Viktorianischer Krimi mit viel Realem Hintergrund
Gegen die guten SittenMan nehme ... ein paar reale historische Personen und Ereignisse und mische sie mit künstlerischen Freiheiten, fiktiven Personen und Ereignissen und heraus kommt: Ein spannender, höchst unterhaltsamer ...
Man nehme ... ein paar reale historische Personen und Ereignisse und mische sie mit künstlerischen Freiheiten, fiktiven Personen und Ereignissen und heraus kommt: Ein spannender, höchst unterhaltsamer Krimi. Und Philea Baker schafft es auch im dritten Fall von Alessa Arlington, sieht man vom Epilog ab, den ich persönlich für eher peinlich und misslungen halte, aber ... es ist nur ein Epilog mit wenig Verbindung zum eigentlichen Kriminalfall und ich hoffe auch nicht, dass damit das Ende der Krimireihe eingeläutet wurde. Andererseits ... es wäre durchaus reizvoll ... nur werde ich mich nicht weiter darüber auslassen, vielleicht will sich der eine oder andere überraschen lassen. Und der Epilog ist nur ein geringer Teil des Buchs.
Aber ... Philea Baker gelingt es die damalige Zeit sehr lebendig zu machen und es ist tatsächlich schwierig aus der Atmosphäre des Buchs in die Gegenwart zurückzufinden. Die Krimihandlung ist spannend (auch wenn vermutlich niemand wirklich erwartet, dass Alessa Arlington irgendwelche Konsequenzen drohen, bzw. sie tatsächlich eines Mordes verdächtigt ist ... auch wenn sie manchmal nicht ganz so gesetzestreu ist), das Umfeld interessant (u. a. der Kampf der Frauen für ihre Rechte und die teilweise engstirnige und blinde Ansichtsweise religiöser "Fanatiker").
Ganz perfekt ist dieser Roman allerdings nicht, denn abgesehen vom Epilog sind Alessas Liebesverhältnisse etwas ... ablenkend. Aber um das (und anderes) zu verstehen muss man die Vorgängerbände (Gegen jedes Gebot, Gegen die Spielregeln) kennen. Aber Freunde viktorianischer Krimis sollten sich das nicht entgehen lassen.