Geld ist der beste Köder, um nach Menschen zu fischen
Tod an der SchleiMalte von Rönneby hat Großes vor- der Ökobauer will mit seinen innovativen Ideen die Landespolitik aufmischen und zeigen, dass ökologische Landwirtschaft und ein Umdenken in den Köpfen notwendig ist, um ...
Malte von Rönneby hat Großes vor- der Ökobauer will mit seinen innovativen Ideen die Landespolitik aufmischen und zeigen, dass ökologische Landwirtschaft und ein Umdenken in den Köpfen notwendig ist, um in der Zeit des Klimawandels für die Bevölkerung zu sorgen. Doch damit ist Schluss, denn Malte liegt tot auf seinem Misthaufen. Die ganze Sache stinkt im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel und ruft Marie Geisler auf den Plan, die mit fortschreitenden Ermittlungen immer tiefer in einen Sumpf aus Lügen, Rache und Gier versinkt....
Die Schlei ist so viel mehr als Postkartenidylle und Filmkulisse und das zeigt Arnd Rüskamp in seinem Krimi "Tod an der Schlei" mit einem aufregenden und abwechslungsreichen Plot.
Wir befinden uns mitten in der Klimakrise und dem Autor ist es wichtig, auf ökologische Landwirtschaft und ihre schwarzen Schafe hinzuweisen und die Leser.innen mit seinem sehr gut strukturierten Krimi auf die Thematik aufmerksam zu machen. Rüskamp lässt hier tief blicken, zeigt die zwei Seiten der Medaille und dreht bewusst das Dunkle, Abgründige nach vorne. Ein mehr als gewollter Blick in den gesellschaftskritischen Spiegel, um zu sensibilisieren und zu hinterfragen, ob da, wo ökologisch drauf steht, auch wirklich ökologisch drinnen ist.
Geld ist ein Antreiber, dem wohl niemand widerstehen kann. Marie stochert erst im Nebel und kann sich keinen Reim darauf machen, wie sich die kleinen Mosaiksteinchen zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen könnten. Es sind aufregende Szenen, wilde Verfolgungsjagden und facettenreiche Charaktere, die an der Schleimündung für ordentlich Wirbel sorgen und die Gemüter hochkochen lassen. Viele unterschiedliche Schauplätze bewirken, dass der Spannungsbogen konstant gestrafft bleibt und durch die Ortswechsel immer ein gewisses Maß an Bewegung und Veränderung stattfindet.
Die Handlung baut sich langsam auf und zieht die Leser:innen immer mehr in das Netz aus Lügen, Rache und Gier hinein, sodass sie regelrecht an den Seiten kleben. Auch sorgt der Schreibende dafür, dass immer wieder kleine Verschnaufpausen in Form von augenzwinkernden Momenten, familiären Zusammenkünften oder ein kurzer Augenblick in der malerischen Natur die Lesenden abkühlen lassen, nur um dann wieder in die nächste spannende Szene eintauchen zu können.
Ein sehr gelungener Krimi, der beweißt, wie nah Erfolg und Enttäuschung wirklich beieinander liegen. Sehr empfehlenswert !