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Veröffentlicht am 20.09.2022

blühen - wenn alle anderen erfrieren

Wo die Winterrose blüht
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"Eine Winterrose. Eine schlichte, aber starke Pflanze, die immer noch ihre Schönheit ausstrahlt, wenn alle anderen Blumen in den Wintermonaten schon längst verblüht waren." Zitat S. 148

Das hier ist mein ...

"Eine Winterrose. Eine schlichte, aber starke Pflanze, die immer noch ihre Schönheit ausstrahlt, wenn alle anderen Blumen in den Wintermonaten schon längst verblüht waren." Zitat S. 148

Das hier ist mein erstes buch von Melanie Dobson aber definitiv nicht das letzte. Ich lese gerne Romane die zur Zeit des 2. Weltkrieges spielen denn bei aller Grausamkeit der vergangenen Zeit, es gab sie - die Winterrosen die blühten wenn alle anderen schon erfroren waren - die starken Frauen und Männer die bereit waren ihr Leben für andere in Gefahr zu bringen.

"Wo die Winterrose blüht" ist ein wunderbarer und sehr vielschichtiger Roman mit tollen und tiefgehenden Charakteren und einer grandiosen Geschichte. Erzählt wird sie auf zwei Zeitebenen wobei mich der historische Teil von Anfang an gepackt hat und der zeitgenössische Teil erst etwas später.

Im historischen Teil geht es um Grace. Eine junge Fluchthelferin die mit mehreren Kindern auf dem Weg aus dem besetzten Frankreich über die Pyrenäen ist um die Kinder zu retten.

Mit ihrem Mann, Elias und Marguerite (zwei der Kinder denen sie das Leben gerettet hatte und deren Verwandte nicht aufzufinden waren) baut sie sich ein neues Leben auf. Doch der Albtraum der Vergangenheit lässt sie alle nicht los und das Leben wird schwer, das Glück und der Frieden drohen zu zerbrechen.

Im zeitgenössischen Teil geht es um Addie deren Ersatzvater Charlie an einer schweren Erbkrankheit leidet. Sie möchte ihm helfen und sucht nach Verwandten. Ihre Suche führt sie zum Tonquin Lake, dorthin wo Grace früher gelebt hat. Doch Grace ist verschwunden, niemand scheint etwas zu wissen und alles ist sehr geheimnisvoll.

Auch die Nebencharaktere sind spannend, vielschichtig und interessant. Am liebsten war mir da Louis, Addie trifft ihn bei ihrer Suche und auch seine Geschichte ist sehr spannend.

Doch auch die Frage wo sich die beiden Erzählstänge treffen werden, wie sie verbunden sind und wie die Antworten auf die vielen Fragen lauten, hat mich beschäftigt.

Der Schreibstil ist wunderbar sanft, leicht zu lesen, getragen, treffend und berührend. Die Geschichte geht zu Herzen und lässt einen nicht los. Man möchte wissen wie es weitergeht und mag das Buch nicht aus der Hand legen.

Ganz stark fand ich die Botschaft die dieses Buch vermittelt und zwar die Tatsache das Gott aus großem Versagen wunderbares wachsen lassen kann.
Wenn auch sonst der Glaube nur zurückhaltend thematisiert wurde ist diese so wichtige und tröstende Nachricht deutlich eingearbeitet und macht Mut.

"Wo die Winterrose blüht" ist ein starkes Buch über schwere Schuld, großes Trauma, Herzensnot, Verletzungen aber auch Neuanfängen, Liebe und Vergebung.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Hislias Enttäuschung, Krankheit und Gottes Gnade

Füll du mich mit Kraft
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"Füll du mich mit Kraft" ist der dritte Band der "Chroniken der Könige".

Auch diesen Teil habe ich sehr gerne gelesen. Lynn Austin versteht es mit ihrer unnachahmlichen, bildhaften und mitreißenden Art ...

"Füll du mich mit Kraft" ist der dritte Band der "Chroniken der Könige".

Auch diesen Teil habe ich sehr gerne gelesen. Lynn Austin versteht es mit ihrer unnachahmlichen, bildhaften und mitreißenden Art Geschichten zu erzählen.

König Hiskia wird von seiner Frau zutiefst enttäuscht, so schlimm das er sie aus seinem Leben verbannen muss. Sein Schmerz ist so berührend beschrieben, so zu Herzen gehend - und die Folgen dieser Enttäuschung sind gravierend. Hiskia wird todkrank.

Ja, das alles ist fiktiv (bis auf die Krankheit) aber wunderbar erzählt.
Nur der Zeitpunkt der Krankheit ist für mich nicht ganz stimmig.
So wie ich die Bibel lese ist in 2. Chronik 32 Hiskias Krankheit erst NACH der Belagerung der Assyrer zu datieren und für mein Empfinden war es für den Spannungsbogen nicht nötig die Geschichte zu verändern.

Im Buch geht es auf jeden Falls spannend weiter.
Die ganze politische Situation, die Belagerung, die Angst und Not sind anschaulich und mit überraschenden Details beschrieben. Mir war es stellenweise etwas zu langatmig, aber ich habe schnell wieder völlig in die Geschichte gefunden.

Eindrücklich und treffend waren für mich die Weisheiten des Jesaja die Lynn Austin so passend eingearbeitet hat. Die Botschaft von Gottes Gnade ist so mutmachend und tröstend, sie sprach mir ins Herz.

Ob Jesaja und Hiskia damals wirklich alles verstanden haben? Ob sie wussten wie groß Gottes Gnade wirklich sein würde?

Ich weiß es nicht, ich weiß aber das diese Botschaft wichtig ist und sie nicht oft genug weiter gegeben werden.

Auch mit Eljakim, Hiskias Berater, und Jeruscha, seiner Frau, geht es fesselnd weiter. Auch diese beiden entwickeln sich, wachsen über sich hinaus und müssen immer wieder Entscheidungen treffen. Vor allem Jeruscha ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Für mich ist dieser Roman insgesamt etwas schwächer als die ersten beiden aber immer noch sehr gut.

Ich habe tolle Lesestunden gehabt und einiges gelernt. Auch hier hat Lynn Austin in den Fußnoten die Bibelstellen des Originaltextes angegeben und es macht Freude sie nachzuschlagen und sich intensiver mit der Geschichte zu beschäftigen.

Wer also einen schönen Bibelroman mit spannenden Elementen und geistlicher Botschaft lesen möchte der wird sich an diesem sicher freuen.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Ein schöner Roman über die Zeit des ersten Weltkrieges

Die Tochter des Zementbarons
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"Aber genau dann (wenn es am schwersten ist) habe ich mich an ihn gewandt und ihm mein Herz ausgeschüttet." Zitat S. 320

In dieser Geschichte, die 1914 kurz vor dem ersten Weltkrieg beginnt, lernt man ...

"Aber genau dann (wenn es am schwersten ist) habe ich mich an ihn gewandt und ihm mein Herz ausgeschüttet." Zitat S. 320

In dieser Geschichte, die 1914 kurz vor dem ersten Weltkrieg beginnt, lernt man Anna Kran kennen.

Eine junge naive Frau die viel bewirken möchte und doch hauptsächlich das eigenen Wohlergehen, die eigenen Wünsche und Hoffnungen im Blick hat.

Anna möchte unbedingt irgendwie fürs Vaterland kämpfen und bemerkt dabei nicht wie einseitig und weltfremd, ja unrealistisch sie die politische Situation beurteilt.

Trotzdem ist sie liebenswert beschrieben, denn waren wir nicht alle mal so?
Anna verfolgt ihr Ziel und das voller Eifer und Tatendrang.
Auf ihrem Weg begegnen ihr viele Menschen, sie macht weitreichende Fehler, verletzt anderen und sieht dann selbst der Wahrheit ins Auge und verändert ihre Ansichten.

Mit Anna ist es Sylvia B. Barron wunderbar gelungen die Geschehnisse aus der Sicht einer wohlhabenden jungen Dame zu erzählen, doch sie belässt es nicht dabei sondern zeigt in einem zweiten Erzählstrang auch die Sicht der Arbeiter auf.

Johann ist ein impulsiver junger Mann. Ein Mann der versteht das der Krieg nicht so heldenhaft wie schmerzhaft ist und der aus der Arbeiterschicht kommt.
Armut, Hunger, Sorge und schwere Arbeit sind sein täglich Brot.

Durch Johann bekommt man Einblicke in die ärmere Gesellschaftsschicht und, als der Krieg dann ausbricht, durch die Briefe an seine Frau auch in die Kämpfe und das Leben an der Front.

Hier ist ein einziger kleiner Kritikpunkt. Ich fand es zwar toll das die Briefe durch eine andere Schriftart hervorgehoben wurden doch ich fand es dadurch anstrengend sie zu lesen. Vielleicht wäre es mit einem größeren Zeilenabstand leichter gewesen.

Nichtdestotrotz ist "Die Tochter des Zementbarons" ein guter Roman der angenehm und flüssig zu lesen ist. Die ersten Sätze hatten mich direkt gepackt.

Anna und Johann sind stark, authentisch und vielschichtig charakterisiert. Ihre Entwicklung zu verfolgen ist so spannend, sie wachsen, werden fester und verstehen immer mehr worauf es wirklich ankommt.

Es ist wunderbar, vor allem in so schweren Zeiten, wenn Vorurteile überwunden werden, wenn Schuld und Versagen eingestanden und Menschen aufeinander zugehen können.

In diesem guten Roman geht es um Unterschiede und doch Gleichheit, um Wohlstand und Armut, um Naivität und Realität, um Freundschaft und Feindschaft und darum sich an Gott festzuhalten, ihm zu vertrauen und im ganzen Schrecklichen die Hoffnung nicht zu verlieren. Die Hoffnung auf Hilfe, Liebe, Freundschaft, ein Miteinander und bessere Tage.

Ein lesenswerter Roman der zu Herzen geht und unterhaltsame Stunden schenkt und in dem der Glaube eine große Rolle spielt.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

wunderbarer historischer Roman über eine Frau die die Wahrheit sucht

Die Kunstschätzerin
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Als ich dieses Buch sah wusste ich, das möchte ich lesen. Dieses Cover ist einfach wunderschön gestaltet. Die Frau, die getragene Mode, der Blick auf die Kerze und der kleine Lichtschein. Alles ist so ...

Als ich dieses Buch sah wusste ich, das möchte ich lesen. Dieses Cover ist einfach wunderschön gestaltet. Die Frau, die getragene Mode, der Blick auf die Kerze und der kleine Lichtschein. Alles ist so stimmig und harmonisch.

Ich war sofort angesprochen und das Buch hat mich nicht enttäuscht.

Eleanor übernimmt die Leitung des Familienunternehmens und als Frau im Jahre 1866 ist das allein schon außergewöhnlich.

Doch sie liebt Kunst und ist begeistert auf der Suche nach neuen Sammlerstücken und deshalb hervorragend dafür geeignet. Ihr Onkel, der gesundheitlich angeschlagen ist und dem das Alter langsam zu schaffen macht, arbeitet auch noch mit und vom ihm und ihrem Vater hat sie sich viel Wissen über Kunstwerke angeeignet.
Sandra Byrd hat es gut und anschaulich geschafft die Art und Weise der damaligen Echtheitsprüfungen zu beschreiben.

Eleanor liebt ihren Beruf doch dann bekommt sie den Auftrag Baron Harry Lydney zu prüfen. Das wäre schon herausfordernd genug, doch der Baron ist ihre Jugendliebe und sie muss darum kämpfen sachlich und nüchtern zu bleiben um die Situation fair zu beurteilen.
Es geht darum das dem Baron unterstellt wird einige wertvolle Kunstschätze aus der Sammlung seines nun verstorbenen Vaters verkauft zu haben.

Die Aufgabe ist schwerer als gedacht denn Gefühle und Alltag erschweren ihr die Arbeit, aber sie muss herausfinden ob an dieser Anschuldigung etwas dran ist um dann zu entscheiden ob Harry Lydney das Erbe seines Vaters im vollen Umfang antreten kann oder eben nicht.

Die ganze Geschichte ist angenehm und flüssig erzählt.
Kleine Erinnerungen Eleanors sind perfekt eingefügt und geben wunderbare Einblicke in die Vergangenheit.

Das Setting ist grandios gewählt worden, kleine Details zu Kunstgegenständen, deren Herkunft und Geschichte, dazu andere Kunstliebhaber, der Adel sowie die ärmere Gesellschaftsschicht, Eleanors Besuche im Londoner Gefängnis um den Frauen von Gottes Liebe weiterzugeben und die Rolle der Frau der damaligen Zeit.

Dazu eben Eleanor mit ihren Gefühlen, Wünschen und Träumen.
Sie ist toll charakterisiert, sympathisch, herzlich und liebevoll mit dem großen Wunsch das Richtige zu tun.

Ihre Verwirrung, der entstehende Ärger, die Verantwortung für das Unternehmen, den kranken Onkel, die Sorgen und Ängste und die große Frage "Wer ist Baron Lydney wirklich" sind authentisch und realistisch beschrieben.


Die Geschichte beginnt ruhig und wird dann immer spannender und aufregender. Die Ereignisse überschlagen sich zum Ende hin fast und man möchte wissen wie es nun ausgeht.

Ganz ganz toll fand ich das ihre Suche nach tiefer Beziehung zu Gott, und die daraus folgende Erfahrung das Gott immer da ist, von Sandra Byrd wunderbar herausgearbeitet wurde wenn auch der Glaube sonst eher zurückhaltend thematisiert wird.

"Die Kunstschätzerin" ist ein guter historischer Roman, detailreich, vielschichtig, warm und liebevoll geschrieben und bietet herrliche Stunden voller Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

süß, wohltuend und unterhaltsam

Die hinreißende Lady Charlotte
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Ein süßer und angenehmer Roman um eine junge Lady die ihr Herz erforscht und rausfinden möchte was (wahre) Liebe ist.

Charlotte soll, wenn es nach ihren Eltern geht, den wohlhabenden Herzog William heiraten. ...

Ein süßer und angenehmer Roman um eine junge Lady die ihr Herz erforscht und rausfinden möchte was (wahre) Liebe ist.

Charlotte soll, wenn es nach ihren Eltern geht, den wohlhabenden Herzog William heiraten. Doch sie hat andere Vorstellungen, andere Hoffnungen und ein anderes Verständnis von Liebe und Verliebtsein.

Zudem passiert um William eine ganze Menge und Charlotte wird hinein gezogen in den Strudel der vielen Fragen, Missverständnisse, Intrigen, Versagen und erlebt gleichzeitig einen Kampf in ihrem Herzen. Sie ist immer noch auf der Suche nach der Bedeutung der echten Liebe und das ist herausfordernder als gedacht.

Der Schreibstil ist auch in diesem Buch angenehm, wohltuend, süß und leicht. Anfangs ist der Spannungsboden recht flach, steigert sich aber dann bis sich die Ereignisse fast überstürzen.

Charlotte selbst fand ich nicht so ausdrucksstark, aber sehr wohl liebenswert. William hatte mehr Tiefgang und hat mich fasziniert. Vor allem sein Glauben an Gott und sein Vertrauen in Gottes Wegen haben mich beeindruckt. Er spricht oft und ganz natürlich mit Gott und möchte nach seinem Willen leben.

Die Geschichte war schön zu lesen und hat wunderbar gezeigt das Liebe, wahre und echte Liebe, sehr leise sein kann, denn Liebe ist etwas tiefes und mächtiges, sie ist ein Versprechen einander zu beschützen und das Beste des anderen zu suchen.
Liebe ist Vertrauen, völlig und bedingungslos, und dann übersteht sie auch schwere Zeiten.

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