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Veröffentlicht am 26.11.2022

düstere, überraschende Peter Pan-Story

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
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Die 18-jährige Wendy wird demnächst aufs College gehen. Einen Sommer Zuhause hat sie noch. Doch dieser verläuft völlig anders als geplant. Aus ihrer Heimatstadt verschwinden Kinder – so wie einst Wendy ...

Die 18-jährige Wendy wird demnächst aufs College gehen. Einen Sommer Zuhause hat sie noch. Doch dieser verläuft völlig anders als geplant. Aus ihrer Heimatstadt verschwinden Kinder – so wie einst Wendy und ihre zwei Brüder. Nur Wendy kehrte damals zurück. Sie hat keine Erinnerungen daran, was passiert ist, aber die aktuellen Ereignisse wühlen sie stark auf. Als sie eines Nachts auf einen jungen Mann trifft, könnte er der Schlüssel zu ihren Erinnerungen sein. Denn es handelt sich um Peter Pan, den Jungen, den es nur in ihren Geschichten geben dürfte…

Wer auf eine neuerzählte, aber doch klassische Peter Pan-Story hofft, wird bei diesem Buch enttäuscht werden. Die Geschichte hat wenig mit dem Klassiker zu tun – und doch gibt es immer wieder kurze Momente, Erinnerungen der beiden an die Vergangenheit, bei denen ich an Szenen aus dem Zeichentrickfilm denken musste, was ein ganz witziger Effekt in der ansonsten sehr düsteren Geschichte war.

Fünf Jahre zuvor waren Wendy und ihre Brüder verschwunden. Seit fünf Jahren gelten die zwei als vermisst, während Wendy selbst aus heiterem Himmel wieder aufgetaucht ist. Niemand weiß, was damals passiert ist. So gern Wendy sich auch erinnern möchte, in ihrem Kopf herrscht Leere. Zwar hat Wendy nie die Hoffnung aufgegeben, die Situation in der Familie ist seitdem aber schwierig.
Sie ist traumatisiert von den Ereignissen, die Schatten der Vergangenheit begleiten und belasten sie stetig. Wendy macht sich Vorwürfe, dass sie die Rätsel lösen könnte, wenn sie sich doch nur erinnern könnte. Sie ist mir ihren Ängsten und Konflikten gut dargestellt. Aber Wendy ist auch erwachsen geworden, sie arbeitet ehrenamtlich im Krankenhaus und will Krankenschwester werden. Den Kindern dort erzählt sie Geschichten über einen ausgedachten Jungen, der im Nimmerland Abenteuer mit verlorenen Jungen erlebt. Geschichten, die ihre Mutter einst ihr und ihren Brüdern erzählt hat.

Als Wendy auf den Jungen trifft, der von sich behauptet, Peter Pan zu sein und Magie zu beherrschen, reagiert sie verständlicherweise zunächst skeptisch. Bis die ersten Erinnerungen zurückkehren und einige Puzzelteile an ihren Platz fallen.
Peter ist eine toll ausgearbeitete Figur. Einerseits ist er der unbeschwerte Junge, der vor nichts Angst hat, immer einen witzigen Spruch auf den Lippen. Und andererseits ist auch er älter geworden. Leidet ebenfalls unter den Ereignissen, denn dass er älter wird bedeutet auch, dass seine Magie schwindet, sodass immer wieder eine nachdenkliche, kummervolle Seite hervorbricht. Sein Verhalten wechselt stetig zwischen ernst und verspielt.
Und das Erwachsenwerden bringt noch andere Gefühle mir sich – was eine langsame Annährung der zwei Jugendlichen zur Folge hat.

Die zwei versuchen, die in der Stadt verschwundenen Kinder zu finden. Dabei müssen sie sich einem mächtigen Gegner stellen. Es ist eine spannende Suche mit einigen unerwarteten und überraschenden Ereignissen. Die Auflösung habe ich tatsächlich nicht kommen sehen. Aufwühlende, bedrückende und emotionale Ereignisse mischen sich in düstere Story, in der die sich zart entwickelnden Gefühle ein kleiner Lichtblick sind.
Steckenweise passiert allerdings nicht allzu viel. Die zwei laufen teilweise mehrere Stunden ergebnislos durch den Wald. Dann wieder verschwenden sie beim Eisessen Zeit, obwohl sie doch so eine wichtige Mission haben.

Der Schreibstil ist anschaulich und bildhaft. Manchmal waren mir die Beschreibungen aber fast schon zu detailliert. Dass Peter rostrote Haare hat, dürfte auf mindestens jeder dritten Seite wiederholt werden.

Das Ende ist dramatisch, temporeich, spannend und schockierend. Allerdings bleibt das Gefühl zurück, dass letztlich vielleicht doch noch nicht alle Fragen beantwortet sind.

Fazit

Gruselige Peter Pan-Geschichte mit kleinen Bezügen zum Klassiker, die mir zur Auflockerung der düsteren Stimmung gut gefallen haben. Die Story hat ein paar langwierige Passagen, welche aber mit spannenden, schockierenden und bedrückenden Wendungen und Aufdeckungen ausgeglichen werden.

Veröffentlicht am 26.09.2022

Ernste Thematik

Bleibt Oma jetzt für immer?
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Als alles anfängt, ist Klara 11. Ihr Bruder Anton ist zwei Jahre jünger. Eigentlich sollte ihre Oma nur vorrübergehend bei der Familie einziehen, bis ihr gebrochener Fuß wieder heil ist. Doch in der gemeinsamen ...

Als alles anfängt, ist Klara 11. Ihr Bruder Anton ist zwei Jahre jünger. Eigentlich sollte ihre Oma nur vorrübergehend bei der Familie einziehen, bis ihr gebrochener Fuß wieder heil ist. Doch in der gemeinsamen Zeit merkt die Familie, dass zwar der Fuß wieder in Ordnung kommt, ihre Oma aber dennoch nicht mehr „die alte“ ist. Bald steht die Diagnose Demenz im Raum und die Familie muss sich auf diese neue Situation einstellen – mit einer Oma, die mal völlig klar ist und dann wieder die verrücktesten Sachen anstellt…

Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht: Demenz ist ja ein Thema, mit dem Kinder beispielsweise im Umgang mit ihren Großeltern durchaus konfrontiert werden können. Nun handelt es sich hierbei keineswegs um ein Sachbuch, dass Kindern die Krankheit im Detail näher bring. Ganz im Gegenteil: Letztlich wird relativ wenig explizit erklärt – es wird dafür aber ganz viel erlebt. Viele Alltagssituationen zeigen den schleichenden Prozess des sich verschlechternden Gesundheitszustandes. Zudem werden über teils skurrile Situationen auch Probleme im Umgang mit dementen Menschen aufgezeigt: Wenn Klaras Großmutter beispielsweise in Socken nach draußen läuft oder den Herd zu hoch dreht, sodass sich die Familie eigentlich gezwungen sieht, sie ununterbrochen im Auge zu behalten, ohne sie dabei aber einzusperren oder ihr das Gefühl zu geben, sie müsse beaufsichtigt werden und dürfe nichts allein tun.
Auch wenn viele witzige Situationen in de Handlung eingewoben sind, immer mal wieder freche Sprüche fallen – sowohl von der Oma als auch von den Kindern – und sie viele spaßige und gemütliche Stunden miteinander erleben, wird letztlich nichts beschönigt. Beide Kinder nehmen die Veränderungen ihrer Großmutter wahr, sind manchmal ratlos und hilflos.
Aber besonders Anton gelingt es immer wieder, seine Oma mit kleinen Fragen und Geschichten zum Reden zu bringen und Erinnerungen hervorzukitzeln.

Über Gespräche, die Klara und ihre Familie führen, wird dennoch ein wenig Hintergrundwissen in die Handlung gepackt, wenn der Vater beispielsweise in kindgerechten Worten wiedergibt, was er von der behandelnden Ärztin erfahren hat. Dabei werden stets sehr bildhafte Vergleiche benutzt.
Hierzu muss allerdings erwähnt werden, dass die Großmutter noch weitere gesundheitliche Probleme hat, sodass die Kinder noch mit weiteren Themen konfrontiert werden.

Die Sprache ist kindgerecht und einfach gehalten. Ich-Erzählerin Klara schildert lebhaft von ihrem Alltag – mit ihrer Oma, Neckereien mit ihrem Bruder, aber berichtet auch vom Urlaub und Erlebnissen mit ihrer Freundin. Dadurch wird der Fokus nicht nur auf „das Problem mit Oma“ gerichtet, sondern es gibt Handlung drumherum, die sich aber letztlich ein wenig im Sand verläuft…
Schwierige Begriffe werden auf angenehme Art in Klaras Erzählungen erklärt – vieles wusste sie nämlich selbst nicht und musste auch nachfragen, bevor sie nun davon berichten kann.

Nur die Erzählweise empfand ich manchmal als etwas anstrengend, wenn Klara sehr unstrukturiert von den Ereignissen berichtet und in ihren Schilderungen hin und her springt: „Aber das kam erst später … was ich vorher noch erzählen wollte …. Das war danach, aber vorher…“

Fazit

Kindgerecht erzählte Alltagssituationen über das Leben mit einer demenzkranken Oma, die mal klare Momente hat und im nächsten Moment kommentarlos verschwunden ist. Spaßige Situationen wechseln sich mit ernsten Gesprächen oder sorgenvollen Momenten ab. Der schleichend fortschreitende Prozess wird dabei ebenso nachvollziehbar und sensibel geschildert, wie die Sorgen und Ängste der gesamten Familie.

Veröffentlicht am 26.09.2022

Wendungsreiche Fortsetzung

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
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2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Frisches Vorwissen ist für das Verständnis der Handlung auf jeden Fall sinnvoll. Zwar war der erste Band bei mir noch gar nicht so lange her, ...

2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Frisches Vorwissen ist für das Verständnis der Handlung auf jeden Fall sinnvoll. Zwar war der erste Band bei mir noch gar nicht so lange her, dennoch fiel es mir schwer, in die komplexe Geschichte mit ihrer Vielzahl an Figuren und verworrenen Zusammenhängen zurückzufinden. Lange Rückblicke gibt es nicht, nur hier und da werden kurze Details erwähnt.
Was dem Buch auf jeden Fall fehlt, ist ein Glossar mit ein paar Begriffserklärungen, z.B. zu den verschiedenen Stämmen oder ungewöhnlichen Wesen, und eine Figurenübersicht samt Ausrichtung. Da sich einige Begriffe durchaus ähnlich sind, fiel es mir teilweise schwer, den Überblick zu behalten.
Schade ist auch, dass es zwar eine Karte gibt, die Wege der verschiedenen Charaktere aber dennoch nicht nachvollziehbar sind, da die erwähnten Orte nicht auf der Karte verzeichnet sind.

Nach den vergangenen Ereignissen agieren Malik und Karina an unterschiedlichen Orten. Abwechselnd werden beide Handlungsstränge weitererzählt.
Nachdem der erste Band vor allem in der Stadt Solstasia spielte, zeigt sich die High-Fantasywelt nun, da die Figuren durch das Land ziehen, mit der Beschreibung von rauen Landschaften und verborgenen Städten viel facettenreicher.

Karina muss mit den Folgen mehrfachen Verrats zurechtkommen. Einen klaren Plan, was sie nun tun kann, hat sie zunächst nicht. Doch in ihren Kopf wächst eine Idee, wie sie ihrem Reich helfen kann. Sie macht im Verlauf eine große Entwicklung durch, die mir gut gefallen hat.

Malik hingegen war mir teilweise weniger sympathisch. Er lässt sich stark manipulieren. Zwar sind seine Beweggründe nachvollziehbar dargestellt, gleichzeitig erschien er mir aber oft arg naiv und ich hätte mir gewünscht, dass er die ihm zur Verfügung stehenden Kräfte anders nutzt.

Was man über die Handlung definitiv sagen kann: Es gibt zahlreiche Wendungen. Manche vermeintliche Tatsachen werden sogar so oft durch neue Details ergänzt, dass sich stetig eine neue Wahrheit formt. Hier musste ich ordentlich aufpassen, um halbwegs den Anschluss zu behalten (und es ist mir trotzdem nur bedingt gelungen…).

Nachdem ich wieder halbwegs in die Geschichte zurückgefunden hatte, wollte ich stets wissen, wie es weitergeht. Die drohende Katastrophe hängt durchweg in der Luft und sorgt für konstante Spannung. Es gibt actionreiche Szenen, ruhige Momente und jede Menge Aufregung. Zwar gab es kleinere Längen, die meisten Passagen konnten mich aber fesseln, sodass ich oft ein oder zwei Kapitel mehr gelesen habe, als ich eigentlich wollte.

Leider werden manche Ereignisse am Ende recht schnell aufgelöst, nachdem sie 500 Seiten lang ein Problem dargestellten. Ein paar Punkte bleiben dabei auch durchaus offen.
Überhaupt ist das Ende relativ offen gehalten, wobei mir die Ausgestaltung dessen gut gefallen hat und einen stimmigen Abschluss bildet.

Fazit

Obwohl Band 1 erst wenige Monate zurückliegt, hatte ich große Schwierigkeiten, in die komplexe Handlung mit den vielen Figuren und ungewöhnlichen Begriffen zurückzufinden. Hilfestellungen wie ein Glossar oder eine Figurenübersicht gibt es leider nicht.
Danach konnte mich die Geschichte mit ihren vielen Wendungen und spannenden Ereignissen aber wieder in ihren Bann ziehen.

Veröffentlicht am 26.09.2022

Keine großen Überraschungen

Küsse unter Kirschblüten – Tokyo Ever After
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18 Jahre lang hielt Izzy ihren Vater für eine zufällige, einmalige Partybekanntschaft ihrer Mutter. Dementsprechend groß ist der Schock, als sie die Wahrheit erfährt: Ihr Vater ist der Sohn des aktuellen ...

18 Jahre lang hielt Izzy ihren Vater für eine zufällige, einmalige Partybekanntschaft ihrer Mutter. Dementsprechend groß ist der Schock, als sie die Wahrheit erfährt: Ihr Vater ist der Sohn des aktuellen japanischen Kaisers.
Auch ihr Vater wusste nichts von Izzys Existenz. Nun lädt er die junge Frau nach Japan ein. Allerdings ist der Alltag als Kronprinzessin viel komplizierter, als Izzy es sich vorgestellt hatte…

Der Klappentext klang ganz süß und letztlich lässt sich dies auch über die Handlung sagen. Die Geschichte verläuft ziemlich genau so, wie man sich eine Plötzlich-Prinzessin-Story im Japan-Setting vorstellt.
Izzy lässt kein Schlamassel aus. Aber nicht nur die übertriebene Menge an Besteck oder die Kleidungsvorschriften bereiten ihr Schwierigkeiten, sondern vor allem die kulturellen Unterschiede und die japanischen Umgangsformen, mit denen die gebürtige Amerikanerin nicht vertraut ist, sorgen für unangenehme Situationen -manches zum Schmunzeln, anderes zum Mitleiden.
Auch die Lovestory ist von diesen Themen geprägt. Aber nicht nur die Standesunterschiede und die öffentlichen Benimmregeln machen Izzy diesbezüglich Kopfzerbrechen – auch die Presse mischt stetig mit und sorgt für zusätzliche Aufregung.

Izzy ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Sie gibt Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Die Perspektive ermöglicht es, ihre Entwicklung zu verfolgen: In ihrer Heimat fiel sie wegen ihres Aussehens auf. In Japan wegen ihres amerikanischen Benehmens. Izzy macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Sie will herausfinden, wer sie ist und muss sich entscheiden, wer sie sein will. Dabei spielt die Annähung zu ihrem „neuen Vater“ ebenso eine Rolle wie die Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Position, die sie plötzlich innehat.

Die Geschichte liest sich recht zügig, der Schreibstil ist locker und anschaulich. Große Höhepunkte bleiben allerdings ebenso aus wie große Überraschungen.

Für mich wäre das Ende ok gewesen, um als Einzelband bestehen zu bleiben. Allerdings geht das ‚Abenteuer Tokyo’ noch weiter.

Fazit

‚Plötzlich Prinzessin’ im Kulturenkonflikt. Izzy muss sich nicht nur an all die Vorschriften am Kaiserhof gewöhnen, sondern bekommt vor allem die für sie ungewohnten öffentlichen Benimmregeln immer wieder vorgehalten. Ich habe die Entwicklung der jungen Frau gern verfolgt. Auch die Liebesgeschichte ist ganz süß. Allerdings verläuft die Geschichte sehr vorhersebar.

Veröffentlicht am 15.09.2022

Langatmiger Start, fesselndes Ende

Rise of the Witch Queen. Beraubte Magie
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Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger

Die Handlung setzt einige Wochen nach den Ereignissen des ersten Bandes an. Enju muss ihre Stellung als Königin der Hexen noch festigen ...

Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger

Die Handlung setzt einige Wochen nach den Ereignissen des ersten Bandes an. Enju muss ihre Stellung als Königin der Hexen noch festigen und manch unangenehme Entscheidung treffen. Auf ihren Schultern lastet große Verantwortung und sie hat verschiedene Aufgaben zu übernehmen – zum Beispiel muss sie Hochzeitsfeiern besuchen, auf die sie gar keine Lust hat.
Dass dort übernatürliche Wesen angreifen, während gleichzeitig Enjus Kräfte verrückt spielen, sorgt für einige Aufregung…

Den ersten Band mochte ich total gern. Auch hier finde ich die Welt der magischen Wesen wieder total spannend. Es gibt wieder eine große Mischung unterschiedlicher Übernatürlicher, die teils nach speziellen Regeln leben und durch Beziehungen zu anderen Völkern ihre Position stärken wollen – sehr zum Missfallen von Enju, die als Königin der Hexen eine lohnenswerte Partie darstellt.

Während mich Band 1 von Beginn an packen konnte, dauert es hier lange, bis die Handlung in Schwung kommt. Die erste Hälfte des Buches passiert sehr wenig. Enju trifft auf allerlei Figuren und bewertet bei nahezu jedem die Optik und erläutert ausgiebig, warum sie manche Männer attraktiver findet als andere. Dies empfand ich irgendwann als recht anstrengend.

Auch die spritzige Interaktion zwischen Enju und Kayneth fehlte. Tatsächlich fand ich den Konflikt, der die beiden in diesem Band beschäftigt, auch ziemlich unnötig. Eigentlich deutet sich bereits am Anfang an, was hinter der Geschichte steckt, aber da Enju nicht zuhört, wird das Thema ziemlich aufgebauscht und als unnötiges Drama durch das Buch gezogen.

Im zweiten Teil wird die Handlung deutlich ereignisreicher und spannender. Ungewöhnliche magische Verstrickungen häufen sich und die Urheber bleiben im Verborgenen. Es gibt einige Wendungen und für mich unerwartete Hintergründe.
Das Ende versöhnt mich mit dem holprigen Beginn. Allerdings ist der Schluss so gestaltet, dass nun durchaus auch noch ein dritter Band anschließen könnte.

Fazit

Leider passiert in der ersten Hälfte des Buches extrem wenig, die Handlung plätschert vor sich hin, während Enju eifrig die Optik jeder Figur bewertet, die ihr begegnet. Erst im zweiten Teil überschlagen sich die Ereignisse, es wird aufregend und dramatisch, wobei ich die Verstrickungen und Auflösung nicht habe kommen sehen.