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Veröffentlicht am 28.09.2022

Freundschaftsgeschichte

Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge
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Mara spielt gerne Seeräuber, fährt mit dem Spielplatzschiff auf hohe See und segelt von einer Schlacht zur nächsten.
Milo trägt gerne Röcke und Kleider, besitzt drei verschiedene Krönchen und liebt es ...

Mara spielt gerne Seeräuber, fährt mit dem Spielplatzschiff auf hohe See und segelt von einer Schlacht zur nächsten.
Milo trägt gerne Röcke und Kleider, besitzt drei verschiedene Krönchen und liebt es zu tanzen.
Als sich die beiden Kinder kennenlernen, verstehen sie sich auf Anhieb und sind fortan unzutrennlich. Bis Mara mit ihrem Vater für zwei Wochen in den Urlaub fährt und "die schreckliche Vermissung" beiden zu schaffen macht. Sie sind traurig, weil sie den anderen vermissen.

Dies ist eine schöne Freundschaftsgeschichte, bei der die typischen Geschlechterklischees keine Rolle spielen. Ich hätte vom Titel her eigentlich eine weitergehende Buchaussage erwartet. Die beiden Kinder sind in dem Buch nicht typisch Mädchen und typisch Junge, sondern einfach so, wie sie sein wollen. Wie ihre Umwelt darauf reagiert, wird leider nur angeschnitten und auch werden die hänselnden Kinder in Milos Kita dahingehend nicht zurechtgewiesen oder aufgeklärt. Ich hätte mir in der Geschichte dahingehend mehr gewünscht. Jedoch gibt das Buch auf jeden Fall einen guten Anlass, mit dem eigenen Kind über das Thema Geschlechterrollen zu reden.

Die Wortwahl "die schreckliche Vermissung" finde ich nicht gut gelungen und auch nicht gut in dem Text eingebunden. Ich musste beim Vorlesen kurz stoppen. Auch versteht das ein Kind im empfohlenen Lesealter von 5-8 Jahren vielleicht noch nicht wirklich. Die Illustrationen dagegen finde ich allerliebst und gut gelungen.

Fazit: Ein tolles Buch über Freundschaft und über Kinder, die nicht in die klassischen Geschlechterrollen passen wollen.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Unerwartete, aber absolut spannende und gut erzählte Geschichte

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
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Das Cover und der Titel haben mich sofort angesprochen und deshalb musste ich das im Fantasy-Genre angesiedelte Buch unbedingt lesen. Die Inhaltsangabe auf dem Klappentext sagt alles perfekt aus und ich ...

Das Cover und der Titel haben mich sofort angesprochen und deshalb musste ich das im Fantasy-Genre angesiedelte Buch unbedingt lesen. Die Inhaltsangabe auf dem Klappentext sagt alles perfekt aus und ich möchte dazu auch nichts weiter ergänzen, um niemanden etwas vorwegzunehmen oder zu spoilern.
In der Geschichte geht es also um Zeitsprünge/Zeitreisen, aber auch historische Ereignisse und eine sich wiederfindende Liebe spielen hier eine Rolle.

Die Autorin springt bei ihrer Erzählung in der Zeit ständig vor und zurück. Daher ist beim Lesen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit unabdingbar.
Der Schreibstil ist teilweise nüchtern, aber andererseits auch sehr anspruchsvoll. Als Leser:in muss man viel mitdenken und Zusammenhänge selbst erkennen. Trotzdem ist die Geschichte durchweg sehr spannend geschrieben, es gibt viele unerwartete Wendungen und ich finde die ganze Storyline insgesamt sehr gut durchdacht.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Die gemeinsame Liebe zur Malerei

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
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Skeptisch nahm ich das Buch in die Hand. Biografien sind eigentlich nichts für mich. Aber die Geschichte der jungen Blanche fesselte mich sehr schnell. Eindrucksvoll wird ihre Liebe zur Malerei und zu ...

Skeptisch nahm ich das Buch in die Hand. Biografien sind eigentlich nichts für mich. Aber die Geschichte der jungen Blanche fesselte mich sehr schnell. Eindrucksvoll wird ihre Liebe zur Malerei und zu Monet beschrieben. Die Autorin schafft es durch die bildhafte Beschreibung der inneren Gefühlswelt und äußeren Lebensumstände der Familie Hoschedé-Monet die Leserin für Malerei zu begeistern. Schwierig für mich war, dass die Kapitel zeitlich in unterschiedlichen Abständen geschrieben sind. Bevor ich den nächsten Abschnitt begonnen habe, versuchte ich, dass zuletzt Gelesene im zeitlichen Abstand zum neuen Kapitel zu verarbeiten. Dies erforderte manchmal etwas Hin- und Herblättern. Denn gerade mit fortschreitender Zeit sind manchmal Jahre zwischen den Abschnitten. Im Mittelpunkt der Biografie steht Blanches Jugend und frühe Erwachsenenzeit, welche die Ausbildung Ihrer Persönlichkeit hervorragend umzeichnet und mir den Maler Claude Monet auf andere Weise näher brachte.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Eine fantasiereiche Geschichte

SAMi - Wie pflanze ich ein Einhorn?
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Sally möchte ihrer Oma etwas ganz Großartiges zum Geburtstag schenken. In der Stadt findet sie einen besonderen Laden, in dem es magische Pflanzen zu kaufen gibt. Dort entdeckt sie Einhorn-Samen. Ein Einhorn ...

Sally möchte ihrer Oma etwas ganz Großartiges zum Geburtstag schenken. In der Stadt findet sie einen besonderen Laden, in dem es magische Pflanzen zu kaufen gibt. Dort entdeckt sie Einhorn-Samen. Ein Einhorn wäre doch die perfekte Geschenkidee für Oma. Doch statt nur einen Samen einzupflanzen, versucht es Sally gleich mit dem gesamten Päckchen. Ein Chaos ist somit vorprogrammiert.

Die Geschichte wird sehr ruhig und gemütlich erzählt. Für mich war es daher manchmal zu langatmig. Aber für kleine Kinder, die gern einer Geschichte lauschen, ist die Geschwindigkeit sicher gut geeignet, da sie genug Zeit haben, dass Erzählte auch zu verarbeiten. Die weibliche Sprecherstimme ist sehr angenehm und die unterschiedlichen Figuren werden sehr gut intoniert. Auserdem gibt es Hintergrundmusik und Geräusche passend zur Geschichte. Am Ende jedes SAMI-Buches kommt das SAMI-Lied, welches wir inzwischen lieben. Das Buch ist sehr liebevoll illustriert und während der Lesebär SAMi die Geschichte vorliest, kann das Kind die Handlung anhand der Bilder gut verfolgen.

Von dem Thema Einhörnern sind meistens eher die Mädchen begeistert und da auch die Protagonistin ein Mädchen ist, so würde ich dieses Buch wohl eher Mädchen als Jungen empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Die demenzkranke Oma

Bleibt Oma jetzt für immer?
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Die Geschichte wird aus Sicht der damals 11-jährigen Klara erzählt, wie sie und ihre Familie die Zeit erleben, als ihre Oma zunächst erkrankt, dann Demenz diagnostiziert wird und später auch noch Herzprobleme ...

Die Geschichte wird aus Sicht der damals 11-jährigen Klara erzählt, wie sie und ihre Familie die Zeit erleben, als ihre Oma zunächst erkrankt, dann Demenz diagnostiziert wird und später auch noch Herzprobleme dazu kommen. Ihr drei Jahre jüngerer Bruder Anton nimmt durch seine lockere und kindliche Art oftmals den Ernst des Themas. Er ist neugierig und hinterfragt viel. Es ist eine liebevolle und zugleich manchmal lustige Geschichte über ein doch schwieriges Thema, welches kindgerecht verpackt wurde. Es gibt natürlich auch traurige und bewegende Szenen, welche mich sogar zu Tränen gerührt haben.

Was mich als Erwachsene ein wenig gestört hat, war der Schreibstil. Ich weiss nicht, ob Kinder das beim Lesen auch so empfinden würden. Aber für mich war der Text stellenweise etwas chaotisch geschrieben und somit immer mal wieder anstrengend zu lesen. Ich weiß nicht, ob das kindgerechte Sprache sein soll. Mir kamen die teils sehr verschachtelte Sätze so vor, als ob jemand ohne Punkt und Komma spricht. Ich finde, auch wenn die Geschichte von einem Kind erzählt wird und somit eine "Kindersprache" nutzt, so kann ein Kinderbuch trotzdem halbwegs mit normalen und in ordentlicher Reihenfolge genutzten Textbausteinen geschrieben werden, um wenigstens etwas wohlgeformter zu klingen.

Hier mal ein Beispiel: "Mit der Zeit, die jetzt anfing, ist es komisch. Mit dem Sturm meinte Papa ja, dass es mit Omas Krankheit erst richtig heftig losging." (Kapitel 31)

Im Buch findet man ein paar doch recht simple Bilder, die man meiner Meinung nach auch hättte weglassen können.
Fazit: Beeindruckend ist es aber, dass sich ein Autor an solch ein schwieriges Thema für ein Kinderbuch rangewagt hat. Dafür ist die Geschichte gut gelungen und ich kann sie für Kinder ab 10 Jahre empfehlen. Wegen des Sprachstils vergebe ich aber nur 4 Sterne.

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