Von Windharfen und Tintenpilzen
„Das Licht in den Bäumen“ ist der erste Band einer Reihe. Hauptperson Nele läuft der Schweiß den Rücken runter. Ihr altes Auto hat keine Klimaanlage und sie steht im Stau. Auf dem Weg nach Rügen. Einziger ...
„Das Licht in den Bäumen“ ist der erste Band einer Reihe. Hauptperson Nele läuft der Schweiß den Rücken runter. Ihr altes Auto hat keine Klimaanlage und sie steht im Stau. Auf dem Weg nach Rügen. Einziger Begleiter: Ein Baum. Den soll sie auf die Insel bringen und dort einpflanzen. Auftrag ihrer Großmutter Vio. Das hat einen bestimmten Grund und obwohl Nele zunächst skeptisch war, sie erfüllt den Wunsch. Schließlich muss sie auch mal ausspannen und nicht nur arbeiten. Da kommt ihr das Abenteuer Insel Rügen gerade recht. Dass sie dann viel länger dort bleibt und sehr nette Menschen kennenlernt, hat sie nicht erwartet.
Bäume sind viel mehr, als ein stilles Gewächs und haben unseren Respekt verdient. In einzigartiger Weise gibt die Autorin ihnen eine Stimme. Sie schreibt von der Suche nach den eigenen Wurzeln und zeigt dabei auf die Ähnlichkeit zu den Bäumen. Nele findet auf Rügen nicht nur einen Ort für den Baum der Großmutter. Sie fühlt, dass sie auf dem richtigen Weg zu den Spuren ihres Großvaters ist. Den hat sie nämlich nie kennengelernt.
Nur einen unglaublichen Höhepunkt des Buches erwähne ich hier. Das ist die Windharfe. Noch nie hörte ich davon und es ist ein so faszinierendes Instrument, dass ich nicht müde wurde, mehr darüber zu erfahren. Auffallend für mich als Naturfreund ist, dass die Autorin Koelle unfassbar liebevoll über die Riesen des Waldes berichtet. Das zog mich in einen Bann, der unglaublich wohltuend war. Zugleich lernte ich auch die Insel und ihre Wälder kennen und schätzen. Ganz ohne Touristen und Lärm.