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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2022

Viktorianischer Krimi mit viel Realem Hintergrund

Gegen die guten Sitten
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Man nehme ... ein paar reale historische Personen und Ereignisse und mische sie mit künstlerischen Freiheiten, fiktiven Personen und Ereignissen und heraus kommt: Ein spannender, höchst unterhaltsamer ...

Man nehme ... ein paar reale historische Personen und Ereignisse und mische sie mit künstlerischen Freiheiten, fiktiven Personen und Ereignissen und heraus kommt: Ein spannender, höchst unterhaltsamer Krimi. Und Philea Baker schafft es auch im dritten Fall von Alessa Arlington, sieht man vom Epilog ab, den ich persönlich für eher peinlich und misslungen halte, aber ... es ist nur ein Epilog mit wenig Verbindung zum eigentlichen Kriminalfall und ich hoffe auch nicht, dass damit das Ende der Krimireihe eingeläutet wurde. Andererseits ... es wäre durchaus reizvoll ... nur werde ich mich nicht weiter darüber auslassen, vielleicht will sich der eine oder andere überraschen lassen. Und der Epilog ist nur ein geringer Teil des Buchs.
Aber ... Philea Baker gelingt es die damalige Zeit sehr lebendig zu machen und es ist tatsächlich schwierig aus der Atmosphäre des Buchs in die Gegenwart zurückzufinden. Die Krimihandlung ist spannend (auch wenn vermutlich niemand wirklich erwartet, dass Alessa Arlington irgendwelche Konsequenzen drohen, bzw. sie tatsächlich eines Mordes verdächtigt ist ... auch wenn sie manchmal nicht ganz so gesetzestreu ist), das Umfeld interessant (u. a. der Kampf der Frauen für ihre Rechte und die teilweise engstirnige und blinde Ansichtsweise religiöser "Fanatiker").
Ganz perfekt ist dieser Roman allerdings nicht, denn abgesehen vom Epilog sind Alessas Liebesverhältnisse etwas ... ablenkend. Aber um das (und anderes) zu verstehen muss man die Vorgängerbände (Gegen jedes Gebot, Gegen die Spielregeln) kennen. Aber Freunde viktorianischer Krimis sollten sich das nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Bildgewaltiger Arktis_Thriller

Ein Lied vom Ende der Welt
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Bildgewaltig und sehr actionreich führt uns EIN LIED VOM ENDE DER WELT in die faszinierende Landschaft der Arktis und die klaustrophobischen Bedingungen einer Forschungsstation. Es beginnt interessant ...

Bildgewaltig und sehr actionreich führt uns EIN LIED VOM ENDE DER WELT in die faszinierende Landschaft der Arktis und die klaustrophobischen Bedingungen einer Forschungsstation. Es beginnt interessant und doch unglaubwürdig, aber Ferencik kann den Leser überzeugen, dass es durchaus im Bereich des Möglichen ist, wenn jemand aus dem tiefen Eis aufgetaut wird (ignorieren wir die Tatsache, dass das bei Mammuts bisher erfolglos blieb). Aber der Aufhänger der Geschichte funktioniert und ist nur ein kleiner Teil der spannenden Geschichte mit ihren zahlreichen Wendungen. Und so fantastisch Naajas Existenz auch sein mag, die Situation in der Arktis ist es nicht. Und so zeigt dieser Thriller, mit seinem ruhigen und nie langweilenden Anfang, erstaunlich deutliche Worte in Bezug auf unseren Umgang mit dem Planeten und dem Problem der Klimaveränderungen. Anfangs wird man etwas eingelullt von Isas Kommunikationsversuchen mit Naaja und abgelenkt von den eigentlichen Vorkommnissen, die nach und nach offenbart werden
Die Autorin baut den Spannungsbogen langsam auf und kann diesen auch bis zum Schluss halten. Selbst in den ruhigen Momenten ist ihre beschauliche Erzählweise fesselnd.
Erica Ferencik ist ein sehr atmosphärisches Buch gelungen, das dem Leser die Arktis näher bringt, auf den Klimawandel hinweist (und dabei ist es traurig, dass man das immer wieder machen muss, weil man sich dessen zwar bewusst ist, ihn aber oft und gerne verdrängt) und dabei für spannende Unterhaltung sorgt.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Fantastische Reihe mit Suchtfaktor

Keeper of the Lost Cities – Die Flut (Keeper of the Lost Cities 6)
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Die Flut ist der sechste Teil der sehr unterhaltsamen Keeper of the Lost Cities Reihe. Jeder Band erzählt einen spannenden Abschnitt aus Sophies abenteuerlichen Alltag bei den Elfen und es ist zwingend ...

Die Flut ist der sechste Teil der sehr unterhaltsamen Keeper of the Lost Cities Reihe. Jeder Band erzählt einen spannenden Abschnitt aus Sophies abenteuerlichen Alltag bei den Elfen und es ist zwingend notwendig bei Teil eins anzufangen ... aber irgendwie hat die Reihe Suchtpotential... Ich bin gespannt wie es weiter geht und wie lange noch. Natürlich kann nicht jeder Band gut sein, aber zumindest kann ich sagen, dass selbst der schlechteste noch gut genug ist um zumindest unterhaltsam zu sein. Aber bisher gab es noch keine wirklich miesen Ausreißer. und eigentlich ist es unfair darüber zu schreiben, denn DIE FLUT gehört eher zum besten der Reihe. Spannend bis zum Schluss, mit vielen interessanten Wendungen und einer Anzahl an Charakteren, die so hassenswert sind, dass ich die Geduld von Sophie und ihren Freunden (insbesondere Keefe) doch sehr bewundere.

Und was bietet Die Flut nun? Eigentlich sehr viel: Freundschaft, Familiengeheimnisse, Familiengeschichte, Mensch/Elf-Probleme, neue Protagonisten (die durchaus liebenswert sind), neue Antagonisten (bei denen ich gespannt bin in welche Richtung sie sich entwickeln). Kurz gesagt: Es bleibt spannend und immer neue Geheimnisse werden offenbart (was aber auch heißt, dass es neue Geheimnisse zu entdecken gibt) und man bekommt alles was eine gute Fantasyreihe für Kinder/Jugendliche braucht (einschließlich kleinen Liebeleien und die daraus resultierenden Verwicklungen).



Es ist schwierig Rezensionen zu Reihen zu schreiben, wenn sich nicht wirklich etwas ändert (in der Qualität). Alles ist wie man es kennt und wie man es mag. Und Shannon Messenger schafft es immer wieder, den Leser zu überraschen und neben altbekanntem auch Neues zu bieten ...

LESEN!!!!!!!!!

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Unterhaltsam und sehr skurril

Der tanzende Berg
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Was für ein Roman … Ich wusste nicht auf was ich mich eingelassen habe, aber schon das erste Kapitel überzeugt mit seiner Skurrilität. Es beginnt mit einem Knall, aber danach wird es ruhiger und nicht ...

Was für ein Roman … Ich wusste nicht auf was ich mich eingelassen habe, aber schon das erste Kapitel überzeugt mit seiner Skurrilität. Es beginnt mit einem Knall, aber danach wird es ruhiger und nicht weniger interessant. Elisabeth R. Hager gibt Einblicke in österreichisches Landleben, in das allerdings auch die Moderne Einzug gehalten hat, auch wenn manche alteingesessenen Meinungen nur schwer abzulegen sind. Amüsant, mit zwinkerndem Augen und doch sehr authentisch beschreibt die Autorin das Landleben, aus Sicht einer Person, die auch das Großstadtleben kennt.
Das erste Kapitel stellt bereits das Ende des Romans dar, aber es ist interessant wie es zu dem dort beschriebenen Vorfall kam. Und während ein Chihuahua in rasantem Tempo präpariert wird sinniert Marie über ihre Vergangenheit, ihre Zukunft und zusammen mit der plötzlich auftauchenden Ursula über das Leben im Dorf.
Der tanzende Berg beschreibt liebevolle Charaktere, eine fast ausgestorbene Art zu Leben und die Dorfgemeinschaft, wie man sie sich auch als Stadtmensch gut vorstellen kann, irgendwo in den Tiroler Alpen…
Die Autorin schreibt authentisch und locker und sorgt für kurzweiliges Lesevergnügen.

Freunde von skurrilen Charakteren und Ereignissen werden auf ihre Kosten kommen.
Der einzige Schwachpunkt dieses liebenswerten Romans ist das Ende, das nicht wirklich ein ende ist und zu viele Fragen offen lässt. Dann ist die Fantasie des Lesers gefragt.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Interessant und Spannend ...

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
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Der Aufstieg ist ein atmosphärisch dichter, gut erzählter und anfangs interessanter Thriller, der erst gegen Ende wirklich spannend wird, ohne davor zu langweilen. Als Nichtbergsteiger weiß ich nicht inwieweit ...

Der Aufstieg ist ein atmosphärisch dichter, gut erzählter und anfangs interessanter Thriller, der erst gegen Ende wirklich spannend wird, ohne davor zu langweilen. Als Nichtbergsteiger weiß ich nicht inwieweit die Beschreibungen realistisch sind, aber auf mich wirkten sie doch sehr authentisch. Amy McCulloch lässt sich Zeit mit dem Erzählen, beschreibt die berge und die Personen, welche sie besteigen und schafft dadurch etwas Vertrautes, das auf den Leser im Späteren umso intensiver wirkt.
Vielleicht wird man auch etwas eingelullt mit den ständigen Beteuerungen, dass es bei dem Besteigen der hohen Berge immer zu Todesfällen kommt. Und es merkt niemand, dass es vielleicht davon doch ein paar zu viele sind. Und doch bekommt man nicht den Eindruck mit einem Möder unterwegs zu sein, man will den Gipfel des Manaslu ersteigen, koste es was es wolle.
Gegen Ende wird es spannend, dann wenn es auch Cecily an den kragen geht. Amy McCulloch hat bis dahin einige Fährten gelegt, die eine oder andere als Sackgasse enttarnt und je näher Cecily dem Gipfel kommt, desto näher kommt auch der Leser der Auflösung des Falls.
Gut geschrieben fast bis zur letzten Seite und als Hörbuch von Britta Steffenhagen gut umgesetzt ist DER AUFSTIEG ein Bergsteigerthriller, der für gefrorenes Blut und Gänsehaut sorgt. Nur ... kleine Fehler gibt es immer und so wirkt der Aufstieg des Manaslu größtenteils doch wie ein Kinderspiel, vor allem wenn man sich überlegt, dass eine unerfahrene Bergsteigerin (Cecily) ohne Probleme mitgenommen wird. Und was das Motiv anbelangt ... so wird das dem Schauplatz leider nicht gerecht, es ist zu banal. Aber ... bis man erst einmal dort angelangt ist bekommt man gute Unterhaltung und Nervenkitzel. Man muss nicht einmal Extrembergsteiger sein um das zu merken.
Ich bin trotzdem auf meine Kosten bekommen, es war schwer, das Hörbuch zu unterbrechen (es ist nicht leicht ein mehrstündiges Buch am Stück zu hören) und trotz des Endes wurde ich gut unterhalten.
Und ein stimmiges Ende zu finden ist nicht immer leicht... das schaffen auch andere Autoren nicht.

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