Entspannter Einblick ins organisierte Verbrechen
>> Legst du Kinder oder den Köter von einem um, landet so was in der Zeitung, und die Polizei interessiert sich dafür. Legst du einen Drecksack um, hast du bloß einen Drecksack weniger. Legst du vier Bundesbeamte ...
>> Legst du Kinder oder den Köter von einem um, landet so was in der Zeitung, und die Polizei interessiert sich dafür. Legst du einen Drecksack um, hast du bloß einen Drecksack weniger. Legst du vier Bundesbeamte um, kann sich deine ganze Welt verändern. << S. 30
Erster Satz
Wenn Sal Cupertine einen umlegte, ging er so nah wie möglich ran und schoss ihm in den Hinterkopf.
Meinung
Nach einem Fehlhandeln seinerseits, wird Sal Cupertine von seiner Familie ins vermeintliche Exil geschickt, dachte er jedenfalls. Doch statt den frühzeitigen Tod zu finden, landet er in Las Vegas, muss sich einigen Gesichtsoperationen unterziehen und bekommt dann eine neue Identität: Rabbi David Cohen. Dieser soll in einer jüdischen Gemeinde im Tempel seiner Arbeit nachgehen, dabei jedoch nicht seine alte Arbeit vergessen. Bald schon kommt David die ganze Sache etwas fragwürdig vor und er versucht dahinter zukommen, was eigentlich Sache ist.
Das Cover war für mich gleich ansprechend, schlicht und einfach und doch sehr aussagekräftig.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die Wortwahl in manchen Situationen finde ich sehr gelungen, vor allem die Charaktere sprechen ihrer Art passend. Die Gespräche und die Atmosphäre haben auf mich immer einen ruhigen und entspannten Eindruck gemacht und bei mir nie eine Spannung bewirkt, die ich mir bei Thrillers erhoffe und wünsche. Im Storyverlauf folgen wir abwechselnd dem Protagonisten und einem FBI Agenten, der Sal Cupertine mit allen Mitteln versucht zu finden.
Die Charaktere waren nicht sehr tiefgründig, was aber nicht weiter schlimm war, da es zu der Geschichte passte. Der Protagonist hat zu Anfang sehr rational gedacht und hat einfach seine Aufgaben erledigt, ohne großartig nachzufragen warum. Passend für einen Hit Man eben. Später als er sich mit der Religion und ganz normalen Menschen auseinander gesetzt hatte, brachte es ihm dazu, mehr über seine Taten und Aktionen nach zu denken.
Die gesamte Thematik Mafia und organisiertes Verbrechen wird gut erklärt und von den verschiedensten Standpunkten betrachtet und kommentiert, mit viel scharfen Humor.
Das Ende hatte ich mir gehofft, aber ehrlich gesagt nicht damit gerechnet.
Fazit
Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich die Mafia und das organisierte Verbrechen an sich sehr interessant finde. Auch wenn ich es nicht als Thriller einstufe - dazu fehlt einfach ein Spannungsbogen - gebe ich dem Buch 4/5 Sternen.