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KerstinTh

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2017

Unterhaltsamer Roman

Bea macht blau
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Bea ist verheiratet und hat eine nun erwachsene Tochter. Alles scheint in Ordnung zu sein. Tochter Caroline macht gerade ihr Abitur und soll danach studieren. Mit Ehemann Matthias läuft es nicht mehr so ...

Bea ist verheiratet und hat eine nun erwachsene Tochter. Alles scheint in Ordnung zu sein. Tochter Caroline macht gerade ihr Abitur und soll danach studieren. Mit Ehemann Matthias läuft es nicht mehr so gut wie früher, alles ist etwas eingeschlafen, aber sie verstehen sich noch. Doch dann verkündet Caroline, dass sie schwanger ist und nicht studieren wird. Dem nicht genug gesteht Matthias Bea, dass er seit mehreren Monaten eine Affäre hat. Daraufhin packt Bea ihre Koffer und fährt ins Baskenland nach San Sebastian. In die Pension von Maria, in der sie schon ihre Kindheit verbracht hat. Auf Bea wartet ein neuer Lebensabschnitt.

Wieder einmal hat Tessa Hennig einen sehr unterhaltenden Roman geschrieben! Tessas Leben wird auf den Kopf gestellt und der Leser begleitet sie dabei, wie sie es wieder auf die Beine stellt – allerdings auf andere, als davor! Bea ist ein sehr sympathischer Charakter und man leidet zunächst mit ihr mit und ist danach zusammen mit ihr glücklich, wie sich alles wendet. Die Geschichte mit ihrer Schwester war sehr spannend. Werden die beiden ihr Kriegsbeil niederlegen und wieder zueinander finden? Auch die anderen Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und waren mir sympathisch. Außer Javier – mit ihm wurde ich nicht warm. Mir haben die Passagen über die Liebesgeschichte von Bea und Javier nicht gefallen. Ich war froh, dass sich diese in Grenzen hielten. Ansonsten war die Geschichte sehr schön und unterhaltsam zu lesen! Stellenweise hatte man selbst das Gefühl im Baskenland zu sein. Die Handlung war zwar recht vorsehbar, allerdings hat mich dies weniger gestört. Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker zu lesen.
Von mir erhält dieser Roman vier von fünf Sternen. Wären die Passagen mit Javier länger gewesen, wären es nur noch drei Sterne gewesen.

Veröffentlicht am 12.07.2017

Unterhaltsamer, witziger und spannender Provinzkrimi

Mordsacker
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Familie Bach hatte ein schönes Leben in Berlin. Franziska war eine mehr oder weniger berühmte Schauspielerin. Paul war bei der Kripo und Sophie war Ärztin an der Charité. Doch nun wohnen sie in Mordsacker ...

Familie Bach hatte ein schönes Leben in Berlin. Franziska war eine mehr oder weniger berühmte Schauspielerin. Paul war bei der Kripo und Sophie war Ärztin an der Charité. Doch nun wohnen sie in Mordsacker in Mecklenburg, und Franziska heißt nun Klara, denn Familie Bach befindet sich im Zeugenschutzprogramm. Sie heißen nun auch nicht mehr Bach, sondern Himmel. Paul ist jetzt statt bei der Kripo in Berlin Dorfpolizist in Mordsacker. Tochter Sophie kümmert sich nun um die Wehwehchen der Landbevölkerung, statt schwierige Herzoperationen an der Charité auszuführen. Vor allem Klara langweilt sich. Doch dann stirbt der Schweinebauer Siggi Schlönkamp. Erstickt in der Güllegrube. Es sieht nach einem Unfall aus, doch Klara vermutet Mord dahinter. Und langsam treten immer mehr Gerüchte auf. Klara beginnt zu ermitteln!

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er war spannend bis zum Ende und vor allem sehr unterhaltsam und witzig. Der Schreibstil ist sehr angenehm. Er lässt sich locker und leicht lesen und man muss immer wieder herzhaft lachen. Stellenweise wird bei der Handlung sehr übertrieben oder es wird unrealistisch, aber aufgrund des hohen Unterhaltungswerts wurde dies wieder wettgemacht. Mich hat das Übertriebene und Unrealistische nicht gestört. Die Charaktere wurden genügend beschrieben und wirkten in sich stimmig. Sie waren mir sehr sympathisch.
Alles in allem handelt es sich hierbei um einen sehr unterhaltenden und witzigen Provinzkrimi, der von mir vier von fünf Sternen erhält!

Veröffentlicht am 28.06.2017

Schöner unterhaltender, rührender und zum Nachdenken anregender Roman

Das Leben fällt, wohin es will
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Marie ist Ende 20 und liebt den Spaß und ihre Freiheit. Von der Arbeit in der familieneigenen Werft will sie nichts wissen und lässt sich nur zu den wichtigsten Terminen blicken. Doch dann erkrankt ihre ...

Marie ist Ende 20 und liebt den Spaß und ihre Freiheit. Von der Arbeit in der familieneigenen Werft will sie nichts wissen und lässt sich nur zu den wichtigsten Terminen blicken. Doch dann erkrankt ihre ältere Schwester Christine an Brustkrebs. Christine bittet Marie ihr während ihrer Behandlung unter die Arme zu greifen. Marie soll sich nicht nur um die beiden Kinder kümmern, sondern auch Christines Platz in der Werft einnehmen. Doch wie soll das gehen? Mit dem Geschäftsführer Daniel Behnecke kommt sie nicht klar, auch die anderen Mitarbeiter sehen der Sache eher skeptisch entgegen. Doch Marie denkt an Störtebeker und lässt sich nicht unterkriegen.

Dieser Roman ist auf der einen Seite unterhaltend und auf der anderen Seite auch sehr berührend. Es geht um Marie, die vom Partygirl zur zielstrebigen Geschäftsfrau wird. Und um ihre Schwester, die gerade ihre Krebstherapie durchsteht. Dieser Roman zeigt ganz klar, dass das Leben fällt, wohin es will. Der Titel ist eben sehr gut gewählt.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und wirken sehr ehrlich und lebendig. Marie lebt im Jetzt. Sie liebt Party, Spaß und ihre Freiheit. Sie schläft gern bis mittags, was auch nicht verwunderlich ist, da sie erst morgens vom Feiern heimkommt. Außerdem hat sie es nicht so mit der Pünktlichkeit – es bildet sich bei ihr eben immer wieder gern ein ausgeprägtes Loch im Raum-Zeit-Kontinuum. Allerdings kann der Leser sehr schön mitverfolgen, wie Marie mit ihren Aufgaben wächst und erwachsen wird. Marie ist wirklich sehr sympathisch. Sie ist sehr taff, aber auch sehr emotional. Marie gegenüber steht Christine, Maries ältere Schwester. Sie ist sehr kontrolliert und ordentlich und somit das genaue Gegenteil von Marie. Als Marie zu Christine zieht heißt es Ordnungsfreak trifft Chaos-Queen. Dennoch merkt man als Leser wie sehr die beiden sich lieben. Es ist sehr schön zu sehen, wie liebevoll und voller Energie Marie für Christine da ist. Und sich um sie und ihre Kinder kümmert. Nebenbei wuppt sie auch noch ihre Aufgaben in der Werft und regelt ihr eigenes Leben.
Der Schreibstil dieses Romans hat mir sehr gut gefallen. Er war angenehm zu lesen und irgendwie auch fesselnd. Immer war die Neugierde da, wie es weitergeht. Wird Marie doch noch alles hinschmeißen oder wie geht es mit Daniel weiter? Allerdings war die Handlung doch recht vorhersehbar, dennoch war es dadurch nicht langweilig! Was ich auch positiv hervorheben muss: der Roman umfasst 500 Seiten, dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass es sich um seitenfüllendes Geschwafel gehandelt hat, sondern das wirklich alles zur Handlung gehört hat und es keine unnötigen Wiederholungen gab!! Davor hatte ich anfangs etwas Angst. Aber, vor allem durch den lockeren Schreibstil, konnte man das Buch flüssig lesen und wurde nie gelangweilt. Mit hat dieser Roman wirklich sehr gefallen und deshalb erhält er von mir vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Zwischen all den Gemüsepflanzen wohnt die Liebe

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
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Lilian ist Illustratorin und Mutter von zwei kleinen Mädchen. Ihr Mann ist vor vier Jahren bei einem Unfall gestorben. Noch immer leidet sie sehr darunter und vergräbt sich zu Hause und in ihrem Job. Nun ...

Lilian ist Illustratorin und Mutter von zwei kleinen Mädchen. Ihr Mann ist vor vier Jahren bei einem Unfall gestorben. Noch immer leidet sie sehr darunter und vergräbt sich zu Hause und in ihrem Job. Nun erhält sie die Aufgabe einen Blumen- und Pflanzenratgeber zu illustrieren. Dazu soll sie allerdings zunächst an einem Gärtnerkurs teilnehmen, um kennen zu lernen, was sie später zeichnen soll. Geleitet wird dieser Kurs von Edward. Und schnell scheint es, als würde es in diesem Kurs nicht nur um Gemüse gehen.

Dieser Roman wird aus Lilians Sicht erzählt und das mit viel Humor, Sarkasmus und Liebe. Dieses Buch liest sich wie ein Ratgeber fürs Gärtnern, der in einen schönen Roman verpackt ist. Man lernt zum einem durch die Handlung an sich und zum anderen durch eingeschobene Textboxen einige Fakten und Tipps zum Gemüseanbau. Dieser Roman liest sich sehr leicht und locker. Man mag ihn gar nicht mehr aus der Hand legen und merkt auch gar nicht, wie die Zeit vergeht. Ehe man sich versieht ist das Buch durchgelesen. In diesem Roman hat man wirklich viel zu lachen, vor allem die beiden Kinder sind herrlich. Hier mal ein Beispielsatz: „Ihre Haare fallen schon aus, ich sehe das immer in der Dusche. Ganz viele Haare, und unsere können das nicht sein, weil wir nicht duschen.“.
Der Hautcharakter Lilian war mir sehr sympathisch. Sie ist erst Anfang 30 und schon Witwe. Anfangs war sie noch in ihrem Schneckenhaus gefangen, doch im Laufe der Handlung befreit sie sich und beginnt wieder zu Leben. Sie kümmert sich sehr liebevoll um ihre beiden zuckersüßen Töchter und versteht sich blendend mit ihrer Schwester Rachel. Mir gefällt diese ehrliche Art zwischen Lilian und Rachel sehr. Die Charaktere waren alle sehr gut ausgearbeitet und sympathisch. Die beiden Mädchen waren zum Dahinschmelzen. Die Ältere von beiden, die siebenjährige Annabel, wirkte sehr reif und auch klug. Sie diente als Stütze für ihre Mutter und hat ihr häufiger mal einen Tipp oder Gedankenanstoße gegeben.
In „Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen“ wird schön aufgezeigt, dass man meist dann etwas findet, wenn man es nicht sucht. In diesem Fall ist es ein Gärtnerkurs, den die unterschiedlichsten Menschen belegen, die sich im normalen Leben nie begegnen würden, hier aber nun aufeinander treffen und zu Freunden werden.
Das einzige was mich an diesem Buch gestört hat ist, dass es mehrere Übersetzungsfehler hat. Teilweise waren die Worte verdreht oder die falsche Übersetzung gewählt. Ansonsten hat mir dieses Buch sehr gut gefallen und ich wurde wunderbar unterhalten. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Gute sommerliche Unterhaltung

Mit Flipflops ins Glück
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Nina ist fast dreißig und glücklich mit ihrem Sami. Sie arbeitet bei ihrer Freundin Kerstin im Café. Doch eines Tages bekommt Sami ein Jobangebot: er soll nach Sao Paulo. Und Nina soll natürlich mit. Doch ...

Nina ist fast dreißig und glücklich mit ihrem Sami. Sie arbeitet bei ihrer Freundin Kerstin im Café. Doch eines Tages bekommt Sami ein Jobangebot: er soll nach Sao Paulo. Und Nina soll natürlich mit. Doch diese ist sich der Sache nicht so sicher. In einer Probewoche soll sie sich entscheiden. Dann begegnet ihr auch noch ausgerechnet in Sao Paulo ihre erste große Liebe Gero. Was wird Nina tun?

Dieser Roman ist eine sehr gute Unterhaltung und ideal für einen Tag am Strand oder im Freibad. Mit seinen etwas über 200 Seiten ist dieses Buch in wenigen Stunden gelesen und man beendet es mit einem Lächeln im Gesicht. Der Schreibstil von Matthias Sachau ist sehr angenehm und locker zu lesen. Es folgen immer wieder witzige Situationen aufeinander. Dieser Roman unterscheidet sich von den bisherigen Sachau-Romanen, da dieser aus Ninas Sicht geschrieben ist. Also aus einer weiblichen Perspektive, im Gegensatz zu den anderen, die immer aus der Perspektive eines Mannes geschrieben sind. Das fand ich für diese Geschichte sehr geeignet. Es geht schließlich um Nina Entscheidungen – beruflich und privat. Nina ist ein sehr sympathischer Charakter. Sie wirkt aufgeweckt, denkt sich gern Geschichten aus und ist liebevoll zu ihren Freunden. Sami wirkte ebenfalls sympathisch, doch etwas merkwürdig. Dies klärt sich gegen Ende auf. Gero ist Ninas erste große Liebe und das merkt man. Über ihn erfahren wir einiges, da die Handlung nicht nur im Jetzt, im Jahr 2014, spielt, sondern häufig in die Vergangenheit wechselt. In diesen Abschnitten berichtet Nina von der ersten Begegnung mit Gero und was danach für Meilensteine in ihrem Leben geschehen sind. Es wird eine turbulente Geschichte, mit so manch einer Überraschung!
Sehr gut gefallen hat mir dieser Abschnitt:
Ich glaube, eine gute Geschichte ist nicht wie ein Haus gebaut, sondern wie eine Wolke. Sie muss so faszinierend sein, dass sie den Leser einsaugt und er in ihr davonschwebt.
Ich wurde von diesem Buch sehr gut unterhalten, allerdings war es eher ein Buch für „zwischendurch“ und mir wird es nicht lange im Gedächtnis bleiben, deshalb erhält es von mir vier von fünf Sternen.