Die Idee top; die Umsetzung leider ausbaufähig
"Tick, Tack, Nic .." Das waren Corrines letzte Worte, bevor sie verschwand und nie wieder auftauchte. Zehn Jahre später kehrt Nic in ihre Heimat zurück - der Rest ihrer früheren Clique hat entweder die ...
"Tick, Tack, Nic .." Das waren Corrines letzte Worte, bevor sie verschwand und nie wieder auftauchte. Zehn Jahre später kehrt Nic in ihre Heimat zurück - der Rest ihrer früheren Clique hat entweder die Stadt verlassen oder die Geschichte hinter sich gelassen, der Fall ihrer früheren Freundin Corrine wurde ungeklärt zu den Akten gelegt. Corrine, die keiner so recht vermisste, weil sie die Jugend der Stadt und besonders ihre Freunde auf eine toxische Weise beherrscht hatte. Eigentlich ein guter Zeitpunkt für Nic, um ihr Elternhaus dort zu verkaufen und woanders friedlich neu anzufangen. Doch alles kommt anders, als mit Annaleise ein weiteres Mädchen verschwindet und Nic, Daniel und Tyler erneut verdächtigt werden ... denn Annaleise war es, die der Clique damals das entscheidende Alibi gegeben hat.
Das Rätsel um das Verschwinden der beiden Mädchen ist groß, vor allem da zusätzlich zum Fall Annaleise ja auch immer noch unklar ist, was Corrine damals zugestoßen ist. Diese offene Frage hat mich gleich am Anfang dazu verleitet, die einzelnen Charaktere genauer zu analysieren, um möglicherweise von ganz allein auf die Lösung zu kommen - defintiv ein gelungener Schachzug der Autorin. Was dabei allerdings etwas gestört hat, war der Aufbau des Buches, da wir die Geschichte rückwärts erleben. Das hat bei mir immer wieder zu Verwirrung geführt und ich habe mich schwer getan, einen roten Faden zu finden bzw ein klares Bild des Ablaufs der einzelnen Szenen zu bekommen. Beispielsweise sprachen Nic und Laura auf einmal über Geschehnisse auf der Babyshower von Daniels Frau, welche im Buch bisher aber nicht aktiv stattgefunden hatte, da diese ja zeitlich gesehen früher und somit erst einige Kapitel später thematisiert wurde. Kurz und knapp gesagt: der gesamte Erzählstil war nicht meins, weil ich den Großteil der Leszeit damit beschäftigt war, die zeitliche Abfolge der Szenen in meinem Kopf zurechtzurücken, und mich so nicht auf die eigentliche Spannung und die einzelnen Verstrickungen der Charaktere einlassen konnte. Auch das Ende konnte mich nicht so besonders überzeugen, da es für mich sehr konstruiert und doch irgendwie zu einfach wirkte, viele Handlungsstränge sich im Nichts verloren und einige Aspekte ungeklärt geblieben sind. Ich vergebe 2,5/5 🌟