuvor an. Und zwar im eigenen Sender, während sie ahnungslos die vermeintlichen Nachrichten des Teleprompters ablas.

Nadines Exfreund Tibor, erfolgreicher Teilhaber einer Werbeagentur fällt derweil aus allen Wolken, als ausgerechnet er als Hauptverdächtiger in den Fokus der Polizei gerät.
Denn eigentlich hatte er, nachdem Nadines denkwürdiger TV Auftritt im Fernsehen verfolgt hatte, lediglich im Sender nach dem Rechten sehen wollen, weil Nadine sich nicht mehr auf seine Handynachrichten meldete und die Gesuchte dann schließlich in ihrem eigenen Blut liegend , leblos in ihren Räumlichkeiten vorfand.

Die neue Kollegin bei der Polizei, Fina, hat keinen leichten Stand, denn ihr Kollege Oliver, neidet ihr den Job und lässt seine sarkastische Ader zu jedem Zeitpunkt an ihr aus. Mehr noch, er mobbt sie und lässt Bemerkungen fallen, die sie ganz schön Nerven kosten.
Als sich alle gleich auf Tibor als möglichen Mörder einschießen, nagt ein ungutes Gefühl in ihr. Die Kollegen belächeln sie ob ihrer Ahnung, doch Fina lässt nicht locker.
Als dann ein weiteres Mordopfer gefunden wird und sich erneut eine Verbindung zu Tibor herbeiführen lässt, gerät Fina ziemlich unter Druck im Revier. Dabei muss sie einen kühlen Kopf behalten, will sie den Täter überführen…

Seit Ursula Poznanskis „Vanitas“ Reihe, liebe ich die Krimis und Thriller der Autorin. Mit „Stille blutet“, legt sie nun den ersten Teil einer neuen Buchreihe vor und somit ist klar, dass so manche lose Handlungsfäden am Ende dieses Romans noch offen bleiben.
Besonders interessant an dem Ganzen, es gibt eine höchst mysteriöse Romanfigur, die sich zwischenzeitlich an die Leserschaft wendet, mal behauptet sie wäre keinesfalls der Mörder, andererseits den Leser zum Zeugen eines Mordes werden lässt.
Und obwohl am Ende durchaus die Handschellen klicken- wer die geheimnisvolle Figur sein mag, die die Leser stets einbezieht, wird man wohl erst im zweiten Teil in Erfahrungen bringen können.

Ich fand, dass die komplexe Storyline gut durchdacht wirkte und man einen Thriller bekommt, der nicht nur zum Miträtseln anregt, sondern auch zum Nachdenken; etwa wenn die Autorin sozialkritische Themen anspricht. Etwa Mobbing im Web oder im wahren Leben. Und welche Folgen unser neues, schnelllebiges Leben mit Internet & Co. auch in Bezug auf soziale Vereinsamung hat.
Zugegeben, Fina, die Kriminalistin, wirkt ein wenig schablonenhaft in ihrer Beschreibung. Natürlich ist sie clever, aber dazu mollig, einsam, depressiv und wird darüber hinaus noch gemobbt. Attribute, die man so oder ähnlich schon aus zahlreichen anderen Krimis und Thrillern kennen dürfte.
Aber abgesehen von diesem Minikritikpunkt fand ich es durchaus interessant zu lesen, wie sie versucht, sich im Revier gegen ihre männlichen Kollegen zu behaupten.

Außerdem darf man zudem Tibor über die Schulter schauen, der ein echter Unglücksrabe ist. Man ahnt leider bereits stets vor ihm, in welches Fettnäpfchen er mal wieder tappen wird. Dennoch ist es durchaus lesenswert und thrillig beschrieben, wie er sich aus der Schlinge, die sich immer enger um ihn zieht, herauszuwinden versucht.
Und die perfide Art und Weise, wie ihn jemand zum Sündenbock abstempeln will, lässt selbst den Leser nicht kalt. Man kann sich gut in ihn hineindenken und seine wachsende Verzweiflung verstehen. Dazu ist Ursula Poznanskis Schreibstil gelungen wie immer zu nennen.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Sehr starker, atmosphärischer und romantischer 2. Teil der „Cherry Hill“ Trilogie. Unbedingt lesen und nicht verpassen!

A Place to Grow
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Lilac McCarthy lebt schon seit ihrer Kindheit in dem idyllisch gelegenen Cherry Hill, wo ihre Familie eine Obstplantage betreibt. Doch besonders liebt Lilac das Backen und Kochen und ihren kleinen Hofladen, ...

Lilac McCarthy lebt schon seit ihrer Kindheit in dem idyllisch gelegenen Cherry Hill, wo ihre Familie eine Obstplantage betreibt. Doch besonders liebt Lilac das Backen und Kochen und ihren kleinen Hofladen, den sie auf dem Familiengrundstück betreibt und wo ein jeder köstliche Marmeladen oder die raffiniertesten Törtchen kaufen kann, die sie frisch hergestellt hat.
In Liebesdingen trägt sie ihr Herz jedoch keinesfalls auf der Zunge. Als Bo Radisson, der älteste Sohn der Nachbarn, nach Jahren aus Frankreich zurückkehrt, gibt sich Lilac in seinem Beisein recht zugeknöpft. Dass sie dafür einen guten Grund hat, ahnt ihre Familie zunächst nicht. Denn Lilac und Bo waren acht Jahre zuvor zusammen. Heimlich zwar, weil Bo es so wollte, doch war er der erste Mann für sie, dem sie sich hingab.

Und nun ist er wieder da und wird für sie zur steten Nemesis. Immer dort, wo sie ist, hält auch er sich auf und zu allem Überfluss planen seine Familie und er eine Umstrukturierung des alljährlich stattfindenden Dorffestes. Lilac, die zu den Planern gehört, fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass die großen Farmen nun aufgrund Bos Kritik überlegen, ob sie weiterhin als Sponsoren tätig bleiben und verlagert all ihren Frust auf Bo.
Doch Bo zeigt sich seltsam ungerührt, versucht gar, das Kriegsbeil mit ihr zu begraben. Was soll Lilac nur davon halten? Und warum klopft ihr Herz in seiner Nähe immer noch verräterisch schnell?

Nachdem im ersten Teil der neuen „Cherry Hill“ Reihe Lilacs Schwester June den Mann fürs Leben wieder fand, ist es nun an Lilac mit der Vergangenheit abzuschließen.
Man erfährt in Rückblenden, wie Bo und Lilac sich einst näher kam und kann eigentlich schnell erahnen, wieso er ihr dann schließlich den Laufpass gab.
Allerdings kann man sein damaliges Handeln durchaus nachvollziehen, bedenkt man seine Jugend.
Ich fand es aber seltsam, dass er nun erneut gleich ihre Nähe sucht, anstatt ihr zunächst seine Gründe dafür zu erläutern, wieso er sie einst abservierte.
Und daher konnte ich auch nicht wirklich verstehen, wieso Lilac so schnell nachgibt.
Dieser Punkt schmälerte mein Lesevergnügen allerdings nicht wirklich- im Gegenteil.

Mir gefiel „A Place To Grow“ sogar noch ein Tickchen besser als der Vorgängerband und ich war schon nach wenigen Seiten wieder mittendrin gefangen, da Lilly Lucas Schreibstil nämlich nicht nur sehr bildhaft und atmosphärisch zu nennen ist. Zudem gelingt es ihr mit den zahlreichen lebensechten Dialogen und Beschreibungen der Dörfler, Cherry Hill auch vor dem Auge des Lesers realistisch auferstehen zu lassen. Die heimelige Wohlfühlatmosphäre trägt ihr übriges dazu bei, dass man viel Lesespaß hat. Ein wenig erinnert mich die neue Reihe und das Örtchen Cherry Hill an sich, an die fiktiven US Kleinstädte in TV Serien wie „Virgin River“ oder „Serenity“ in „Süße Magnolien“.
Allerdings kommt Lilly Lucas Buchreihe ganz ohne die übertriebene christliche Note aus, die besagten TV Serien zugrunde liegt, kann aber dennoch menschliche Werte vermitteln und sollte auf alle Fälle als Buchtipp genannt werden, wenn man eine Schwäche für Serien hat, die in diesem Stile geschrieben sind.

Sicherlich ist es leichte, romantische Unterhaltung, doch ist sie gut geschrieben und man kann sich gut in das Heldenpaar hineindenken und, was noch wichtiger ist, man leidet und liebt mit ihnen mit. Und beim Lesen hat man irgendwann beinahe das Gefühl, als würde man die Obstplantagen selbst besichtigen und den beschriebenen Pfirsichduft einatmen. Klingt vielleicht ein wenig seltsam, ist aber so.
Für mich war es genau die richtige Mischung aus Unterhaltungslektüre mit viel Wohlfühlatmosphäre und Romanceanteil und so vergebe ich gerne die volle Punktzahl für den zweiten Band der Trilogie.

Kurz gefasst: Sehr starker, atmosphärischer und romantischer 2. Teil der „Cherry Hill“ Trilogie. Unbedingt lesen und nicht verpassen!

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Romantischer, intensiver New Adult mit viel Tiefgang und einem wundervollen Setting

No Stars too bright
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Sophie und ihre beste Freundin Isabel befinden sich in ihrem Work & Travel Jahr in Australien. Doch die Zeit ist unglaublich schnell verflogen und schon in wenigen Wochen werden die beiden Studentinnen ...

Sophie und ihre beste Freundin Isabel befinden sich in ihrem Work & Travel Jahr in Australien. Doch die Zeit ist unglaublich schnell verflogen und schon in wenigen Wochen werden die beiden Studentinnen zurückkehren müssen in ihre Heimat, Deutschland.
Während Isabel bereits ihre große Liebe gefunden und insgeheim beschlossen hat, so bald wie möglich zurückzukehren in das Land ihrer Träume und zu ihrem Freund, hadert Sophie damit, dass sie in dem Jahr leider nicht allzu viel von Australiens Naturschauplätzen sehen konnte. Eigentlich hatten Isabel und Sophie vorgehabt, das Land zu bereisen, doch dann kam alles anders, als Isabel ihren Freund kennenlernte und die jungen Frauen in dem malerischen Eden eine Anstellung und neue Freunde gefunden hatten.
Sophie verzichtete Isabel zuliebe auf das Reisen.

Nachdem der Besitzer des beliebten Pubs im Ort, Bobby, verstirbt, wissen die Angestellten nicht wirklich, wie es weiter gehen soll. Zu ihrer Erleichterung stellt sich ihnen eines Tages ein junger, attraktiver Mann vor, der das Lokal geerbt hat. Bobby war Cooper Lees Großvater, doch Cooper, ein Fotograf und echter Naturbursche, weiß noch nicht so recht was er mit der Örtlichkeit anfangen soll- liegen seine Interessen doch ganz woanders. Zudem ist der reiselustige Mann alles andere als begeistert von der Vorstellung, ein halbes Jahr das Pub führen zu müssen, wie es das Testament vorgibt.
Cooper hat schon einige Verluste in seinem Leben hinnehmen müssen und meidet die Menschen. Doch die quirlige Sophie bringt Farbe in sein Leben. Als er einen lukrativen Job angeboten bekommt, der ihn ans andere Ende Australiens führen wird, fragt er Sophie kurzerhand ob sie ihn begleiten will, was diese sich nicht zweimal sagen lässt.
Während ihres gemeinsamen Road-Trips, zeigt Cooper der jungen Frau die schönsten Sehenswürdigkeiten von Australiens Flora und Fauna. Doch hat er mehr im Sinn, als nur Freundschaft? Schließlich weiß er ja, dass Sophie schon bald zurückkehren wird nach Deutschland…

Nachdem im ersten Teil der „Love Down Under“ Reihe Isabel ihre große Liebe in Liam gefunden hat, dessen Eltern ein Koala- Rescue- Reservat betreiben, lernen wir Leser nun Isabels beste Freundin und Mitreisende, Sophie besser kennen. Sophie ist, wie Isabel, eine sympathische, zupackende und empathische junge Frau, die sehr reiselustig ist. Man kann als Leser daher ihre Hin- und Hergerissenheit nachvollziehen. Einerseits ist sie gerne in Eden, umgeben von ihren Freunden und Isabel, andererseits möchte sie, in der ihr noch verbliebenen Zeit in Australien, mehr über das außergewöhnliche Land erfahren. Und Cooper, den die Autorin Sophie zur Seite gestellt hat, in diesem zweiten Teil der Reihe, ist im Grunde der perfekte Partner für sie, denn auch er ist ein reiselustiger Mensch und liebt die Natur und die Tierwelt über alles.
Allerdings gibt es Dinge in Coopers Vergangenheit, die ihn daran hindern, sich ganz und gar auf andere Menschen einzulassen und so bleibt es spannend, ob es Sophie am Ende gelingen wird, Coopers Panzer zu knacken.
Ich hatte schon in meiner Rezension zum ersten Band erwähnt, wie toll ich das Setting finde und wie bildhaft und intensiv Nina Bilinszki Land und Leute beschreibt, so dass man sich alles perfekt vor seinem geistigen Auge vorstellen kann. Dazu versäumt sie es nicht, auf so manche Missstände hinzuweisen, führt die Leser behutsam, aber nie belehrend an diverse Probleme heran und regt damit zum Nachdenken an.

Obwohl ich schon den ersten Band sehr mochte, ist mir „No Stars Too Bright“ sogar noch ein Tickchen lieber, weil es einfach so wunderbar knistert zwischen Sophie und Cooper und man noch ein Stück weit mehr über Australiens Sehenswürdigkeiten erfährt.
Man kann sich gut in die Gedanken- und Gefühlswelt des Paares hineindenken und leidet sowohl mit Cooper, als auch mit Sophie mit. Nina Bilinszki erzählt ihren Roman aus zwei Perspektiven- jeweils in „Ich- Form“. So erfährt man freilich etwas eher, als die Romanheldin, was Cooper umtreibt und wieso er so manches Mal reserviert agiert.
Zugegeben, das Missverständnis gegen Ende des Romans hätte ich nicht gebraucht. Ich hätte es schöner gefunden, wenn noch mehr Zeit für eine gemeinsame Aussprache geblieben wäre. Außerdem fand ich, dass Coopers Lendeninnenleben ein wenig zu oft angesprochen wurde.
Dennoch waren die Liebesszenen hot und romantisch zugleich, so dass ich trotz der Minikritikpunkte keinen Punktabzug vornehmen möchte.

Kurz gefasst: Romantischer, intensiver New Adult mit viel Tiefgang und einem wundervollen Setting.




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Veröffentlicht am 05.09.2022

Kurzweilige, romantische Historical Romance mit zwei sympathischen Protagonisten

Der richtige Earl für die Lady
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Lady Britannia, Tochter eines ehemaligen Seefahrers, die sich von allen nur Bita nennen lässt, hatte bislang kein einfaches Leben. Nach dem Tod ihrer Mutter und ihres ältesten Bruders, verfiel ihr Vater ...

Lady Britannia, Tochter eines ehemaligen Seefahrers, die sich von allen nur Bita nennen lässt, hatte bislang kein einfaches Leben. Nach dem Tod ihrer Mutter und ihres ältesten Bruders, verfiel ihr Vater zusehens mental und da ihr zweiter Bruder Kenneth, sich bei Nacht und Nebel aus dem Staub machte, blieb es an ihr hängen, den drohenden finanziellen Ruin abzuwenden, was ihr auch gelang, bis er zurückkehrte.

Britas Bruder lebt leider gerne auf großem Fuß und ist nun bestrebt, seine Schwester gewinnbringend zu verheiraten. In seinem Gebaren gibt er sich äußerst gewissenlos, wie Brita entsetzt feststellen muss, denn er scheut noch nicht einmal davor zurück, ihre kleine uneheliche Tochter als Druckmittel zu benutzen.
Eines Tages, als sie unterwegs ist, bekommt sie von außen mit, wie sich französisch sprechende Männer in einem leerstehenden Haus unterhalten.

Brita ist alarmiert, als sie begreift, dass die Männer einen Mann festgesetzt haben, den sie am nächsten Tag foltern und töten wollen. Und so schreitet sie, kaum dass die Männer den Ort verlassen haben, zur Tat. Es gelingt ihr tatsächlich einen verletzten Mann zu retten, der beeindruckt ist von ihrem Wagemut. Doch ihre Wege trennen sich alsbald wieder.

Mart, der Earl of Trembley, ist fest entschlossen, die Männer die ihn folterten und den Kronprinzen entführen wollten, zu fassen. Zwei Wochen verbleiben ihm, in denen er sämtliche staatliche Mittel ausschöpfen darf. Scheitert er, wird ihn der König aus seinen Diensten entlassen. Als er im „The Pot and Pineapple“ eine junge attraktive Dame entdeckt, die heimlich, erstaunlich kunstfertige Skizzen von anderen Gästen anfertigt, ist ihm sogleich klar, dass sie die einzige Hoffnung sein könnte, Bewegung in den Fall zu bekommen. Er spricht sie an und stellt nur wenig später fest, dass sie keine Unbekannte ist. Er erkennt in ihr seine Retterin und bittet sie kurz entschlossen darum eine Art Phantombild anzufertigen, von einem der Rädelsführer der Bande, dessen Antlitz er bei seiner Gefangennahme erspähen konnte. Brita ist einverstanden und Mart ist entzückt von ihrer Hilfsbereitschaft, aber auch von ihrem liebreizenden Wesen. Er rechnet sich jedoch keine großen Chancen ein bei ihr…

„Der richtige Earl für die Lady“ ist bereits der dritte Teil der „The Pot And Pineapple“ Historical Romance Reihe von Helena Heart. Und natürlich ist das Cafe erneut eines der Schauplätze der Geschichte. Dort lässt sich das Heldenpaar des Romans, zwischenzeitlich zu einer denkwürdigen Teestunde nieder und genießt kulinarische Köstlichkeiten wie Karawanentee und fruchtigen Lemoncake.

Sowohl Mart als auch Brita sind spannende Romanfiguren, mögen zwar zur gehobenen Gesellschaftsschicht gehören, doch leider verlief ihr bisheriger Werdegang alles andere als ruhig. Während Mart viele Jahre glaubte, er wäre ein ungewollter Waisenjunge, bis ihn sein Großvater fand, fiel Brita gleich bei ihrer ersten Ballsaison auf einen grausamen Wüstling herein, der sie nicht nur schändete, sondern dazu auch schwängerte.

Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass beide keinerlei Vorurteile pflegen oder sich in ewig langen Streitgesprächen suhlen. Beide sind Romanfiguren, die man schnell in sein Leserherz schließen kann, denn sie sind zupackend, sympathisch und haben ein offenes Ohr für die Probleme anderer.

Erfrischend fand ich es zudem, dass Mart keinesfalls ein typischer Schönling ist, sondern ein Mensch mit Ecken und Kanten- sowohl innerlich als äußerlich. Und seine Schüchternheit, Brita gegenüber, ist sehr süß.
Brita mag zwar eine Frau ihrer Zeit sein, doch versucht sie stets für alle die ihrem Herzen nah sind, einzustehen und dieses Ziel verfolgt sie durchaus erbittert.
Ich mochte die Liebesgeschichte, die Helena Heart hier erzählt sehr. Dazu ist ihr Schreibstil wie immer flüssig und zeitgemäß zu nennen, so dass man wunderbar abtauchen kann in diesen romantischen und schöne Historical Romance und die Lesezeit wie im Fluge vergeht.

Kurz gefasst: Kurzweilige, romantische Historical Romance mit zwei sympathischen Protagonisten.

The Pot And Pineapple Reihe:

1. Teil: Der falsche Lord für die Lady
2. Teil: Die falsche Lady für den Earl
3. Teil: Der richtige Earl für die Lady

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